Eisenbahnanlagen und Fahrdynamik Von Dr.-Ing. Wilhelm Muller oro. Professor und Direktor des Verkehrswissenschaftlichen Instituts der Technischen HochschuIe Aachen Erster Band Bahnhofe und Fahrdynamik der Zugbildung Mit 186 Abbildungen Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH ISBN 978-3-642-47339-5 ISBN 978-3-642-47337-1 (eBook) DOI 10.1007/978-3-642-47337-1 Alle Rechte, insbesondere das der tl"bersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Copyright 1950 by Springer-Verlag Berlin Heidelberg Ursprtinglich erschienen bei Springer-Verlag OHG, Berlin-Gattingen-Heidelberg 1950 Softcover reprint ofthe hardcover lst edition 1950 '~onvort zum Gesamhverk. Die mit dem Boden yerbundenen Eisenbahnanlagen und die Fahrdynamik sind del' Gegenstand des vorliegenden 'Yerkes. Die Fahrdynamik befaBt sich mit dem Zusammenspiel del' Bahnanlagen und del' Fahrzeuge fUr einen sicheren, leistungsfiihigen und "irtschaftlichen Betrieb. Zu den Eisenbahnanlagen gehoren die Bahnhofe, die freie Strecke und die Siche rungseinrichtungen. Da die Eisenbahn die Person en und Guter in Zugen befordert, die auf den Bahnhofen gebildet werden, so sind ihre betriebstechnischen Aufgaben die Zugbildung und die Zugforderung. Daher hat das 'Yerk die folgenden zwei B~lnde : Erster Band: BahnhOfe und Fahrdynamik del' Zugbildung. Zweiter Band: Bahnlinie und Fahrdynamik del' ZugfOrderung. 1m ersten Band wird das Entwerfen del' BahnhOfe von den einfachsten Bahnanlagen bis zu denen groBer Stadte entwickelt, die in Personen-, Guter-, Rangier- und AbstellbahnhOfe aufgeteilt sind. Die Personen- und GuterbahnhOfe sind die Yerkehrsanlagen, die Rangier- und AbstellbahnhOfe die Betriebs anlagen IiiI' die Zugbildung del' Guter- und Personenzuge. Die Zugbildungs bahnhOfe werden mit Lokomotiv- odeI' Schwerkraft betrieben. Ihre Leistungs fiihigkeit muB dem zu erwartenden Verkehr entsprechen. Die Ermittlung del' Leistungsfahigkeit und dag Veranschlagen del' Kosten fill das Zerlegen und Bilden del' Zuge, d. i. die Fahrdynamik del' Zugbildung, wird im AnschluB an das Ent werfen del' BahnhOfe gezeigt. An Hand des ersten Bandes kann man also einen \yirtschaftlich arbeitenden Zugbildungsbahnhof fUr eine geforderte Leistung bauen. 1m zweiten Band \yerden zunachst del' Bahnkorper del' freien Strecke und die Grundlagen del' Fahrdynamik behandelt. Gegenstand del' Fahrdynamik ist die Ermittlung del' Fahrzeiten, des Energieverbrauchs sowie del' Zugkrafts- und 'Yiderstandsarbeit, die in del' ,.Dienstvorschrift IiiI' die Berechnung del' Kosten einer Zugfahrt (Zuko)" als Verbrauchswerte bezeichnet sind. Auf die Bedienungs zeiten del' Sicherungseinrichtungen, die man durch Auswertung del' YerschluB tafeln erhalt, und auf die Fahrzeiten baut sich das Verfahren ZUT Ermittlung del' Leistungsfiihigkeit del' Bahnlinien auf. Mit Hilfe des Verfahrens zur Veran schlagung del' Zugforderkosten durch funktionel1e Zusammenfassung del' Kosten formeln del' "Zuko" in Lokomotiv- bzw. FahrwegkostenmaBstaben werden die bereits ermittelten Verbrauchswerte zuverliissig und schnell kostenmaBig aus gewertet. 1m letzten Abschnitt wird ein Verfahren bekanntgegeben, die wirt schaftlichste maBgebende Steigung einel Neubaulinie aus dem Kostenkleinshrert fUr die Beforderung einer Tonne Zuglast zu bestimmen. In den beiden Biinden wird somit das Riistzeug nicht nUT fUr die Planung betriebssicherer. leistungsfiihiger und wirtschaftlicher Bahnhofe, sondern daruber hinaus einer Bahnlinie in ihrer Gesamtheit gegeben. Auf diesel' Grundlage IV Vorwort zum Gesamtwerk. kann durch Studienarbeiten sowie durch Bau- und Betriebserfahrung die Kunst erlernt werden, angepaBt an die Gelande-, Siedlungs- und 'Virtschafts struktur die Bahnanlagen so zu entwerfen, daB sie fUr den gegebenen Verkehr in allen ihren Teilen harmonisch aufeinander abgestimmt sind. Hierbei gilt in heutiger Zeit mehr denn je der Grundsatz, das Niitzliche in einfachster Form zu ermoglichen. Xiitzlich ist, was dauernd Zeit erspart. Die Ausstattung des Buches macht dem Springer-Yerlag aIle Ehre. Zum SchluB mochte ich noch meinem Assistenten, Herrn Dr.-Ing. Richard Grassmann, sowie den Herren Dr.-Ing. Oskar Happel und Dipl.-Ing. Albert Delpy fiir ihre wertvolle Mitarbeit und meinem Assistenten, Herrn Dipl.-Ing. Heinrich Ver hasselt, fiir das Korrekturlesen meinen herzlichen Dank aussprechen. Aachen, Juli 1950. Wilhelm Muller. Yorwort zurn ersten Band. Im ersten Band \\<ird im Gegensatz zu den in den letzten 30 .Jahren erschie nenen ,rerken del' Balmhofsliteratur ZUlll erstenmal das Gesamtgehiet in einem Buch behandelt. In diesem Zeitabsclmitt sind auf dem Gebiete del' Rangier bahnhiife die ablaufdynamische Gestaltung sowie die Yerfahren zur Ermittlung ihrer Leistungsfiihigkeit auf Grund nm Bewegungs- und Arheitsstudien ent wickelt worden. Somit besteht ein Bediirfnis fur ein Buch iiber Bahnhofe nach dem neuesten Stande del' 'Yissenschaft. In dem yorliegenden Band ,,'erden yom einfachen Haltepunkt bis zu den Bahnanlagen groBer Stiidte, die mit ihren Personen-, Giiter-, Abstell- und Rangierbahnhofen eine harmonische Einheit bilden sollen, nicht nur die Gleis plane entwickelt, sondern es ,,'erden auch die Hoch- und Ingenieurbauten del' BahnhOfe sowie die Lokomotid)ehandlungsanlagen beschrieben. AnschlieBend daran werden die Beziehungen der ZugiibergangsbahnhOfe in Durchgangs- und Kopfform mit Hilfe del' Topologie gekliirt. Aus den topologischen Erkenntnissen wird ein neues Yerfahren entwickelt, nach dem die stildtebaulich gunstigeren KopfbahnhOfe fiir die gleichen Zugiibergangsleistungen \yi~ die Durchgangs bahnhofe entworfen werden konnen. 1m Gegensatz zu den fruheren 'Yerken der Bahnhofsliteratur wird jedoch auf die Beschreibung ausgefiihrter Beispiele verzichtet, da wohl kaum del' gleiche Bahnhof noch einmal gebaut werden diirfte. Yielmehr wird das ganze 'Yissens gebiet aus dem Gedanken heraus systematisch aufgebauL Bahnanlagen fiir eine yom Yerkehr geforderte Leistungsfahigkeit wirtschaftlich zu enbyerfen. Es werden daher auch eingehender die l\Iethoden del' Verkehrsermittlung und die Fahrdynamik der Zugbildung behandelt. Letztere dient der Ermittlung der Leistungsfahigkeit und der 'Yirtschaftlichkeit der Zugbildungsbahnhofe, also der Rangier- und AbstellbahnhOfe mit ihren Fahrbewegungen ohne Signal- und Blockbedienung. Die Yerfahren zur Ermittlung der Leistungsfahigkeit der Zug zerlegungs- und Zugbildungsanlage del' RangierbahnhOfe aus dem Bewegungsbild wurde zum erstenmal im Zusammenhang in meiner zur Zeit vergriffenen "Fahr dynamik der Yerkehrsmittel" des gleichen Yerlages entwickelt. Die Ausfiihrungen \l"Urden durch ein Verfahren fiir das Yeranschlagen del' Zerlege- und Zugbildungs kosten eines Giiterzuges erweitert. Diese Yerfahren finden auch auf die Abstell bahnhOfe in entsprechender 'Yeise Aml'endung. Aachen, Juli 19;30. Wilhelm Jliiller. Inhal tsverzeichnis. Erster Abschnitt. Haltepunkte und einfache Zwischenbahnhofe. Seite A. Begriff, Zweck und Einteilung der BahnhOfe 1 B. Haltepunkte . . . . . . . . . . . . . . 3 1. Haltepunkte an einer eingleisigen Bahn . 3 2. Haltepunkte an einer zweigleisigen Bahn 4 C. Zwischenbahnhofe fiir den Personenverkehr . 7 1. an eingleisiger Bahn. . . . . . . . . . 7 2. an zweigleisiger Bahn . . . . . . . . . 8 D. Einfache Zwischenbahnhofe fUr Personen· und Giiterverkehr 9 1. Die Ladegleise . . . . . . . . . . 9 2. Die Aufstellgleise und das Rangieren. 10 3. Die tJberholungsgleise . . . . . . . 13 4. Die Ausziehgleise . . . . . . . . . 15 5. Die Gleise fiir die Lokomotivbehandlung . 16 6. Zwischenbahnhof mit Giiterzugiiberholung . 17 7. Zwischenbahnhof mit Personen-und Giiterzugiiberholung in Gleich· und Gegenlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 17 8. Zwischenbahnhofe mit Personen-und Giiterzugiiberholung an einer stark belegten Strecke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 E. Trennungsbahnhofe ohne Zugiibergang. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 F. Die Darstellung der Bahnhofsentwiirfe nach den Vorschriften der Deutschen Bundes- bahn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Zweiter Abschnitt. Hoch- und Ingenieurbauten der Bahnhofe. A. Die baulichen Anlagen fUr den Personenverkehr . . 23 1. Die Bahnsteige . . . . . . . . . . . . . . . 23 2. Die schienenfreien Zugange zu den Bahnsteigen . 26 3. Empfa,ngsgebaude ......... . 30 4. Anlagen fiir den Post-und Eilgutverkehr 35 5. Der Bahnhofsvorplatz. . . . . . . . . 35 B. Die baulichen Anlagen fiir den Giiterverkehr 36 1. Die Schatzung des Giiterverkehrs. . . . 36 2. Geschaftsgang bei der Annahme und Ausgabe der Giiter . 37 3. Der Wagendienst ............. . 37 4. Der Giiterschuppen nebst der Giiterabfertigung . 38 5. Rampen ... 40 6. Freiladegleise 42 7. LadestraBen 44 8. Ladekrane . . 44 9. Gleiswaagen . 44 U. Entwasserung der Bahnhofsflache 45 D. Bauliche Anlagen fiir den Zug-und Rangierdienst . 46 Inhaltsverzeichnis. VII Seite E. Lokomotivbehandlungsanlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 1. Die Lokomotivschuppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 2. Kleinere Anlagen fiir die Betriebsstoffversorgung und fiir die Entschlackung 51 3. Grol.lere Bekohlungs. und Entschlackungsanlage . . . . . . . . . . . . 52 Dritter Abschnitt. Verkebrsermittlung und Gesamtanordnung der BabnbofsRlliagell groCer Stiidte. A. Richtlinien fUr das Entwerfen grol.lerer Bahnhofsanlagen . . 59 B. Die Ermittlung des Verkehrs und der Verkehrsschwankungen . 60 1. Die Tagesschwankungen der Verkehrsbelastung. . . . . . 61 2. Jahreszeitliehe Schwankungen del' Verkehrsbelastung . . . 63 3. Grundrichtung del' Entwieklung der Verkehrs- und Betriebsbelastungen 64 C. Die Betriebsaufgaben der Bahnhofsanlagen grol.ler Stadtc 66 1. Personenverkehr . 66 2. Der Eilgutverkehr 68 3. Postverkehr . . . 68 4. Del' Giiterverkehr . 68 5. Lokomotivverkehr 69 D. Die Trennung der einzelnen Bahnhofstcile sowie ihre Lage zur Stadt und zueinander 69 1. Lage und Form des Personenbahnhofs. . . . . 69 2. Das Empfangsgebaude, Eilgut-und Postanlagen 72 3. Der Abstellbahnhof . 73 4. Der Rangierbahnhof . . . . . . . . . . . . 73 5. Der Ortsgiiterbahnhof. . . . . . . . . . . . 74 6. Die Hauptgleise der Personen-und Rangierbahnhofe. 74 E. Gleisiiberwerfungen und Abzweigstellen. . . . . . . . 76 Viertel' Abschnitt. Personen- und Giiterbabnbiife. 1. Person en bahnhOfe A. Einteilung der PersonenbahnhOfe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82 B. Einfaehe Zugiibergangsbahnhofe in Durchgangsform ohne Trennung del' Zugiiber- gangsarten . . . . . . . . . . . . . 83 1. Anschlul.lbahnhOfe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 2. Kreuzungs- und BeriihrungsbahnhOfe . . . . . . . . . . . . . . . 92 3. Kreuzungs- und BeriihrungsbahnhOfe fUr Personen- und Giiterverkehr . 96 C. Grundrill der Bahnhofstopologie 99 D. ZUgiibergangsbilder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105 1. Aufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105 2. Kennzeichnung der richtungsweisen Schaltung del' Hauptgleise 107 E. ZUgiibergangsbahnhofe fiir Hochleistung in Durchgangsform und die geographische Zuordnung der Bahnlinien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113 1. Das Verfahren fUr die Hauptgleisskizze . . . . . . . . . . . . . . 113 2. Die geographisehe Zuordnung der Bahnlinie zum Zugubergangsbahnhof 117 F. Konstruktion der KopfbahnhOfe aus dem Weiehenkreuz 118 1. Grundsatzliches ...... 118 2. EndbahnhOfe. . . . . . . . . . . . . . . . . 118 3. Zwischenbahnhof in Kopfform . . . . . . . . . 121 4. Beriihrungs-und Kreuzungsbahnhof in Kopfform . 122 5. Einfache ZugubergangsbahnhOfe fur Hochleistung in Kopfform ] 26 6. Mehrfache ZugiibergangsbahnhOfe fiir Hochleistung in Kopfform 129 7. Nachweis der topologischen Gleiehheit eines Zugubergangsbahnhofes in Dureh- gangs- und Kopfform . . . . . . . . . . . . . . . . . 133 G. Konstruktion eines Kopfbahnhofes aus einer einfachen \reiche ......... 135 VIII Inhaltsverzeichnis. Seite II. Die Gii terbahnhOfe A. Allgemeines ..... . 139 B. Der selbstiindige Giiterbahnhof 140 Fiinfter Abschnitt. Die Zugbildungsbahnhofe fiir Giiter- und Personenverkehr. I. RangierbahnhOfe A. Begriffsbestimmung und Aufgaben der Rangierbahnhofe 143 B. Das Zerlegen der Giiterziige ........ 146 1. Das AbstoBverfahren . . . . . . . . . . . 147 2. Das Zerlegen eines Zuges durch Schwerkraft . 147 C. Der Rangierbahnhof mit durchgehendem Gefiille 148 D. Die FlachbahnhOfe 153 I. Die Zugzerlegungsanlage. . . . . . . . . 153 2. Die Zugbildungsanlage ......... 156 3. Beschreibung der einseitigen Flachbahnhofe 160 4. Der zweiseitige Flachbahnhof ...... 165 E. Der vereinigte Haupthafen- und Bezirksbahnhof als Beispiel eines vereinigten Gefiill- und Flachbahnhofes. . . . . . . . . . . 166 1. Die bisherigen Haupthafen- und die Bezirksbahnhofe 167 2. Der vereinigte Bezirks-und Haupthafenbahnhof . . 168 3. Der vereinigte Hafenbezirksbahnhof. . . . . . . . 173 F. Richtlinien fiir die Ausbildung der einzelnen Gleisgruppen eines Rangierbahnhofes 174 G. Die Gefiillkriifte und Widerstiinde der Giiterwagen 179 1. Der Steigungswiderstand und die Gefiillkraft 179 2. Der Widerstand in den Kriimmungen . . 180 3. Die Fahrzeugwiderstiinde. . . . . . . . 181 H. Die Bremseinrichtung der Rangierbahnhofe . 183 1. Die Wagenbremsen . . . . 183 2. Der Hemmschuh . . . . . 183 3. Die Hemmschuhgleisbremse 185 4. Die Balkengleisbremsen . . 186 I. Konstruktion des Ablaufprofils mit Hille der GeschwindigkeitshOhenlinie . 191 K. Zufiihrungsgeschwindigkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 198 1. Die Geschwindigkeiten des durch eine Lokomotive zugefiihrten Zuges 198 2. Die bisherige ungenaue Ermittlung der Zufiihrungsgeschwindigkeit 201 3. Die erreichbare Zufiihrungsgeschwindigkeit 203 L. Die Laufzeitermittlung. . . . . . . . . . . . . . . . 205 1. Wagenlauf auf gleichbleibender Neigung . . . . . . . 205 2. Wagenlauf auf einer Ausrundung in senkrechter Ebene 209 M. Die Zufiihrung eines Zuges zum Ablaufgipfel durch eine Lokomotive 224 1. Zugkriifte und Widerstiinde. . . . . . 224 2. Die Fahrzeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 227 3. Die Ermittlung des Kohlenverbrauchs. . . . . . . . . . . . 228 4. Beispiel fiir die Ermittlung der Verbrauchswerte und der Kosten fiir das Zerlegen eines Zuges durch eine Dampflokomotive 229 N. Die Anrollanlage 235 1. Allgemeines . . . . . 235 2. Die Anlaufwiderstiinde 237 3. Die Pufferabstiinde . . 238 4. Die mittlere Rampenneigung 238 5. Beispiel fiir die Berechnung der Anrollrampe der Einfahrgruppe 239 6. Die Zufiihrungszone. . . . . . . . . . . . . . . . 245 7. Rampenform der Richtungsgruppe . . . . . . . . . 246 O. Die Bemessung der Gleisbremse am FuBe der Anrollrampe 247 1. Die Balkengleisbremsen als Rampenbremsen . . . . . 247 Inhaltsverzeichnis. IX Seite 2. Die Leistungsfahigkeit der Haltebremsen ......... . . . . 248 3. Die Leistungsfahigkeit der Zulaufbremsen . . . . . . . . . . . . . . 248 P. Regelung der Zufiihrungsgeschwindigkeit eines Zuges auf der Anrollrampc . 255 Q. Geschwindigkeit des durch eine Seilaniage zugefiihrten Zuges bei veriinderlichem Ablaufpunkt . . . . . . . . . .. ..... . 258 R. Die Bewegung der Rangiergruppen mit Lokomotiven 258 1. Das 'Oberfiihren . . . . . . . . . . 258 2. Das Absto13verfahren . . . . . . . . . . . . . 263 S. Rangierzeiten und -kosten fiir das Bedienen eines Zwischenbahnhofes. 271 1. Darstellung der Rangierbewegungen im Gleisplan . 271 2. Die Zeiten der Rangierbewegungen 273 3. Die Rangierkosten. . . . . . . . . . . . . . . 274 T. Die Zugbildungszeiten . . . . . . . . . . . . . . 275 1. Die Fahrzeugbewegungen auf Flach-und GefiillbahnhOfen 275 2. Ermittlung der Zugbildungszeiten auf Flachbahnhofen 276 3. Ermittlung der Zugbildungszeiten auf Gefiillbahnhofen 276 P. Zusammenstellung der Haltezeiten und Geschwindigkeiten 282 1. Haltezeiten der Rangierziige auf RangierbahnhOfen 282 2. Geschwindigkeiten der Rangiergruppen . . . . 282 V. Beispiele fiir die Berechnung der Zugbildungszeiten 284 1. Beispiel fiir einen Flachbahnhof 284 2. Beispiel fiir einen Gefiillbahnhof. . . . . . . . 288 W. Vergleich verschiedener Zugbildungsanlagen 289 X. Vergleich der Betriebsweise fiir mehrere Rangieraufgaben auf derselben Zugbildungs- anlage (Rangierpliine) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 291 Y. Die kostenmiiilige Auswertung der Zugbildung eines Nahgiiterzuges ....... 295 1. Ermittlung des Kohlenverbrauchs .................... 295 2. Kostencrmittlung der Zugbildung eines N ahgiiterzuges von 45 Wagen (Selbstkosten) 298 3. Die Zugbildungskosten in Abhiingigkeit von der Bahnhofsbelastung . . . . . . 301 II. AbstellbahnhOfe A. Zweck der Abstellbahnhofe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 302 B. Die Zugbildung der Reiseziigc. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 303 C. Der Einflul.l der verschiedenen Wagenarten auf die Umbildungsarbeit der Reiseziige 307 D. Bauliche Ausgestaltung der AbstellbahnhOfc. 308 1. Der bisherige Abstellbahnhof. . . . . . . . . . 30R 2. Neuzeitliohe AbstellbahnhOfe . . . . . . . . . . 309 E. Die Ermittlung der Leistungsfiihigkeit eines Abstellbahnhofes . 312 1. Zeitwerte und fahrdynamische Grundlagen zur Ermittlung der Leistungsfiihigkeit eines AbstellbahnhofR 312 2. Widerstiindc . . . . . . . . . . . . . . . 313 3. Rangierdiagramm. . . . . . . . . . . . . 314 4. Zugbildezciten bei ALstol.l- und Ablaufbetrieb 315 5. Auswertung der Untersuchungsergebnisse fiir Lokomotiv-und Personalbedarr 319 6. Kostencrmittlung der Zerlegung und Zugbildung der Reiseziige 320 Literaturverzeichnis 321 Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 323 Erster Abschllitt. Haltepunkte und einfache Zwischenbahnhofe. A. Begriff, Zweck und Einteilung der Bahnhofe. Die Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung (B. 0.) ist die gesetzliche Grund lage, nach der in Deutschland die Bahnanlagen und die Fahrzeuge gebaut und der Betrieb mit Riicksicht auf die Sicherheit gefUhrt wird. Nach der B. O. sind die BahnhOfe Bahnanlagen mit mindestens einer 'Veiche, auf denen Ziige beginnen, enden, kreuzen, iiberholen oder mit Gleiswechsel wenden durfen. Haltepunkte sind Bahnanlagen der freien Strecke ohne Weichen. Als Grenze zwischen der freien Strecke und dem Bahnhof gelten die Einfahrtsignale oder, wo diese wie auf Nebenbahnen fehlen, die Einfahrweichen. Die Fortsetzung der Gleise der freien Strecke durch die Bahnhofe heiBen durchgehende Haupt gleise zum Unterschied von den anderen Hauptgleisen des Bahnhofs, die von geschlossenen Zugen im regelmaBigen Betriebe befahren werden ctberholungs. gleise). AIle sonstigen Gleise sind N e bengleise. Die BahnhOfe sind die Vermittlungsstellen zwischen dem Eisenbahnunter nehmen und der Verkehrsbevolkerung a) zum Aufnehmen und Absetzen der Reisenden, b) zum Aufliefern und Ausgeben des Gepacks, des ExpreB-, des Eilgutes und des Stuckgutes, c) zum Be- und Entladen der Giiterwagen mit Rohgut, d) zum Durchfuhren des Abfertigungs- und des Kassendienstes. Diese Aufgaben umfaBt der Verkehrsdienst. Ferner sind die Bahnhofe die Ausgangsstellen fiir die Handhabung des Betriebsdienstes. Dessen Aufgaben sind: a) der planmaBige und gesicherte Transport der Zuge auf den BahnhOfen und der freien Strecke zur BefOrderung von N utzlasten b) das Rangieren der Wagen auf den BahnhOfen zum Bilden und Auflosen der Ziige, zum Verandern ihrer Zusammensetzung sowie zum Laderechtstellen und Abholen der Wagen. Auf den Bahnhofen sind daher Einrichtungen fur den Verkehrsdienst und den Betriebsdienst vorzusehen. 1. Die Einrichtungen des Verkehrsdienstes sind: a) fUr den Personenverkehr: das Empfangsgebaude mit Fahrkartenaus gabe, Gepackabfertigung und W artera umen, die Bahnsteige nebst ihrer Verbindung mit dem Empfangsgebaude durch Treppen, Aufzuge und Rampen. Auch die An lagen fUr die Eilgut-und die Postb eforderung gehoren zu den PersonenbahnhOfen, da Eilgut und Post mit Reisezugen befordert werden. 1 :tluller, Eisenbahnanlagen I