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Ballade PDF

151 Pages·1993·13.159 MB·German
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Sammlung Metzler Band 192 Gottfried WeiBert Ballade 2., iiberarbeitete Auflage Verlag J. B. Metzler Stuttgart· Weimar CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bib1iothek Weipert, Gottfried: Ballade / Gottfried WeiBert. - 2., uberarb. Auf!. - Stuttgart: Metzler, 1993 (Sammlung Metzler; Bd. 192) ISBN 978-3-476-12192-9 NE:GT ISSN 0558 3667 ISBN 978-3-476-12192-9 ISBN 978-3-476-04097-8 (eBook) DOI 10.1007/978-3-476-04097-8 SM192 Dieses Werk einschlieBlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschutzt. Jede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Ver1a~es unzulassig und strafbar. Das gilt insbe sondere fur Vervielfaltigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. © 1993 Springer-Verlag GmbH Deutschland Ursprunglich erschienen bei J.B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH in Stuttgart 1993 ~ EIN VERLAG DER .SPEKTRUM FACHVERLAGE GMBH INHALT I. Theorie der Ballade . . . . . . . . .................. . 1. Zur Begriffsgeschichte .................... . 2. Die Ballade im Geftige der Gattungen .......... 4 3. Inhaltliche Strukturen der Ballade . . . . . . . . . . . . . 10 4. Ballade und Erzahlgedicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 5. Formale Strukturen der Ballade . . . . . . . . . . . . . . . 15 6. Strophe und Vers in der Ballade . . . . . . . . . . . . . . . 17 II. Die Arten der Ballade ........... . . . . . . . . . . . . . . 20 1. Fragen der Balladentypologie ................ 20 2. Die numinose Ballade . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 a Die naturmagische Ballade ................ 24 b Die totenmagische Ballade ................ 29 c Die Schicksalsballade ... . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 3. Die historische Ballade ....... . . . . . . . . . . . . . . 35 4. Die soziale Ballade ........................ 45 III. Historischer Abrifl. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51 1. Diefriiheste deutsche Ballade: Das Heldenlied . . . . 51 2. Volksballade, Historisches Lied, Zeitungslied, Bankelsang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 3. Die Entstehung der neueren deutschen Kunstballade ............................ 61 4. Die Bol.llade der Klassiker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74 5. DieBalladederRomantik . . . ................ 81 6. Die Ballade des Biedermeier ................. 89 7. Die Balladendichtung im Berliner» Tunnel tiber der Spree« ................................. 93 8. Heine, Droste, Meyer, Liliencron, der spate Fontane .. . . . ....... . . . . .. ............. . 99 9. Die »Erneuerung der Ballade« urn 1900 und die traditionelle Ballade im 20. Ja hrhundert . . . . . . . . . 112 10. Die moderne Ballade im 20. Ja hrhundert ........ 117 IV. Didaktik der Ballade . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128 Personenregister ......................... :...... 136 V ABKURZUNGEN DER KURZTITEL DER HAUFIG ZITIERTEN LITERATUR Degener, F.: Formtypen d. dt. B. im20.Jh. Diss. Gottingen 1960 (masch.) = Degener Freitag, Ch.: Ballade, Bamberg 1986 = Freitag Grimm, G. H.: Gedichte u. Interpretationen, Deutsche Balladen. Reclam 1988 = Grimm: Interpretationen Hassenstein, F.: Die deutsche Ballade Hannover 1986 = Hassenstein: Ballade Hinck, W.: Die dt. B. von Burger bis Brecht. Kritik und Versuch einer Neuorientierung. 21972 = Hinck Kayser, W.: Geschichte der dt. B. 1936 = Kayser Kopf, G.: Die B.: Probleme in Forschung und Didaktik. 1976 = Kopf Lang, P.: Die Balladik, Basel 1942 = Lang Laufhutte, H.: Die deutsche Kunstballade. Grundlegung einer Gattungsge schichte. Heidelberg 1979 = Laufhutte: Ballade Meier, J.: Balladen. (unverand. reprograf. Nachdruck d. Ausg. 1934/35. 1964) = Meier Reallexikon d. dt. Literaturgeschichte. Hrsg. v. MerkerlStammler. 1928/29 = RLI Reallexikon d. dt. Literaturgeschichte. Hrsg. Mohr/Kohlschmidt. 1958 ff. = RLII Muller-Seidel, W.: Die dt. Ballade. Umrisse ihrer Geschichte. In: Wege zum Gedicht II. Hrsg. R. Hirschenauer u. A. Weber. 21968 = Muller-Seidel Riha, K.: Moritat, Song, Bankelsang. Zur Geschichte d. modernen B. 1965 = RihaI Riha, K.: Moritat. Bankelsang. Protestballade. Zur Geschichte des engagier ten Liedes in Deutschland. 1975 = Riha II Schneider, R.: Theorie d. B. Diss. Bonn 1950 masch. = Schneider Weber, A./Hirschenauer, R.: Wege zum Gedicht. Bd. II: Wege zur Ballade. 1976 Nachdruck der Auflage 21968 = Wege zum Gedicht II VI ABKURZUNGEN VON ZEITSCHRIFfEN DU = Der Deutschunterricht DVj = Deutsche Vierteljahrsschrift fiir Literaturwissen- schaft und Geistesgeschichte Etudes = Etudes Germaniques GLL = German Life & Letters GRM = Germanisch-romanische Monatschrift JEGPh = Journal of English and Germanic Philology MLN = Modern Language Notes MLR = Modern Language Review NDL = Neue deutsche Literatur PMLA = Publications of the Modern Language Association of America Poetics = Poetics. International review for the theory of literature STZ = Sprache im technischen Zeitalter ZfAsth = Zeitschrift fiir Asthetik ZfdB = Zeitschrift fiir deutsche Bildung ZfDk = Zeitschrift fiir Deutschkunde ZfdPh = Zeitschrift fiir deutsche Philologie ZfdU = Zeitschrift fiir deutschen Unterricht VII VORBEMERKUNG Der Zielsetzung der Reihe gemaB will auch dieses Bandchen eine Einfiihrung in die Theorie und Geschichte der Ballade sein. Es er hebt nicht den Anspruch, eigene Forschungsergebnisse vorzulegen oder eigene Forschungsansatze zu zeigen. Deshalb ist der Verfasser alteren Darstellungen der Ballade wie der Kaysers, Miiller-Seidels, Hincks und vieler anderer durchaus verpflichtet. Neuartig ist die Methode der Darstellung insofern, als neben der Theorie der Ballade (I. Teil) und einem historischen AbriB (II. Teil) einzelne Arten der Ballade dargestellt sind und daB auch hier versucht wurde, ge schichtliche Entwicklungen aufzuzeigen (II. Teil). Dabei waren Oberschneidungen zum allgemeinen historischen AbriB nicht ganz zu vermeiden; der Leser hat so aber die Moglichkeit, einen Teil auch ohne die V oraussetzung des anderen zu verstehen. Querverweise machen auf die Verbindungen des einen zum anderen Teil aufmerk sam. Auch bei der Darstellung der Didaktik der Ballade (IV. Teil) wurde versucht, die unterschiedlichen Aspekte und Ansatze etwas yom jeweiligen historischen Hintergrund her zu beleuchten. VIII I. THEORIE DER BALLADE 1. Zur Begriffsgeschichte Das Wort Ballade ist der Begriff, der sich in Deutschland seit dem letzten Drittel des 18. Jh.s fur kurze erzahlende Gedichte im weite sten Sinne durchgesetzt hat. Die Schwierigkeit, die Ballade als Dich tungsform im engeren Sinne zu begrenzen, war im 18. und 19. Jh. noch dadurch erschwert, daB man neben dem Begriff Ballade syno nym den Begriff »Romanze« gebrauchte und sich zugleich bemuhte, beides wissenschaftlich voneinander zu scheiden. In neuester Zeit wurde der Begriff »Erzahlgedicht« eingefuhrt, wobei dieser Termi nus einmal als Begriff gilt fur erzahlende Gedichte allgemein, wovon dann die Ballade oder die Romanze als spezielle Typen gelten kon nen; zum andern hat man versucht, mit dem Begriff Erzahlgedicht neuere erzahlende Gedichte zu bezeichnen, die deutlich andere Strukturen als die der »traditionellen« BaHade aufweisen, des Bal ladentypus also, der eben seit dem letzten Drittel des 18. Jh.s (ver knupft mit den Namen Burgers, Goethes und Schillers) bis ins 20. Jh. (z. B. Munchhausen) vorherrschte. Urn hiervon neuere Formen zu trennen, findet man statt Erzahlgedicht auch ofters den Begriff »Neue Ballade« verwendet. Das Wort »Ballade« ist seit dem 16. Jh. im Deutschen belegt, und zwar in der Bedeutung von Tanzlied. Es ist dem Franzosischen ent lehnt, abgeleitet aus dem provencalischen »ballade«, das wiederum dem italienischen »ballata« entstammt und von dem Verb »ballare« (tanzen) abgeleitet ist. Daher bezeichnet »Ballade« in romanischen Landern ein von T anzenden gesungenes Lied. Durchgesetzt hat sich in Deutschland das aus dem Englischen stammende Wort »ballad«, welches hier eine volkstiimliche Erzah lung in Liedform bedeutet. Aus der Herkunft des Worts hat die Forschung die Definition fiir die ge samte Gatmng ableiten wollen. Andreas Heusler wollte z. B. den Begriff Ballade auf Gedichte einengen, die tatsachlich zum Tanz gesungen wurden. John Meier hat in dem nur auf Lateinisch iiberlieferten Lied der Kolpinger Bauern tatsachlich den friihesten Beleg fiir solche Lieder auf deutschem Bo den gegeben. Nicht getanzt wurde aber die groBe Zahl der englischen ballads, ebensowenig die deutsche »Volksballade«. (Die Bezeichnung »Volksballa de« wurde allerdings erst spater auf diese Gedichte iibertragen.) So hat Wolf gang Kayser gefordert, daB man sich fUr die Definition der Gatmng frei ma chen miisse von der Etymologie des Wortes. (Kayser S. 8) Denn unter dem Begriff Ballade sind sehr verschiedenartige Gebilde bezeichnet worden. Die Balladen im romanischen Sprachraum blieben stets dem Gesang und dem 1 Vortrag mit Instrumenten mehr verhaftet. In Frankreich hat die Ballade nach den Troubadourgesiingen im 13. und 14. Jh. ihren Hohepunkt mit Franliois Villon. Die romanischen Tanzlieder des 12. Jh.s gelangen nach Skandinavi en, wo sie im Diinischen die »Kiimpeviser« - epische und gleichfalls kiirzere Gedichte-beeinflussen. Daneben ist jedoch im skandinavischen Sprachraum eine wichtige andere Tradition vorrangig, die der rein epischen kurzen Ge dichte, iihnlich den englischen »ballads« oder der deutschen Volksballade. Arthur Kutscher hat deshalb den BegriffBallade auf ein keltisches Wort »wa lad, balad« zuriickfiihren wollen in der Bedeutung »erziihlendes Lied im volkstiimlichen Ton«. Die Schwierigkeiten, die sich einer, diese unterschiedlichen Be funde umfassenden, einheitlichen Definition entgegenstellten, wur den noch dadurch erhoht, daB sich in Deutschland parallel zum Be griff Ballade der Begriff Romanze einburgerte. Das Wort stammt aus dem Spanischen (romance = das in der V olkssprache lingua romana - im Gegensatz zum Lateinischen - Geschriebene). Es bezeichnete dort ein episches volkstumliches Lied meist erzahlenden Inhalts, nach Gero v. Wilpert: Preislieder auf Glaubens- oder Freiheitshel den und deren Taten und Liebesgedichte. Die Romanze als Kunstform entstand in Spanien im 14.115. Jh., ihre klas sische Zeit hatte sie mit Gongora, Lope de Vega, Quevedo und anderen. Gleim hat 1756 den Begriff in Deutschland eingefiihrt mit der Dbersetzung von Moncrifs »Marianne«. Er begriindete damit eine in Deutschland neue Gattung des Erziihlgedichts, die bald von vielen nachgeahmt wird. Ballade und Romanze werden in der Folgezeit von Asthetikern und Produzenten manchmal synonym verwendet. Burger schrieb z. B. schon bei der Arbeit an der »Lenore«: »Nun hab ich eine Iyri sche Romanze in der Mache« oder »ich habe eine herrliche Roman zen Geschichte aus einer uralten Ballade aufgespurt« oder »als Holty aus den Reliques of Ancient Poetry die hohere Ballade oder Ro manze kennenlernte, da machte er sehr gute Balladen«. (zit. n. Lang S. 62/63) Auch Herder, Goethe und Schiller verwenden einmal die eine, einmal die andere Bezeichnung, so daB schon Eschenburg in einer spateren Auflage seines »Entwurfes einer Theorie und Litera tur der schonen Kunste und Wissenschaften« auBerte: »Zwischen Romanzen und Balladen scheint durchaus kein wesentlicher Unter schied zu sein«. (ebda) Trotzdem beschaftigen Versuche, fur beide Begriffe unterschiedliche Definitionen zu finden, die Forschung auch heute noch. (J . Muller, A. Elschenbroich) Zum einen suchte man Ballade und Romanze so zu trennen, indem man der Romanze im AnschluB an die von Gleim und seinen Nachfolgern geschaffenen Romanzen - das Attribut »komisch« zulegte im Gegensatz zu der »ernsten« und »dusteren« Ballade. Schiller nennt z. B. die Gedichte 2

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