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Bauernregeln: Aus meteorologischer Sicht PDF

261 Pages·2003·5.411 MB·German
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Bauernregeln Springer Berlin Heidelberg New York Hongkong London Mailand Paris Tokio Horst Malberg Bauernregeln Aus meteorologischer Sicht Springer Mit 39 Ahbildungen lind 21 historischen VignNtcn ISBN-13: 978-3·540-00673-2 e-ISBN-13: 978-3-642-59331-4 DOl: 10.1007/978-3-642-59331-4 Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York 4., erwcilcrte Auflage Die 1. Auflage e~hien 1989 IIntn dem Tirel ~B~uernrcgcln" im Springer-Verlag ISBN-13: 978-3-540-00673-2 Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet uhe. <hnp:/Idnb.ddb.de> abrufbar. Dieses Werk ist utheberrechdich geschuut. Die dadurch be grundeten Rechte, insbesondere die det Obersctzung, des Nach drucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Ta bellen, der Funksendung, de. Mikroverfilmung oder der Vervielfiilrigung auf andeten Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleihen, auch bei nur auszug sweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfaltigung dieses Werkes oder von Teilen diese Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der geseulichen Bestimmungen des Urheber rechcsgeseues det Bundesrepublik Deu&hland vom 9. Sep tember 1965 in der jeweils gcltendcn Fassllng zubssig. Sic i~t grundsatzlich vergutungspflichtig. ZuwiderhandllHlgcn unter liegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgcsetzcs. Springer-Verlag Berlin Hciddl~rg New York ein Unternehmcn der BertelsmarmSpringer Sdence + Business Media GmhH hll p:/Iwww _springer .de ro Springer-Verlag Berlin Hciddberg 1989, 1993. 1999, 2003 Umschlagsest:lltung: Design & Production GmbH, Heidelberg 3013141-543210 Vorwort zur 4. Auflage Liebe Leserin, liebe Leser, als im Jahre 1989 die 1. Auflage dieses Buches erschien, habe ich mir nicht vorstellen konnen, dag es einmal eine 4. Auflage geben wiirde. Aber wie ich auch aus vielen Zuschriften weig, wird meine Begei sterung iiber die vorziigliche Naturbeobachtung unse rer Ahnen und damit iiber die Giite der iiberlieferten Bauernregeln von einem grogen Interessentenkreis ge teilt. Dariiber freue ich mich sehr, denn meine Ab sicht, mit den Bauernregeln auch eine verstandliche Einfiihrung in die Meteorologie zu geben, ist offen sichtlich sehr positiv aufgenommen worden. Davon zeugen auch die vielen Vortrage, Zeitungs- und Rund funkinterviews, die ich zu diesem Thema gehalten bzw. gegeben habe. Mit jeder Auflage ist der Inhalt des Buches ge wachsen. In der 2. Auflage erhohte sich die Zahl der untersuchten Wetter-, Witterungs-, Klima- und Ernte regeln, in der 3. Auflage wurde die Frage des Mondeinflusses auf das Wetter aufgrund einer wis senschaftlichen Analyse zusatzlich behandelt. In der 4. Auflage kommen nun gleich vier weitere Kapitel hin zu, und zwar zu den hochaktuellen Themen Klima und Unwetterkatastrophen in Vergangenheit und Ge genwart. v Das Jahr 2002 war in Deutschland durch auBer gewohnliche Wetterereignisse gepragt, namlich durch die Orkanwetterfront yom 10. Juli und das Elbehoch wasser Mitte August. Als Folge davon wurde in den Medien, der Offentlichkeit und in der Wissenschaft die Problematik einer Klimaveranderung bzw. Klima katastrophe intensiv diskutiert. Insbesondere wurde die Frage gestellt, inwieweit menschliches Wirken fur die globale Erwarmung, fur Extremwetterlagen und deren Auswirkungen verantwortlich zu machen ist. Diese Diskussion mochte ich in dieser Auflage zum AniaB nehmen, den Klimawandel und die auBerge wohnlichen Wetterereignisse ausfiihrlicher zu eror tern. Von der Eiszeit uber Altertum und Mittelalter bis in die Neuzeit hat es in Mitteleuropa immer wie der Klimaanderungen gegeben. So herrschte bei uns lange Zeit ein Klima, wie es heute nordlich des Polar kreises angetroffen wird und in dem es noch keine Baume gab. Urn 1200 n. Chr., als die Wikinger nach Westen aufbrachen und die damals eisfreien Kiisten Gronlands entdeckten, war es dagegen recht warm. 1320 begann dann die sog. Kleine Eiszeit, die - nur von einigen warmeren Jahrzehnten unterbrochen - rund 400 Jahre andauerte. In dieser Zeit verschwand aufgrund der Klimaverschlechterung der Weinanbau aus Norddeutschland und in England brach die Ak kerbauwirtschaft zusammen. In vielen Gemalden die ser Zeit, unter anderen der groBen niederlandischen Maler, spiegelt sich diese Kaiteepoche in schneebe deckten Landschaften und zugefrorenen Kanalen wi der. Nachgegangen wird in diesem Zusammenhang auch der Frage, woher die Wissenschaft iiber das Kli ma und seine Anderungen in friiheren Zeiten Bescheid weiB, denn moderne Wetterbeobachtungen mit MeB- VI instrumenten gibt es erst seit rund 300 Jahren. So ist das Kapitel 12 den »Klimazeugen der Vergangenheit« gewidmet. Einen breiten Raum nehmen auch die auBerge wohnlichen Wetterereignisse, die Wetter- und Witte rungskatastrophen, ein. Vor allem seit dem Mittelal ter haben wir aus den Chroniken, insbesondere denen der Kloster, gute Kenntnisse iiber das Auftreten von ungewohnlich kalten und milden Wintern, von Diir ren und Dberschwemmungen, von Hagelunwettern und Sturm. Aber auch in antiken Schriften sind schon einzelne Angaben iiber besondere Wettererscheinun gen zu finden. Die Beschreibung und Diskussion des wieder holten Klimawandels sowie die Chronik auBerge wohnlicher Wetterereignisse sollen helfen, die klima tologische und meteorologische Gegenwart vor dem Hintergrund der Vergangenheit besser zu verstehen und einzuordnen. Es wird auch besser verstandlich, wodurch ein Naturereignis zur Katastrophe wird und welche Rolle der Mensch dabei spielt. Berlin im Friihjahr 2003 Horst Malberg VII Vorwort zur 3. Auflage Bei der Beschaftigung mit den mittelalterlichen Bauernregeln kommt man friiher oder spater an einen Punkt, an dem man sich fragt, was an den mondbezo genen Bauernregeln Dichtung und was Wahrheit ist. In vielen Regeln wird ein geheimnisvolles Wirken un seres Erdtrabanten beschrieben. So kann man iiber Zusammenhange zwischen den einzelnen Mondpha sen einerseits und ihren Auswirkungen auf Pflanzen, Tiere und Menschen anderseits lesen. Man erfahrt z. B., wann die giinstigste Zeit zum Pflanzen und Ern ten, fiir einen Baum- oder Haarschnitt, ja selbst zum Waschewaschen oder zum Vertreiben von Maulwiir fen ist. Ein Teil dieser Regeln befaRt sich aber auch mit Aussagen iiber den Zusammenhang von Mond und Wettergeschehen. Seit dem Erscheinen der 2. Auflage hat mich der Gedanke beschaftigt, den EinfluR des Mondes auf die Atmosphare zu untersuchen und die nachste Auflage urn ein Kapitel iiber den MondeinfluR zu erweitern. Mein Hauptaugenmerk lag dabei naturgemaR auf den wetterbezogenen Mondregeln. Doch habe ich in die Aufzahlung auch eine kleine Auswahl von allgemei nen Mondregeln aufgenommen, ohne diese jedoch im einzelnen betrachten oder gar beweisen/widerlegen zu wollen. Eingehend untersucht wurden dagegen die IX moglichen Auswirkungen des Mondes auf das Wetter, d. h. auf die Bewolkung und den Niederschlag. Dber 25.000 Wetterdaten mufSten dazu auf ei nen Zusammenhang mit den Mondphasen bearbeitet werden, bevor ich mir ein fundiertes Bild uber die Auswirkungen des Mondes auf die atmospharischen Prozesse machen konnte. Dabei sind die Ergebnisse uber den MondeinflufS recht aufschlufSreich, insbeson dere weil sie meine anfangliche 5kepsis teils widerle gen, teils aber auch bestatigen. Die hohe Aussagekraft der schon fruher unter such ten Bauernregeln hat sich auch in den vergange nen Jahren wieder bestatigt. 50 liefSen sich z. B. die Hochsommer anhand der 5iebenschlaferregel recht gut vorhersagen. 50gar der nach acht milden Wintern in Folge fur viele unerwartete strenge Winter 1995/96 kam gemafS der Oktoberregel keineswegs uberra schend. Die Beschaftigung mit den alten Bauernregeln und die dabei gewonnenen Erkenntnisse haben in den letzten Jahren dazu gefuhrt, meteorologisches For schungsneuland zu betreten und intensive Untersu chungen uber einen modernen Weg zur langfristigen Wettervorhersage aufzunehmen. 50 konnten unsere Vorfahren nur dann eine entsprechende Bauernregel aufstellen, wenn ihnen an dem Ort, an dem sie lebten, die Atmosphare einen Hinweis auf die Witterung der nachsten Monate gab. Die heutige Meteorologie kann aber nach sol chen Hinweisen auf die kunftige Wetterentwicklung in den Wetterdaten rund urn den Globus forschen. Dieses haben ein junger Mitarbeiter und ich getan und eine Methode entwickelt, die es erlaubt, Tempe raturvorhersagen fur mehrere Monate im voraus zu machen. Auch Aussagen uber die sommerliche Was- x sertemperatur oder die winterlichen Eisverhiiltnisse an der deutschen Ostseekuste werden bald moglich sein. Wie man sieht, haben fur mich die uberlieferten mittelalterlichen Bauernregeln nichts von ihrer Faszi nation verloren, und ich hoffe, da~ es weiterhin viele Leser gibt, die diese Begeisterung mit mir teilen. Berlin, im Fruhjahr 1999 Horst Malberg XI

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