Sabine Fließ (Hrsg.) Beiträge zur Dienstleistungsmarketing-Forschung GABLER RESEARCH Focus Dienstleistungsmarketing Herausgegeben von Universitätsprofessor Dr. Martin Benkenstein, Universität Rostock, Universitätsprofessor Dr. Dr. h.c. Werner Hans Engelhardt, Ruhr-Universität Bochum, Universitätsprofessorin Dr. Sabine Fließ, FernUniversität in Hagen (schriftführend), Universitätsprofessor Dr. Michael Kleinaltenkamp, Freie Universität Berlin, Universitätsprofessor Dr. Anton Meyer, Ludwig-Maximilians-Universität München, Universitätsprofessor Dr. Hans Mühlbacher, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, Universitätsprofessor Dr. Stefan Roth, Technische Universität Kaiserslautern und Universitätsprofessor Dr. Herbert Woratschek, Universität Bayreuth Der Wandel von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft ist de facto längst vollzogen, er stellt jedoch mehr denn je eine Herausforde rung für Theorie und Praxis, speziell im Marketing, dar. Die Schriftenreihe will ein Forum bieten für wissenschaftliche Beiträge zu dem bedeuten den und immer wichtiger werdenden Bereich des Dienstleis tungsmarketing. In ihr werden aktuelle Ergebnisse der betriebswirtschaftlichen Forschung in diesem Bereich des Marketing präsentiert und zur Diskussion gestellt. Sabine Fließ (Hrsg.) Beiträge zur Dienstleistungsmarketing- Forschung Aktuelle Forschungsfragen und Forschungsergebnisse RESEARCH Bibliografi sche Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. 1. Aufl age 2011 Alle Rechte vorbehalten © Gabler Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2011 Lektorat: Marta Grabowski | Sabine Schöller Gabler Verlag ist eine Marke von Springer Fachmedien. Springer Fachmedien ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.gabler.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfi lmungen und die Einspei- cherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: KünkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Germany ISBN 978-3-8349-2748-4 Vorwort Seit mehreren Jahren treffen sich deutschsprachige Forscher aus dem Dienstleis- tungsmarketing, um sich über Forschungsfragen, Forschungsansätze und For- schungsergebnisse auszutauschen. Gastgeber des 14. „Workshop Dienstleis- tungsmarketing“ war zum zweiten Mal der Douglas-Stiftungslehrstuhl für Dienstleistungsmanagement an der FernUniversität in Hagen. Die Forschungs- beiträge dieses Treffens sind im vorliegenden Sammelband zusammengefasst. Der Forschungsband zeigt die gesamte Bandbreite der deutschen Dienstleis- tungsmarketing-Forschung. Er wird durch den Beitrag von Anton Meyer und Anna Niedermeier eröffnet, in dem sie Lebensqualität als Leitwert für nachhal- tiges Wirtschaften in Dienstleistungsunternehmen betrachtet. Die Autoren er- schließen damit eine neue Perspektive für das Dienstleistungsmarketing. Die daran anschließenden Beiträge beleuchten den Dienstleistungsprozess aus unterschiedlichsten Perspektiven. Sebastian Uhrich untersucht in einem Labo- rexperiment den Einfluss anderer Konsumenten, der sog. sozialen Dichte, auf Erleben und Verhalten einer Person. Jens Nesper gibt einen Überblick über die Fairnessforschung und beleuchtet die Frage, wie die Fairnesswahrnehmung der Kunden das Serviceerlebnis bei interpersonellen Dienstleistungen beeinflusst. Julia Weisser analysiert auf institutionenökonomischer Basis, wie sich opportu- nistisches Verhalten von Nachfragern, die sich im Fachhandel beraten lassen, dann aber im Internet buchen, vermeiden lässt, und entwickelt erste Ansätze für einen empirischen Test. Nicola Bilstein verbindet in ihrem Beitrag Anbieter- und Kundenperspektive. Sie konzeptionalisiert das Konstrukt der Customer Partici- pation und zeigt vorhandene Forschungsfelder im Bereich der Customer-Co- Production auf. Typische Marketingfragestellungen werden in den folgenden drei Beiträgen behandelt. Zum Bereich der Produkt- oder Leistungspolitik zählt der Beitrag von Gertrud Schmitz und Stefanie Modlich. Sie identifizieren durch eine explo- ratorische Analyse kundenseitige Voraussetzungen effektiver Business-to- Business Kundenlösungen und klassifizieren diese. In den Bereich der Preispoli- VI Vorwort tik ist der Beitrag von Thomas Robbert und Stefan Roth einzuordnen. Sie unter- suchen, wie sich das vom Konsumenten gewählte Tarifmodell auf die Nutzung von Dienstleistungen auswirkt. Christopher Bayer betrachtet die Unternehmens- reputation, die bei Vertrauensgütern als wichtiges Qualitätssignal für Kaufent- scheidungen herangezogen wird. Er operationalisiert in seiner Untersuchung die Unternehmensreputation eines Call Centers aus Auftraggebersicht mit Hilfe einer qualitativen Untersuchung und validiert seine Ergebnisse anschließend durch ein Strukturgleichungsmodell auf Basis einer empirischen Befragung. Kundenbindung als Zielgröße des Marketing wird von Jens Zimmermann fokus- siert. Er legt in seinem Beitrag mögliche Motive zur Teilnahme von Kunden an Statusprogrammen offen. Dabei differenziert er zwischen vier Kundengruppen und untermauert seine konzeptionelle Untersuchung interdisziplinär. Den Abschluss bildet der Beitrag von Nils Löber zum Qualitätsmanagement. Er betrachtet den Umgang mit Fehlern und Risiken im Krankenhaussektor auf theoretisch-konzeptioneller Basis und stellt dabei eine konstruktive Fehlerkultur als geeignetes Mittel zur Sensibilisierung von Krankenhausmitarbeitern für diese Fragestellung heraus. Der 14. Workshop Dienstleistungsmarketing und die Publikation dieses Sam- melbandes wurden von Herrn Dr. Jörn Kreke, dem Stifter meines Lehrstuhls, finanziell gefördert. Für seine Bereitschaft, die Forschungstätigkeit im Dienst- leistungsmarketing auch über die Lehrstuhlstiftung hinaus zu unterstützen und sein immer offenes Ohr für Anliegen aller Art danke ich ihm sehr herzlich. Darüber hinaus danke ich Autorinnen und Autoren der Beiträge sowie den Teil- nehmerinnen und Teilnehmern des Workshops, die durch die Diskussionsbeiträ- ge wichtige Anstöße gegeben und dazu beigetragen haben, dass der Workshop ein voller Erfolg war. Herzlichen Dank schulde ich Dipl.-Kfm. Martin Eggert für die redaktionelle Betreuung des Sammelbandes, Stephanie Hornung für das Korrekturlesen und Melanie Heering für die Formatierung. Univ.-Prof. Dr. Sabine Fliess Hagen, im März 2011 Inhaltsverzeichnis Anton Meyer /Anna Niedermeier Lebensqualität – ein neuer Leitwert für ein nachhaltiges Wirtschaften von Dienstleistungsunternehmen ................................................................................ 1 Sebastian Uhrich Positive Effekte bloßer sozialer Präsenz in Konsumumwelten: Erklärungsperspektive Anschlussmotivation...................................................... 25 Jens Nesper Fairness als Determinante des Serviceerlebnisses – ein theoretischer Überblick…….…. .............................................................................................. 49 Julia Weisser Bewältigung von Opportunismus in Dienstleistungsprozessen .......................... 75 Nicola Bilstein Co-Production in the Service Production and Delivery Process – Conceptualization and Future Research Fields .................................................. 97 Gertrud Schmitz/Stefanie Modlich Kundenseitige Voraussetzungen effektiver Business-to-Business Kundenlösungen – eine exploratorische Analyse ............................................. 121 VIII Inhaltsverzeichnis Thomas Robbert/Stefan Roth Auswirkungen von Tarifwahlentscheidungen auf die Nutzung von Dienstleistungen ............................................................................................... 149 Christopher Bayer Die Unternehmensreputation im Call-Center Kontext aus Auftraggeberperspektive .................................................................................. 175 Jens Zimmermann Die Bindungswirkung von Statusprogrammen ................................................ 199 Nils Löber Fehler und Fehlerkultur im Krankenhaus – eine theoretisch-konzeptionelle Betrachtung…………… .................................................................................. 221 Lebensqualität – ein neuer Leitwert für ein nachhaltiges Wirt- schaften von Dienstleistungsunternehmen Anton Meyer1/Anna Niedermeier2 Die Forderung nach einer nachhaltigen Entwicklung von Unternehmen gewinnt durch die aktuelle Wirtschafts- und Finanzkrise stark an Bedeutung. Durch die allgemeine Diskussion der gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen, wie auch durch die Kritik an der Gewinnmaximierung als alleinigen Leitwerts eines Unternehmens, verstärkt sich das Interesse in Forschung und Praxis nach alternativen Konzepten. Vor diesem Hintergrund wird ein qualitatives Wachstum verstanden im Sinne einer Erhöhung der Lebensqualität aller Stakeholder als neuer Leitwert in der Wirtschaft und insbesondere im Marketing diskutiert.3 1 Lebensqualität als neuer Leitwert im Dienstleistungsmarketing Warum sollte sich Marketing und im Speziellen Dienstleistungsmarketing mit dem Thema Lebensqualität auseinandersetzen? Grundlage für diese Debatte ist eine wahrgenommene Entfremdung zwischen Wirtschaft und Gesellschaft. Ent- fremdung in diesem Kontext wird als eine Loslösung des ursprünglichen Zu- sammenhangs verstanden. Daher wollen wir dieses Verhältnis näher betrachten. Was bedeutet eigentlich Wirtschaft? „Wirtschaft lässt sich begreifen als die von Menschen geschaffene, gemachte Gesamtheit aller Versorgungssysteme für Menschen mit Objekten“,4 wobei unter Versorgungsobjekten Waren, Dienste, Chancen und Objektsysteme zu verstehen sind. Somit erfüllt die Wirtschaft als Teilbereich der Gesellschaft eine Dienstleistungsfunktion.5 Wirtschaft ist daher ein „füreinander-leisten“, wobei sich nicht die Frage nach dem Was kann ich 1 Anton Meyer: Vorstand des Instituts für Marketing an der Ludwig Maximilian Universität Mün- chen 2 Anna Niedermeier: Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Instituts für Marketing an der Ludwig Maximilian Universität München 3 Meyer/Fichtel (2006), Stiglitz et al. (2009) 4 Meyer (1973) 5 Meyer (1973) S. Fließ (Hrsg.), Beiträge zur Dienstleistungsmarketing-Forschung, DOI 10.1007/978-3-8349-6592-9_1, © Gabler Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2011
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