Pavel Svejda Berechnung charakteris tischer Spritzbild- und Qualitatsmerkmale beim Lackieren - Einsatz neuronaler Netze - Mit 91 Abbildungen Springer Dr.-Ing. Pavel Svejda Fraunhofer-Institut fOr Produktionstechnik und Automatisierung (IPA). Stuttgart Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. mull. H. J. Warnecke o. Professor an der Universitat Stuttgart Prasident der Fraunhofer·Geselischaft. Miinchen Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. E. Westkiimper o. Professor an der Universitat Stuttgart Fraunhofer-Institut fOr Produktionstechnik und Automatisierung (IPA). Stuttgart Prof. Dr.-Ing. habil. Prof. e. h. Dr. h. c. H.-J. Bullinger o. Professor an der Universitat Stuttgart Fraunhofer-Institut fOr Arbeitswirtschaft und Organisation (lAO). Stuttgart 093 ISBN-13: 978-3-540-65038-6 e-ISBN-13: 978-3-642-47918-2 001: 10.1007/978-3-642-47918-2 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschOtzl. Die dadurch begrOndeten Rechte. insbesondere die der Obersetzung. des Nachdrucks. des Vortrags. der Entnahme von Abbildungen und Tabellen. der Funksendung. der Mikroverfilmung oder der Vervielfiiltigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen. bleiben. auch bei nur auszugsweiser Verwertung. vorbehalten. Eine Vervielfiiltigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheber rechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland yom 9. September 1965 in der jeweils gOltigen Fassung zulassig. Sie ist grundsatzlich vergOtungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. © Springer-Verlag. Berlin. Heidelberg 1998. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen. Handelsnamen. Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme. daB solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden dOrften. Sollte in diesem Werk direkt oder indirekt auf Gesetze. Vorschriften oder Richtlinien (z. B. DIN. VDI. VDE) Bezug genommen oder aus ihnen zitiert worden sein. so kann der Verlag keine Gewiihr fOr die Richtigkeit. Volistandigkeit oder Aktualitat Obernehmen. Es empfiehlt sich. ge gebenenfalls fOr die eigenen Arbeiten die vollstandigen Vorschriften oder Richtlinien in der jeweils gOltigen Fassung hinzuzuziehen. Gesamtherstellung: Copydruck GmbH. Heimsheim SPIN 10694568 62/3020-543210 Berechnung charakteristischer Spritzbild- und Qualitatsrnerkrnale beirn Lackieren -Einsatz neuronaler Netze - Von der Fakultat Konstruktions- und Fertigungstechnik der Universitat Stuttgart zur Erlangung der Warde eines Doktor-Ingenieurs (Dr.-Ing.) genehmigte Abhandlung Vorgelegt von: Dipl.-Ing. Pavel Svejda Hauptberichter: Prof. Dr.-Ing. Dr.h.c.mull. H.-J. Warnecke Mitberichter: Prof. Dr. rer.nal. A. Goldschmidt, Universitat -Gesamthochschule Paderborn Tag der Einrelchung 09 11.1997 Tag der mundlichen Prufung: 08.06.1998 Geleitwort der Herausgeber Ober den Erfolg und das Bestehen von Unternehmen in einer marktwirtschaftlichen Ordnung entscheidet letztendlich der Absatzmarkt. Das bedeutet, moglichst frOhzeitig absatzmarktorientierte Anforderungen sowie deren Veranderungen zu erkennen und darauf zu reagieren. Neue Technologien und Werkstoffe ermoglichen neue Produkte und eroffnen neue Markte. Die neuen Produktions- und Informationstechnologien verwandeln signifikant und nachhaltig unsere industrielle Arbeitswelt. Politische und gesellschaftliche Verande rungen signalisieren und begleiten dabei einen Wertewandel, der auch in unseren Indu striebetrieben deutlichen Niederschlag findet. Die Aufgaben des Produktionsmanagements sind vielfaltiger und anspruchsvoller ge worden. Die Integration des europaischen Marktes, die Globalisierung vieler Industrien, die zunehmende Innovationsgeschwindigkeit, die Entwicklung zur Freizeitgesellschaft und die Obergreifenden i:ikologischen und sozialen Probleme, zu deren Li:isung die Wirt schaft ihren Beitrag leisten muB, erfordern von den FOhrungskraften erweiterte Perspek tiven und Antworten, die Ober den Fokus traditionellen Produktionsmanagements deut lich hinausgehen. Neue Formen der Arbeitsorganisation im indirekten und direkten Bereich sind heute schon feste Bestandteile innovativer Unternehmen. Die Entkopplung der Arbeltszeit von der Betriebszeit, Integrierte Planungsansatze sowie der Aufbau dezentraler Strukturen sind nur einige der Konzepte, welche die aktuellen Entwicklungsrichtungen kennzeich nen. Erfreulich ist der Trend, immer mehr den Menschen in den Mittelpunkt der Arbeltsgestaltung zu stellen - die traditionell eher technokratisch akzentuierten Ansatze welChen elner starkeren Human- und Organisationsorientierung. Qualifizierungspro gramme, Training und andere Formen der Mitarbeiterentwicklung gewinnen als Diffe renzlerungsmerkmal und als Zukunftsinvestition in Human Resources an strategischer Bedeutung. Von wissenschaftlicher Selte muB dieses BemOhen durch die Entwicklung von Methoden und Vorgehensweisen zur systematischen Analyse und Verbesserung des Systems Produktlonsbetrieb einschlieBlich der erforderlichen Dienstleistungsfunktionen unter stOtzt werden. Die Ingenieure sind hier gefordert, in enger Zusammenarbeit mit anderen Dlszlplinen, z. B. der Informatik, der Wirtschaftswissenschaften und der Arbeitswissen schaft, Li:isungen zu erarbeiten, die den veranderten Randbedingungen Rechnung tragen. Die von den Herausgebern langJahrig geleiteten Institute, das - Institut fOr Industrielle Fertigung und Fabrikbetrieb der Universitat Stuttgart (IFF), Institut fur Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement (IAT), Fraunhofer-Institut fOr Produktionstechnik und Automatisierung (IPA), - Fraunhofer-Institut fur Arbeitswirtschaft und Organisation (lAO) arbeiten in grundlegender und angewandter Forschung intensiv an den oben aufgezeig ten Entwicklungen mit. Die Ausstattung der Labors und die Qualifikation der Mitarbeiter haben bereits in der Vergangenheit zu Forschungsergebnissen gefOhrt, die fOr die Praxis von groBem Wert waren. Zur Umsetzung gewonnener Erkenntnisse wird die Schriften reihe "IPA-IAO - Forschung und Praxis" herausgegeben. Der vorliegende Band setzt diese Reihe fort. Eine Obersicht Ober bisher erschienene Titel wird am SchluB dieses Buches gegeben. Dem Verfasser sei fOr die geleistete Arbeit gedankt, dem Springer-Verlag fOr die Auf nahme dieser Schriftenreihe in seine Angebotspalette und der Druckerei fOr saubere und zOgige AusfOhrung. Mage das Buch von der Fachwelt gut aufgenommen werden. H. J. Warnecke E. Westkamper H.-J. Bullinger Vorwort Die vorliegende Dissertation entstand wahrend meiner Tatigkeit als wissenschaftli cher Mitarbeiter am Institut fOr Industrielle Fertigung und Fabrikbetrieb (IFF) der Uni versitat Stuttgart sowie am Fraunhofer-Institut fOr Produktionstechnik und Automati sierung (IPA) in Stuttgart. Herrn Prof. Dr. h.c.mult. Dr.-Ing. H.-J. Warnecke, dem Prasidenten der Fraunhofer Gesellschaft, danke ich besonders fur seine wohlwollende Unterstutzung und Forde rung, die zum Gelingen dieser Arbeit beigetragen hat. Herrn Prof. Dr.-Ing. A. Goldschmidt bin ich fOr seine Sereitschaft zur Durchsicht des Manuskriptes, fOr die sehr wertvollen Hinweise, die sich daraus ergaben und fOr die Obernahme des Mitberichtes zum gror..en Dank verpflichtet. Daruber hinaus danke ich allen Mitarbeitern des Instituts fOr die anregende Kritik und Diskussion, insbesondere den Herren Dr. K. Melchior, Dipl.-Ing. D. Ondratschek, Dr.-Ing. J. Domnick, M. Obst und Dipl.-Ing. A. Scheibe. Mein besonderer Dank gilt Frau Dipl.-Ing. S. Knaupp fOr die Mitarbeit bei der Programmierung des neuronalen Netzes. Herrn Dipl.-Ing. T. Oberlander und Herrn Dipl.-Ing. (FH) S. Paustian danke ich fOr die Mithilfe bei der VersuchsdurchfOhrung. Zum Dank fOr die Motivation und die tatkraftige Unterstutzung, insbesondere bei der DurchfOhrung der Untersuchungen und Serechnungen, wid me ich das Such meiner Frau Manuela. Stuttgart, Juni 1998 Pavel Svejda Inhaltsverzeichnis o Symbolverzeichnis ......................................................................... . 12 Einleitung ....... ... .... ..... ............. ............. ...... ....... .... ........ ...... ............ 16 2 Aktueller Stand der industriellen Lackiertechnik ............................ . 19 2.1 Der Lackierproze~ am Beispiel der Automobil-Serienlackierung ... . 19 2.2 Lackieren durch Zerstauben .......................................................... . 21 2.2.1 Zerstaubungsverfahren .................................................................. . 22 2.2.2 Tropfendurchmesser und -verteilungen ......................................... . 25 2.2.3 Spritzstrahlentstehung ................................................................... . 26 2.2.4 Zerstauber ...................................................................................... . 27 2.3 Automation in der Lackiertechnik ................................................... . 33 2.4 Einflu~gro~en auf die Spritzstrahl-, Spritzbild-und Qualitats- 35 merkmale ....................................................................................... . 2.5 Berechnungsverfahren fUr Spritzstrahl-, Spritzbild-und Qualitats- merkmale ........................................................................................ 37 2.5.1 Numerische Berechnungsverfahren ............................................... . 37 2.5.2 Berechnungsverfahren auf der Basis von statischen und dynami- schen Spritzbildern .......................................................................... 38 3 Grundlagen zur Berechnung charakteristischer Spritzbild-und Qualitatsmerkmale beim pneumatischen Spritzlackieren ..... ........... 40 3.1 Auswahl der Merkmale, Definitionen .............................................. . 40 3.1.1 Spritzbildmerkmale ......................................................................... . 40 3.1.2 Qualitatsmerkmale ......................................................................... . 42 3.1.3 Lackauftragswirkungsgrad ............................................................. . 44 3.2 Regressionsverfahren .................................................................... . 44 3.3 Neuronale Netze ............................................................................ . 45 3.3.1 Historische Entwicklung ................................................................. . 46 3.3.2 Biologische Grundlagen ................................................................. . 47 3.3.3 Grundlagen kOnstlicher neuronaler Netze ...................................... . 50 3.3.4 Verhalten einfacher neuronaler Netze, Definition des SFQ- Wertes ............................................................................................. 61 3.3.5 Anwendung neuronaler Netze ........................................................ . 66 ·10· 4 Experimentelle Untersuchungen zur Ermittlung der Parameter· abhangigkeit der Spritzbild· und Qualitatsmerkmale beim pneu· matischen Spritzlackieren . .................. ................ ........ .................... 68 4.1 Parameterauswahl, Definition der Variationsbereiche ................... . 69 4.1.1 Methode der Standardeinstellungen, Regressionsverfahren ......... . 70 4.1.2 Statistische Versuchsplanung ........................................................ . 71 4.1.3 Zusammenhang zwischen statischen und dynamischen Spritz· bildern ............................................................................................ . 73 4.2 VersuchsdurchfOhrung und Mel1technik ........................................ . 74 4.2.1 Versuchsaufbau ............................................................................. . 74 4.2.2 Versuchsbedingungen ................................................................... . 76 4.2.3 Schichtdickenmel1technik .............................................................. . 77 4.2.4 Ermittlung des Auftragswirkungsgrades ......................................... . 77 4.2.5 Ermittlung optischer Qualitatsmerkmale ........................................ . 78 4.3 Versuchsergebnisse ....................................................................... . 78 4.3.1 Einflul1 der Prozel1parameter auf das Spritzbild und die Quali· tatsmerkmale von Flachenbeschichtungen ......... ... ..................... .... 79 4.3.2 Zusammenhang zwischen statischen und dynamischen Spritz· bildern ............................................................................................ . 83 5 Entwicklung eines neuronalen Netzes zur Berechnung der Spritzbild· und Qualitatsmerkmale beim pneumatischen Spritz· lackieren .. ........................................................................................ 86 5.1 Netzarchitektur, Programmbeschreibung .......... ................. ...... ....... 86 5.2 Netztraining ................. .......... ..... ...... ...... ............. ....... ........... ....... ... 94 5.3 Berechnungen, Verifikation der Ergebnisse ................ .......... ....... ... 96 5.3.1 Spritzbildmerkmale ..................................................... ................ ..... 99 5.3.2 Auftragswirkungsgrad und Qualitatsmerkmale ....... ................... ...... 105 6 Regressionsverfahren zur Berechnung von Spritzbildmerkmalen ... 108 6.1 Programmstruktur und ·ablauf..... .............................. ............. ..... .... 108 6.2 Berechnungen, Ergebnisse ............................................................. 112 7 GegenObersteliung der eingesetzten Berechnungsverfahren ......... 112 8 Anwendung der Berechnung charakteristischer Spritzbild· merkmale zur Bahnplanung fOr Beschichtungsautomaten .............. 117 8.1 Programmstruktur .......................................................................... . 117 -11 - 8.2 Bahnberechnung .... ......... .... ..... .... ... ... .... ........ ...... ............. ....... ....... 119 8.3 Berechnung des Schichtdickenverlaufs einer Flachenlackierung, experimentelle Verifikation ...... ...... ........ ....... ................... ....... ...... ... 120 8.3.1 Berechnungsalgorithmus ................................................................ 120 8.3.2 Experimentelle Verifikation der Berechnungen ............................... 123 8.4 Weitere Funktionen des Berechnungsprogramms........................... 126 8.4.1 Auswertung von Mel1daten zur Ermittlung der Spritzbildmerkmale . 126 8.4.2 Auswertung von Me(!'daten zur Ermittlung von Kennlinien .............. 128 9 Fehlerbetrachtungen ....................................................................... 129 9.1 VersuchsdurchfUhrung ...................................... ............... ....... ........ 129 9.2 Simulationsberechnungen ............................................................... 131 10 Anwendung des neuronalen Netzes bei der Hochrotationszer- staubung, Einsatzmoglichkeiten bei der Prozel10berwachung ........ 133 10.1 Anwendung des neuronalen Netzes bei der Hochrotationszer- staubung mit elektrostatischer Lackaufladung ........ ... ................ ..... 134 10.1.1 Parameterauswahl ......................................................................... . 134 10.1.2 VersuchsdurchfUhrung, Ergebnisse ............................................... . 135 10.1.3 Berechnungen, Verifikation ............................................................ . 137 10.2 Einsatzmoglichkeiten des neuronalen Netzes bei der qualitats- orientierten Proze(!,Oberwachung .............. ............ .... ........ ....... ....... 139 11 Zusammenfassung und Ausblick ................................................... . 141 12 Literaturverzeichnis ........................................................................ . 144 Lebenslauf ...................................................................................... 152 o Symbolverzeichnis GroBen und Formelzeichen Gror..e Einheit Bedeutung A Aktivierungszustand AWG Gew.-% Lackauftragswirkungsgrad a mm Hubabstand a25 Farbton, Rot-Grun-Achse, 25° Betrachtungswinkel a45 Farbton, Rot-Grun-Achse, 45° Betrachtungswinkel a70 Farbton, Rot-Grun-Achse, 70° Betrachtungswinkel b mm Breite der Spaltblende b25 Farbton, Blau-Gelb-Achse, 25° Betrachtungswinkel b45 Farbton, Blau-Gelb-Achse, 45° Betrachtungswinkel b70 Farbton, Blau-Gelb-Achse, 70° Betrachtungswinkel d IJm T ropfend urchmesser, Lackschichtdicke dD mm Dusendurchmesser dFI,approx IJm.mm Teilflache des berechneten Schichtdickenprofils dFI,mes IJm.mm Teilflache des gemessenen Schichtdickenprofils dmax IJm maxima Ie Lackschichtdicke ds mm Durchmesser der Zerstauberscheibe d(V,05) IJm Medianwert des Tropfendurchmessers d(x) IJm Lackschichtdicke des Mer..punktes mit der Koordinate x d10 IJm arithmetischer mittlerer Tropfendurchmesser d30 IJm volumengewichteter mittlerer Tropfendurchmesser d32 IJm Sa uterd u rch messer F IJm.mm Flache unter dem Schichtdickenprofil FM ml/min Lackvolumenstrom FF % Fehlflache Fh Fehlersignal Flop Mar.. fUr den Metallic-Effekt eines Lackfilms f Approximationsfunktion fmlttel % mittlerer prozentualer Fehler 9 Approximationsfunktion HL Nllmin Hornluftvolumenstrom h Approximationsfunktion k Gain-Faktor der sigmoiden Funktion