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Beratung im betrieblichen Bildungsmanagement Dissertation PDF

475 Pages·2008·4 MB·German
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Beratung im betrieblichen Bildungsmanagement ANALYSE UND GESTALTUNG EINES SITUATIONSTYPEN Dissertation der Universität St. Gallen, Hochschule für Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften (HSG) zur Erlangung der Würde eines Doktors der Wirtschaftswissenschaften vorgelegt von Jasmina Hasanbegovic aus Deutschland Genehmigt auf Antrag von Herrn Prof. Dr. Dieter Euler und Frau Prof. Dr. Sabine Seufert Dissertations-Nr. 3507 Difo-Druck GmbH, Bamberg, 2008 Die Universität St. Gallen, Hochschule für Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissen- schaften (HSG), gestattet hiermit die Drucklegung der vorliegenden Dissertation, ohne damit zu den darin ausgesprochenen Anschauungen Stellung zu nehmen. St. Gallen, den 23. Juni 2008 Der Rektor: Prof. Ernst Mohr, PhD V A – Einleitung Geleitwort Angenommen Sie gehen zu einem Optiker und sagen ihm, Sie könnten nicht mehr so gut sehen. Er antwortet: Nehmen Sie meine Brille, mit der kann ich wunderbar sehen! - Ein (etwas persifliertes) Beispiel für eine misslungene, aber vielleicht typische, Beratungssituation? Losgelöst von dem Beispiel bleibt die Vermutung, dass Beratung in vielen Lebensbereichen zwar in aller Munde ist, diese in der Praxis aber häufig ihren hohen Anspruch nicht einzulösen vermag. Viele Menschen sind auf Lösungen fixiert, aber nicht wirklich daran interessiert, Probleme und ihre Zusam- menhänge zu verstehen. Gut gemeint ist bekanntlich nicht immer auch gut gemacht. Wer Lösungen anbietet, vermittelt von sich ein Bild, das geprägt ist von Tatkraft und Erfolg, im Gegensatz zu jemandem, der auf der Suche ist und noch nicht weiß, wie es ausgeht. Kompetenz definiert sich vermeintlich eher über Taten, hingegen nicht über Nachfragen. Ein vergleichsweise neues Feld der Beratung hat sich in den vergangenen Jahren im betrieblichen Bildungsmanagement erschlossen. Das betriebliche Bildungsmanage- ment befindet sich wissenschaftlich und praktisch in einer Phase der Neuorientier- ung. Verkürzt ließe sich die Neuausrichtung als Wandel von einem reaktiven Bil- dungsdienstleister hin zu einem proaktiven Partner in der Entwicklung und Imple- mentierung von strategischen Geschäftsinitiativen beschreiben. Aus Sicht des Bil- dungsmanagements wandeln sich damit auch die Rollen, Kommunikationsbezieh- ungen und Kompetenzanforderungen. So sind nicht nur fachliche Umsetzungsrollen auszufüllen, sondern verstärkt auch Entwicklungsaufgaben zu bewältigen, die ein ho- hes Maß an Beratungskompetenz erfordern. Wie so häufig in Zeiten des einschnei- denden Wandels sind die Konturen der Veränderungen erkennbar, die konkreten Linien aber noch unscharf. An dieser Stelle setzt Frau Hasanbegovic mit ihrer Untersuchung an: „Wie können Bildungsmanager eine strategisch ausgerichtete Bildungsarbeit durch die Gestaltung von Beratungssituationen nachhaltig fördern?“ - eine einfach erscheinende Frage, deren differenzierte Beantwortung nicht zuletzt aufgrund ihres Neuigkeitsgehalts eine Reise durch schwieriges und zuweilen unwegsames Terrain voraussetzt. Viele Türen im betrieblichen Bildungsmanagement sind für wissenschaftliche Untersuchungen nicht per se geöffnet, zudem erfordern die Eigenheiten dieses Praxisfeldes intensive Überlegungen darüber, wie die Fassade der mit viel Marketingspeck garnierten Hochglanzsprache in der Außendarstellung überwunden und substanzielle Aussagen erschlossen werden können. Ganz zu schweigen von den vielen normativen Klippen, die sich alleine aus dem Verhältnis von Bildung und Management und dem unterleg- ten Spannungsverhältnis zwischen ökonomischen und pädagogischen Handlungs- ausrichtungen ergeben. Versteht sich das Bildungsmanagement als Agent zur Anpassung der Mitarbeiter an die betrieblich-ökonomischen Handlungsimperative oder verpflichtet es sich auf die Abstimmung der gelegentlich unterschiedlichen Inter- essen zwischen Unternehmung und Mitarbeitenden? VI Mit der Untersuchung legt Frau Hasanbegovic eine Arbeit vor, bei der insbesondere die empirischen Analysen zu einer Vielzahl von neuen Erkenntnissen führen. Zum einen erarbeitet sie auf der Grundlage von Experteninterviews eine Antwort auf die Frage, wie Bildungsmanager in der betrieblichen Praxis Beratungssituationen gestal- ten, um strategische Bildungsinitiativen zu entwickeln und in der Linie umzusetzen. Zum anderen analysiert sie anhand von zwei Fallstudien, wo die zentralen Span- nungsfelder des strategischen Bildungsmanagements liegen, welchen Stellenwert die Beratung für die Bearbeitung der Spannungsfelder besitzt und wie im Einzelnen Beratungssituationen in Bezug auf eine strategische Bildungsinitiative ausgestaltet werden. Ohne die Ergebnisse der Untersuchung hier im Einzelnen referieren zu können, so sei doch auf eine übergreifende Qualität der Arbeit hingewiesen. In vielen Bereichen versteht es Frau Hasanbegovic, das Spektrum an Positionen, Theorien und Hand- lungsoptionen in der lebendigen Vielfalt der Praxis darzustellen, sich zugleich aber dann durch gelungene Typologien und begründete Entscheidungen nicht in einem Dschungel von Komplexität zu verlieren. Im Einzelnen ist hinsichtlich der erarbeiteten Erkenntnisse auf eine Vielzahl von originären und interessanten Befunden hinzu- weisen, die als Ergebnis der empirischen Untersuchungen zur Ausdifferenzierung des Wissens über noch weitgehend unerforschte Facetten des betrieblichen Bil- dungsmanagements beitragen. Nach dem Lesen der Arbeit würde der eingangs erwähnte Optiker vermutlich anders antworten. St. Gallen, im Juli 2008 Dieter Euler VII Vorwort Eine Begegnung etwa hat nicht der Mensch im Griff, sondern er wird von ihr ergriffen. Otto Friedrich Bollnow Die Gestaltung von Begegnung als Kernmerkmal der Beratung ist dadurch gekenn- zeichnet, dass der Klient selbstständig seine Sinnstrukturen und entsprechend sein Handeln verändert. Die Entstehung und Fertigstellung dieser Arbeit beruht ebenfalls auf zahlreichen Begegnungen, die mich "ergriffen" und dadurch vorwärts getrieben und bereichert haben. Den für diese Begegnungen verantwortlichen Personen möch- te ich an dieser Stelle meinen Dank aussprechen. An erster Stelle danke ich meinem Referenten Prof. Dr. Dieter Euler, der durch stra- tegischen Durchblick für das praxisbezogene sowie das konzeptionell und theore- tisch Wichtige wesentliche Denkanstösse für meine Arbeit gegeben hat. Frau Prof. Sabine Seufert danke ich für die freundliche Übernahme des Koreferates, ihre wert- vollen Anregungen und die fruchtbare Zusammenarbeit im Rahmen der Entwick- lungspartnerschaften. Die Begegnungen in und mit der Bildungspraxis haben diese Arbeit erst ermöglicht. Ich bedanke mich für die uneingeschränkte Bereitschaft zahlreicher Bildungsmana- ger und Mitarbeiter aus unterschiedlichen Unternehmen, an den Befragungen im Rahmen der Experteninterviews und Fallstudien teilgenommen zu haben. Wertvolle Anregungen und Unterstützung erhielt ich durch Begegnungen mit all mei- nen Kollegen am Institut für Wirtschaftspädagogik. Ein herzlicher Dank gilt insbe- sondere Franziska Zellweger-Moser, Thomas Bieker, Denise DaRin, Kathrin Leuze, Samir Hasanbegovic und Andreas Donaubauer, die das Lektorat von einzelnen Kapi- teln übernommen haben. Für wertvolle Diskussionen und freundschaftliche Gesprä- che danke ich vor allem Yolanda Martinez-Zaugg, Franziska Zellweger-Moser, Martin Keller und Thomas Bieker. Besonders dankbar bin ich für die seit meiner Kindheit bestehende Begegnung mit Kathrin Leuze, deren Gehör und Gespür mir stets Mut und Motivation zukommen ließen. Der größte Dank gilt meiner Familie und meinem Freund und Partner, die uneinge- schränkt zu mir stehen. Meinen Eltern und meinem Bruder Samir danke ich für die grenzenlose Zuversicht in meine Person, die hingebungsvolle Unterstützung und den emotionalen Rückhalt. Ein außerordentliches Dankeschön gilt Andreas Donaubauer, der mein Forschungsvorgehen stets kritisch begleitete und hilfreich unterstützte sowie mit liebevoller Geduld und viel Verständnis den grössten Beitrag zur Fertigstel- lung dieser Arbeit geleistet hat. St. Gallen, im Juli 2008 Jasmina Hasanbegovic VIII IX Inhaltsverzeichnis A. Einleitung............................................................................................................1 1 Problemstellung................................................................................................1 2 Zielsetzung der Arbeit......................................................................................5 3 Forschungsvorgehen und -methodik................................................................7 3.1 Wissenschaftstheoretisches Forschungsverständnis....................................7 3.2 Forschungsmethodische Grundlegung........................................................11 3.3 Gütekriterien qualitativer Sozialforschung...................................................15 4 Aufbau der Arbeit...........................................................................................20 B. Theoretische Grundlagen...............................................................................24 1 Strategisches Bildungsmanagement in Unternehmen...................................24 1.1 Begriffsklärung Bildungsmanagement.........................................................25 1.1.1 Zum Begriff Bildung..........................................................................26 1.1.2 Zum Begriff Management.................................................................33 1.1.3 Bildung als entwicklungsorientierte Managementaufgabe................39 1.2 Bildungsmanagement als Unterstützungsprozess......................................42 1.2.1 Kernaktivitäten der Bildungsarbeit....................................................43 1.2.2 Management der Kernaktivitäten......................................................49 1.2.3 Die Scharnierfunktion des Bildungsmanagements...........................54 1.3 Bildungsmanagement als Unterstützung strategischen Wandels...............56 1.3.1 Bildungsmanagement als Erfolgsfaktor strategischen Wandels.......56 1.3.2 Strategisches Bildungsmanagement als dynamischer Passungsprozess .............................................................................66 1.3.2.1 Vertikale Passung: Bildungsmanagement im Rahmen der strategischen Unternehmensführung.............................70 1.3.2.2 Horizontale Passung: Bildungsmanagement als innovative Entwicklungsfunktion...........................................75 2 Beratung als Grundlage der Gestaltung strategischen Bildungsmanagements...................................................................................80 2.1 Begriffsklärung Beratung.............................................................................81 2.2 Der systemische Beratungsansatz für pädagogische Beratung..................85 X 2.2.1 Systemtheoretisches Grundverständnis...........................................93 2.2.2 Beratungstheoretische Grundlagen..................................................98 2.3 Beratung als pädagogische Intervention...................................................103 2.3.1 Beratungsanlässe im betrieblichen Bildungsmanagement.............103 2.3.1.1 Das Problem als Beratungsanlass .....................................103 2.3.1.2 Beratungsanlässe/-formen in der betrieblichen Bildung.....106 2.3.2 Beratung als professionelles Handlungsfeld im Bildungsmanagement.....................................................................112 2.3.2.1 Professionelles Handeln im betrieblichen Bildungsmanagement.........................................................112 2.3.2.2 Das Konzept professionellen Handelns für das pädagogische Handlungsfeld Beratung..............................117 3 Beschreibung des Situationstypen „Beratungssituationen im betrieblichen Bildungsmanagement gestalten“............................................124 3.1 Begriffsklärung Situationstyp.....................................................................127 3.2 Kernmerkmale des Situationstypen...........................................................130 3.3 Struktur und Dynamik in der Beratung ......................................................133 3.3.1 Der Bildungsmanager in der Rolle als Berater...............................134 3.3.2 Adressaten der Beratung................................................................139 3.3.2.1 Geschäftsleitung.................................................................141 3.3.2.2 Mitarbeiter...........................................................................142 3.3.2.3 Führungskräfte ...................................................................143 3.3.2.4 Bildungspersonal................................................................145 3.3.3 Die Beziehungsstruktur zwischen Berater und Adressat der Beratung.........................................................................................146 3.4 Der Beratungsprozess...............................................................................150 3.4.1 Auslösende Phase..........................................................................154 3.4.2 Problemanalyse..............................................................................156 3.4.3 Herausarbeitung der Problemlösung..............................................159 3.4.4 Realisierung der Problemlösung.....................................................161 3.4.5 Evaluation zur Sicherung der Nachhaltigkeit..................................163 3.5 Kritische Ereignisse...................................................................................166 3.5.1 Kritische Ereignisse aufgrund der Beraterrolle...............................167

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Allgemeinbildung. Um die heute noch anzutreffende Dichotomie zwischen Allgemein- bildung und Berufsbildung überwinden zu können, ist eine Integration SWOT-Analysen. • Branchen-Analysen. • Portfolioanalyse zur. Entwicklung von Port- foliostrategien (Rolle SGE). • Fähigkeitsanalyse für den
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