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Band 8 November 1741 - Oktober 1742 PDF

649 Pages·2014·1.851 MB·German
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Preview Band 8 November 1741 - Oktober 1742

I Johann Christoph Gottsched Briefwechsel II Johann Christoph Gottscheds Briefwechsel Historisch-kritische Ausgabe Im Auftrage der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig herausgegeben von Detlef Döring und Manfred Rudersdorf De Gruyter III Johann Christoph Gottsched Briefwechsel unter Einschluß des Briefwechsels von Luise Adelgunde Victorie Gottsched Band 8: November 1741–Oktober 1742 Herausgegeben und bearbeitet von Detlef Döring, Franziska Menzel, Rüdiger Otto und Michael Schlott De Gruyter IV Das VorhabenEdition des Briefwechsels von Johann Christoph Gottsched der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig wird im Rahmen des Akademien- programms von der Bundesrepublik Deutschland und dem Freistaat Sachsen gefördert. ISBN 978-3-11-034979-5 e-ISBN 978-3-11-036300-5 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National- bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.dnb.de> abrufbar. © 2014 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston Einbandgestaltung und Schutzumschlag: Christopher Schneider, Berlin Satz: Dörlemann Satz GmbH & Co. KG, Lemförde Druck und buchbinderische Verarbeitung: Hubert & Co. GmbH & Co. KG, Göttingen Ü Gedruckt auf säurefreiem Papier Printed in Germany www.degruyter.com V Inhalt Einleitung zum 8. Band . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VII Erläuterungen zur Edition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XXXV Danksagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XLIII Verzeichnis der Absender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XLV Verzeichnis der Absendeorte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XLVII Verzeichnis der Fundorte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XLIX Verzeichnis der abgekürzt zitierten Literatur . . . . . . . . . . . LI Briefe November 1741 bis Oktober 1742 . . . . . . . . . . . . 1 Bio-bibliographisches Korrespondentenverzeichnis . . . . . . . 489 Personenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 549 Verzeichnis der in den Briefen erwähnten Orte, Regionen und Länder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 567 Verzeichnis der in den Briefen erwähnten Schriften . . . . . . . 569 Verzeichnis der in den Briefen erwähnten Schriften von Johann Christoph Gottsched und Luise Adelgunde Victorie Gottsched . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 585 VI Einleitung zum 8. Band VII Einleitung zum 8. Band Gottscheds Lebenslauf bietet in der Zeit vom ausgehenden Jahr 1741 bis zum Herbst des folgenden Jahres kaum etwas Berichtenswertes. Allein ein längerer Aufenthalt in der Residenzstadt Dresden im Sommer 1742 bringt Abwechslung. Gottsched nahm in diesen Wochen (24. Juni bis 5. August) als Deputierter der Universität am kursächsischen Landtag teil. Dabei be- gleitete ihn seine Frau. Der Korrespondent Lorenz Henning Suke besorgte dem Ehepaar ein Logis in der Nähe der Wohnung der befreundeten Male- rin Anna Maria Werner. Allerdings mußte er Gottscheds anscheinend dringende Sorge besänftigen, die Kosten für das Quartier könnten zu hoch ausfallen.1 In der Nacht zum 24. Juni brach das Paar in der Kutsche aus Leipzig auf und erreichte am Morgen gegen 8Uhr sein Ziel.2 Über die nun folgenden Wochen sind wir gut unterrichtet, da aus dieser Zeit etliche Briefe der Gottscheds an den Grafen Ernst Christoph von Manteuffel und andere Angehörige seiner Familie überliefert sind. Andererseits besitzen wir Schreiben verschiedener Bekannter und Freunde, die ansonsten in Leipzig nur mündlich mit den Gottscheds verkehrten, in deren Abwesen- heit aber ihre Mitteilungen und Gedanken schriftlich fixieren mußten, ein Glücksfall für den Historiker. In Dresden kommt Gottsched in Kontakt mit Vertretern des am Hof tonan- gebenden Hochadels, so schon am 26.Juni bei einem Essen im Haus des Prä- sidenten des Oberkonsistoriums, Christian Gottlieb von Holtzendorff.3 Die Möglichkeit, über unmittelbare Gespräche mit Persönlichkeiten, in deren Entscheidungskompetenz sich die Hochschulangelegenheiten befanden, universitätspolitische Ziele zu verfolgen, ist von Gottsched verschiedentlich genutzt worden. Das betraf vor allem den letztlich auch erfolgreichen Ver- such, dem alten Freund Johann Friedrich May die vakant gewordene Pro- 1 Vgl. unsere Ausgabe, Band8, Nr.107 und 119. 2 Vgl. unsere Ausgabe, Band8, Nr.128. 3 Vgl. unsere Ausgabe, Band8, Nr.122. Gottsched zählt hier eine lange Reihe von ad- ligen Gästen auf, die in politischen Führungsrollen tätig waren. VIII Einleitung zum 8. Band fessur für Moral und Politik zu verschaffen. Mehrere Briefe von und an Gottsched behandeln intensiv diese Angelegenheit, deren komplizierte Ent- wicklung sich über mehrere Monate hinzieht und schließlich mit einer Ent- scheidung zugunsten Mays endet. Ohne die nachdrückliche Unterstützung durch den in Leipzig verbliebenen Grafen Manteuffel wäre dies freilich kaum gelungen. Ob und, wenn ja, mit welchen die Universität betreffenden Themen der Landtag befaßt war, wird aus den überlieferten Briefen nur an- satzweise deutlich.4 Überhaupt bildet die für eine deutsche Universität un- gewöhnliche Präsenz der Leipziger Alma Mater auf dem Landtag ein bisher kaum bearbeitetes Feld der Forschung.5 Mit dem Hof oder gar der königlichen Familie scheint Gottsched kaum in Kontakt gekommen zu sein. Eine Begegnung mit dem königlichen Ehe- paar während einer Kutschenausfahrt wird in einem Briefgedicht eigens hervorgehoben: „Wir sahn den König wohlgemuth/ Ins Auge tief gedruckt den Hut“.6 Festlicher Höhepunkt des Dresdner Aufenthaltes bildete ein vom Grafen Heinrich von Brühl am Ende der Tagungsperiode ausgerichte- tes Fest für die Landstände: „Wir setzten uns an einen Tisch/ Darauf nun war viel Fleisch und Fisch/ Von mancher Art zu haben./ Wohl mehr als 50. waren wir/ Und saßen ohne Rang und Zier,/ Schwarz, wie die schwarzen Raben.“7 Der Hof feierte separat von den Landständen wenige Tage später ein eigenes Fest, über das Gottsched nur vom Hörensagen weiß.8 Im übri- gen bewegten sich die Gottscheds ungefähr wie heutige Touristen durch die Stadt: Gemäldegalerie, Grünes Gewölbe und Zeughaus bildeten u.a. Ziele ihrer Besuche. In Leipzig hat sich inzwischen Graf Manteuffel mit seiner Familie fest niedergelassen. Der Kontakt zwischen dem Ehepaar Gottsched und der Manteuffelschen Familie muß, nach allem, was wir aus den Briefen und sonstigen Aufzeichnungen erfahren, recht eng gewesen sein. Wenn die Gottscheds wohl eher bei den Manteuffels zu Gast weilten, so treffen wir die gräfliche Familie doch auch im Goldenen Bären an, also in Gottscheds 4 Vgl. unsere Ausgabe, Band 8, Nr. 148. 5 Vgl. jetzt aber Philipp Walther: Die Universität Leipzig als kursächsischer Landstand des 16. und 17.Jahrhunderts. In: Detlef Döring (Hrsg.): Leipzigs Bedeutung für die Geschichte Sachsens. Leipzig 2013, S.127–156. 6 Vgl. unsere Ausgabe, Band8, Nr.133. Vgl. auch Nr.160: „Drum meld ich kurz, daß ich mit Fug/Den Hof zweÿmal gesehen.“ 7 Vgl. unsere Ausgabe, Band8, Nr.160. 8 Vgl. unsere Ausgabe, Band8, Nr.160. Einleitung zum 8. Band IX Wohnung. So wird dort am 4.Februar 1742 der Geburtstag einer der Man- teuffel-Töchter gefeiert, wobei es sich der Graf gefallen ließ, „eine Suppe bey mir zu essen, und eine Musik anzuhören.“9 Die Zusammenkünfte der Alethophilen und die Begegnungen des Grafen mit den Leipziger Gelehr- ten fanden in der Regel im Manteuffelschen Haus am Roßmarkt statt. So erläutert dort Professor Christian August Hausen im Frühjahr 1742 in den Zimmern „des Herrn Cabinettsministers von Manteuffel […] allen anwesenden Damen und Cavallieren“ eine Kometenerscheinung. Davon berichtet Gottsched, und wir können wohl seine Anwesenheit bei dieser Demonstration vermuten.10 Einen entschiedenen Höhepunkt des Jahres bildete immer die Feier des Geburtstages Manteuffels (22. Juli), die jeweils mit erheblichem Aufwand begangen wurde. Die Briefe der Leipziger Freunde an den abwesenden Gottsched aus dem Sommer 1742 gewähren einige Einblicke in die Vorbereitungen und Planungen dieses Festes, das dieses Jahr allerdings nur in reduzierter Form begangen werden kann. Zu- viele beteiligte Personen, vor allem die Gottscheds, sind nicht in Leipzig. Der Bedeutung des Verfassers wegen sei der einzige überlieferte Brief Christian Fürchtegott Gellerts an Gottsched erwähnt. Er stammt vom 20. Juni 1742 und ist als Begleitschreiben zu einem Trauergedicht zu ver- stehen, das Gellert auf Ersuchen Gottscheds verfaßt hatte. Persönlich könne er es nicht überbringen, da ihn der „Hypochonder“ plage. Das Schreiben ist eines der frühesten, die uns von Gellert überliefert sind, und es spricht bereits ein Thema an, das die meisten seiner Briefe bis zum Tode des Dichters (1769) durchziehen wird, nämlich seine Krankheiten. Im Oktober 1742 tritt Gottsched zum dritten Mal das hohe Amt des Rektors der Universität an. In einem der letzten Briefe des vorliegenden Bandes deutet er den Umfang der Aufgaben an, die nun seiner harren.11 Das innerhalb der Bände 6 und 7 unserer Ausgabe fast dominierende Thema Verteidigung und Propagierung der Leibniz-Wolffschen Philoso- phie tritt im vorliegenden 8. Band deutlich zurück. Anteil an diesem Ein- druck dürfte aber auch die Beendigung der Korrespondenz mit dem Grafen Manteuffel haben, denn in den so zahlreichen zwischen Berlin und Leipzig 9 Vgl. unsere Ausgabe, Band8, Nr.47. Der Briefinhalt ist nur im Auszug bekannt. Das Originalschreiben wurde 2007 verauktioniert. Die Frage nach dem Käufer ist seitens des Auktionshauses (Stargardt) nicht beantwortet worden. 10 Vorrede zu Heyn, Versuch. In: AWX/1, S.173–193, 191. 11 Vgl. unsere Ausgabe, Band8, Nr.215.

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