NIEDERMANN SIGG SCHWENDENER ARCHITEKTEN — AUSGEWÄHLTE ARBEITEN 2006 - 2016 Niedermann Sigg Schwendener Architekten Ausgewählte Arbeiten 2006-2016 Portrait «Gesamtheitliches Denken bildet die Basis unserer konzeptuellen Herange- hensweise an die unterschiedlichen Projekte – mit dem Anspruch, für jede Bauaufgabe eine eigenständige, spezifische Lösung zu entwickeln. Dabei sollen die bestimmenden Faktoren wie Städtebau, betriebliche und räumliche Organisation, Ökonomie und Ökologie, konstruktiver Aufbau und architekto- nischer Ausdruck zu einem synthetischen und schlüssigen Ganzen vereint werden. Dem sorgfältigen Blick aufs Ganze in Kenntnis der bestimmenden Detailfragen messen wir dabei im gesamten Planungsprozess grosse Bedeu- tung zu. Das Auffinden, Erkennen und Schärfen von am Ort oder im Bestand angelegten, prägenden Qualitäten spielt für uns eine zentrale Rolle, um neue Bauten oder bauliche Eingriffe an ihrem Bestimmungsort zu verankern und ihnen einen atmosphärisch adäquaten Ausdruck zu verleihen.» Das Architekturbüro Niedermann Sigg Schwendener Architekten in Zürich wurde von den drei Partnern Norbert Niedermann, Philipp Sigg und Thomas Schwendener im Jahr 2005 nach dem Studium an der Fachhochschule Winterthur und der ETH Zürich gegründet. Ein Team von rund 20 Mitarbeite- rinnen und Mitarbeitern bearbeitet ein breites Spektrum verschiedener Bau- aufgaben und konstruktiver Lösungen mit Schwerpunkten in den Bereichen Alter und Pflege, Wohnen sowie Schule und Sport. Der überwiegende Teil der Projekte und Bauten ist das Resultat von Erfolgen aus Wettbewerbs- verfahren, die von öffentlichen Bauträgerschaften ausgelobt wurden. Das Leistungsangebot umfasst den gesamten Bereich der Architektur von der Projektierung, Planung und Ausführung von Neu- und Umbauten bis hin zu Instandstellungen von denkmalgeschützten Objekten. Nebst den klassi- schen Architekturleistungen sind Generalplanermandate sowie Machbar- keitsstudien und Beratungen für private Bauherrschaften und institutionelle Anleger Teil des Leistungsspektrums. Dezember 2016 8 Pflegezentrum Bombach, Zürich 20 Oberstufenschule Zimmerberg, Beringen 30 Seniorenresidenz und Pflegeheim Ruggacker, Dietikon 40 Strandbad Wollishofen, Zürich 52 Dementenabteilung und Alterswohnungen, Amriswil 62 Wohnüberbauung Törlenmatt, Hausen am Albis — I NSTANDSETZUNG UND UMBAU PFLEGEZENTRUM BOMBACH ZÜRICH 8 PFLEGEZENTRUM BOMBACH Das in den Jahren 1962 bis 1965 von den Architekten Schütz und von Meyen- burg erbaute Pflegezentrum liegt in Höngg, auf einem Plateau mit grossarti- ger Aussicht über das Limmattal. Das mehrteilige Gebäudeensemble verfügt über eine hohe städtebauliche und architektonische Qualität und ist ein ein- drücklicher und gut erhaltener Zeuge der Architektur der sechziger Jahre. Der Gebäudekomplex setzt sich aus dem talseitig sichtbaren Sockelgeschoss, dem freien Erdgeschoss und dem darüber schwebenden Bettenhaus zusam- men. Ein aufgrund des Alters der Bausubstanz umfassender Erneuerungs- bedarf machte eine Gesamtinstandsetzung erforderlich. Die vorgefundenen räumlichen Qualitäten zu schärfen und die im Bestand angelegten Material- und Farbstimmungen weiterzuentwickeln, stand in der Projektentwicklung im Zentrum des architektonischen Interesses. Im Sinne einer räumlichen und konzeptuellen Klärung wurde der bestehende Fassadenverlauf im Erdge- schoss vereinfacht. Eine filigrane, von Glas geprägte Hülle spannt sich unter dem markanten Volumen des Hochhauses zwischen die zwei flankierenden Betonkörper und akzentuiert das bereits im Bestand angelegte Thema des fliessenden Raumes zwischen Innenraum und Umgebung. Möbelartige Einbauten in Nussbaumholz zonieren die Eingangs- halle und definieren den angestrebten Grad an Offenheit und Transparenz zwischen nordseitigem Eingangshof und südseitiger Terrasse. Im Rahmen der Gesamterneuerung wurde der Komfortsteigerung grosse Bedeutung bei- gemessen. In den Obergeschossen konnten grosszügige Aufenthaltsberei- che geschaffen und die Mehrbettzimmer in Einer- und Zweierzimmer mit di- rekt zugeordneten Nassräumen umgewandelt werden. Kombinationen von hochwertigen Materialien und Oberflächen mit schlicht gehaltener Farbig- keit erzeugen eine wohnliche Atmosphäre. Panoramafenster mit schmalen Lüftungsflügeln inszenieren die grossartige Aussicht über die Stadt und das Limmattal. Die teilungsfrei ausgeführten grossformatigen Fenster verleihen der Anlage einen zeitgemässen Ausdruck und machen die Erneuerung des Pflegezentrums auch von aussen erfahrbar. 15 PFLEGEZENTRUM BOMBACH Das Bettenhochhaus ruht über dem freien Erdgeschoss auf markanten Stützen. Eine filigrane und raumhohe Verglasung schafft fliessende Übergänge zwischen dem Innen- und Aussenraum und bildet starke Bezüge aus der Eingangshalle in die Umgebung. Gegossene Boden- beläge mit ähnlichem Erscheinungsbild und gleicher Fugenteilung im Innen- und Aussenraum unterstreichen das Thema des kontinuier- lichen Raumes zusätzlich. N N 0 5 10 20 0 5 10 20 N 01 5 10 0 5 10 20 01 5 10 17 01 5 10 PFLEGEZENTRUM BOMBACH Auftragsart: Planerwahlverfahren 2007 Bauherr: Stadt Zürich Projektteam: Susanne Lüschen (PL), Patrick Schneider, Marc Bieri, Cécile Müller, Natalie Broadhead, Daniela Dreizler, Rachel Herbst, Daniela Lässer, Chris Keller Bauleitung: GMS Partner AG Bauingenieur: Caprez Ingenieure AG Elektroplaner: Gode AG HLKS-Ingenieure: T&P Troxler & Partner AG Bauphysik: BWS Bauphysik AG Beleuchtungsplaner: Mosersidler AG für Lichtplanung MSRL-Planung: Boxler Engineering AG Gastroplaner: Axet GmbH Kunst und Bau: Andrea Wolfensberger, Erika Maack u.a. Gesamtkosten BKP 1-9: 39,1 Mio. CHF Gebäudevolumen: 36’500m3 / SIA 416 Realisierung: 2010-2012 Bilder: Roger Frei, Theodor Stalder Archivbilder: Baugeschichtliches Archiv Zürich Im Inneren schaffen hochwertige Materialien und naturbelassene Oberflächen eine wohnliche Atmosphäre. Durch die zurückhaltend schlicht gehaltene Farbigkeit, welche mit einer dezenten Möblie- rung und prägnanten Beleuchtungskörpern gepaart wird, entsteht eine gehobene Grundstimmung. 18 19
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