2016 BAUPHYSIK KALENDER Brandschutz Herausgegeben von Univ. Prof. Dr.-Ing. Nabil A. Fouad 16. Jahrgang Hinweis des Verlages Die Recherche zum Bauphysik-Kalender ab Jahrgang 2001 steht im Internet zur Verfügung unter www.ernst-und-sohn.de Titelbild: Halle 3 A der NürnbergMesse Foto: © NürnbergMesse GmbH Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. © 2016 Wilhelm Ernst & Sohn, Verlag für Architektur und technische Wissenschaften GmbH & Co. KG, Rotherstraße 21, 10245 Berlin, Germany Alle Rechte, insbesondere die der Übersetzung in andere Sprachen, vorbehalten. Kein Teil dieses Buches darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form – durch Fotokopie, Mikrofilm oder irgendein anderes Verfahren – reproduziert oder in eine von Maschinen, insbesondere von Datenverarbeitungsmaschinen, verwend- bare Sprache übertragen oder übersetzt werden. All rights reserved (including this of translation into other languages). No part of this book may be reproduced in any form – by photoprint, microfilm, or any other means – nor transmitted or translated into a machine language without written permission from the publisher. Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen, Handelsnamen oder sonstigen Kennzeichen in diesem Buch berechtigt nicht zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt werden dürfen. Vielmehr kann es sich auch dann um eingetragene Warenzeichen oder sonstige gesetzlich geschützte Kennzeichen handeln, wenn sie nicht eigens als solche markiert sind. Umschlaggestaltung: Sonja Frank, Berlin Herstellung: HillerMedien, Berlin Satz: Dörr + Schiller GmbH, Stuttgart Druck: Medialis, Berlin Bindung: Stein + Lehmann, Berlin Printed in the Federal Republic of Germany. Gedruckt auf säurefreiem Papier. ISSN 01617-2205 Print ISBN 978-3- 433-03128-5 obook 978-3- 433-60629-2 ePDF 978-3- 433-60628-5 ePub 978-3- 433-60694-0 eMobi 978-3- 433-60695-7 III Vorwort Die ganzheitliche Betrachtung des vorbeugenden und Brandschutz-Erfolg von Architekten und Ingenieuren abwehrenden Brandschutzes mit einer Gesamtbewer- besteht, abgehandelt werden. tung der baulichen, anlagentechnischen und organisa- Im Bereich des abwehrenden Brandschutzes behandelt torischen Maßnahmen unter Berücksichtigung der nut- ein weiterer Beitrag die Brandschutzbedarfsplanung zur zungsbedingten Gefährdungspotentiale und Schutz- Aufstellung von leistungsfähigen Feuerwehren in den ziele spielt bei der Planung und Errichtung von Kommunen. Bauwerken eine maßgebende Rolle. Alle an Entwurf, In der Rubrik B Materialtechnische Grundlagen werden Planung und Ausführung von Bauwerken Beteiligten materialtechnische Betrachtungen im Brandschutz auf- sowie Bauproduktehersteller, Materialprüfanstalten geführt. Dazu gehören das Brandverhalten von Kunst- und Bauaufsichtsbehörden müssen ein hohes Maß an stoffen sowie Beschichtungs- und Verkleidungssysteme, Fachkenntnis sowie einen Überblick über den aktuellen die als Lösungen für brandschutztechnische Ertüchti- Stand aller relevanten Bereiche besitzen. Nur durch gungsmaßnahmen für Bauteile angewendet werden eine interdisziplinäre Zusammenarbeit können sichere können. und optimierte Brandschutzkonzepte entwickelt und Zu den Nachweisverfahren im Brandschutz wird realisiert, Umplanungen vermieden und Genehmi- im ersten Beitrag der Rubrik C Bauphysikalische gungsverfahren optimiert werden. Planungs- und Nachweisverfahren ausführlich auf die Der Bauphysik-Kalender 2016 widmet sich dem vor- Ingenieurmethoden im Brandschutz eingegangen. Mit beugenden baulichen sowie dem abwehrenden Brand- der Anwendung derartiger Berechnungsverfahren ist schutz. Er soll für die Planung und Ausführung bei es mittlerweile möglich u. a. die erforderlichen Brand- Neubauten und im Bestand eine aktuelle, verlässliche schutzmaßnahmen, insbesondere bei komplexeren und praxisgerechte Arbeitsgrundlage schaffen. Die fol- Aufgabenstellungen, objektiv zu bestimmen und zu genden Inhalte werden vermittelt: bewerten. Die brandschutztechnischen Nachweise von – Kommentierung/Erläuterung aktueller Bauordnun- Bauteilen bzw. Tragwerken auf Grundlage der aktuel- gen, wichtiger Verordnungen und Gesetze, Leitfä- len Teile 1-2 der Eurocodes 1 bis 6 ist Schwerpunkt von den, Richtlinien sowie Normen; fünf weiteren Beiträgen in dieser Rubrik. Die jeweili- – Beiträge über das Brandverhalten gebräuchlicher gen Eurocodeteile 1-2 sind mittlerweile mit ihren und innovativer Baustoffe sowie Baukonstruktionen; nationalen Anhängen in allen Bundesländern bauauf- – Vorstellung der neuesten Entwicklungen auf dem sichtlich eingeführt. Gebiet der Ingenieurmethoden im Brandschutz so- In der Rubrik D Konstruktive Ausbildung von Bauteilen wie möglicher Bemessungsverfahren im konstrukti- und Bauwerken werden aktuelle Fragestellungen und ven Brandschutz; Entwicklungen aus Forschung und Praxis im Bereich – ausgewählte Beiträge zu aktuellen Fragestellungen des Brandschutzes behandelt. und Problemen auf dem Gebiet des vorbeugenden Ein aktuelles Thema stellt die Problematik der Sonder- und abwehrenden Brandschutzes. bauten mit großen Menschenansammlungen dar. Im Zu Beginn der Rubrik A Allgemeines und Regelwerke ersten Beitrag dieser Rubrik werden die Schutzziele und wird die Neuauflage des Brandschutzleitfadens des besonderen Anforderungen an Versammlungsstätten, Bundes vorgestellt und kommentiert. Darin werden ein- unter Berücksichtigung der Novellierung der Muster- heitliche Brandschutzgrundsätze für Planung, Ausfüh- Versammlungsstättenverordnung im Jahr 2014, vorge- rung, Betrieb und Instandhaltung von Gebäuden des stellt. Bundes geliefert und die Schutzzielbetrachtung und Im zweiten Beitrag wird der Brandschutz bei hölzernen Risikobewertung für gebäudespezifische Brands chutz- Konstruktionen detailliert beschrieben. Die Bedeutung konzepte gefordert. des Holzbaus geht mittlerweile weit über den klassi- Im Anschluss folgen zwei Beiträge mit Ausführungen schen Einfamilienhausbau hinaus. So zeigt der Baustoff zur europäischen Harmonisierung im Brandschutz und Holz sein Potential auch immer öfter in mehrgeschos- zu den bauordnungsrechtlichen Regelungen hinsicht- sigen Gebäuden, bei Umnutzungen und Aufstockungen lich der Verwendung von Bauprodukten in Deutsch- von Bestandsgebäuden. land, die sich sowohl inhaltlich als auch in ihrer Form Die Problematik des natürlichen als auch maschinellen aufgrund des Urteils des Gerichtshofs der Europäi- Rauch- und Wärmeabzuges wird in zwei Beiträgen be- schen Union (EuGH) vom 16. 10. 2014 ändern werden. handelt, in denen auf den aktuellen Stand der Nor- Im vierten Beitrag wird der aktuelle Stand hinsichtlich mung eingegangen sowie Praxisbeispiele aufgezeigt des Leistungsbildes und der Honorierung für den werden. Brandschutz, insbesondere nach der Veröffentlichung In einem weiteren Beitrag werden Überlegungen zu ei- des neuen AHO-Heftes Nr. 17 in 2015, vorgestellt. Ein ner sachgerechten Risikobewertung bei der Erstellung weiterer Beitrag behandelt den vorbeugenden Brand- von Brandschutzkonzepten vorgestellt, die es ermögli- schutz aus zivilrechtlicher Sicht, indem die Brand- chen, Brandschutzkonzepte so aufzustellen, dass einer- schutzleistungen, die den Architekten und Ingenieuren seits eine ausreichende Brandsicherheit gewährleistet obliegen und worin der jeweilige, werkvertragliche wird und diese andererseits effizient, sinnvoll und wirt- IV Vorwort schaftlich sind. Das Zusammenwirken aller Brand- von Brandschutzkonzepten können Fehler bei der bau- schutzkomponenten soll gezielt erkannt und genutzt ordnungsrechtlichen Einordnung der Gebäude, bei der werden können, um insbesondere die Erfordernis und Risikoanalyse oder bei den konzeptionellen Planungen Wirkung von Kompensationsmaßnahmen zum Nach- passieren. Der Beitrag zeigt mögliche Fehlerquellen weis einer ausreichenden Brandsicherheit in einem auch anhand von Beispielen aus der Praxis auf. Brandschutzkonzept abzuleiten. Die Rubrik E Materialtechnische Tabellen beinhaltet Das in der Öffentlichkeit umfangreich diskutierte Thema neben den jährlich aktualisierten bauphysikalischen des Brandverhaltens von Wärmedämm-Verbund- Materialkennwerten einen Beitrag mit materialtechni- systemen, insbesondere mit expandiertem Polystyrol schen Tabellen für den Brandschutz. Hier werden (EPS) als Dämmstoff und die damit einhergehenden Kennwerte angegeben, die vor allem für die zunehmend Brandschutzmaßnahmen, werden in einem weiteren im Brandschutz eingesetzten Brandsimulationen sowie Beitrag behandelt. Ingenieurmethoden relevant sind. Der siebte Beitrag der Rubrik D befasst sich mit den Mit seinen vielfältigen Beiträgen stellt der Bauphysik- drei Themengebieten, die den abwehrenden Brand- Kalender 2016 eine solide Arbeitsgrundlage sowie ein schutz maßgeblich betreffen, nämlich die Flächen für aktuelles Nachschlagewerk nicht nur für die Praxis, die Feuerwehr, Löschwasserversorgung und Löschwas- sondern auch für Lehre und Forschung dar. Für kriti- serrückhaltung. Dabei wird auf allgemeine Rechts- sche Anmerkungen sind die Autoren, der Herausgeber grundlagen und thematisch notwendige Details einge- und der Verlag dankbar. gangen. Der Herausgeber möchte an dieser Stelle allen Autoren Ausführungen zum „Brandschutz im Bestand“ und für ihre Mitarbeit und dem Verlag für die angenehme dem Umgang mit Abweichungen in Bestandsgebäuden Zusammenarbeit herzlichst danken. sind die Schwerpunkte zweier weiterer Beiträge. Im letzten Beitrag der Rubrik wird auf Fehler bei der Hannover, im Februar 2016 Brandschutzplanung eingegangen. Bei der Aufstellung Nabil A. Fouad V Inhaltsübersicht A Allgemeines und Regelwerke A 1 Neufassung des Brandschutzleitfadens für Gebäude des Bundes 3 Paul Schmitz A 2 Europäische Harmonisierung im Brandschutz 29 Peter Proschek A 3 Bauordnungsrechtliche Regelungen zur Verwendung von Bauprodukten 49 Peter Proschek A 4 Leistungsbild und Honorierung im Brandschutz 2015 61 Udo Kirchner A 5 Brandschutzbedarfsplanung für Kommunen 83 Manfred Fennen A 6 Brandschutz aus zivilrechtlicher Sicht 97 Klaus-Udo Reichelt B Materialtechnische Grundlagen B 1 Brandschutz von Baukonstruktionen mit Kunststoffen 117 Edith Antonatus B 2 Brandschutzbekleidungen und -beschichtungen 139 Peter Proschek C Bauphysikalische Planungs- und Nachweisverfahren C 1 Ingenieurmethoden im Brandschutz 157 Nina Schjerve, Christian Lebeda, Ulrich Schneider C 2 Grundlagen nach Eurocode 1 223 Jochen Zehfuß C 3 Brandschutzbemessung von Betonbauteilen nach Eurocode 2 245 Björn Kampmeier, Jochen Zehfuß, Ekkehard Richter C 4 Brandschutztechnische Bemessung im Stahl- und Stahlverbundbau nach Eurocode 3 und 4 275 Peter Schaumann, Florian Tabeling, Thomas Kirsch C 5 Brandschutzbemessung von Holzbauteilen nach Eurocode 5 313 Björn Kampmeier C 6 Brandschutzbemessung von Mauerwerkskonstruktionen nach Eurocode 6 335 Thorsten Mittmann D Konstruktive Ausbildung von Bauteilen und Bauwerken D 1 Brandschutzkonzepte für Versammlungsstätten – Versammlungsstättenverordnung (VStättVO) 353 Jochen Zehfuß, Karsten Foth, Christoph Klinzmann D 2 Brandschutz bei hölzernen Bauteilen nach den nationalen Regeln / Brandschutzkonzepte bei hölzernen Bauwerken 375 Michael Dehne, Dirk Kruse, Björn Kampmeier VI Inhaltsübersicht D 3 Natürliche Entrauchung mit NRA 399 Gary Blume, Thomas Fr. Hegger D 4 Maschinelle Entrauchung mit MRA 427 Gary Blume, Frank Wahl D 5 Sachgerechte Risikobewertung für Brandschutzkonzepte 445 Udo Kirchner D 6 Brandschutz bei Wärmedämm-Verbundsystemen 463 Thomas Merkewitsch, Nabil A. Fouad D 7 Flächen für die Feuerwehr, Löschwasserversorgung und Löschwasserrückhaltung 491 Manfred Fennen D 8 Abweichungen bei Bestandsbauten 515 Sven Schmieder D 9 Umgang mit Abweichungen bei Bestandsgebäuden 529 Eckhard Hagen, Jens Upmeyer D 10 Fehler in der Brandschutzplanung 547 Sylvia Heilmann E Materialtechnische Tabellen E 1 Materialtechnische Tabellen für den Brandschutz 565 Nina Schjerve, Ulrich Schneider E 2 Materialtechnische Tabellen 603 Rainer Hohmann Stichwortverzeichnis 681 Hinweis des Verlages Die Recherche zum Bauphysik-Kalender ab Jahrgang 2001 steht im Internet zur Verfügung unter www.ernst-und-sohn.de A Allgemeines und Regelwerke 3 A 1 Neufassung des Brandschutzleitfadens für Gebäude des Bundes Paul Schmitz Dipl.-Ing. Paul Schmitz Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR), Referat II4 Deichmanns Aue 31–37, 53179 Bonn Studium des Bauingenieurwesens an der FH Köln. Langjährige Tätigkeit bei der Deutschen Bundesbahn, u. a. als Bauleiter für Oberbaubaustellen, Entwässerungen, Brückendurchpressungen und Planer für Stützmauerprojekte. Fachliche Spezialisie- rung als Tunnelfachingenieur und Tunnelsachverständiger. Von 1997 bis 2000 im Bundesbauministerium, Bonn – Referat Bauingenieurwesen, Brandschutz, Untertagebau als bergtechnischer Sachverständiger tätig. Er ist Initia- tor des ersten Brandschutzleitfadens. Seit 2000 im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) und zurzeit Referent im Referat II 4 als brandschutztechni- scher Sachverständiger für Bauten des Bundes. Mitgliedschaft in fachlichen Organisationen wie dem vfdb – Referat 1 – Vorbeugen- der Brandschutz; in NABau Brandschutzgremien sowie Leiter des Arbeitskreises Brandschutzleitfaden des Bundes. Bauphysik-Kalender 2016: Brandschutz. Herausgegeben von Nabil A. Fouad © 2016 Ernst & Sohn GmbH & Co. KG. Published 2016 by Ernst & Sohn GmbH & Co. KG. 4 A 1 Neufassung des Brandschutzleitfadens für Gebäude des Bundes Inhaltsverzeichnis 1 Vorbemerkung 5 3.11.1 Brandschutzkonzept am Beispiel eines Verwaltungsgebäudes unter Berücksichtigung 2 Veranlassung 5 der BauO Bayern 11 3.12 Brandschutzingenieurmethoden (Beispiel für eine 3 Themenschwerpunkte 6 Brandsimulationsberechnung) 19 3.1 Aspekte des Umweltschutzes 6 3.12.1 Arbeitsschritte 19 3.2 Sonderrisiko Photovoltaik 6 3.12.2 Ergebnisse 19 3.3 Barrierefreies Planen und Bauen 7 3.13 Kompensationsmaßnahmen 20 3.4 Anforderungen an Außenwände 7 3.13.1 Beispiel 1: Sachverhaltsschilderung und 3.5 Fachbauleitung Brandschutz 8 Abweichung 21 3.5.1 Abgrenzung von Verantwortung und Tätigkeit 8 3.13.2 Beispiel 2: Sachverhaltsschilderung 21 3.5.2 Inhalt der Fachbauleitung 8 3.14 Brandfallmatrix 21 3.5.3 Honorierung 9 3.14.1 Konzeptionelle Brandfallsteuermatrix 22 3.6 Betrieblich-organisatorischer Brandschutz 9 3.14.2 Systematische Brandfallsteuermatrix 23 3.7 Hinweise Denkmalschutz und Kulturschutz 9 3.14.3 Detaillierte Brandfallsteuermatrix 23 3.8 Großveranstaltungen in Gebäuden des Bundes 9 3.15 Ergebnisse aus dem Brandsicherheitsbericht 23 3.9 Auslandsbau 10 3.10 Regelmäßige Prüfungen 10 4 Fazit 27 3.10.1 Von der hausverwaltenden Dienststelle bzw. dem Arbeitgeber zu veranlassende Prüfungen 10 5 Postskriptum 27 3.10.2 Behördliche brandschutztechnische Prüfungen 10 3.10.3 Dokumentation 10 6 Literatur 27 3.11 Brandschutzkonzept – Beispiel 11 Vorbemerkung 5 1 Vorbemerkung mehr den Zweck und die Ziele des Brandschutzkon- zeptgedankens klar zum Ausdruck. Er leitet zur Erstel- Den zuständigen Fachplanern von öffentlichen Gebäu- lung von ganzheitlichen Brandschutzkonzepten an. Der den stellt sich die Aufgabe des Brandschutzes heute Leitfaden erlaubt dem Fachplaner, über eine Schutz- nicht mehr als eigenständige Lösung ihres Gewerkes, zielbetrachtung und eine Risikoabwägung die Vollstän- sondern als integraler Teil eines individuellen Brand- digkeit seines gebäudespezifischen Brandschutzkonzep- schutzkonzeptes für das Gebäude. Der Planer hat be- tes zu überprüfen. reits bei der Planung die Anforderungen des Bauord- nungsrechtes zu berücksichtigen. Generell ist eine früh- zeitige Einbindung von im vorbeugenden Brandschutz 2 Veranlassung fachkundigen Stellen (z. B. Bauaufsicht, Feuerwehr) bzw. eine Abstimmung (Architekt mit Statiker, Um- Neben diesen Leitsätzen gaben die unterschiedlichen weltbehörden, Hersteller von Bauprodukten) in der Anforderungen der Landesbauordnungen die Veranlas- Planungsphase vor der verbindlichen Entscheidung sung, 1995 im damaligen Bundesbauministerium einen über die Bauausführungen sicherzustellen. Somit kön- Brandschutzleitfaden herauszugeben. nen innerbetriebliche Belange berücksichtigt, Umpla- Der Flughafenbrand in Düsseldorf beflügelte unge- nungen vermieden und Genehmigungsverfahren opti- wollt diesen Plan und 1998 erschien die erste Auflage miert und beschleunigt werden. (500 Stück) des Brandschutzleitfadens für Gebäude des Ziel der vierten Auflage des Brandschutzleitfadens war Bundes. Schon die zweite Auflage wurde 3.000-mal ge- es daher, wie schon in den früheren Auflagen, den druckt, die dritte Auflage zählte 12.000 Exemplare und Brandschutz bei Bauten des Bundes so zu regeln, dass wurde zudem zahlreich aus dem Internet geladen. Brandschutzkonzepte aufgestellt und auf die gesetzli- Der Leitfaden wurde seit 1998 über die Grenzen der chen Regelungen abgestimmt werden können, sowie staatlichen Bauverwaltung bekannt und fand auch bei bestehenden Risiken zu begegnen und einheitliche den Bauverwaltungen der Länder, Kommunen sowie Brandschutzgrundsätze für Planung, Durchführung, bei Architekten und Brandschutzplanern Anwendung. Betrieb und Instandhaltung vorzugeben. Insofern ist Er hat sicherlich dazu beigetragen, dass bei Gebäuden der Leitfaden keine Zusammenstellung von materiellen des Bundes (und nicht nur dort) der Brandschutz ange- Anforderungen der Landesbauordnung und bringt viel- messen berücksichtigt wird. Tatsächlich hat er auch die Tabelle 1. Arbeitskreis Brandschutzleitfaden Herr Dipl.-Ing. Foth, hhpberlin Ingenieure für Brandschutz Herr Prof. Dr. Fouad, Leibniz Universität Hannover Herr Dipl.-Ing. Gundermann, Bundesverband Feuerlöschgeräte und -anlagen (bfva) Herr Dipl.-Ing. Herbster, Zentralverband Elektronik und Elektroindustrie (ZVEI) Herr Dipl.-Ing. Heuermann, Hauptverband der deutschen Bauindustrie Herr Dipl.-Ing. Hoffmann, Bundesarchitektenkammer (BAK) Herr Isoliermeister Hüfner, Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZdB) Herr Dipl.-Ing. Jost, Eisenbahn Bundesamt (EBA) Herr Dipl.-Ing. Kempen, Bund Deutscher Baumeister (BDB) Herr Dipl.-Ing. Kirchner, Verband Beratender Ingenieure (VBI) Herr Prof. Dr. Klingsch, Ordinariat für Baustofftechnologie und Brandschutz Uni Wuppertal Herr Dipl.-Ing. Schmitz, Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) Herr Dipl.-Ing. Schubert, Wirtschaftsverband Brandschutz Herr Dipl.-Phys. Spangardt, Vereinigung zur Förderung des deutschen Brandschutzes e.V. (vfdb) Herr Dipl.-Ing. Spennes, Fachhochschule Köln Herr Dipl.-Ing. Suffrian, Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) Herr Dipl.-Ing. Swierzy, Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren (AGBF) Herr Dipl.-Ing. Ulbrich, Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) Herr Dipl.-Ing. van Lier, Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. Herr Dr.-Ing. Wiese, Halfkann und Kirchner Sachverständigenpartnerschaft Herr Prof. Dr. Zehfuß, Institut für Baustoffe und Massivbau (iBMB) TU Braunschweig