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Band 6 Juli 1739- Juli 1740, Unter Einschluß des Briefwechsels von Luise Adelgunde Victorie Gottsched PDF

809 Pages·2012·3.878 MB·German
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Preview Band 6 Juli 1739- Juli 1740, Unter Einschluß des Briefwechsels von Luise Adelgunde Victorie Gottsched

I Johann Christoph Gottsched Briefwechsel II Johann Christoph Gottscheds Briefwechsel Historisch-kritische Ausgabe Im Auftrage der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig herausgegeben von Detlef Döring und Manfred Rudersdorf De Gruyter III Johann Christoph Gottsched Briefwechsel unter Einschluß des Briefwechsels von Luise Adelgunde Victorie Gottsched Band 6: Juli 1739–Juli 1740 Herausgegeben und bearbeitet von Detlef Döring, Franziska Menzel, Rüdiger Otto und Michael Schlott De Gruyter IV Das VorhabenEdition des Briefwechsels von Johann Christoph Gottsched der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig wird im Rahmen des Akademien- programms von der Bundesrepublik Deutschland und dem Freistaat Sachsen gefördert. ISBN 978-3-11-028725-7 e-ISBN 978-3-11-028733-2 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National- bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.dnb.de> abrufbar. © 2012 Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, Berlin/Boston Einbandgestaltung und Schutzumschlag: Christopher Schneider, Berlin Satz: Dörlemann Satz GmbH & Co. KG, Lemförde Druck und buchbinderische Verarbeitung: Hubert & Co. GmbH & Co. KG, Göttingen Ü Gedruckt auf säurefreiem Papier Printed in Germany www.degruyter.com V Inhalt Einleitung zum 6. Band . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VII Erläuterungen zur Edition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XXXIX Danksagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XLVII Verzeichnis der Absender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XLIX Verzeichnis der Absendeorte . . . . . . . . . . . . . . . . . . LI Verzeichnis der Fundorte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LIII Verzeichnis der abgekürzt zitierten Literatur . . . . . . . . . . LV Briefe Juli 1739 bis Juli 1740 . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Nachtrag zu Band 4 (1736–1737) . . . . . . . . . . . . . . . 663 Bio-bibliographisches Korrespondentenverzeichnis . . . . . . 667 Personenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 699 Verzeichnis der in den Briefen erwähnten Orte, Regionen und Länder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 719 Verzeichnis der in den Briefen erwähnten Schriften . . . . . . 721 Verzeichnis der in den Briefen erwähnten Schriften von Johann Christoph Gottsched und Luise Adelgunde Victorie Gottsched . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 738 VI Einleitung zum 6. Band VII Einleitung zum 6. Band In den vorangegangenen Bänden unserer Edition hatte die Tätigkeit der Deutschen Gesellschaft in Leipzig eine erhebliche Rolle gespielt. Immer wieder war von ihr in den Briefen die Rede gewesen. Nach der völligen Trennung Gottscheds von der ihm über lange Jahre so wichtigen Sozietät im Sommer 1738 tritt dieses Thema nun ganz in den Hintergrund. Nur noch einige wenige Briefe, deren Verfasser noch nichts von Gottscheds Bruch mit der Gesellschaft vernommen hatten, erreichen ihn in dieser Angelegenheit. Dafür nimmt ein anderer bisheriger Schwerpunkt der Kor- respondenz jetzt eine geradezu dominierende Position ein, nämlich die Auseinandersetzungen um die Wolffsche Philosophie bzw. die Versuche, der „gesunden Vernunft“ die Bahn zu brechen. Dabei war Gottsched in dieser Hinsicht sozusagen ein gebranntes Kind, denn die vom Dresdner Oberkonsistorium 1737 gegen ihn angestrengte Untersuchung (vgl. Band4 unserer Ausgabe) war ihm noch in lebhafter und höchst unangenehmer Er- innerung. Die Gefahr, die Leipziger Professur zu verlieren, war Gottsched damals mehr als deutlich geworden, und keinesfalls wollte er nochmals in eine Situation geraten, die die Möglichkeit einer Vernichtung seiner beruf- lichen Existenz in sich barg. Hauptanklagepunkt war damals der Vorwurf, unzulässigerweise die Philosophie, und gemeint war damit die Wolffsche, in die Predigtlehre eingemengt zu haben. Mit seiner Propagierung einer philosophischen Predigt habe Gottsched die Vernunft dem Glauben und der Heiligen Schrift übergeordnet, und das sei ganz und gar unstatthaft. Daß Gottsched trotz dieses traumatischen Erlebnisses weiterhin die Sache des Wolffianismus verficht, hat insbesondere den sich rasch intensivieren- den Kontakt zum Kreis der Berliner Alethophilen zum Hintergrund.1 Im Juli 1737 hatte Gottsched die Korrespondenz mit dem Reichsgrafen Ernst 1 Zur Gesellschaft der Alethophilen vgl. Bronisch, Manteuffel, S.123–170 und Detlef Döring: Beiträge zur Geschichte der Alethophilen. In: Detlef Döring, Kurt Nowak (Hrsgg.): Gelehrte Gesellschaften im mitteldeutschen Raum (1650–1820). Teil 1. Stuttgart; Leipzig 2000, S.95–150. VIII Einleitung zum 6. Band Christoph von Manteuffel, der zentralen Figur der „Wahrheitsfreunde“, aufgenommen, in die bald auch seine Frau einbezogen wurde. Hatte dieser Briefwechsel schon 1738 und Anfang 1739 einen beträchtlichen Umfang erreicht, so erlangt er ab Mitte 1739 eine außergewöhnliche Dichte: Im Durchschnitt kursieren im Abstand weniger Tage (oft umfangreiche) Briefe zwischen Leipzig und Berlin. Dabei handelt es sich nicht nur um einen privaten Briefaustausch zwischen den erwähnten drei Personen, vielmehr kann man von einer Korrespondenz zwischen den führenden Persönlich- keiten der Berliner und der Leipziger Alethophilen sprechen, die in ihren Briefen immer wieder auf die von ihnen vertretenen Gesellschaften und de- ren Wirken zu sprechen kommen.2 Dabei ist die Leipziger Gruppierung, die sich im Laufe des Jahres 1738 gebildet hatte,3 eindeutig den Berliner „Wahrheitsfreunden“ als Junior- partner zugeordnet. Von Berlin aus werden Publikationen der sächsischen Alethophilen angeregt, intensiv betreut und zum Druck gebracht. Die Ber- liner ermutigen und bestärken das Ehepaar Gottsched immer wieder in seinem Vorgehen gegen die Widersacher der „Wahrheit“, ja sie initiieren geradezu die Auseinandersetzungen. Oft gibt sich der Kreis der Berliner Wolffianer kämpferischer als die Gottscheds in Leipzig, die unter diesem Einfluß mitunter eher nolens volens zugunsten der „guten Sache“ zu agie- ren scheinen. Bezeichnend ist der Fall des Grimmaer Superintendenten Daniel Gottlieb Metzler.4 Manteuffel glaubt, in ihm einen Wolffianer sans phrase entdeckt zu haben, der die Partei der Alethophilen in Sachsen ver- stärken könne. Die Tatsache, daß es sich bei Metzler um einen Geistlichen in führender Position handelt, mag dieser Vorstellung noch einen besonde- ren Reiz verliehen haben. Bald entstehen jedoch begründete Zweifel, ob Metzler tatsächlich von untadeliger alethophiler Gesinnung ist. So bezwei- felt er den Satz vom zureichenden Grund, der einen zentralen Pfeiler der Leibniz-Wolffschen Philosophie bildet. Das schafft Unruhe unter den „Wahr- heitsfreunden“, und wieder ist es Manteuffel, der eine Klärung dieser An- 2 Die wichtigsten Berliner Alethophilen neben Manteuffel waren Johann Gustav Rein- beck, Jean Henri Samuel Formey, Ambrosius Haude und Jean des Champs. In Leip- zig ist u.a. an Johann Friedrich May, Georg Friedrich Richter und Johann Heinrich Winkler zu denken. 3 Ein genaues Gründungsdatum scheint es nicht gegeben zu haben. Unterschiedliche Auffassungen über die Entstehung der Sozietät vertreten Bronisch, Manteuffel (S.133) und Döring, Beiträge (Erl. 1, S.107). 4 Vgl. Döring, Beiträge (Erl. 1), S.110f. Einleitung zum 6. Band IX gelegenheit herbeizuführen sucht. Sogar das Schuloberhaupt in Marburg wird um seine Meinung befragt. Vor allem aber ist es der „Primipilaire“ Jo- hann Gustav Reinbeck, selbst Geistlicher, dessen Autorität jetzt gefragt ist. Er verfaßt ein eigenes Gutachten zu den Auffassungen Metzlers. Gott- sched, über den die Kontakte zu Metzler laufen, spielt bei diesen Verhand- lungen eher eine Nebenrolle. Erst die Übersiedlung Manteuffels nach Leip- zig im Jahre 1741 wird dann eine Änderung im Verhältnis von Mutter- und Tochtergesellschaft bringen. Die Bedeutung Berlins für die Bewegung der Alethophilen geht deutlich zurück, dagegen steigt Leipzig zum Zentrum der Bestrebungen der „Wahrheitsfreunde“ auf. Die Berliner Alethophilen verfolgen große Ziele.5 Ging es ihnen zuerst um die Verteidigung Wolffs gegen dessen theologische Widersacher bzw. um die Rückberufung des Philosophen nach Preußen, so waren inzwischen noch ganz andere Intentionen rege geworden. Diese richteten sich auf den Thronfolger, auf Kronprinz Friedrich. Der schlechte Gesundheitszustand des erst im mittleren Lebensalter stehenden Königs Friedrich WilhelmI.– 1738 hatte er seinen 50. Geburtstag begangen – ließ schon seit einigen Jahren dessen baldigen Tod erwarten. Unter den Intellektuellen war der ganz im Militärwesen aufgehende Herrscher ob seines allein auf das Prak- tisch-Nützliche ausgerichteten Sinnes wenig beliebt. Der als Nachfolger designierte Sohn erschien auf den ersten Blick als das ganze Gegenteil sei- nes Vaters. Gerade die Künste und Wissenschaften, die dem Soldatenkönig als fremd und nutzlos galten, standen beim Kronprinzen in höchstem An- sehen. Nichts konnte einen größeren Kontrast ergeben als der Vergleich zwischen dem Musenhof in Rheinsberg und dem Tabakskollegium in Kö- nigswusterhausen. Wenige Wochen vor dem Ende des Königs ist sich Man- teuffel sicher: „Pour les Arts et les Sciences“ werden nach dem Regierungs- antritt Friedrichs die besten Zeiten anheben.6 Diese einmalige Chance galt es zu nutzen. Es ging darum, die Regierung des zukünftigen Herrschers im Sinne des Programms der Alethophilen zu beeinflussen. Der Regent soll zum „Philosophenkönig“ werden. Er muß dabei nicht unbedingt selbst als Philosoph erscheinen, aber er soll sich von Philosophen bzw. Weltweisen beraten oder geradezu lenken lassen. Es ver- steht sich, daß wir uns diese Weltweisen als Wolffianer vorzustellen haben. 5 Vgl. zum folgenden vor allem die ausführlichen Mitteilungen von Bronisch, Man- teuffel. 6 Vgl. unsere Ausgabe, Band6, Nr.146.

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