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Aufteilung der Entladungsenergie auf die Elektroden einer Glimmentladung: D 5 PDF

36 Pages·1961·2.175 MB·German
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Preview Aufteilung der Entladungsenergie auf die Elektroden einer Glimmentladung: D 5

FORSCHUNGSBERICHTE DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN Herausgegeben im Auftrage des Ministerpräsidenten Or. Franz Meyers von Staatssekretär Professor Or. h. c. Or. E. h. Leo Brandt OK 621.3.015.532 537.525 Nr.1034 Dipl.-Phys. Bernd Klüser Institut für Theoretische Physik der Universität Bonn Auft eilung der Entladungsenergie auf die Elektroden einer Glimmentladung 05 Als Manuskript gedruckt WESTDEUTSCHER VERLAG I KOlN UND OPLADEN 1961 ISBN 978-3-663-03528-2 ISBN 978-3-663-04717-9 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-04717-9 G 1 i e der u n g Seite Einlei tung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 5 1. Versuchsanordnung 5 2. Durchführung der Versuche 9 3. Meßergebnisse 13 4. Erweiterung der Messungen • . • • • • . . . . . . • • .. 29 5. Diskussion der Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . .. 30 Literaturverzeichnis . • • . • . . . . • . . . . . • . .. 33 Seite 3 Einleitung Bereits 1878 wurden kalorimetrische Messungen an Glimmentladungen von NACCARI und BELLATI [1J gemacht. HODGSON [2. 3J stellte 1913 fest, daß die an der Kathode frei werdende Wärmemenge mit der Energie des Katho denfalles übereinstimmt. Die ersten Messungen von GÜNTHERSCHULZE [4J wurden nach zwei verschiedenen Methoden durchgeführt. Danach gehen je % nach Gasart und Druck 30 bis 70 der Kathodenfallenergie auf die Ka thode über. Besser sind schon weitere Methoden von GÜNTHERSCHULZE [5J % und GÜNTHERSCHULZE, BÄR [6J, nach denen z.B. bei Wasserstoff 80 und % bei Stickstoff 85 der Kathodenfallenergie auf die Kathode gelangen (Mittelwerte zwischen 2 und 40 Watt). Die bisherigen Messungen schwanken also beträchtlich. Sie sind nicht ganz einwandfrei und auch wenig systematisch, werden jedoch noch in der heutigen Literatur benutzt [7, 8, 9J. Noch stärker schwanken die Messungen und Annahmen darüber, ob die Ener gie direkt durch die Stöße der positiven Ionen oder mittelbar durch Aufheizung des Gases an die Kathode übertragen wird [10 bis 16J. Es wurde nun mit einer anderen Methode der Bruchteil der elektrischen Energie gemessen, der pro Sekunde auf die Kathode übergeht. Dieser An teil sollte so bestimmt werden, daß die Kathode durch einen konstanten Wasserstrom gekühlt und die Temperaturerhöhung des Wassers gemessen wird. 1. Versuchsanordnung In einem Glaszylinder von 25 cm Durchmesser und 30 cm Höhe stehen sich die beiden ebenen, kreisförmigen Elektroden gegenüber, die Kathode oben, die verschiebbare Anode unten. Der Durchmesser der Kathode be trägt 6 cm, der Durchmesser der Anode 3,5 cm. Die Grundplatte aus Stahl enthält die Zuführung zur Pumpe, Gasflasche und zum Manometer. Die Kathode ist von der stählernen Deckplatte durch einen Plexiglas ring isoliert. Abbildung 1 zeigt die Versuchsanordnung schematisch. W1 ist eine Tonne von 150 I Inhalt und dient als Vorratsgefäß für das Kühlwasser. Ein Seite 5 solches Vorratsgefäß ist überhaupt erforderlich, d.h. das Leitungs wasser kann nicht direkt verwendet werden, weil die Temperatur des Leitungswassers zu sehr schwankt. (So wurde z.B. innerhalb einer hal ben Stunde ein Absinken der Temperatur um 40 gemessen. Während dieses nicht stationären Zustandes wird dann ein zu hoher Wert für den Bruch teil der elektrischen Energie, der auf die Kathode geht, vorgetäuscht: über 100 %!) ;., Au A b b i 1 dun g 1 Schema der Versuchsanordnung E Entladungsgefäß, M, P und GF Anschlüsse für Pumpe, Manometer und Gasflasche Die verzinkten Tonnen W1, W2 müssen innen lackiert werden, weil sich sonst das Wasser schon nach etwa zweiwöchigem Stehen trübt. Durch das Lackieren bleibt das Wasser einige Monate lang brauchbar. Mit dem Drosselhahn H1 kann die Menge des Wassers, die in das Über laufgefäß Ü fließt, sehr genau eingestellt werden. Eine solche Re gulierung ist nötig, weil die Durchflußgeschwindigkeit des Kühlwassers in sehr geringem Maße, aber noch meßbar, von der Menge des Wassers ab hängt, die in Ü überläuft. Von Ü aus fließt das Wasser durch den Hahn H2, eine oder mehrere der Kapillaren K1, K2, K3 und K4 des Englerschen Manometers, am "Eingangsthermometer" ThE vorbei in die Kathode, am "Ausgangsthermometer" Th vorbei durch den Auslauf Au in die zweite A Tonne W2• Von dort wird es nach dem Versuch mit einer Handpumpe in W1 zurückgepumpt. Die Durchflußmenge des Kühlwassers pro Sekunde wird Seite 6 durch Auswahl der vier Kapillaren K1, ..• K4 und senkrechtes Verstellen des Auslaufs Au eingestellt und an der Millimeterskala Sk abgelesen. Mit dem Hahn H5 bringt man die beiden Wassersäulen (bei der Durchfluß geschwindigkeit Null) auf den Nullpunkt der Millimeterskala in der Mitte des Manometers. Beim Füllen der Anlage mit Wasser genügt die Höhe h nicht, alle Luftblasen, besonders die innerhalb der Kathode, zu entfernen. Man erreicht das mit Hilfe des höheren Drucks der Was serleitung nach Schließen von H2 und H4 und Öffnen von H6, wodurch das Englersche Manometer kurzgeschlossen wird. Bei diesen großen Strö mungsgeschwindigkeiten werden jedoch Luftblasen aus dem Raum unterhalb des Gummistopfens von Th (s. Abb. 2) mitgerissen und setzen sich doch E wieder innerhalb der Kathode fest. Man muß daher vorher mit H7 das Wasser bei Th etwas steigen lassen. Um Luftblasen vor den Kapillaren E K1, K2, K3 und K4 entfernen zu können, sind K1, K2 schräg ange- ordnet. Abbildung 2 zeigt den oberen Teil des Entladungsgefäßes etwas genauer. Hotttr aus Gla.. tOr rh.f't'nOIMt.r Ka'hode~n~tllzstü(k p~ s~"'It. S lIal/ood. ~ Anode A b b i 1 dun g 2 Oberer Teil des Entladungsgefäßes; Maßstab etwa 1:2 Seite 7 Die Form des Thermometerhalters Th wird in dieser Form gewählt, damit E das Wasser wie bei Th gegen die Spitze des Thermometers fließt [17J. A Die weiteren Bedingungen für genaue Temperaturmessungen interessieren hier nicht, weil es hier nicht so auf eine absolute Messung ankommt, sondern auf eine Differenzmessung, d.h. es sind die Meßfehler bei bei den Thermometern möglichst gleich zu machen. Das Kathodeneinsatzstück PI muß wie hier massiv gemacht werden, weil anderenfalls innerhalb der Kathode Wirbel entstehen und die Temperatur TA dauernd stark schwankt. Als Material wird Plexiglas wegen seiner Durchsichtigkeit und geringen Wärmeleitfähigkeit genommen. Ebenso der geringen Wärmeleitfähigkeit halber wird die Kathode nicht direkt auf die Stahlplatte S gelagert, sondern erst auf die Plexiglasplatte P. Die Querschnitte für den Weg des Kühlwassers (in Abb. 2) sind absicht lich so klein gehalten worden, weil es sonst bei sehr kleinen Durch flußmengen wieder zu Wirbelbildungen oder zum Hochsteigen des warmen (*) Wassers an der mit bezeichneten Stelle kommen kann. (Durchflußge 3 schwindigkeit bis 0,2 cm jsec herunter; das Wasser tropft aus dem Aus fluß Au in Abb. 1.) Um große Durchflußgeschwindigkeiten (16 cmj~ec) zu erreichen, genügt es jetzt aber nicht, die Kapillaren K , K ••• des 1 2 Englerschen Manometers noch größer zu machen, da jetzt der wesentliche Strömungswiderstand der Teil Thermometerhalter-Kathode ist. Die Höhe h in Abbildung 1 ist beschränkt. Es wird daher ein zweiter Satz Thermo meterhalter, Kathodeneinsatzstück, Leitungen mit größeren Querschnitten benutzt. Um die Apparatur gegen die umgebende Luft zu isolieren, befindet sich um den Glaszylinder E (Abb. 1) noch ein Plexiglaszylinder. Die Deck platte des Entladungsgefäßes mit der Kathode und den Thermometern ist mit Glaswolle und Watte eingepackt. Da die Durchflußgeschwindigkeit des Wassers über mehrere Stunden kon stant gehalten werden muß, ist es nicht möglich, gewöhnliches Lei tungswasser als Kühlwasser zu benutzen. Übliches Leitungswasser ent hält nämlich viel Luft gelöst, es entstehen feine Luftblasen entlang des gesamten Weges besonders aber in der Kathode, wo das Wasser ja noch Sei te 8 erwärmt wird. Gerade diese Stelle ist aber wegen der kleinen Quer schnitte besonders empfindlich gegen Querschnittsänderungen. Die Bla senbildung wird verhindert, indem Leitungswasser von 400C nach Abküh lung auf Zimmertemperatur verwendet wird. Das Material der Kathode ist V2A-Stahl. Ein Rosten der Kathode auf der Wasserseite ist so ausge schlossen, während eine Kathode aus gewöhnlichem Stahl schon nach ein paar Tagen gesäubert werden muß. ? Durchführung der Versuche Die Energie, die pro Sekunde auf das Kühlwasser übergeht, berechnet sich nach: V V L1 = C • Y • 4, 185' t !::.T [Watt] = 4,185 . T' !::. T [Watt] V 3 mit: [ cm ] Durchflußgeschwindigkeit t sec T = TA-TE [grad] Temperaturdifferenz 1 [cal] ;;;; 4,185 (Wattsec] c = 1 [cal spez. Wärme des Wassers grad gJ y = 1 Dichte des Wassers [:m3] Die Durchflußgeschwindigkeit V/t wird mit der Stoppuhr und einem 2- oder 1- oder 1/4-Liter Meßkolben gemessen. Bei jedem Versuch wird V/t etwa fünfmal gemessen und darüber gemittelt. Das hat sich als ge nauer ergeben, als wenn man V/t mit Hilfe der vorher aufgenommenen Eichkurve bestimmt (es hängt nämlich V/t etwas von der Temperatur ab). %. Die Messungen von V/t sind stets genauer als 1 Bei allen Messungen wird die Geschwindigkeit des Wassers so eingestellt, daß die Temperaturerhöhung ßT = TA-TE (TE bzw. TA Temperatur des Ther mometers Th bzw. Th ) durch die Entladung möglichst immer dieselbe und E A zwar 20 ist. 20 wird aus folgendem Grund gewählt: Einerseits möchte man!::.T möglichst klein machen, um die Verluste bei der Messung (s. später S. 15) möglichst klein zu halten und um zu kleine Durchflußgeschwindigkeiten zu vermeiden, bei denen das Wasser aus dem Ausfluß Au lediglich tropft. Andererseits ist bei großem !::.T Sei te 9 der Ablesefehler für ßT kleiner und die Schwankungen der Zimmertempe ratur machen sich nicht so stark bemerkbar. Die bei den Hg-Thermometer besitzen eine 1/200-Einteilung und lassen mit der Lupe noch 1/100 ab lesen, so daß der Ablesefehler für ßT = 2 unter 1 %b leibt. ßT kleiner o als 2 zu machen hat keinen Sinn, da dann der Ablesefehler zu groß wird. Außerdem erfordert schon ßT = 20 eine erhebliche Konstanz der Zimmertemperatur. Zwar bleibt das Wasser im Vorratsgefäß W selbst 1 stundenlang auf 1/100 konstant, jedoch nimmt es auf seinem Weg durch die Leitungen mehr oder weniger die Zimmertemperatur an, umso mehr, je kleiner die Durchflußgeschwindigkeit ist. Bei der kleinsten Geschwin 3 digkeit von 0,2 cm /sec gibt TE praktisch die Zimmertemperatur an. Diese müßte also auf 10/100 konstant gehalten werden. Eine Änderung der Wassertemperatur wird nämlich nicht von TE und TA gleichzeitig an gezeigt. Eine Erhöhung der Wassertemperatur wird zunächst nur von TE angezeigt und täuscht ein zu kleines ßT vor und umgekehrt. Es kommt daher beim Konstanthalten der Zimmertemperatur mehr darauf an, einen dauernden Anstieg bzw. Abstieg der Temperatur zu vermeiden. Beim Schwanken um einen gewissen '''ert hebt sich bei längerem Messen der Fehler auf. Im Durchschnitt kann bei den Messungen mit einiger Mühe eine Konstanz der Zimmertemperatur auf 1/100 erreicht werden. Dabei ist es aber unbedingt nötig, daß die Außentemperatur niedriger ist als die Zimmertemperatur, wodurch man etwas vom Wetter abhängig ist. Vor jeder Messung muß zunächst einmal nicht nur die Wassertemperatur des Vorratsgefäßes W1 gleich der Zimmertemperatur sein, sondern mög lichst auch die Zimmertemperatur gleich der Temperatur der Apparatur, genauer der Kathode. Das ist aber selten der Fall, allein schon wegen der erwähnten Wärmeisolation der Apparatur gegen die Zimmerluft. Um also vor dem Versuch ßT = 0 zu erhalten, läßt man schon mehrere Stun den vor Einschalten der Entladung das Wasser durch die Apparatur lau fen. Trotzdem läßt sich bei kleinen Geschwindigkeiten ein ßT von 1/1000 nicht immer vermeiden. Als noch zeitraubender hat sich leider herausgestellt, daß es wesent lich länger als erwartet dauert, bis sich nach Einschalten der Entla dung ein stationärer Wert von ßT einstellt. Das Beispiel einer Messung in Wasserstoff zeigt Abbildung 3. Es bedeutet hier: L die Leistung, 1 die auf das Kühlwasser gelangt; L2 die elektrische Leistung der Ent ladung. Zwar dauert es in diesem Beispiel nur etwa 30 Minuten, bis Seite 10 sich ßT im wesentlichen eingstellt hat, jedoch schließt sich an diesen steiicln noch ein schwacher Anstieg an. Dieser Anstieg ist, grob gese hen, linear, genauer betrachtet, nimmt er jedoch mit der Zeit ab, so daß man schließlich einen Gleichgewichtszustanderreicht. Obwohl nun der Anstieg sehr schwach ist, nimmt doch innerhalb von drei Stunden % % der Wert von 11/12 von etwa 73 auf 78 zu. Bei den einzelnen Ver suchen wurde aber nicht so lange gewartet. Bei Wasserstoff wurden die Messungen nach zwei Stunden langsamen Anstieges abgebrochen und der dadurch entstehende Fehler in Kauf genommen; für länger als zwei Stun den dauernde Messungen würde außerdem bei großer Durchflußgeschwindig keit das Wasser des 150-1iter-Vorratsgefäßes nicht ausreichen. Die Einstellzeit von6T ist bei Argon und Stickstoff kleiner und beträgt etwa eine Stunde. Bei diesen Gasen wurde durchschnittlich eine Stunde und 20 Minuten lang gemessen. Daß die Einstellzeit von der Gasart ab hängt, hat wohl hauptsächlich seinen Grund in der verschiedenen Wärme leitfähigkeit der Gase. Die Wärmeleitfähigkeit von Argon, Stickstoff und Wasserstoff verhalten sich wie 1 : 1,5 : 10 • ..!A Ar l o o 0 o 0 o 0 000 000 o 0 o 0 0 0 0 0 0 6 1_ ~ -TE o J Stroms#arlt .. °0 X X X X X X X X X X X X X X X . . XXXXXXX f , .... o OmA IWertt 1 , {StundMJ A b b i 1 dun g 3 Beispiel einer Messung in Wasserstoff; p = 2 Torr, 12 = 5 Watt, d = 3,1 cm Der steile Anstieg der Temperatur entspricht etwa der Erwärmung der Kathode und der angrenzenden Teile, etwa die, die in Abbildung 2 zu sehen sind. Der schwache Anstieg der Temperatur kommt wahrscheinlich Seite 11

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