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Beiträge zur Geschichte der Naturwissenschaften und der Technik PDF

324 Pages·1923·12.896 MB·German
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BEITRAGE ZUR GESCHICHTE DER NATURWISSENSCHAFTEN UNO OER TECHNIK VON PROFESSOR DR. EDMUND O. LIPPMANN VON DR.~ING. E. H. DER TECHNISCHEN HOCHSCHULE ZU DRESDEN OIREKTOR DER "ZUCKERRAFFINERIE HALLE" IN HALLE A. S. MIT 2 ABBILDUNGEN 1M TEXT BERLIN· VERLAG VON JULIUS SPRINGER· 1923 ALLE RECHTE, INSBESONDERE DAS DER OBERSETZUNG IN FREMDE SPRACHEN, VORBEHAL TEN. ISBN-13: 978-3-642-94025-5 e-ISBN-13: 978-3-642-94425-3 001: 10. I 007/978-3-642-94425-3 Softcover reprint of the hardcover 1s t edition 1923 DER PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN IN DANKBARKEIT UND VEREHRUNG GEWIDMET Vorrede. Seitens heimischer und auswartiger Gelehrter erhielt ich in den letzten Jahren wiederholte Aufforderungen, auch meine seit 1913 verfaBten geschichtlichen Abhandlungen in einem Sammelbande zu vereinigen: fleien sie doch fUr den einzelnen Forscher so gut wie unzuganglich, da sie wahrend und nach der Kriegszeit in verschiedenen Zeitschriften er schicnen, die man heute kaum oder gar nicht mehr zu beschaffen vermag. Dies trifft tatsachlich zu, und da auch die sparlichen Sonderabdrucke vollig erschopft waren, muBte ich seit langerem die Wiinsche so mancher Fachgenossen unerfiillt lassen, namentlich auch auslandischer, die sich an mich wandten "unter Berufung auf die Besprechungen durch die Herren Prof. Dr. A. MIELI in Rom und G. SARTON in Cambridge (Mass.}". Aus sachlichen Griinden schien daher die Herausgabe des vorliegenden Buches gerechtfertigt; daB sie aber auch verwirklicht werden konnte, und zwar trotz aller derzeit herrschenden Schwierigkeiten, ist allein der Firma JULIUS SPRINGER zu verdanken, die auch in diesem Falle die vorbildliche Fiirsorge und den riihmlichen Mut bewahrte, durch die sie der deutschen Wissenschaft schon so hervorragende Dienste leistete. Erleichtert wurde ihr der EntschluB durch zustimmende AuBerungen del' HH. Geh.-Rat Prof. Dr. K. SUDHOFF und R. WILLSTATTER, fiir die ich beiden Genannten ganz auBerordentlich verbunden bin. Der Band enthalt, wie das Inhaltsverzeichnis aufweist, 36 kleinere und groBere Abhandlungen, darunter auch die, wie ich glaube grund legenden, iiber die Entdeckung des Alkohols und der Mineralsa.uren, deren Ergebnisse die Historiker der Chemic und Medizin schon sehr allgemein anerkannt haben. Umarbeitungen oder Abanderungen von Belang unterblieben, vielmehr wurden nUf einige ganz kurze Zusatze beigefiigt und einige Versehen verbessert; besondere Bemerkungen habe ich nicht anzuschlieBen, es sei denn, daB der Aufsatz iiber DANTE auch im DANTE-Jubilaumshefte des von Herrn Prof. Dr. A. MIELI herausgegebenen "Archivio di Storia della Scienza" Aufnahme fand (Bd. 3, S. 45; 1921), dort aber unter wortlichem Abdrucke aller angefUhrten Belegstellen. Nach dem Erscheinen meines Werkes "Entstehung und Ausbreitung der Alchemie" verlieh mit die PreuBische Akademie der Wissen- ------ ------ ------------------ ------------------- VI Vorrede. schaften in Anerkennung meiner gesamten geschichtlichen Arbeiten die LEffiNIZ-Medaille, und sprach hierbei die Erwartung aus, ich werde auch fernerhin in weiterer Tatigkeit nicht nachlassen. Um zu bewahren, daB dies mein Bestreben blieb, sowie um der Akademie innerhalb der Grenzen, die dem in der Industrie Tatigen die gegenwartigen Verhalt nisse ziehen, ein bescheidenes Zeichen meiner Dankbarkeit darzubringen, erbat ich die Erlaubnis, ihr den vorliegenden Band widmen zu diirfen; sie erteilte sie, noch durch die Feder des unvergeBlichen Geh.-Rates Prof. Dr. H. DrELS, und so habe ich ihr auch fur diese neue Ehrung mcinen wahren und aufrichtigen Dank auszusprechen. Halle a. S., den 15. November 1922. Der Verfasser. Inhaltsverzeichnis. Seite E r>l teA b t e i I u n g. 1. Chemische Papyri des 3. Jahrhundertes . . . I 2. Dber chemische Papyri des 3. Jahrhundertes n. Chr. 28 :3. Zur Geschichte der Alchemie . . . . . 33 4. Xoch einmal "Caput mortuum". . . . . . . . 43 ii. Uber das erste Vorkommen des Xamens Chemie 46 6. Zur Geschichte der Volumgpwichts-Ermittlung . 50 7. Gpschiehtlicher Bf'itrag zur Erkenntnis der Verhrennungsvorgange 53 Zwpitp Abteilung. S. Zur Geschichte der DestiJIation und des Alkohols . 56 9. Beitrage zur Geschichtp des Alkohols 60 10. Xeue Beitrage zur Geschichte des Alkohols. 107 II. Zur Geschichtc des Alkohols . . . . . . . 123 12. Zur Geschichte des Alkohols . . . . . . . 124 13. Zur Geschichte del' ununterbrochenen Kiihlung bei der DeRtiIlation. 127 14. Verwendung des Petroleums im friihen Mittelalter. . . . . . . .. 136 Dritte A bteil ung. 15. Chemisches und Technologisches aus kunstgeschichtlichen QueIlen- schriften. I. HERAKLIUS . . . . . . . . . . . . . . . . . 140 16. Chpmisches und Technologisches aus kunstgeschichtlichen QueIlen schriften. II. THEOPHILUS PRESBYTER . . . . . . . . . . . . . . . HiS 17. Das SammeIbuch des VITALIS DE FURNO und seine Bedeutung fiir dip Geschichte der Chemie . . . . . . 175 18. Chemischps und Tpchnologisches bpi DANTE. . . . . . . . . . 192 19. PETRARCA iiber dip Alchemie . . . . . . . . . . . . . . . . 197 20. Technologisches aus dem "MittelaltprIichen Hausbllch" (148() ?) . 2()() Vierte A bteilung. 21. Zur Gpschichte des diabetischen Zuckers. . . 211 22. Diamant und Bocksblut; ein Beitrag zur Volkskunde 213 F ii n ft p A b t e i I u n g. 23. Ober das Zeitalter del' Alchemistpn J. J. und J. HOLLANDUS . . . . 228 24. (Tber die unter dem Xampn der "HOLLANDI" bekannten Alchemisten. . 22!l 25. Dpr Stein dpr Weisen und Homunculus, zwei alchemistisehe Probleme in GUETHES Faust . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2,,1 VIIT Inhaltsverzeichn is. S echste A bteil ung. 26. Einige Mitteilungen iiber die mittelalterliche Zuckerindustrie . 256 27. Zucker-Monopole im Mittelalter 263 28. Ein Brief ACHARDS. . . . . . 266 29. Ein Brief ACHARDB. . . . . . 268 30. Aus dem Briefwechsel ACHARDS 270 31. GOETHE und die Zuckerfabrikation . 275 :l2. Zur Geschichte des Vacuum-Apparates 281 :l:t Dip Entwicklung dpr Zuckerindustrie 1888-1913 284 Siebentp Abteilung. 34. Uber den Kamen BERZELIUS . . . . . . . . . 295 35. Ein kleiner Beitrag zur LIEBIG-Biographie . . . 295 36. Zum hundertjiihrigen Geburtstage ROBERT MAYERS 296 Verzeichnis der geographischen, Eigen- und Autoren-Nampn (einschlie31ich der Titel von Wprken unbekannter Verfasspr) 303 Sac h v er z eic h nis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 310 Erstc Abteilllng. 1. Chemische Papyri (Ies 3. Jahl'hunderte~ 1). (Der neue Stockholmer uOII rIer Ijeid~oer Papyrus.) Beim Absuchen eines niichst Theben in .~gypten aufgedeckten Gliiberfeldes wurden um 1828 cine groBere Anzahl griechischer Papyrus Urkunden gefunden, deren ganz ausgezeichnete Erhaltung vermutlich ihrer Aufbewahrung in dicht verschlossenen Mumiensiirgen, vielleicht aber auch in SteingefiiBen oder Topfen, zu danken war. Sie gelangten in Besitz des damaligen schwedisch-norwegischen Vizekonsuls in Ale xandrien, JOHANN D'ANASTASY, der die Mehrzahl der Papyri an die holliindische Regierung verkaufte und sie in deren Auftrag 1829 dcl' Bibliothek zu Leiden ubersandte, einige Stucke aber del' "Kg\. Schwe diHchen Akademie del' Altel'tiimel'" in Stockholm zum Geschcnk machtl" hci der sic im Jahre 1832 eintrafen. Schon 1830 wurde dul'ch REUVENS hekannt, daB cill als 1\'1'. X hc zcichnetel' Teil del' Leidenel' Papyri eine Sammlung "chemischcr Rezepte" enthalte, doch lieB die ausfuhrliche Vel'offentlichung durch LEEMANS bis 1881, auf sich wart en ; aus den, bis dahin allein vorliegenden Bl'uchstucken in der REUVENsschen Ankiindigung, erschloB bereits 186f1 Kopp2), daB die "Rezcpte" zumeist kurzc, anscheinend rein techniRchp, oft nul' auszugswpiHe Vorschriften ilber MetaIlbchandlung, Fiirbprpi u. dgl. ellthipltPIl, (Icrcn hpdcutsamc Ahnlichkeit und V('!'wandtHchaft mit jiillgPl'PI1, allpr zwpifpI10H hcrcitH alehemiHtiHchen, unverkennhal' i·wi. BgRTJn~Lo·l'. dcr den volbtiindigen. VOIl LE~~l\IANS hCl'amgegPllCIH'1I Text ahdruckte und iihcrsetzt(3), fand diesc Ansichten Kopps (dpRspn NalllPI1 cr abel' nicht erwiihnt) durchaus bcstiitigt, und betonte namcntlich auch, daB die "Rezepte" die, den iigyptischen Metall-Arbeitern und -Fiilschern geliiufigen praktischen Verfah1'en und technischen Kniffe, noch in jencl' urspriinglichen Gestalt vorfiihren, dip erst spiitcrhin, unter delll EinfluRRc lIIagiRcher und mystischcl' Idecn, in alehemi,;tischplIl SimH' umgedcutet. und umgeformt wuI'<lc. 1) Chemiker-Zeit. 1913, S. 933. - Ausfiihrliches R. in meincr .,Entstchung IIn(1 Ausbreitllng der Alchemic". Berlin:.JI llills Springer 1919. 2) Beitrage zllr Gesehiehte der Chemic. Bd. I, S. fl7 ff. Braunschweig 18!)!). a) Collection des anciens aichimistes grees. Tome I, p. 28 ff. Paris ISKS; ArchCologip Pt hiAtoirp dcs s('icnrcs. p. 2fili. Paris 190r.. Y. J1 i P P 111:l n n, llf'itriilZ'I'. --------------- ---- 2 Erste Abteilung. Wahrend der "Leidener Papyrus", wie er der Kiirze wegen genannt sei, auf diese Weise, freilich erst ein gutes halbes Jahrhundert nach seiner Auffindung, zur offentlichen Kenntnis gelangte, blieb dE'r "Stockholmer Papyrus", dessen Vorhandensein vollig in Vergessenheit geraten war, noch fast weitere 25 Jahre unbeachtet stehen; erst 1906 fiihrte ein Zufall zu seiner zweiten Entdeckung, und vor wenigen Monaten endlich erfolgte die Herausgabe des griechischen Textes nebst Dbersetzung und Kommentar durch OTTO LAGERCRANTZ in Upsalal). Der maBgebendste und strengste Richter, Geh.·Rat Prof. Dr. H. DrELS, zollt dieser Arbeit uneingeschranktes Lob, und hatte die Giite, mich durch Zusendung seiner Besprechung 2) auf ihr Erscheinen aufmerksam zu machen; er be· zeichnet den Stockholmer Papyrus als eine "Inkunabel der Chemic", und eine solche ist er auch in der Tat, da er ausschlieBlich chemisch· technischen Inhalt birgt, der jenen des Leidener Papyrus auf das gliick. lichste erganzt. , Anscheinend sind beide Papyri Teile eines einzigen Grabfundes3), aa jedenfalls aber diirfen sie als "Zwillingsbriider" angesehen werden, sie auBerlich wie innerlich vollstandig, und oft bis in die kleinsten Ei~zel­ heiten, iibereinstimmen 4). Sie zeigen die namliche, sehr schone und deutliche Schrift, die nach REUVENS und LEEMANS dem 3. Jahrhundert n. Chr. entstammP), sie liegen nicht in Gestalt von Rollen (T0I10;) vor, sondern als tadellos erhaltcne und laut Numerierung' vollstandige Codices, - welche :Form vielleicht im 1. Jahrhundert aufzutreten beginnt, sicher aber erst yom 3. an nachweisbar ist6) -, und besitzen endlich auch ein Format, das als charakteristisch fiir die namliche Zeit gilt7). Ihr Inhalt spiegelt die Erfahrungen von Generationen wieder, und zwar auf Grund weitverzweigter Dberlieferungen B); der Redaktor hat aus vcrschiedenen Vorlagen geschopft, und Fehler, Versehen und WiedE'r· holungen, die teils ihm, teils aber auch dem Abschreiber unterlaufen sind, bezeugen die Art der bei der Zusammenstellung (meist recht geschickt) ausgeiibten Tatigkeit fl). Auch die nachtraglich 10) beigefiigten Dberschriften, und die oft wiederkehrende Benutzung "aHo" (anders), weisen auf einen Ordner hin, der die mannigfaltigen Angaben der Quellen Zil vereinigen suchtll); einer solchen entstammen z. B. samtliche das Silber nebst Zubehor betreffenden Vorschriften, die zwar beide PapYI'i, jedoch nieht in der gleiehen Reihenfolge, enthaltenl2). Die benutzten Vorlagen waren wohl Rollenl3), die dem praktisehen Gebrauche dienten, die beiden PapYI·us.Codiees sind dagegen offenbar Luxusabschriften, 1) Papyrus Graecus Holmiensis, ed. LAOERCRANTZ. Upsala 1913; auf diese Ausgabe beziehen sich im folgenden die Seitenzahlen ohne besondere Bezeiehnung. 2) Deutsche Literatur-Ztg. Jg. 34, Nr. 15 yom 12. April 191:t ~) 54 ff., 89; vgl. 45 ff. 4) 50, 137 If. 5) 53. ") 94 .•) 119. H) 70ff., 132, l:{S. 9) 77. 10) 96, 121 ff. 11) 96 ff. 12) 99. 13) 94.

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