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Beiträge zu Gegenwartsproblemen der Angewandten Statistik: Festgabe für Professor Dr. Jakob Breuer. Universität Köln PDF

127 Pages·1960·3.512 MB·German
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BEITRÄGE ZU GEGENWARTSPROBLEMEN DER ANGEWANDTEN STATISTIK Beiträge zu Gegenwartsproblemen der Angewandten Statistik Festgabe für Professor Dr. Jakob Breuer Universität Köln Herausgegeben von Statistische Vereinigung Köln e. V. WESTDEUTSCHER VERLAG . KÖLN UND OPLADEN 1960 ISBN 978-3-663-00434-9 ISBN 978-3-663-02347-0 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-02347-0 Alle Rechte vorbehalten © 1960 Westdeutscher Verlag, Köln und Opladen INHALTSVERZEICHNIS Vorwort ......................................................... 7 Prof. Dr. Kar! Dörge, Köln über die Begriffe des Mittelwertes und der Streuung 9 Dr. Jakob Gugumus, Köln Sterblichkeitsbeobachtungen bei Risiken mit erhöhtem Blutdruck oder Erkrankungen des Herzmuskels in der Lebensversicherung . . . . . . . . . 17 Dr. Liesel Karus-Daiber, Wuppertal Internationaler Vergleich der Kaufkraft des Lohnes mit Hilfe von Regressions- und Korrelationsrechnung .......................... 29 Dipl.-Kfm. Horst Karus, Wuppertal Vereinfachung von Sequential-Plänen durch gleiche Entscheidungsrisiken . 39 Dr. Gerhard 0110, Frankfurt a. M. über die Theorie der Abschreibungen ..... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 45 Dipl.-Kfm. Horst van Randenborgh, Wiesbaden Die Ausschaltung der unterschiedlichen Länge der Berichtszeiträume bei nichtlinearer Verteilung der Ereignisse ............................ 65 Dr. Erwin A. Scheuch, z. Z. New York, USA Einige Probleme statistischer Verfahrensweisen in der Sozialforschung 83 Dipl.-Volkswirt Hans H. Statwald, Düsseldorf Statistics in den USA .............................................. 115 Dipl.-Kfm. Friedhelm Stöcker, Köln über Toleranzen bei zusammengesetzten Massenfabrikaten 127 5 VORWORT Am 9. März 1960 vollendet Dr. rer. pol. Jakob Breuer, emeritierter ordentlicher Professor für Statistik an der Universität Köln, sein 70. Lebensjahr. Seine Freunde und Schüler widmen ihm zu diesem Anlaß, wie es auch zur Vollendung seines 65. Lebensjahres geschah, als Ausdruck ihrer Verehrung diese Festschrift. Das Thema der vorliegenden Festschrift ist enger gefaßt als das der voran gegangenen. Dort war es das Ziel, die Fülle der Anregungen, die seine Schüler von ihm empfingen, durch wissenschaftliche Beiträge zu den verschiedensten Problemen deutlich zu machen. Sie enthält auch den wissenschaftlichen Lebens weg und ein Verzeichnis der Publikationen von Professor Breuer. In diese Festschrift wurden nur Beiträge zu Gegenwartsproblemen der Angewandten Statistik aufgenommen. Es war nicht immer einfach, die Auswahl zu treffen und eine Grenze, die in Wirklichkeit wegen der ständigen Wechsel beziehung nicht besteht, zwischen Problemen der Angewandten und Theoreti schen Statistik auf der einen und Problemen des jeweiligen Sachgebietes auf der anderen Seite zu ziehen. Die Beiträge, die verschiedenste Themen behandeln, können wiederum nur versuchen, die vielseitigen Anregungen, die Professor Breuer seinen Schülern und Freunden aus seiner wissenschaftlichen Arbeit gab, deutlich zu machen. Selbstverständlich ist es, daß die Verfasser allein für den Inhalt ihrer Aufsätze verantwortlich sind. Wenn die Statistische Vereinigung Köln nach fünf Jahren wiederum eine Fest schrift herausgibt, so will sie damit nicht nur die wissenschaftliche Arbeit von Professor Breuer als Forscher und Lehrer ehren, sondern in besonderer Weise auch die persönliche Verehrung zum Ausdruck bringen, in der seine Schüler sich mit ihm verbunden fühlen. Professor Breuer hat bei aller Kompromißlosigkeit und Strenge in seinen wissenschaftlichen Anforderungen nie nur die sachlichen Fragen, sondern stets auch den Menschen gesehen. So erklärt es sich, daß in der Statistischen Vereinigung Köln seine Schüler und Freunde sich seit über drei Jahr zehnten zusammengeschlossen haben. Möge es dem Jubilar vergönnt sein, mit der gleichen Freude und Lebendigkeit, die ihn stets auszeichnete, sich noch viele Jahre wissenschaftlichen Problemen widmen zu können. Im Namen der Vereinigung H. Karus Köln, Wuppertal-Elberfcld, den 9. März 1960 Vorsitzer des Vorstandes üBER DIE BEGRIFFE DES MITTELWERTES UND DER STREUUNG Von Karl Dörge, Köln Das Ziel der vorliegenden Betrachtung ist es, für die beiden wichtigsten statisti schen Maße, den Mittelwert und die Streuung, einige Eigenschaften anzugeben, die teils sachlich fast selbstverständlich sind, teils die mathematische Einfachheit betreffen, und zu zeigen, daß Mittelwert und Streuung durch sie eindeutig charakterisiert sind. Hat ein Physiker eine physikalische Größe, etwa eine Strecke, k mal gemessen und die Resultate Xl' ••• , Xk erhalten, so setzt er die Größe gleich dem arith Lk metischen Mittel ~ an. Will der Statistiker ein System von k Zahlen x=1 Xl' ••• , Xk durch eine einzige repräsentieren, so tut er es in (so gut wie) allen Fällen ebenfalls durch das arithmetische Mittel. Weshalb? Durch welche Eigen- L schaften ist die Funktion ~ vor anderen Funktionen, durch welche man vielleicht ebenfalls das k-tupel Xl' ••• , Xk repräsentieren könnte, ausgezeichnet? Falls, was meist der Fall ist, von den gewonnenen k Zahlen Xl' ••• , Xk keine vor den anderen ausgezeichnet ist, ist es ohne weiteres plausibel, daß die re präsentierende Funktion f(xl, ••• , Xk) symmetrisch in den Variablen gewählt werden muß, d. h. daß für jede Permutation f(xl, ••• , Xk) = f(xcxl' ... , XCXk) sein soll. Wir erhalten also als erste Forderung an die repräsentierende Funktion die der Symmetrie. Es gibt aber weitere sachlich zwingende Forderungen. Denken wir uns z. B. den Maßstab, mit dem gemessen wird, geändert, indem man z. B. von der Einheit des Meters zum Zentimeter übergeht, so multipliziert sich jede Maßzahl der zu messenden Strecke mit 100, allgemeiner etwa mit der Zahl C. Offenbar ist es dann so gut wie zwingend, zu fordern, daß dann die repräsentierende Funktion sich auch mit C multipliziert. Wir fordern also für jedes C: (I) f(Cxl> . "., CXk) = C· f(xl> .. "' Xk), mit den Worten des Mathematikers heißt das, die repräsentierende Funktion f(xl, ••• , Xk) soll homogen vom 1. Grade sein. Handelt es sich etwa um die Messung der Entfernung von Punkten einer Geraden, und will man, nachdem man die Entfernung der Punkte A, B k mal 9 gemessen und die Ergebnisse Xl' ••• , Xk erhalten hat, etwa die Entfernung le B I haben, wo e zu A, B liegen möge, wie es in der Figur angedeutet ist, Figur: C A B J I I d wobei schon bekannt sein möge, daß die Entfernung von e nach A die Zahl d sein möge, so können wir uns offenbar ersparen, neu zu messen, da wir ja die Zahlen Xl' ••• , Xk schon haben. Vielmehr können wir offenbar so tun, als ob wir für leB I die Maßzahlen Xl + d, ... , X k + d hätten. Nachdem wir nun die Zahlen Xl' ••• , Xk durch den Wert f(xl, ••• , Xk) repräsentiert haben, ergibt es + + sich so fast als zwingend, daß wir die Zahlen Xl d, ... , Xk d durch die + Zahl f(xl, ••• , Xk) d repräsentieren müssen. Wir fordern also für jedes d + + + (II) f(xI d, ... , Xk d) = f(xl, •.. , Xk) d. Wir wollen jetzt unsere zwei Forderungen I und II etwas besprechen, um zu sehen, daß die analogen Forderungen auch sonst, z. B. in der Physik und in der Geometrie, eine wesentliche Rolle spielen müssen. Man operiere auf einer Geraden g. Hat man einen Anfangspunkt J!) und einen Meßpunkt E festgelegt, so sagen wir, daß wir auf g ein (euklidisches) Koordinatensystem festgelegt haben. Jeder Punkt von g erhält dann in bekannter Weise eine Maßzahl als Koordinate, und diese Zuordnung ist eine eineindeutige Abbildung der Menge der Punkte von g auf die Menge aller Zahlen. Man habe nun eine Vorschrift, welche jedem k-tupel PI' ... , PI< von Punkten von g einen weiteren Punkt P von g zuordnet. Hat man dann ein Koordinatensystem gegeben, so erhält man eine Zuordnung, die dem k-tupel Xl' ••• , Xk der Koordinaten von PI' ... , P k eine weitere Zahl zuordnet. Wählt man ein neues Koordinatensystem, so bekommt man aber nun natürlich im allgemeinen nicht die gleiche Zuord nung, sondern eine andere. Wann aber ergibt sich die - dann natürlich bedeu tungsvolle - Tatsache, daß diese Zuordnung nicht davon abhängt, welches (euklidische) Koordinatensystem zugrunde gelegt worden ist? Das heißt, wann ist die Zuordnung PI' ... , P k ...... P so beschaffen, daß ihr Ausdruck als Zuordnung der Koordinaten nicht von dem zugrunde gelegten Koordinaten system abhängig ist? Wann also ist, wie wir auch sagen wollen, die Zuordnung koordinatensystems-unabhängig? Offenbar gilt dies dann und nur dann, wenn folgendes gilt: In irgendeinem Koordinatensystem sei die Zuordnung Xl' ••• , Xk ...... cP (Xl' ••• , Xk). Dann gilt Koordinatensystems-Unabhängigkeit dann und nur dann, wenn cp die Bedingungen I und 11 erfüllt, denn die Bedingung I bedeutet die Unabhängigkeit von der Vorwahl des Maßstabes und 11 bedeutet die Unabhängigkeit von der Neuwahl des Anfangspunktes. Wir können auch sagen: Dann und nur dann, wenn die Forderungen I und 11 erfüllt sind, ist die Zuordnung Xl' .•• , Xk ...... cP (Xl' ••• , Xk), die jedem Zahlen k-tupel eine Zahl cp zuordnet, so beschaffen, daß sie unabhängig von dem zugrunde 10 gelegten Koordinatenrystem jedem Punkt-k-tupel von 9 einen Punkt zuordnet. Es ist also, um es zu wiederholen, so: Jede Funktion q> (Xl' ... , Xk) hat natürlich folgende Eigenschaft: Wählt man auf 9 ein (euklidisches) Koordinatensystem, so ordnet sie jedem System von k Punkten Xl' ... , Xk nach Wahl des Koordinatenrystems einen Punkt zu. Hat tp aber die Eigenschaften I und II, so ordnet sie unabhängig von dem gewählten Koordinatenrystem jedem Punkt-k-tupel PI' ... , P k einen Punkt P zu. Man könnte sagen, daß tp (Xl' ... , Xk), wenn es die Eigenschaften I und II besitzt, nicht nur eine Funktion reeller Zahlen, sondern eine Funktion der Punkte von 9 liefert. Dies ist die entscheidende Bedeutung der Forderungen I und 11. In die entscheidenden wichtigen Sätze der Physik und Geometrie geht ein Koordinatensystem nicht ein, vielmehr haben sie nichts mit Koordinaten systemen zu tun. Daher sind die wichtigsten physikalischen und geometrischen Zuordnungen vom Koordinatensystem unabhängig. Wir haben gesehen, daß es zweckmäßig ist, k erhaltene Meßresultate Xl' ... , Xk durch Funktionen f(xl, ... , Xk) zu repräsentieren, welche symmetrisch sind, und die Forderungen I und II erfüllen. Diese Forderungen erscheinen uns als zwingend durch den Sachverhalt bestimmt. Es kann nun auch sehr komplizierte Funktionen geben, welche diese Forderungen erfüllen. Da es kein Vorteil sein kann, eine komplizierte Funktion statt einer einfachen zu benutzen, stellen wir nun schließlich die Forderung auf, eine mathematisch einfache Funktion zu wählen. Die einfachsten der mathematischen Funktionen sind gewiß die ganz rationalen Funktionen. Wir fordern also schließlich: f(xl, ... , Xk) soll eine ganz rationale Funktion sein. Es zeigt sich nun sofort, daß jetzt f(xl, ... , Xk) ein deutig bestimmt ist. Denn daß f ganz rational und wegen I homogen vom Grade 1 ist, bedeutet, es hat die Form al Xl + ... + ak Xk. Aus I: ax (xx + d) = I: ax Xx + (I: ax) . d folgt dann wegen II : I: ax = 1 und daraus wegen der Symmetrie: al = .. , = ak = k1 ' l.n sgesamt also f(xl, ... , Xk) = .~L.Jx kx ' x Wir haben also erhalten: Die Funktion f(xl> ... , Xk), mit der wir das k-tupel erhaltener Resultate repräsentieren wollen, ist eindeutig als das arithmetische Mittel bestimmt durch die Forderungen der Symmetrie, der Forderungen I und II (Unabhängigkeit vom Koordinatenrystem) und die Forderung, daß f eine ganz rationale Funktion sei. Von diesen Forderungen sind die außer der letzten, der nach mathematischer Einfachheit, durch die sachlichen Anforderungen zwingend. Die letzte ist es natürlich nicht. Die Forderung, daß f ganz rational sei, kann natürlich etwas abgeschwächt werden, indem man hinreichend viel über eine Potenzreihen entwicklung für f fordert. Es ist eine - für mich jedenfalls - sehr überraschende Tatsache, daß diese so rein spekulativ gewonnene eindeutig bestimmte Funktion 11 in der Physik die grundlegende Rolle spielt, indem sie den Schwerpunkt des Systems bestimmt, welches man erhält, wenn man in den Punkten Xl' ••• , Xk der Geraden 9 gleiche Massen anbringt. Das rein spekulativ ohne jedes Eingehen auf physikalische Erfahrung gewonnene spielt nun diese Rolle in der Physik! Übrigens ist im Falle k = 1 und k = 2 die Forderung, daß f ganz rational sein soll, logisch völlig überflüssig. Es folgt nämlich im Falle k = 1 und k = 2 von selbst: Jede symmetrische Funktion, die die Bedingungen I und 11 erfüllt, ist gleich dem arithmetischen Mittel. Denn im Falle k = 1 folgt, indem wir statt Xl nur X schreiben: Wegen I: + + (x) = X • f(l) und dann fex d) = X • f(l) d· f(l) und wegen 11 hieraus f(l) = 1, also tatsächlich fex) = x. Im Falle k = 2 kann man so schließen: Ist dem Paar ~, i;; die Zahl ~ zu geordnet, so folgt wegen 11 und der Symmetrie: f(-~, - i;;) = f(- i;; , -~) + = ~ - (~ i;;); andererseits folgt aus I mit C = -1: f(-~, -~) = -~, + also folgt X-a - (X- l + -x2) = - -Xa, also -Xa = Xl 2 X2 ,Wi. e b eh auptet. Analoge Fragen sind gewiß in der Geometrie von Bedeutung. Man betrachte nämlich jetzt die Xl' ••• , Xk als Punkte einer mit einem euklidischen Koordi natensystem versehenen Ebene. Ist dann jedem Punktsystem Xl' ••• , Xk ein Punkt der Ebene zugeordnet, so schreibt man das "vektoriell" als Funktion f(x1, ••• , Xk). Das ist also dann ein Paar von Funktionen von den 2k Variablen, die die k Abszissen und die k Ordinaten der Punkte xl> ... , Xk sind. Daß diese Zuordnung dann von (euklidischen) Koordinatensystemen unabhängig ist, bedeutet, daß die Forderungen erfüllt sind, die den Forderungen I und 11, die wir in einer Dimension hatten, nun in zwei Dimensionen entsprechen. Ist nun k = 3 (und fallen nicht gerade zwei der drei Punkte Xl' X2, X3 zusammen), so ist das arithmetische Mittel der Schnittpunkt der drei Seitenhalbierenden, also, der Schwerpunkt des von Xl' X2, X3 bestimmten Dreiecks. Dieser Punkt ist also wie wir oben gesehen haben, zwar der einzige Punkt, wo die Abszisse bzw. die Ordinate symmetrische koordinatensystems-unabhängige, ganz rationale Funk tionen der Abszissen bzw. der Ordinaten der drei Eckpunkte des Dreiecks sind, er ist aber keineswegs die einzige symmetrische koordinatensystems-unabhängige Funktion der drei Eckpunkte. Denn z. B. der Höhenschnittpunkt hat auch diese Eigenschaft. Es ist wohl eine lohnende Aufgabe im Hinblick auf Geometrie und Physik, eine Übersicht über alle koordinatensystems-unabhängigen Funktionen, insbesondere die symmetrischen unter ihnen zu besitzen. Für die Dreiecks geometrie z. B. bedeutet dies im Spezialfall k = 3 die Frage, welches sind die Punkte der Ebene, die, wie der Schwerpunkt und der Höhenschnittpunkt, symmetrische koordinatensystems-unabhängige Funktionen der drei Eckpunkte sind? Meines Wissens sind diese Fragen nicht erledigt. 12 Wir haben manchmal das Gefühl, daß wir das System von k Maßzahlen manchmal mehr, manchmal weniger verstreut nennen müssen. Wir suchen nun nach einem Maß für das, was wir die Verstreutheit oder die Streuung einer Mes sung nennen können. Wir bezeichnen eine solche allerdings erst zu suchende Funktion mit X (Xl' ... , Xk). Wenn, wie fast immer, die k Messungen nicht vor einander wesentlich ausgezeichnet sind, werden wir verlangen, daß X symmetrisch in den Xl' ... , Xk ist. Da es nun sehr plausibel ist, k Meßresultaten, die aus den Xl' ... , Xk durch Addition einer Konstanten d hervorgehen, das gleiche Maß von Verstreutheit zuzuordnen, verlangen wir nun das Erfülltsein der Forderung + + (*) x(x1 d, ... , Xk d) = x(x1, ••. , Xk) für jedes d. Wir überlegen uns, welche der einfachsten Funktionen, nämlich welche ganz rationalen Funktionen die Funktionalgleichung (*) erfüllen. Nun läßt sich jede ganz rationale Funktion als Summe ihrer homogenen Bestandteile darstellen. Wir sehen dann leicht folgendes ein: Die Zerlegung von X in seine homogenen Bestandteile sei X = ho + hl + .. " wo also hv der homogene Bestandteil v-ten Grades von X sei. Dann erfüllt X dann und nur dann die Forderung (*), wenn jeder homogene Bestandteil hv von X die Forderung (*) erfüllt. Denn der eine Teil der Aussage ist klar, und es ist nur noch zu beweisen: X erfülle die Forderung (*). Dann trifft dies auch für jedes hv zu. Für jedes C und d folgt nämlich: X [C(x1 + d), ... , C(Xk + d)] = ~ hv [C(x1 + d), ... , C(Xk + d)]. + Die rechte Seite ist, weil hv homogen vom Grade v ist, gleich ~ Cv hv (Xl d, ... , + Xk d). Ferner ist, weil X die Forderung (*) für jedes d, also auch für Cd erfüllt, x[C(x + d), ... , C(Xk + d)] = x(Cx + Cd, ... , CXk + Cd) = x(Cxl> ... , l I + + CXk). Weil hv homogen vom Grade v ist, folgt ~ CVhv(xl d, ... , Xk d) + + = ~ CVhV(xl, ... , Xk)' Weil dies für alle C gilt, folgt hv(xi d, ... , Xk d) = hV(xl, ... , Xk) für v = 1, ... , also erfüllt jedes hv einzeln die Forderung (*), was bewiesen werden sollte. Nun ist klar, daß X dann und nur dann symmetrisch ist, wenn jeder seiner homogenen Bestandteile hv symmetrisch ist. Wir fragen daher nun nach den ganz rationalen symmetrischen homogenen Funktionen, die die Funktional gleichung (*) erfüllen. Haben wir eine ganz rationale Funktion Oten Grades, also eine Konstante, so erfüllt sie gewiß die Forderung (*). Wir nehmen nun eine ganz rationale symmetrische homogene Funktion + ... + 1. Grades. Sie hat also die Form al Xl ak Xk. Aus der Symmetrie folgt dann al = a2 = ... = ak, und aus der Forderung (*) folgt ~ alt = 0, also ~ = 0 für x = 1, ... , k. Außer der trivialen Funktion 0 gibt es also keine ganz rationale symmetrische homogene Funktion 1. Grades, die unsere Forderung erfüllt. 13

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