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Ausgewählte Arbeiten zur Zahlentheorie und zur Geometrie: Mit D. Hilberts Gedächtnisrede auf H. Minkowski, Göttingen 1909 PDF

266 Pages·1989·13 MB·German
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Preview Ausgewählte Arbeiten zur Zahlentheorie und zur Geometrie: Mit D. Hilberts Gedächtnisrede auf H. Minkowski, Göttingen 1909

Verlag und Herausgeber danken HerrnDr. H. ROHLFING, Handschriftenabteilung der Niedersiichsischen Staats-und Universitlitsbibliothek Gottingen, flir die Bereitstellung der Fotos von Briefen H. MINKOWSKIS (S. 224-231) und der Slichsischen Landesbibliothek Dresden, Abt. Deutsche Fotothek, flir das Foto auf S.196. Der Verlag dankt auBerdem Herrn Buchbindermeister W. FRENKEL, Leipzig, flir die hilfreiche Unterstiit zung. ISBN-13: 978-3-211-95845-2 e-ISBN: 978-3-7091-9536-9 DOl: 10.1 007/978-3-7091-9536-9 TEUBNER-ARCHIV zur Mathematik· Band 12 © BSB B. G. Teubner Verlagsgesellschaft, Leipzig, 1989 1. Auflage Lektor: Jiirgen WeiB Gesarntherstellung: INTERDRUCK, Graphischer GroBbetrieb Leipzig H. Minkowski Ausgewahlte Arbeiten zur Zahlentheorie und zur Geometrie Mit D. Gedachtnisrede auf HILBERTS H. MINKOWSKI, Gottingen 1909 Herausgegeben und mit einem Anhang versehen von E. KRATZEL und B. WEISSBACH Dieser Band der Reihe "TEUBNER-ARCHlY zur Mathematik" enthiilt fotome chanische N achdrucke von Arbeiten H. MINKOWSKIS zur Geometrie der Zahlen, die nach Erscheinen seines Hauptwerkes gleichen Namens geschrieben wurden, und zur Geometrie. Beigefligt ist D. HILBERTS Gediichtnisrede, die den Menschen H. MINKOWSKI in gleicher Weise wiirdigt wie sein wissenschaftliches Werk. 1m Anhang finden sich aktuelle Anmerkungen zu den Arbeiten, zu ihren Bezie hungen untereinander und zu Weiterentwicklungen der Theorien. Ein umfangrei ches Literaturverzeichnis solI dem interessierten Leser Hilfe zur weiteren Orientie rung sein. Fotos und Briefe komplettieren diesen Band, der H. MINKOWSKIS 125. Geburtstag gewidmet ist. 83 BSB B. G. Teubner Verlagsgesellschaft, Leipzig Distributed by Springer-Verlag Wien New York This volume in the series "TEUBNER-ARCH IV zur Mathematik" contains pho toreproductions of H. MINKOWSKI'S papers on the geometry of numbers written after the publication of his main work with the same name, and on geometry. In addition to that it reproduces the commemorative speech of D. HILBERT, with an apprecia tion of H. MINKOWSKI as a man as well as his scientific work. In a supplement there are topical remarks on the papers, on their mutual rela tionship and a survey of subsequent related theories. An extensive bibliography provides further information for the interested reader. This volume, which is dedi cated to the 125th anniversary of the birth of H. MINKOWSKI, is completed by photo graphs and letters. Ce volume de la serie "TEUBNER-ARCHIV zur Mathematik" contient des re productions photomecaniques de travaux de H. MINKOWSKI, rectiges apn!s la paru tion de son reuvre principale du meme nom, relatifs Ii la geometrie des nombres et Ii la geometrie. L'allocution commemorative de D. HILBERT honorant H. MINKOWSKI, l'homme, tout autant que son reuvre scientifique, est jointe au volume. On trouve en annexe des annotations actualisees relatives aux travaux, Ii leurs rap ports entre eux et aux developpements ulterieurs des theories. Vne importante litte rature secondaire aidera Ie lecteur interesse Ii trouver une orientation complemen taire. Des photos et des lettres completent ce volume publie Ii l'occasion du 125e anniversaire de H. MINKOWSKI. 3TOT TOM H3 PMa "TEUBNER-ARCHIV zur Mathematik" CO,!l;ep}l{HT rreperre'Ia TaHHbIe q,oToMeXaHH'IeCKHM crroc060M pa60TbI r. MHHKoBcKoro rro reOMeTpHH 'IHCeJI, KOTopbIe 6bIJIH HarrHcaHbI rrOCJIe orry6JIHKOBaHHH ero rJIaBHOrO O,!l;HOH MeHHoro TpY,!I;a, a TaK}l{e rro reOMeTpHH. IIpHJIaraeTcH pe'Ib ,0;. XHJIb6epTa, rrocBHrn;eHHaH rraMHTH r. MHHKOBCKOro, B KOTOPOH OTMe'IaeTCH B paBHoH CTerreHH OH KaK 'IeJIOBeK Hero HaY'IHbIH TPY,!I;. B rrpHJIO}l{eHHH rrpHBO,!l;HTCH aKTYaJIbHbIe rrpHMe'IaHHH 0 ero pa60Tax, 0 HX CBH3H Me}l{,!l;Y C060H H 0 ,!I;aJIbHeHmeM pa3BHTHH TeopHH. 06mHpHbIH crrHCOK JIHTepa TYPbI ,!I;OJI}I{eH rrOMO'Ib 3aHHTepecoBaHHoMY 'IHTaTemo B ,!I;aJIbHeHmeH 0pHeHTaU;HH. CPoTorpaq,HH H rrHCbMa ,!I;OrrOJIHHIOT 3TOT TOM, KOTOPbIH rrOCBHm;eH 125-JIeTHIO co ,!I;HH pO}l{,!l;eHHH X. MHHbKoBcKoro. ISBN-13: 978-3-211-95845-2 e-ISBN-13: 978-3-7091-9536-9 001: 10.1007/978-3-7091-9536-9 - 2 - Vorwort HERMANN MINKOWSKI wurde am 22. Juni 1864 in Aleksotas geboren und verstarb am 12. Januar 1909 in Gottingen. Er gehorte zu den bedeutendsten Mathematikem des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. H. MINKOWSKI war vor nehrnlich Zahlentheoretiker und wandte sich spiiter, angeregt durch die Einflihrung einer geometrischen Betrachtungsweise in die Zahlentheorie, mehr der Geometrie zu. Zugleich war er den Anwendungen der Mathematik in der Physik zugetan. Seine Forschungen haben diesen Gebieten wesentliche Impulse verliehen und ihre Ent wicklung nachdriicklich gefOrdert. Sein Freund, DAVID HILBERT, hat dies in einer von tiefer Zuneigung und menschlicher Wiirme getragenen Gediichtnisrede urnfas send gewiirdigt. Aus AnlaB des 125. Geburtstages HERMANN MINKOWSKIS haben wir HILBERTS Rede aus dem Jahre 1909 in den vorliegenden Band aufgenommen. Die hier foto mechanisch nachgedruckten Arbeiten aus MINKOWSKIS Werken (Teubner-Verlag 1911) wurden nach folgenden Gesichtspunkten ausgewiihlt: Ausgehend von der Beschiiftigung mit der Hermiteschen Reduktionstheorie qua dratischer Formen bei Verwendung geometrischen Gedankengutes gelangte H. MINKOWSKI zu seinem beriihmten Gitterpunktsatz flir konvexe Korper. Mit der Formulierung dieses Satzes war die Entwicklung einer vollig neuen mathemati schen Theorie, der "Geometrie der Zahlen", wie er sie selbst nannte, eingeleitet. In dem kurzen Beitrag "Uber Eigenschaften von ganzen Zahlen, die durch riiumliche Anschauung erschlossen sind" schildert er selbst die Bedeutung seines Gitterpunkt satzes. Er beinhaltet in knapper Form MINKOWSKIS Konzept der "Geometrie der Zahlen", dem drei Jahre spiiter 1896 erschienenen Hauptwerk gleichen Namens. Es wird sichtbar, wie die scheinbar einfachsten Ideen zu weitreichenden Konsequen zen flihren. Dieser Gitterpunktsatz hat der zahlentheoretischen Entwicklung we sentliche Impulse verliehen und zu einer eigenstiindigen Weiterentwicklung dieses Teiles der Zahlentheorie geflihrt. Die weiteren ausgewiihlten Arbeiten zu diesem Sachgebiet sind nach Erscheinen der "Geometrie der Zahlen" geschrieben worden und waren wohl flir die zweite nicht erschienene Lieferung des Buches geplant. Das entwickelte Kriterium flir algebraische Zahlen und die Ergebnisse tiber die Appro ximation reeller Zahlen haben einen wesentlichen Beitrag in der Theorie der dio phantischen Approximationen geliefert und behaupten nach wie vor ihren Platz in der gegenwiirtigen Theorie. Die Arbeit "Diskontinuitiitsbereich flir arithmetische Aquivalenz" beinhaltet den letzten Aufsatz H. MINKOWSKIS tiber die Geometrie der Zahlen und stellt gleichzeitig den Hohepunkt seines zahlentheoretischen Schaffens dar. Die asymptotische Formel"flir die Klassenanzahl quadratischer Formen ist ein Glanzpunktl Die inzwischen entwickelten Methoden zur Abschiitzung von Expo nentialsummen erlauben nunmehr eine tiefgriindige Weiterflihrung dieser Unter suchungen. Nicht nur die Zahlentheorie, sondem auch die Geometrie verdankt H. MIN KOWSKI vielfaltige Ergebnisse und bis in die Gegenwart wirkende Anregungen. Erst durch sein Schaffen entstand eine urnfassende Theorie der konvexen Korper, die - 3 - Vorwort weit tiber die Ansiitze bei J. STEINER, H. BRUNN und anderen hinausreichte, und die bis heute bestiindig ausgestaltet wird. In den ausgewiihlten Schriften kann man verfolgen, wie einige Gegenstiinde die ser Theorie, welche in der Folge besondere Bedeutung erlangten, sich herausgebil det haben. Die Aufmerksamkeit solI vor allem auf den von H. MINKOWSKI geschaf fenen Begriff des gemischten Volumens konvexer Korper und auf seine Existenz und Eindeutigkeitssiitze fUr Korper mit gegebener Randstruktur gelenkt werden. Die Arbeit "Allgemeine Lehrsiitze tiber die konvexen Polyeder" enthiilt nicht nur MINKOWSKIS Satz, nach dem ein Polyeder durch Inhalt und Stellung seiner Seiten fliichen bis auf Verschiebungen eindeutig bestimmt ist, sondem auch die fUr die Kristallographie bedeutsamen Anwendungen dieses Satzes auf Polyeder, deren Translate den Raum liickenlos tiberdecken konnen. Die kleine Abhandlung JJber die Begriffe Liinge, Oberfliiche und Volumen" bringt MINKOWSKIS Beweis des Sat zes, daB die Kugel unter allen konvexen Korpem von gleichem Volumen die klein ste Oberfliiche besitzt. Schon hier tritt eine quadratische Ungleichung fUr ge mischte Volumina in Erscheinung. AusfUhrlich wird die Theorie der gemischten Volumina in der Arbeit "Volumen und Oberfliiche" dargelegt. Es wurden insbeson dere wesentliche Ungleichungen, denen sie gentigen, hergeleitet. H.MINKOWSKI be nutzt dabei zumeist die heute weniger tibliche Anniiherung konvexer Korper durch Korper mit glattem Rand. Neben anderen Anwendungen der Ungleichungen fUr ge mischte Volumina bringt die Arbeit nochmals den Existenz- und Eindeutigkeits satz fUr Polyeder und seine Ausdehnung auf konvexe Korper mit vorgegebener GauBscher Kriimmung. Den AbschluB dieser Auswahl von Arbeiten HERMANN MINKOWSKIS bildet die zu erst in russischer Sprache erschienene Abhandlung "Uber die Korper konstanter Breite" - ein Gegenstand, der sich bei Geometem nach wie vor Beliebtheit er freut. Den Anmerkungen sind zwei getrennte Literaturverzeichnisse beigefUgt, zur Geometrie der Zahlen und zur Geometrie. Aus den angefUhrten Btichem und Ubersichtsartikeln kann der interessierte Leser mehr ins Detail gehende Informa tionen erhalten, wiihrend auf die "zitierte Literatur" im Text direkt Bezug genom men wurde. Der Handschriftenabteilung der Niedersiichsischen Staats- und Universitiitsbi bliothek, insbesondere Herro Dr. H. ROHLFING, danken wir fUr die Bereitstellung von Fotos der auf den Seiten 224-231 abgedruckten Briefe H. MINKOWSKIS an D. HILBERT bzw. A. HURWITZ. Jena und Magdeburg, Juni 1988 EKKEHARD KRATZEL BERNULF WEISSBACH - 4 - Inhalt H. Minkowski: tiber Eigenschaften von ganzen Zahlen, die durch riiumliche Anschauung erschlossen sind (Ges. Abh., 1.Band, XII, S.271-277) . . . .. 8 H. Minkowski: Ein Kriterium fUr die algebraischen Zahlen (Ges. Abh., 1.Band, XIV, S.293-315) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 15 H. Minkowski: Uber die Anniiherung an eine reelle GroBe durch rationale Zahlen (Ges. Abh., 1.Band, XVI, S.320-352) . . . . . . . . . . . . . . . .. 38 H. Minkowski: Diskontinuitiitsbereich fUr arithmetische Aquivalenz (Ges. Abh., 2.Band, XXI, S.53-100) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 73 H. Minkowski: Allgemeine Lehrsiitze tiber die konvexen Polyeder (Ges. Abh., 2.Band, XXII, S.103-121) ........................... 121 H. Minkowski: Uber die Begriffe Liinge, Oberfliiche und Volumen (Ges. Abh., 2.Band, XXIII, S.122-127) ....................... 140 H. Minkowski: Volumen und Oberfliiche (Ges. Abh., 2. Band, XXVI, S.230-276) .................................... 146 H. Minkowski: Uber die Korper konstanter Breite (Ges. Abh., 2. Band, XXVII, S.277-279) ..........................: .......... 193 D. Hilbert: Hermann Minkowski. Gediichtnisrede, gehalten in der offentli chen Sitzung der K. Gesellschaft der Wissenschaften zu Gottingen am 1. Mai 1909 (Ges. Abh., 1. Band, S. V-XXXI) ................. 197 Kommentierender Anhang 1. Zur Geometrie der Zahlen . 233 Literatur ... 244 2. Zur Geometrie 247 Literatur ... 257 Namen-und Sachverzeichnis ........................... 260 - 5 - ... ... , J7!.~. GESAMMELTE ABHANDLUNGEN VON HERMANN MINKOWSKI UN'l'ER MI'fWIRKUNG VON ANDREAS SPEISER UND HERMANN WEYL HERAUSGEGEBEN VOK DAVID HILBERT ERSTER BAND lIfI'r EINEM BILDNIS HERlUANN MINKOWSKIS UND 6 FIGUREN 1M TEXT LEIPZIG UND BERLIN DRUCK UND VERLAG VON B. G. TEUBNER 1911 XII. Uber Eigenschaften von ganzen Zahlen, die durch raumliche Anschauung erschlossen sind. (Mathematical Papers read at the international Mathematical Congress held in connection with the world's Columbian Exposition Chicago, 1893, pp. 201-207, und, von R. Laugel ins Franzosische iibersetzt, in den Nouvelles Annales de Matbe matiques, 3e serie, t. XV, 1896 unter dem Titel: Sur les propriews des nombres entiers qui sont derivees de l'intuition de l'espace.) In der Zahlentheorie wird, wie in jedem anderen Gebiete der Ana lysis, haufig die Erfindung mittels geometrischer Ubedegungen vor sich gehen, wahrend schlieBlich vielleicht nur die analytischen Verifikationen mitgeteilt werden. lch wurde deshalb schon an sich nicht in der Lage sein, mein Thema zu erschopfenj es ist dies auch nicht meine Absicht. Ich will bier ganz allein von demjenigen geometrischen Gebilde sprechen, welches die einfachste Beziebung zu den ganzen Zahlen hat, von dem Zahlengitter. Darunter hat man, irgendwelche Parallelkoordinaten x, y, z im RauDle vorausgesetzt, den Inbegriff derjenigen Punkte x, y, z zu ver stehen, fur welche x, wie y, wie z ganze Zahlen sindj der besseren An schaulichkeit wegen denke man sich unter x, y, z gewohnliche recht winklige Koordinaten. Eine Figur, die sich als ein Ausschnitt aus dem Zahlengitter darstellt, ist es, die man beim Beweise der Multiplikationsregel (ab) e = a(be) heran zuziehen pflegt. Ich wurde des weiteren die wichtigen Relationen uber groBte Ganze zu erwahnen haben, die Dirichlet (Crelles Journal, Bd. 47, Uber ein die Division betreffendes Problem; Werke, Bd. II) auf geometrischem Wege erhalten hat. Ich will mich jedoch hier auf Fragen beschranken, bei denen der Begriff des Unendlichen hineinspielt, namlich das ganze Gitter, nicht bloB Ausschnitte daraus in Betracht kommen. (Das Folgende gibt in der Hauptsache einiges aus meinem Buche "Geometrie der Zahlen" (1896, bei B. G. Teubner) wieder, wobei ich bemerke, daB don die Be Bchrankung auf Systeme aUB drm ganzen Zahlen nicht statthat.) 1. Der wichtigste Begriff, der mit dem Zahlengitter in Zusammen- - 8 - 272 Zur Geometrie der Zahlen. hang steht, ist der des Volumens eines Korpers; dieser Begriff bildet dann weiter die Grundlage fiir den Begriff des dreifachen Integrals. Man nehme jeden Punkt des Zahlengitters zum Mittelpunkt eines Wiirfels mit Seitenfiachen parallel den Koordinatenebenen und von der Kante 1; zu einem Wiirfel solI stets die Begrenzung miteingerechnet werden. Man erlangt so ein Netz N von Wiirfeln, welches den Raum liickenlos erfiillt, und die einzelnen Wiirfel darin sind untereinander in ihren i11.lleren Punkten durchweg verschieden. Nun sei K irgendeine solche Punktmenge, welche sich ganz auf eine endliche Anzahl von Wiirfeln aus N verteilt. Man dilatiere diese Menge K von einem beliebigen Punkte p im Raume aus in allen Richtungen in einem beliebigen Vel·haltnisse Q: 1. Aus Kent stehe so K~. Sodann sei a~ die Anzahl aller der Wiirfel aus N, in welchen jeder einzige Punkt sich als ein innerer Punkt von ~ erweist, und es sei u~ die Anzahl aller Wiirfel aus N, welche iiberhaupt minde stens einen Punkt von ~ enthalten. Dann konvergieren nach dem, was C. Jordan (Journal de Mathematiques, 4" serie, T. 8, 1892, p. 77) gezeigt hat, immer Q-s. ai'2 und Q-s. u{2 fiir ein unendlich wachsendes Q, unabhangig von p, je nach einem bestimmten Grenzwerte A und U, dem inneren und dem aufJeren V olumen von K. Man spricht vom Volumen von K schlecht kin, wenn sich A = U herausstellt. II. Die tieferen Eigenschaften des Zahlengitters nun hangen mit einer Verallgemeinerung des Begriffs der Lange einer geraden Linie zusammen, bei der aHein der Satz, daB in einem Dreiecke die Summe zweier Seiten niemals kleiner als die dritte ist, erhalten bleibt. Man denke sich eine Funktion S (ab) von zwei beliebig variablen Punkten a und b zunachst nur mit folgenden Eigenschaften: (1) Es soIl SCab) immer positiv sein, wenn b von a verschieden ist, und Null, wenn b und a identisch sind; (2) sind a, b, c, d vier Punkte und darunter b von a verschieden, und besteht zwischen ihnen eine Beziehung d - c = t(b - a) mit positivem t, so solI immer S(cr!) = tS (ab) sein; die genannte Beziehung ist im Sinne des baryzentrischen Kalkuls aufzufassen und be deutet, daB cd und ab Strecken von gleicher Richtung und mit Langen (im gewohnlichen Sinne) im Verhiiltnisse t: 1 sind. Zum Unterschiede von der gewohnlichen Lange moge SCab) Strakldistanz von a nack b heiBen. Es sei 0 der Nullpunkt; offenbar werden alie Werte SCab) festgelegt < sein, sowie die Menge der Punkte u gegeben ist, fiir welche S(ou) 1 ist; diese Punktmenge heiBe der EichkOrper der Strahldistanzen, es wird zu ihm in jeder Richtung von 0 aus eine Strecke von 0 aus mit endlicher, nichtverschwindender Lange gehOren miissen. - 9 -

Description:
Dieses dem 125. Geburtstag H. Minkowskis gewidmete Buch enthält neben fotomechanischen Nachdrucken seiner wichtigsten Arbeiten Fotos und einige Briefe. Beigefügt ist auch D. Hilberts Gedächtnisrede, die den Menschen H. Minkowski in gleicher Weise würdigt wie sein wissenschaftliches Werk. Im Anha
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