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Bautechnik der Gebäudehülle PDF

174 Pages·1993·17.695 MB·German
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Bau und Energie - Hans Moor Physikalische Grundlagen Leitfaden fur Planung und Praxis 98 Seiten, zahlreiche Abbildungen und graphische Darstellungen, Herausgeber: Ch. Zurcher A4 broschiert, ISBN 37281 18249 (vdf)/ 351905050 1 (Teubner) Dieser auf einer einheitlichen, integralen Denkweise Mechanik, Warme, Feuchte Luft, aufgebaute Leitfaden, eine Gemeinschaftsproduktion Schwingungen und Wellen, Schall, Elektrizitat, Licht der Verlage vdf, Zurich, und B.G. Teubner, Stuttgart, behandelt den Problemkreis «Bau und Energie» (Planung/Betrieb und Unterhalt). Das Werk kann wie folgt verwendet werden: - als Lehrmittel: • als Ganzes in Nachdiplomkursen/Erganzungs Christoph Zurcher studien wie «Bau und Energie» Bauphysik etwa 150 Seiten, zahlreiche • in Teilen auf Stufe HTL (FH)/TH Abbildungen und graphische im entsprechenden Grundlagenunterricht Darstellungen, teils in Farben, - als kurzgefasstes Nachschlagewerk fUr: A4 broschiert, ISBN 37281 18222 (vdf)/ • Bauplaner und Fachberater 351905051 X (Teubner) • Interessenten im Bereich «Bau und Energie» Randbedingungen (lnnen-und Aussenklimal. Warme, Feuchte, Luftstriimungen, Tageslicht, Energie/Leistung, Schall, Brand Gustav Peter Baustofflehre etwa 70 Seiten, zahlreiche Abbil dungen und graphische Darstellun gen, A4 broschiert, ISBN 37281 18257 (vdf)/ 3519050528 (Teubner) Grundbegriffe und Grundzuge aus der allgemeinen Chemie, Chemie der Luft und des Wassers, Grund zuge einer Stofflehre, Bestandigkeit der Metalle, Bestandigkeit minerali scher Baustoffe, organische Baustoffe, Bautenschutz, optimale Materialwahl Marco Ragonesi Bautechnik der Gebiiudehiille - 176 Seiten, zahlreiche Abbildungen und graphische Darstellungen, teils in Farben, A4 broschiert, ISBN 3 7281 18265 (vdf)/ 3519050536 (Teubner) Gebaudehulle als Teil des Bauwer kes, Gebaudehulle beim Neubau, Bauteile im Gebaudeinnern, Bau teilubergange, Hochwarmedam mende Konstruktionen, passive und aktive Sonnenenergienutzung, • Instandhaltung/Renovation/ Umnutzung Christoph Schmid Heizungs-und Liiftungstechnik 128 Seiten, zahlreiche Abbildungen und graphische Darstellungen, A4 broschiert, ISBN 3 7281 18273 (vdf)/ 3519050544 (Teubner) Dimensionierungsrichtlinien, Warmeerzeugung, Warmevertei lung, Warmeabgabe, Komfort, mechanische Luftung, Regelungs technik, Systemwahl/Haustechnik • Konzepte Bau und Energie -Leitfaden fiir Planung und Praxis 5 Bande komplett ISBN 3 7281 18192 (vdf)/3 519 05055 2 (Teubner) Band 4 Marco Ragonesi Mitarbeit: Hans Bertschinger, Fredi Kblliker, Christoph Zurcher Bautechnik der Gebiudehulle • Bau nd nergle Leitfaden fur Planung und Praxis Herausgeber Christoph ZUrcher Verlag der Fachvereine ZUrich Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Der vorliegende Band ist Teil des Leitfadens «Bau und Energie». Der Leitfaden besteht aus den Bănden: - Physikalische Grundlagen - Bauphysik - Baustofflehre - Bautechnik der Gebăudehulle - Heizungs-und Luftungstechnik Eine Ubersicht der wichtigsten Normen im Bereich «Bau und Energie» findet sich im Band «Bauphysik» dieses Leitfadens. Die Redaktion und Herstellung wurde durch die Konferenz der kantonalen Energiefachstellen und das Bundesamt fur Energiewirtschaft (BEW) unter stutzt und finanziert. Diese Publikation wurde von folgenden Autoren bearbeitet: Marco Ragonesi, dipl. Arch. HTL Ragonesi • Strobel & Partner AG, Bauphysik und technische Kommunikation, Luzern Hans Bertschinger, dipl. Arch. ETH EMPA-KWH, Dubendorf Fredi Kălliker, dipl. Arch. HTL Dozent fur Konstruktion und Konstruktions systematik, HTL Brugg-Windisch Christoph Ziircher Praf. Dr. fur Bauphysik!Haustechnik, TWI, Winterthur Die Deutsche Bibliothek -CIP-Einheitsaufnahme Den folgenden Fachleuten danken wir fur ihre Bau und Energie: Beitrăge und Stellungnahmen: Leitfaden fur Planung und Praxis/Hrsg. Christoph Zurcher. Heini Aeppli, Sarnafil AG, Sarnen Zurich: VerI. der Fachvereine; Stuttgart: Teubner. Armin Binz, Wurenlos ISBN 978-3-519-05053-7 ISBN 978-3-663-05948-6 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-05948-6 Conrad U. Brunner, Planung & Architektur & Energie, Zurich Ragonesi, Marco: Max Deuber, Sika AG, Luzern Bautechnik der Gebăudehulle/Marco Ragonesi. Hans Donze, Gebăudeversicherung des Zurich: VerI. der Fachvereine; Stuttgart: Teubner 1993 (Bau und Energie; Bd. 4) Kantons Luzern, Luzern ISBN 978-3-519-05053-7 Hans Eggerschwiler, Ragonesi· Strobel & Partner AG, Luzern Guido Kung, Architekturburo, Zollikerberg Gestaltung, Satz, Graphiken: Marco Ragonesi, Luzern Arthur Leuthard, Hăusermann + Leuthard AG, Luzern Umschlaggestaltung: Fred Găchter, Oberegg Christoph Schmid, Ingenieurburo fur Energietechnik, Winterthur Hans Moor, TWI, Winterthur © 1993 Springer Fachmedien Wiesbaden Rene Spărri, EgoKiefer AG, Altstătten UrsprOnglich erschienen bei B.G. Teubner Verlag, Stuttgart 1993 Markus Strobel, Planteam GHS, Sempach-Station Hans Rudolf Unold, Sarnafil AG, Sarnen ~ Der vdf dankt dem Schweizerischen Bankverein fur die Peter Weber, Renesco AG, Regensdorf • UnterstLitzung zur Verwirklichung seiner Verlagsziele Vorwort zum Leitfaden uBau und Energie)) «Der zu deckende Energiebedarf der Menschheit Ein ubergeordnetes Ziellasst sich - ahnlich wie beim bringt ernsthafte okonomische, soziale und okologi Impulsprogramm RAVEL (Rationelle Verwendung sche Probleme mit sich.lhre Losung verlangt vernunf von Elektrischer Energie) - mit dem Offnen neuer tige, technologisch und wirtschaftlich mach bare Alter Handlungsspielraume im Bereich «Bau und Energie» nativen.» [C. Starr: «Energy and power», Scientific durch eine verbesserte oder neuzuerwerbende Kom American (1971)] petenz umschreiben. Die Menschheit ist heute dabei, ihren begrenzten Bei dieser Arbeit ging es nicht primar darum, das Rad Lebensraum - die Erde - durch ubermassige Umwelt neu zu erfinden. 1m Gegenteil: Bestandenes, Bewahr belastung in globalem Massstab zu verandern: tes wurde ubernommen. Aufgrund der rasanten tech «Und sie sagten an den Asten, nischen Entwicklung und der zunehmenden Sensibili auf denen sie sassen und schrien sierung in Umweltfragen wurden einzelne Teile v611ig sich zu ihre Erfahrungen, neu erarbeitet, vorhandene Artikel aktualisiert bzw. wie man besser sagen k6nne uberarbeitet. Themen aus neueren Forschungsarbei und fuhren mit Krachen in die Tiefe ten wie IP RAVEL, IP BAU (Erhaltung und Erneuerung), und die ihnen zusahen beim Sagen IP PACER (Erneuerbare Energien) usw. wurden soweit schuttelten die Kopfe moglich integriert. Eine Ubersicht der wichtigsten und sagten kraftig weiter.» [Bert Brecht] Normen im Bereich «Bau und Energie» findet sich im Band «Bauphysik» dieses Leitfadens. Uns gegenuber den Nachsten und unseren Nachkom men verantwortlich zu verhalten hinsichtlich der Aus Wir bitten die Leser, Fehlermeldungen bzw. Hinweise wirkungen, die unsere Lebensweise fur die Umwelt auf Ungenauigkeiten oder Vorschlage fUr Verbesse bedeutet, istein GebotderZeit-auch im Bereich «Bau rungen direkt an den vdf, Verlag der Fachvereine, ETH und Energie». Zentrum, CH-8092 Zurich, zuhanden der Autoren zu richten. Vor dem Hintergrund der Energie-Umwelt-Problema tik und einem nicht zu vernachlassigenden Anteil der Gebaude am Gesamtenergieverbrauch geht es dar Zurich, im Herbst 1992 um, den Bereich «Bau» unter dem Aspekt «optimale Der Herausgeber: Ch. Zurcher Energienutzung - massvolle Behaglichkeitsanforde rungen - minimale Umweltbelastung» genauer aus zuleuchten. Der Leitfaden «Bau und Energie» zeigt - ausgehend von den Grundlagen der Naturwissenschaften - Zu sammenhange aus dem Bereich Umwelt-Gebaude Mensch auf. Er erhebt keinen Anspruch auf Vollstan digkeit, die vorgestellten Themen stellen eine Aus wahl aus dem vielfaltigen Fragenkomplex dar. Der Leitfaden wurde im Rahmen eines Forschungs projektes «Aufbau einer auf einheitlichen, integralen Denkweise basierenden und allgemeinverstandlichen Dokumentation zum Problemkreis "Bau und Ener gie"» zusammengestellt und kann - einerseits • als Ganzes in Nachdiplomkursen/Erganzungsstu dien wie «Bau und Energie» oder • in Tei/en auf Stufe HTL (FH)(TH im entsprechen den Grundlagenunterricht als Lehrmitte/, - andererseits bei • Bauplanern oder Fachberatern und • Interessenten im Bereich «Bau und Energie» als kurzgefasstes Nachsch/agewerk verwendet wer den. Bautechnik der Gebaudehulle Vorwort Die jungsten Bestrebungen, die Gebaudehulle war Positionierung des Lehrmittels metechnisch ingenieurmassig zu dimensionieren und 1m deutschsprachigen Raum kann man sich auf einige optimal zu projektieren, setzt eine mbglichst fehler verbreitete Konstruktionslehrbucher und Bauhandbu freie Konstruktion und eine Koordination der beteilig cher mit mehr oder weniger aktuellem Inhalt abstut ten Fachingenieure unabdingbar voraus. zen. Diese lassen sich grob in etwa folgende Kategori en einteilen: Diese Leistungssteigerungen im Bereich des Warme schutzes betreffen sowohl die Verminderung der Produktebezogene Kataloge und Broschiiren Transmissions-als auch der Luftungswarmeverluste. Diese behandeln in der Regel die baustoffspezifischen Dies fuhrte allgemein zu mehrschichtigen und kom Anwendungsgebiete ohne verbindliche Angaben plexeren Bauteilen, wahrend sich an der Technik des uber deren weiteren bautechnischen Kontext. Konstruierens, im ZusammenfUgen der einzelnen Sie bieten oft einzelne exemplarische Lbsungstypen Bauteile und der Bewaltigung der Ubergange wenig in Form von Regelschnitten und -Anschlussen an (Ka bis gar nichts geandert hat. Der einseitigen warme talogdetails). technischen Weiterentwicklung von Bauteilsubsyste men muss eine angemessene, ganzheitliche bautech Produkteneutrale Konstruktionslehrbiicher nische Durchbildung der Gebaudehulle folgen, um Sie behandeln die eigentlichen Bauteile (Wande, Da den sich standig wandelnden Anforderungen gerecht cher, Fenster, usw.) in der Ubersicht von mbglichen zu werden. Lbsungstypen. Der 8egriff ((Gebiiudehulle)) Tragwerkbezogene Konstruktionslehrbiicher Unter dem Begriff Gebaudehulle werden im allgemei Diese behandeln spezifische Bauweisen wie Holz-, nen diejenigen Bauteile aufgefuhrt, welche das Bau Stahl-, Mauerwerk-, Betonbau. werk gegen Aussenklima und Erdreich abgrenzen (Aussenbauteile). 1m Gegensatz dazu wird von Bau Nur wenige Konstruktionslehrbucher vermbgen eine teilen im Gebaudeinnern gesprochen. ganzheitliche Sicht der Baukonstruktion und der ihr zu In diesem Leitfaden aus der Reihe «Bau und Energie» Grunde liegenden Prinzipien zu vermitteln. wird die Gebaudehulle als Abgrenzung des beheizten Gebaudevolumens gegen Aussenklima, Erdreich und Auch die vorliegende Schrift behandelt ebenfalls nur nicht beheizte Raume verstanden, wie dies auch die einen ganz spezifischen Aspekt des Bauens: Die Empfehlung SIA 180/1 [2] und die Empfehlung SIA Bautechnik der Gebaudehulle im Rahmen der Thema 380/1 [3] tun. tik Bau und Energie. Von einer ganzheitlichen Betrach tung des Bauens kann also nicht gesprochen werden. So werden beispielsweise die architektonischen, ge stalterischen Bereiche fast ganzlich ausgeschlossen und die Bautechnik wird meist an Beispielen des Massivbaus gezeigt. Die angesprochene Thematik wird nicht nur von Architekten und Bauingenieuren behandelt, sondern Gebiiudehulle als sie beschaftigt vermehrt weitere in das Bauen invol iiusserste Begrenzung vierte Kreise wie Investoren, Bauherrschaften, des Gebiiudes Generalunternehmer, Bauunternehmer, Behbrden, (Aussenbauteile) Planungs-Spezialisten (Haustechniker, Bauphysiker) usw. Diesem weiteren Umfeld ist dieser Leitfaden gewidmet, als Ein-und Uberblick in das Konstruieren, also das Machen vom Bau. Dies wird dichtgepackt und mbglichst knapp in Bautechnik der Gebaudehiille zur Darstellung gebracht. Dezember 1992, Fredi Kblliker, dipl. Architekt HTL Gebiiudehulle als Abgrenzung des beheizten Gebiiudevolumens Inhaltsverzeichnis 1 Gebaudehulle als Teil des Bauwerkes 5 Hochwarmedammende Konstruktionen 1.1 Gehaudehulle seit 1960 1 5.1 Ideenwettbewerb des BEW 107 1.2 Entstehung und Unterhalt 2 5.2 Hochwarmedammende Steildacher 108 1.3 Anforderungen 6 5.3 Hochwarmedammende Flachdacher 109 1.4 Entwurf und Konstruktion 10 5.4 Hochwarmedammende Aussenwande 110 1.5 Energie und Haustechnik 17 5.5 Auswirkungen auf Detaillosungen 112 1.6 Okologie 26 5.6 Zukunftsperspektiven 120 1.7 Weiterfuhrende Literatur 28 6 Passive und aktive Sonnenenergienutzung 2 Gebaudehlille beirn Neubau 6.1 Ressourcen und Nutzung erneuerbarer 2.1 Steildachkonstruktion 29 Energien 121 2.2 Flachdachkonstruktion 38 6.2 Passive Nutzung der Sonnenenergie 122 2.3 Deckenkonstruktion 50 6.3 Transparente Warmedammstoffe 128 2.4 Bodenkonstruktion 52 6.4 Aktive Nutzung der Sonnenenergie 130 2.5 Aussenwandkonstruktion 57 6.5 Weiterfuhrende Literatur 131 2.6 Fenster 68 2.7 Weiterfuhrende Literatur 76 7 Instandhaltung/Renovation/Umnutzung 7.1 Einleitung 133 3 Bauteile im Gebaudeinnern 7.2 Instandhaltung 133 3.1 Geschossdecken 77 7.3 Baumangel/Bauschaden 138 3.2 Trennwande 79 7.4 Verbesserung des Warmeschutzes 140 3.3 Turen 80 7.5 Warmetechnische Massnahmen 142 3.4 Erschl iessungszonen 82 7.6 Ausbau von Dachgeschossraumen 154 3.5 Weiterfuhrende Literatur 84 7.7 Ausbau von Untergeschossraumen 159 7.8 Weiterfuhrende Literatur 164 4 Bauteillibergange 4.1 Vom Einzelbauteil zur Gebaudehulle 85 8 Anhang 4.2 Schnittstelle mehrerer Bauteile 86 8.1 Ouellenverzeichnis 165 4.3 Umsetzungsbeispiele mit Schichtenriss 90 8.2 Formelzeichen und Abkurzungen 167 4.4 Warmebrucken 95 8.3 Zeichensymbole 168 4.5 Luftdurchlassigkeit 101 4.6 Weiterfuhrende Literatur 105 L... , ~ u~ I I I I '-- ~ ~ ~ ' ~ ~ I I I II ' u ~ I I I I I I I ,¥ ~ rr I I I I I I "'- = ........ ='- I I I II " III II I I I ~ Ii '- II I II II III II -III illl III -lII'JllLlLLl I illI TIIlllillilllilll illli i III 111111 !IJ II Typisches Gebiiudesegment einer weitverbreiteten, Typisches Gebiiudesegment einer Neukonstruktion mit wiirmedurchliissigen Standardkonstruktion mit hohem geringem Transmissionsverlust Transmissionsverl ust. 1. Gebaudehulle als Teil des Bauwerkes 1.1 Gebaudehulle seit 1960 Energie im Bauwesen ist ein Teilaspekt des Bauens, Um 1980 Ausgebauter Dachraum mit warmege 1 welcher das Bauen seit Anfang der 70er-Jahre nach dammtem, luftdichtem Dachaufbau als haltig beeinflusst hat. Bewusster Einsatz von Energie, Warm- oder Kaltdach, mit k-Werten bei insbesondere von Warmeenergie bei der Herstellung, 0,3W/m2K dem Betrieb, dem Unterhalt und der Renovation von Um 1990 Entwicklung von hochwarmedammenden Bauten ist, verursacht durch Krisensituationen, ein Steildachsystemen mit k < 0,2 W/m2K zentraler Planungsbestandteil geworden. Fenster: Das heutige Bauen stutzt sich nach wie vor auf eine Um 1960 Holzfenster mit Einfachverglasung und erfahrungsreiche, arbeitsteilige Organisation der Vorfenstern, Holzfenster mit Doppelver Planung und AusfUhrung abo Neuerungen und Ver glasung, mit k-Werten zwischen 3,0 bis besserungen in materiellen und technischen Berei 5,OW/m2K. chen des Bauens erfolgten schrittweise und scheinbar Um 1970 Holzfenster mit Doppelverglasung oder unmerklich, sodass man versucht ist anzunehmen, es 2-facher Isolierverglasung, mit k-Werten habe sich nichts bedeutend Innovatives im Bausektor um 2,5 bis 3,0 W/m2K. ereignet. Um 1980 2- und Mehrfachisolierverglasungen (nor maier Warmeschutz, Sonnenschutzgla Der konstruktive Aufbau der Gebaudehullen und de ser) mit verschiedensten Rahmenmateria ren wichtigste Bauteile - die Aussenwand, die Fenster, lien (Holz, Metall, KunststoffL mit k-Werten das Dach, die Decken und Boden - haben sich bewahrt von 1,5 bis 2,5 W/m2K. und weisen einen hohen, dauerhaften Standard auf. Um 1990 Entwicklung von hochwarmedammenden Sie erfullen auf hohem Niveau die aktuellen Anforde Fenstersystemen mit k < 1,0 W/m2K. rungen bezuglich Warme-, Feuchte-, Schall- und Brandschutz. Gebaudehulle: Um 1960 In den kantonalen Baugesetzen wird, Obwohl sich das industrielle Bauen nicht, wie es in wenn uberhaupt, ein ausreichender War den 60eLJahren zielbewusst angestrebt wurde, durch meschutz von k = 1,0 kcal/m2 hoe (; 1,16 W/ gesetzt hat, wirkte sich das Denken in Systemen m2K) fur Aussenwandkonstruktionen deutlich auf die Entwicklung von Bauprodukten und gefordert. -Komponenten aus. Aus heutiger Sicht betrachtet Um 1970 Hinweise auf Warmeschutzmassnahmen werden die groben Entwicklungsstufen einzelner Bau hygienischer und baulicher Art, ohne Zahl teile, bezuglich ihrer warmetechnischen Leistung und angaben, z.B. in SIA 180 «Empfehlung fUr der gewaltigen Anstrengungen und Errungenschaf Warmeschutz im Hochbau)). Fur Einzel ten der Bauindustrie und des -gewerbes, deutlich bauteile werden, je nach Hohenlage, sichtbar. Mindestvorschriften betreffend k-Werte festgelegt, z.B. in Empfehlung SIA 271 Aussenwand: «Flachdacher)) von 0,35 bis 0,65 W/m2K. Um 1960 Homogene und aus wenigen Schichten Um 1980 Minimalvorschriften fur mittlere k-Werte. aufgebaute Mauerwerke mit k-Wert um Diese sind meistens gepaart mit den 1 kcal/m2h °C (; 1,16W/m2K). Mindestvorschriften fur Einzelbauteile als Um 1970 Mehrschichtig (mit minimaler Warme k:s; kZUliiSSi9 gemass Empfehlung SIA 180/1 dammung) aufgebaute Mauerwerke mit «Winterlicher Warmeschutz)). k-Wert um 0,6 W/m2K. Energiegesetze, z.B. im Kanton Basel. Um 1980 Mehrschichtige und homogene Mauer Um 1990 Festlegung von Grenz- und Zielwerten fur werke aus verschiedensten Material den Jahresverbrauch bei Standardnutzun schichten mit k-Werten zwischen 0,3 bis gen fUr ein Gebaude gemass Empfehlung 0,5 W/m2K. SIA 380/1 «Energie im Hochbau)). Um 1990 Entwicklung hochwarmedammender Ais wichtigste Einflussgrossen werden Aussenwandsysteme mit k-Wert berucksichtigt: < 0,2W/m2K. - Geometrie und warmetechnische Eigenschaften der Aussenbauteile Steildach: - Klimadaten des Standortes Um 1960 Kalter Dachraum ohne spezielle Damm - Vorgegebene Normalnutzung massnahmen. (Raumtemperaturen, Anzahl Personen, Um 1970 Ausgebauter Dachraum mit warmege Warmwasser- und Stromverbrauch) dammtem Dachaufbau, k-Werte zwischen - Jahresnutzungsgrad bei der 0,6 bis 0,8 W/m2K, vornehmlich Kaltdach. Heizwarmeerzeugung 1. Gebaudehulle als Teil des Bauwerkes 1.2 Entstehung und Unterhalt 2 Das Vorhaben «BAU» ist naturgemass ein vielschich tiges Unterfangen, welches eine Reihe von Beteiligten involviert. Je nach Art und Komplexitat der zu bewal tigenden Bauaufgabe ist die Koordination des zeit gerechten Einsatzes dieser Akteure am Entstehungs prozess eine mehr oderweniger anspruchsvolle Funk tion. Die Initiative fur ein Bauvorhaben kann von verschie denen Seiten her erfolgen, in der Regel sind es die spezifischen Bedurfnisse einer Bauherrschaft, welche eine ganze Kette von Ablaufen ausl6sen, welche fortan bis zur Existenzbeendigung von «BAU» (Ab bruch, Zerst6rung) untrennbar miteinander verknLipft sein werden. Uber die eigentliche Bauvollendung hin aus wird vom erstellten Bauwerk eine m6glichst lange Lebensdauer (und -tauglichkeit) erwartet, in welcher immer wiederkehrende Bauaufgaben (Renovation, Umbau, Ausbau) vorkommen. Glieder aus diesem Prozess herauszubrechen oder gesondert zu betrachten, ohne die Abhangigkeit vom Ganzen zu berucksichtigen, ware widersinnig. Verandert man Teile dieses Prozesses, so verandert man leicht das Ganze. 1.2.1 Der bauokonomische Aktionsraum seine Akteure, Faktoren und Abltiufe Definiert man den Bauentstehungsprozess und die Dieses, fur aile Bauaufgaben grundlegende Doku anschliessende Lebensdauer als einen 6konomischen ment regelt aile 6konomischen Fragen, Beziehungen, Aktionsraum, so wird dieser von Akteuren und Fakto Rechte und Pflichten zwischen Auftraggeber und ren bestimmt, welche in komplexen Wechselbezie Werkersteller (Unternehmer). hungen zueinander stehen. 1m Verlaufe dieses «Bauprozesses» wird jeder Akteur in geeigneten Zeit 1m Ablaut «BAU» (Planung, Erstellung, Benutzung) raumen seine ihm zugedachte Rolle ausuben. Ziel je stehen die verschiedensten Akteure und Faktoren in der planerischen und handwerklichen Tatigkeit im komplexer Art und Weise miteinander in Beziehung. Baubereich ist die Erstellung eines Werkes. In der Norm SIA 118 «Allgemeine Bedingungen fUr Bauar Ais wichtigste Akteure (6ffentliche und private Perso beiten» wird ein Werk wie folgt definiert: nen und Institutionen) sind am Bauprozess u.a. betei ligt: Anbieter von Produktionsmitteln, Produzenten, Art. 1 Planer, Behorden, Nachfrager. 1) Wer eine Bauarbeit ausfLihrt, erstellt ein Werk im - Bauherrschaft Sinne von Art. 363 des Schweizerischen Obligatio - Landeigentumer nenrechtes (OR); entweder ist sein Werk ein ganzes - Notar/Grundbuch Bauwerk (Hoch- oder Tiefbaute) oder nur ein Teil - Bank/Financier/Investor eines Bauwerkes (z.B. Maurer- oder Gipserarbeit, - Architekt sanitare Installationen). - Bauingenieur 2) Ein Werk ist auch ein Ergebnis einer Ausbesse - Spezialisten (Haustechnikplaner, Bauphysiker) rungs-, Umbau- oder Abbrucharbeit. - BauamtiBaubeh6rden - Unternehmer Art. 2 - Versicherer 1) Die entgeltliche Ausfuhrung einer Bauarbeit fur ei - Benutzer (Mieter/Bewohner) nen andern, den Bauherrn, erfolgt auf Grund eines Werkvertrages. Der Bauherr ist Besteller, der Aus Ais Faktoren (neben den Produktionsfaktoren Arbeit, fuhrende ist der Unternehmer im Sinne des Art. 363 Stoffe, Kapital, Baugrund) gilt es beim Bauen zu be OR. rucksichtigen: Bauteile, Bauelemente, Komponenten, '.2 Entstehung und Unterhalt Subsysteme, System-Bau, Ort/Umwelt (Nachbar Hauptpositionen des BKP 3 schaft, Quartier, Stadt ... ). mitzunehmend feinerer Gliederung der Positionen o Grundstuck Phasen & Abliiufe von Beginn uber die Lebensdauer 00 Vorstudien bis zum Ende von «BAUl): 01 Erwerb - Problemstellung 02 Nebenkosten Analyse 03 Abfindung/Servitute Diagnose 04 Finanzierung vor Baubeginn Programm 05 Erschliessung durch Werkleitungen Projekt (ausserhalb GrundstUck) Ausfuhrung 06 Erschliessung durch Verkehrsanlagen Benutzung (ausserhalb Grundstuckj Unterhalt/lnstandhaltung 1 Vorbereitungsarbeiten Anderung/Erweiterung 10 Bestandesaufnahmen/Untersuche Abbruch 11 Raumungen!Terrainvorbereitungen 12 Sicherungen/Provisorien 13 Gemeinsame Baustelleneinrichtung 1.2.2 Die Planungshilfsmittel 14 Anpassungen an bestehenden Bauten 15 & Werkleitungen Fur jede Bauaufgabe wird aufs neue eine Art Unter 16 & Verkehrsanlagen nehmen, bestehend aus den notwendigen Akteuren, 17 Spezielle Fundationen/Grundwasser gebildet. Um dieses Unternehmen «BAUl) fur die 19 Honorare Planungs- und Ausfuhrungsphase ubersichtlich, 2 Gebaude handhabbar und dadurch auch organisierbar zu ge 20 Baugrube stalten, steht eine Reihe bewahrter Hilfsmittel zur Ver 21 Rohbau 1 fUgung. Diese haben zum Ziel, «BAUl) in all seinen 211 Baumeisterarbeiten Vorgangen und Teilen, als Ganzes, messbar erfassen 214 Montagebau in Holz zu k6nnen. 22 Rohbau 2 221 Fenster Durch Organigramme werden die Zustandigkeiten 224 Bedachung und Verantwortungen der einzelnen Akteure geregelt. 23 Elektroanlagen 24 Heizungs-, Luftungs-, Klima-und Kalteanlagen 25 Sanitaranlagen Die Faktoren, welche ein Bauwerk bestimmen und 26 Transportanlagen beeinflussen, sollen luckenlos erfasst und uberblickt 27 Ausbau 1 werden k6nnen. Dazu bedient man sich in der Schweiz 271 Gipserarbeiten des von der Zentralstelle fUr Baurationalisierung 276 Sonnenschutz (CRB), Zurich, aufgestellten Baukostenplanes (BKP) 28 Ausbau 2 und des Normpositionenkatalogs (NPK). Sie beschrei 281 Bodenbelage ben, geordnet in dezimaler Klassifikation, die normal 282 Deckenbelage anfallenden Kostenpositionen und k6nnen somit als 29 Honorare Checkliste in verschiedenen Phasen der Kostenermitt 3 Betriebseinrichtungen lung und des Planungsprozesses dienen. Durch eine zunehmend feinere Gliederung kann bis hinunter auf 4 Umgebung die einzelne Arbeitsposition (NPK) das Bauwerk in sei 5 Baunebenkosten nen kostenrelevanten Teilen beschrieben werden. Die 50 Wettbewerbskosten nebenstehende Liste fUhrt die gebrauchlichsten BKP 51 Bewilligungen/Gebuhren Positionen auf. 52 Muster/ModelleNervielfi:iltigungen! Dokumentationen 53 Versicherungen 54 Finanzierung ab Baubeginn 59 Ubrige Baukosten 9 Ausstattung 90 Mabel 91 Beleuchtungsk6rper 98 Kunstlerischer Schmuck

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