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Begriff, Erfahrung, Welt Erkenntnistheoretische Studien zu McDowell und Kant PDF

301 Pages·2019·4.216 MB·German
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Annett Wienmeister Begriff, Erfahrung, Welt Erkenntnistheoretische Studien zu McDowell und Kant Begriff, Erfahrung, Welt Annett Wienmeister Begriff, Erfahrung, Welt Erkenntnistheoretische Studien zu McDowell und Kant Annett Wienmeister Berlin, Deutschland Dissertation, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, 2016 ISBN 978-3-476-05105-9 ISBN 978-3-476-05106-6 (eBook) https://doi.org/10.1007/978-3-476-05106-6 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National- bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. J.B. Metzler © Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature 2019 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von allgemein beschreibenden Bezeichnungen, Marken, Unternehmensnamen etc. in diesem Werk bedeutet nicht, dass diese frei durch jedermann benutzt werden dürfen. Die Berechtigung zur Benutzung unterliegt, auch ohne gesonderten Hinweis hierzu, den Regeln des Markenrechts. Die Rechte des jeweiligen Zeicheninhabers sind zu beachten. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informa- tionen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag, noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutionsadressen neutral. J.B. Metzler ist ein Imprint der eingetragenen Gesellschaft Springer-Verlag GmbH, DE und ist ein Teil von Springer Nature. Die Anschrift der Gesellschaft ist: Heidelberger Platz 3, 14197 Berlin, Germany Danksagung Das vorliegende Buch ist eine überarbeitete Fassung meiner Dissertations- schrift, die 2016 von der Otto-Friedrich-Universität Bamberg angenommen wurde. Sie ist durch die wohlwollende Unterstützung zahlreicher Menschen möglich geworden, denen ich an dieser Stelle herzlich danken möchte. Zu- nächst bin ich Falk Bornmüller, Nadja El Kassar, Marko Fuchs, Christoph Pflaumbaum und Melanie Willmann zu besonderem Dank verpflichtet. Als akademische Begleiter_innen und Freund_innen haben sie Teile des Manu- skripts gelesen und mir wertvolle Hinweise gegeben. Auch Halla Kim hat die Entstehung der Arbeit mit wertvollem Rat begleitet. Ihm verdanke ich wich- tige Impulse und Blickwechsel auf die Fragen der Philosophie. Dass die Arbeit in einem stets angenehmen und inspirierenden Arbeitsumfeld an den Univer- sitäten Jena und Bamberg entstehen konnte, verdanke ich den Studierenden und Kolleg_innen vor Ort. Als Gesprächspartner habe ich insbesondere Ale- xander Fischer, Fabian Geyer und Christian Spahn sehr schätzen gelernt. Zu- dem möchte ich mich bei meinen Gutachtern Christian Illies und Christian Schäfer für ihre kritische und wertschätzende Betreuung der Arbeit bedanken. Ein nachdrücklicher Dank gilt meiner Familie und meinen Freund_ innen. Insbesondere Barbara Holler, Georgios Laios, Silvia Molinari und Christian Pansch waren und sind mir liebe Wegbegleiter_innen. Sascha Eck- hold stand mir bei der Satzlegung des Buches zur Seite. Seine verständige und zuversichtliche Haltung ist mir ein großes Glück. Schließlich möchte ich mich bei Gary Lee und Kathleen Ellen Fiscus bedanken, die mein Leben auf grund- legende Weise beeinflusst haben. Ihre Offenherzigkeit und ihr Vertrauen tra- gen mich. Ihnen ist das Buch gewidmet. Inhaltsverzeichnis 1 Wie ist Erfahrung zu begreifen? Eine Einführung .......................................... 1 2 McDowells Konzeptualismus der Erfahrung als Antwort auf die Oszillation des empirischen Erkenntnisinteresses .................................... 13 2.1 Von der scheinbaren Unmöglichkeit empirischer Erkenntnis – eine Antinomie? ..................................................................................... 16 2.2 Der Konzeptualismus McDowells ......................................................... 41 2.2.1 Objektiver Gehalt und begriffliche Erfahrung – der Inhaltskonzeptualismus ....................................................... 44 2.2.2 Der Raum der Gründe und begriffliche Erfahrung – der epistemische Konzeptualismus ............................................ 51 2.2.3 Zu begreifende Erfahrung – die Neufassung des Konzeptualismus ................................................................. 57 2.3 Die Begrifflichkeit der Erfahrung und die Offenheit zur Welt .............. 77 2.3.1 Der direkte Realismus und die disjunktive Auffassung von Wahrnehmung .................................................................... 78 2.3.2 Intentionalität de re ................................................................... 93 2.3.3 Der Konzeptualismus – ein Idealismus? .................................. 100 3 Kants Konzeptualismus der Erfahrung als Antwort auf den Skandal der Philosophie und allgemeinen Menschenvernunft ................................. 113 3.1 Von der unglücklich abhandengekommenen Außenwelt – Kants Erfahrungsbegriff als Antwort auf den Sinnesdatenempirismus .......... 114 3.2 Von der unglücklich abhandengekommenen Philosophie – Ist Kants Erfahrungsbegriff Ursache oder Lösung des Problems? ...... 125 3.3 Der Konzeptualismus Kants ............................................................... 141 3.3.1 Sinnlichkeit und Verstand ....................................................... 141 3.3.2 Formloser Gehalt versus gehaltlose Form ............................... 143 3.3.3 Reine Anschauungen ohne reine Begriffe? .............................. 151 3.3.4 Reine Begriffe ohne reine Anschauungen? .............................. 159 VIII Inhaltsverzeichnis 3.3.5 Objektivität als transzendentaler Gehalt ................................. 164 3.3.6 Empirische Anschauungen ohne reine Begriffe? ..................... 172 3.3.7 Reine Begriffe ohne empirische Anschauungen? .................... 180 3.3.8 Résumé – formvoller Gehalt und gehaltvolle Form ................ 188 3.4 Die Begrifflichkeit der Erfahrung und die Dinge an sich .................... 191 3.4.1 Die Widerlegung des Idealismus und der direkte Realismus der Kategorien ......................................................................... 193 3.4.1.1 Die Widerlegung des Idealismus ............................... 195 3.4.1.2 Der direkte Realismus der Kategorien ...................... 202 3.4.2 Halt auf halber Strecke – der Transzendentale Idealismus der Formen der Sinnlichkeit .................................................... 209 3.4.2.1 Erscheinungen und Dinge an sich – zwei Welten oder zwei Aspekte? .................................................... 213 3.4.2.2 Empfindungen und Dinge an sich – von empirischer Vielheit und Einheit ........................ 233 3.4.3 Philosophie ohne Außenperspektive – von Kant zu Hegel ..... 250 4 Begriffliche Erfahrung, erfahrene Welt – abschließende Gedanken ........... 259 Literaturverzeichnis .......................................................................................... 275 Personenregister ................................................................................................ 293 Zitierweise und Siglen Die Kritik der reinen Vernunft wird nach der von Jens Timmermann herausgege- benen Ausgabe zitiert (Meiner, Hamburg 2003). Seitenangaben beziehen sich auf die Originalausgaben der ersten (A) und der zweiten (B) Auflage (1781 bzw. 1787). Die übrigen Schriften Immanuel Kants werden nach der Ausgabe der Preußischen Akademie der Wissenschaften zitiert (AA), z. B. V, 370 = Bd. V, S. 370 (Gesammelte Schriften, Berlin 1910ff.). Auf die Werke Kants wird unter folgenden Siglen Bezug genommen: WDO: Was heißt: Sich im Denken orientieren? (VIII) KrV: Kritik der reinen Vernunft A: Kritik der reinen Vernunft, 1. Auflage (1781) B: Kritik der reinen Vernunft, 2. Auflage (1787) KU: Kritik der Urteilskraft (V) Prol: Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, die als Wissenschaft wird auftreten können (IV) ÜGTP: Über den Gebrauch teleologischer Prinzipien in der Philosophie (VIII) Log: Logik (IX) V-Lo/Wiener: Wiener Logik (XXIV) 1 Wie ist Erfahrung zu begreifen? Eine Einführung Mit seinem Hauptwerk Mind and World hat John McDowell die Philosophie Immanuel Kants verstärkt in den Fokus gegenwärtiger Fragestellungen ge- rückt. Was bereits für zahlreiche Themen der praktischen Philosophie galt, trifft vermehrt auch für den Bereich der theoretischen Philosophie, und hier insbesondere für die Wahrnehmungsphilosophie, zu. Kants Theorie perzepti- ven Wissens ist dabei nicht nur von historischem Interesse, sondern wird auch als Lösungsangebot für zeitgenössische Probleme geschätzt, die an der Schnitt- stelle der Philosophie des Geistes und der klassischen Erkenntnistheorie ange- siedelt sind. Der philosophiegeschichtlichen Einschätzung Vittorio Hösles zufolge reiht sich McDowell mit seiner Aufnahme von Begriffen und Argumentations- figuren, wie sie im Deutschen Idealismus insbesondere von Kant und auch von Georg Wilhelm Friedrich Hegel entwickelt wurden, in eine zyklische Wieder- kehr des Versuchs ein, eine „Antwort auf eine skeptische Krise“ (2005, 142) zu geben. So wie Platon seine Philosophie in Auseinandersetzung mit der Sophis- tik entwickelt habe und Kant sowie die ihm nachfolgenden Autoren des Deut- schen Idealismus den skeptischen Zweifel David Humes zurückzuweisen such- ten, könne McDowells Theorie der Erfahrung als Antwort auf Richard Rortys Kritik am Repräsentationalismus und der Erkenntnistheorie im Allgemeinen angesehen werden (vgl. 2005, 142).1 1 John McDowell verortet sein Buch Mind and World selbst in den Kontext des Deutschen Idealismus und bezeichnet es als „a prolegomenon to a reading of the Phenomenology“ (1996, ix). Mit diesem Buch, wie mit zahlreichen davor und danach erschienenen Ver- öffentlichungen auch, gelingt es McDowell auf innovative Weise, Fragestellungen und Positionen der gegenwärtigen analytischen Philosophie nicht nur mit der Philosophie des Deutschen Idealismus, sondern allgemeiner auch der kontinentalen Philosophie zu beleuchten, z. B. von Aristoteles. McDowells Bände Mind, Value, and Reality (1998) und Meaning, Knowledge, and Reality (1998) beinhalten Aufsätze, die vor Mind and World (Erst- veröffentlichung 1994) erschienen sind, die Bände The Engaged Intellect (2009) und Having the World in View (2009) wiederum Texte nach der Veröffentlichung des Hauptwerks. Ich werde mich auf Texte der beiden letztgenannten Bände in der Neuauflage von 2013 © Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von SpringerNature 2019 A. Wienmeister, Begriff, Erfahrung, Welt, https://doi.org/10.1007/978-3-476-05106-6_1 2 1. Wie ist Erfahrung zu begreifen? Eine Einführung Die vorliegende Arbeit nimmt McDowells Rückbesinnung auf die klassische deutsche Philosophie, und hier insbesondere auf die Philosophie Kants, zum Anlass, eine erkenntnistheoretische Herausforderung der Gegenwartsphiloso- phie zu untersuchen, die sich unter den Begriff der Realismusproblematik bringen lässt. Es handelt sich dabei um die Frage nach der Möglichkeit eines intentionalen Realismus und somit um die Frage, ob die bewusstseinsunab- hängige Wirklichkeit der sinnlichen Erfahrung direkt zugänglich ist, und falls ja, auf welche Weise Wahrnehmungen in empirisches Wissen eingehen kön- nen (empirischer Realismus).2 Die Realismusproblematik, für die sich McDowell einen Lösungsansatz in Kants Theorie empirischer Erfahrung aus der Kritik der reinen Vernunft ver- spricht, nimmt nach seiner Einschätzung in der zeitgenössischen analytischen Erkenntnistheorie folgende Form an: Beim Versuch, das Verhältnis zwischen Wahrnehmungen bzw. Erfahrungen3 und Denken bzw. Erkenntnis4 genau zu beziehen. Im Literaturverzeichnis sind die Jahreszahlen der Erstveröffentlichungen al- ler in dieser Arbeit erwähnten Aufsätze von McDowell in eckigen Klammern angeführt. 2 Thomas Grundmann unterscheidet den intentionalen Realismus, wonach die Sinneser- fahrung durch einen unmittelbaren intentionalen Bezug auf Objekte der Außenwelt gekennzeichnet ist, von anderen Formen des Realismus, so z. B. vom naiven Realismus oder aber auch vom indirekten Realismus (perzeptueller Subjektivismus). Letzterer wird u. a. von Sinnesdatentheoretikern vertreten und steht für die These, dass auf die Au- ßenwelt nur ausgehend von subjektiven Erscheinungen geschlossen werden kann (siehe hierzu das Buch Analytische Einführung in die Erkenntnistheorie (2008) von Thomas Grund- mann, insbesondere die Kapitel sechs „Skeptizismus“ und sieben „Quellen des Wissens“). 3 Ich verwende in dieser Arbeit die Begriffe der Wahrnehmung und der Erfahrung syno- nym. McDowell spricht ähnlich frei von ‚perceptual experience‘ und rekurriert damit auf Wahrnehmungen (vornehmlich visuelle Wahrnehmungen) sowie sinnliche Erfah- rungen gleichermaßen. Bei Kant gibt es in der Tat Unterschiede in der Bedeutung der beiden Begriffe, die ich, wo nötig, deutlich machen werde. 4 Im Verlauf der Arbeit ist an verschiedenen Stellen von Erfahrungsurteilen, Erfahrungs- erkenntnis und empirischer Erkenntnis die Rede. In der Argumentation McDowells sind auch diese Begriffe teilweise austauschbar. Ein Erfahrungsurteil ist ein einzelnes Urteil über eine Erfahrungssituation, eine Erfahrungserkenntnis ein Wissen über eine Erfahrungssituation und empirische Erkenntnis steht für allgemeines Wissen, das durch Erfahrung begründet ist (etwa durch Induktion).

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