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Aussage gegen Aussage in sexuellen Missbrauchsverfahren: Defizitäre Angeklagtenrechte in Deutschland und Österreich und deren Korrekturmöglichkeiten PDF

246 Pages·2012·1.185 MB·German
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Preview Aussage gegen Aussage in sexuellen Missbrauchsverfahren: Defizitäre Angeklagtenrechte in Deutschland und Österreich und deren Korrekturmöglichkeiten

Aussage gegen Aussage in sexuellen Missbrauchsverfahren Florian Wille Aussage gegen Aussage in sexuellen Missbrauchsverfahren Defizitäre Angeklagtenrechte in Deutschland und Österreich und deren Korrekturmöglichkeiten 2123 Dr.FlorianWille Mainz Deutschland ISBN978-3-642-27421-3 ISBN978-3-642-27422-0(eBook) DOI10.1007/978-3-642-27422-0 SpringerHeidelbergNewYorkDordrechtLondon DieDeutscheNationalbibliothekverzeichnetdiesePublikationinderDeutschenNationalbibliografie; detailliertebibliografischeDatensindimInternetüberhttp://dnb.d-nb.deabrufbar. © Springer-VerlagBerlinHeidelberg2012 DasWerk einschließlich aller seinerTeile ist urheberrechtlich geschützt. JedeVerwertung, die nicht ausdrücklichvomUrheberrechtsgesetzzugelassenist,bedarfdervorherigenZustimmungdesVerlags. DasgiltinsbesonderefürVervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungenund dieEinspeicherungundVerarbeitunginelektronischenSystemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigtauchohnebesondereKennzeichnungnichtzuderAnnahme,dasssolcheNamenimSinneder Warenzeichen-undMarkenschutz-Gesetzgebungalsfreizubetrachtenwärenunddahervonjedermann benutztwerdendürften. GedrucktaufsäurefreiemundchlorfreigebleichtemPapier SpringeristTeilderFachverlagsgruppeSpringerScience+BusinessMedia(www.springer.com) Vorwort Die vorliegende Arbeit wurde im Frühjahr 2011 als Inaugural-Dissertation bei der Juristischen Fakultät an der Paris-Lodron-Universität Salzburg eingereicht. Sie stellt den Grundsatz der Unschuldsvermutung und den in-dubio–Satz in einer schwierigen Fallkonstellation auf den Prüfstand und misst sie vergleichend an der VerfahrenswirklichkeitinDeutschlandundinÖsterreich. Meinem Doktorvater, Herrn Prof. Dr. Otto Lagodny danke ich sehr herzlich für seine unermüdliche wissenschaftliche Betreuung. Er räumte mir während der Entstehungsphase des Werkes stets den notwendigen gedanklichen Freiraum ein und trug mit wertvollen Anmerkungen nachhaltig zum Gelingen der Arbeit bei. MeinbesondererDankrichtetsichauchanHerrnProf. Dr. HubertHinterhoferfür dieschnelleErstellungdesZweitgutachtenssowieanHerrnUniv.Ass.Dr.Christian RosbaudfürwertvolleKritikundweiterführendeDiskussion. Bei Herrn RA Dr. Klaus Wasserburg bedanke ich mich herzlich für wichtige rechtlicheundpraktischeHinweise. November2011 FlorianWille V Inhalt A.Einleitung...................................................... 1 I. AufgabenstellungundZielderUntersuchung ................... 1 II. GangderUntersuchung ..................................... 3 B.EinführungzurProblematikvonsexuellenMissbrauchsvorwürfen ... 5 I. DasProblemimAllgemeinen ................................ 5 II. Abgrenzungzwischen„echter“sexuellerNötigungsowie VergewaltigungundfalschenMissbrauchsvorwürfen............. 6 1. KörperlicheSpurenalsalleinausreichenderBeweis........... 7 2. KörperlicheSpurenalsnichtausreichenderBeweis ........... 7 a)„Echte“sexuelleNötigungundVergewaltigung ............ 7 b)FalscheMissbrauchsvorwürfe........................... 8 III. Aussage-gegen-Aussage-Konstellation ........................ 9 C.EinBeispielsfall ................................................ 11 I. ErstinstanzlichesVerfahren .................................. 11 II. Revisionsverfahren......................................... 12 III. VerfassungsbeschwerdegegendieEntscheidungdesErstverfahrens 15 IV. Menschenrechtsbeschwerde ................................. 15 V. ErstesWiederaufnahmeverfahren ............................. 15 VI. ZweitesWiederaufnahmeverfahren ........................... 16 VII. VerfassungsbeschwerdegegendieEntscheidungimersten Wiederaufnahmeverfahren................................... 16 VIII. Zusammenfassung ......................................... 18 D.UntersuchungderVerteidigungsbeschränkungendesAngeklagten inDeutschland ................................................. 19 I. MöglicheallgemeineVerfahrensdefizite ....................... 19 1. BehauptungeigenerrichterlicherSachkundetrotz fehlenderAusbildung? ................................... 19 a)GlaubwürdigkeitdesZeugenundGlaubhaftigkeitseiner Aussage ............................................. 20 VII VIII Inhalt aa)Glaubwürdigkeitsprüfungdes„Opferzeugen“........... 20 (1)Persönlichkeit .................................. 20 (2)Motivation..................................... 21 (3)Aussagesituation................................ 21 bb)GlaubhaftigkeitsprüfungderAussage ................. 22 (1)LeitentscheidungdesBundesgerichtshofs ........... 22 (2)ArbeitsmethodikbeiderBewertungvonAussagen.... 23 (3)AbgrenzungzusuggestivbeeinflusstenInhalten...... 24 b)AngewandteKriminologieundWahrscheinlichkeitsforschung 26 c)RichterlicheAusbildunginforensischerBeweislehre, insbesondereinAussagepsychologieundAngewandter Kriminologie......................................... 26 d)VerzichtaufSachverständigenhilfe ...................... 27 e)Stellungnahme ....................................... 28 2. „Freie“richterlicheÜberzeugungsbildungentgegen psychologischerEffekte?................................. 31 a)FreieBeweiswürdigung................................ 32 b)VerschiebungzulastendesAngeklagten................... 32 aa)VermeintlicheSchutzeinlassungdesAngeklagten ....... 33 bb)Ankereffekt....................................... 33 cc)KognitiveDissonanz ............................... 34 (1)Perseveranz-bzw.Inertiaeffekt.................... 34 (2)PrinzipderselektivenInformationssuche ........... 34 dd)Schulterschlusseffekt............................... 35 c)Stellungnahme ....................................... 35 3. WörtlicheProtokollierungbzw.Ton-undBildaufzeichnungvon Aussageinhalten? ....................................... 36 a)WörtlicheProtokollierung .............................. 37 b)Inhaltsprotokollnach§273Abs.2dStPO................. 37 c)FehlendeTon-undBildaufzeichnung..................... 38 d)Stellungnahme ....................................... 38 4. MangelhafteRevisionskontrolletatrichterlicherUrteile?....... 40 a)Behauptungder„UnzulässigkeitderProtokollrüge“ und„VerbotderRekonstruktionderHauptverhandlung“ .... 40 b)RevisionssicheresUrteildurchDarstellungslücken ......... 41 c)BestrebungenzurrevisionsrechtlichenÜberprüfbarkeit...... 42 aa)ÜberlegungnachFezer ............................. 42 bb)„Alternativrüge“................................... 43 cc)StellungnahmezuderÜberlegungvonFezerundzuder „Alternativrüge“ ................................... 43 d)Stellungnahme ....................................... 44 5. Berücksichtigungdes„indubioproreo“–Grundsatzesbei derrichterlichenEntscheidungsfindungbzw.Möglichkeit einerKontrolle? ........................................ 45 a)Bedeutung ........................................... 46 b)Stellungnahme ....................................... 47 Inhalt IX II. MöglichebesondereVerteidigungsbeschränkungenausGründendes Opferschutzes ............................................. 48 1. „Opferzeuge“als„Quasipartei“desStrafverfahrens?.......... 48 a)BestrebungendesGesetzgebersundgesetzlicheUmsetzung 49 b)Stellungnahme ....................................... 50 2. AnklagevordemLandgerichtnach§24Abs.1Nr.3GVG .... 51 a)FolgenderAnklageerhebungvordemLandgerichtnach §24Abs.1Nr.3GVG................................. 51 aa)ZerstörungderKontrollederAussagekonstanz.......... 51 bb)KürzungdesInstanzenzugesaufeineTatsacheninstanz... 52 b)Anwendungsbereichdes§24Abs.1Nr.3GVG ........... 53 aa)SekundäreViktimisierung ........................... 53 bb)SekundäreViktimisierungdurchStrafverfahren?........ 53 c)FehlendesBedürfnisfür§24Abs.1Nr.3GVG?........... 54 aa)KeineTraumatisierungbeiBeachtungder strafprozessualenMöglichkeiten ..................... 55 bb)VerpflichtungenderJustiz ........................... 55 cc)Stellungnahme .................................... 56 d)Verfassungswidrigkeitdes§24Abs.1Nr.3GVG?......... 57 aa)AuffassungderRechtsprechung ...................... 57 bb)Stellungnahme .................................... 58 e)BegriffsschwächederNorm:„VerletzterderStraftat“ ....... 59 f)Stellungnahme........................................ 59 3. PartielleAufhebungdesPrinzipsdergenauenTatumgrenzung inderAnklageschrift? ................................... 60 a)FunktionderAnklageschrift ............................ 61 aa)Informationsfunktion............................... 61 bb)Umgrenzungsfunktion.............................. 61 b)FrühererAnwendungsfallderfortgesetztenHandlung....... 61 c)HeutigeRechtsprechung ............................... 62 d)Stellungnahme ....................................... 62 4. BegrenzungderÜberprüfungvonGlaubwürdigkeitsbedenken austatfernenUmständen? ................................ 64 a)GesetzeslageundRechtsprechung ....................... 64 b)Stellungnahme ....................................... 66 III. Zwischenergebnis.......................................... 69 E.UntersuchungderVerteidigungsbeschränkungendesAngeklagten inÖsterreich ................................................... 71 I. MöglicheallgemeineVerfahrensdefizite ....................... 71 1. BehauptungeigenerrichterlicherSachkundetrotzfehlender Ausbildung?............................................ 71 a)RichterlicheAusbildunginderforensischenBeweislehre, insbesondereinAussagepsychologieundAngewandter Kriminologie......................................... 72 X Inhalt b)KeinenotwendigeBeiziehungeinesSachverständigen ...... 73 c)KeineMindeststandardsbeiaussagepsychologischer Begutachtung ........................................ 74 d)StellungnahmeundVergleich ........................... 74 2. „Freie“richterlicheÜberzeugungsbildungentgegen psychologischerEffekte?................................. 76 a)FreieBeweiswürdigung................................ 76 b)VerschiebungzulastendesAngeklagten................... 76 c)SonderfallGeschworenenverfahren ...................... 77 d)StellungnahmeundVergleich ........................... 78 3. WörtlicheProtokollierungbzw.Ton-und BildaufzeichnungvonAussageinhalten? .................... 78 a)ProtokollierungderHauptverhandlungnach§271öStPO ... 79 aa)ProtokollierungvonSuggestivfragen.................. 79 bb)DurchführungderProtokollierung.................... 80 b)UnterstützungderProtokollführungdurchTon-und Bildaufnahmennach§271aöStPO ...................... 80 c)StellungnahmeundVergleich ........................... 80 aa)„Mehr“anProtokollierunggegenüberDeutschland...... 80 bb)Ton-undBildaufzeichnung ......................... 82 cc)Zusammenfassung ................................. 83 4. MangelhafteKontrolletatrichterlicherBeweisdarstellung imRahmendesNichtigkeitsverfahrens? .................... 83 a)Überprüfungsmöglichkeitendertatrichterlichen Beweisdarstellung,-verwertungund-würdigung ........... 84 aa)Mängelrügegemäߧ§281Abs.1Z5;464Z1; 489Abs.1öStPO.................................. 84 (1)§281Abs.1Z5Alt.1bis3öStPO ................ 84 (2)§281Abs.1Z5Alt.4öStPO..................... 85 (3)§281Abs.1Z5Alt.5öStPO..................... 85 bb)Geschworenenverfahren ............................ 86 (1)§345Abs.1Z6,9öStPO........................ 86 (2)§345Abs.1Z10aöStPO ........................ 86 cc)TatsachenrügeundAufklärungsrügegemäß §281Abs.1Z5aöStPO............................ 87 (1)Tatsachenrüge .................................. 87 (2)Aufklärungsrüge................................ 88 b)StellungnahmeundVergleich ........................... 89 aa)§281Abs.1Z5Alt.1bis4öStPO ................... 89 bb)§281Abs.1Z5Alt.5öStPO ....................... 89 cc)Tatsachenrüge ..................................... 90 dd)Aufklärungsrüge................................... 92 ee)Zusammenfassung ................................. 93 Inhalt XI 5. Berücksichtigungdes„indubioproreo“–Grundsatzesbeider richterlichenEntscheidungsfindungbzw.Möglichkeiteiner Kontrolle? ............................................. 93 a)Bedeutung ........................................... 94 b)StellungnahmeundVergleich ........................... 94 II. MöglichebesondereVerteidigungsbeschränkungenausGründendes Opferschutzes ............................................. 95 1. „Opferzeuge“als„Quasipartei“desStrafverfahrens?.......... 95 a)BestrebungendesGesetzgebersundgesetzlicheUmsetzung 96 b)StellungnahmeundVergleich ........................... 97 2. ZuständigkeitdesSchöffengerichtsnach§31Abs.3Z4öStPO 98 a)KürzungdesInstanzenzugesaufeineTatsacheninstanz...... 99 b)ZerstörungderKontrollederAussagekonstanz............. 99 c)Verfassungswidrigkeitdes§31Abs.3Z4öStPO? ......... 99 aa)RechtaufgesetzlichenRichter ....................... 99 bb)VerstoßgegenArt.91Abs.3B-VG ................... 100 d)StellungnahmeundVergleich ........................... 101 3. PartielleAufhebungdesPrinzipsdergenauenTatumgrenzung inderAnklageschrift? ................................... 102 a)AufgabederAnwendbarkeitderfortgesetztenHandlung durchdieRechtsprechung .............................. 102 b)Anwendungder„gleichartigenVerbrechensmenge“ ........ 102 aa)BegriffvonNowakowski............................ 103 bb)AnnahmedurchdieösterreichischeLiteratur ........... 104 c)StellungnahmeundVergleich ........................... 104 4. BegrenzungderÜberprüfungvonGlaubwürdigkeitsbedenken austatfernenUmständen? ................................ 105 a)GesetzeslageundRechtsprechung ....................... 105 b)StellungnahmeundVergleich ........................... 107 5. VerfahrensdefizitebeikontradiktorischerVernehmungnach §§165,247öStPO? ..................................... 109 a)VoraussetzungenundFolgenderkontradiktorischen Vernehmung ......................................... 109 b)VerfahrensdefizitebeiderkontradiktorischenVernehmung... 111 aa)VerbotdererneutenVernehmung ..................... 111 (1)BeschränkungdermateriellenWahrheit............. 111 (2)BeschneidungdesFragerechtsdesAngeklagten...... 112 bb)FragerechtkeingleichwertigerErsatzfürjenesinder Hauptverhandlung ................................. 113 cc)UnverteidigterBeschuldigter......................... 113 (1)KeinVerteidigerzwang........................... 113 (2)KeinAnspruchaufeinenVerfahrenshilfeverteidiger... 114 dd)KeinePflichtzurTeilnahme ......................... 114 c)StellungnahmeundVergleich ........................... 115 III. Zwischenergebnis.......................................... 117

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