ebook img

Aufsätze zum Alten Testament: Aus Vier Jahrzehnten PDF

320 Pages·2017·25.17 MB·German
Save to my drive
Quick download
Download
Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.

Preview Aufsätze zum Alten Testament: Aus Vier Jahrzehnten

Herbert Donner Aufsätze zum Alten Testament w DE G Beihefte zur Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft Herausgegeben von Otto Kaiser Band 224 Walter de Gruyter • Berlin • New York 1994 Herbert Donner Aufsätze zum Alten Testament aus vier Jahrzehnten Walter de Gruyter • Berlin • New York 1994 © Gedruckt auf säurefreiem Papier, das die US-ANSI-Norm über Haltbarkeit erfüllt. Die Deutsche Bibliothek — CIP-Einheitsaufnahme Donner, Herbert: Aufsätze zum Alten Testament aus vier Jahrzehnten / Herbert Donner. — Berlin ; New York : de Gruyter 1994 Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft : Beihefte ; Bd. 224) ISBN 3-11-014097-7 NE: Donner, Herbert: [Sammlung] ISSN 0934-2575 © Copyright 1994 by Walter de Gruyter & Co., D-10785 Berlin. Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikro- verfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany Druck: Arthur Collignon GmbH, Berlin Buchbinderische Verarbeitung: Lüderitz & Bauer-GmbH, Berlin Vorwort In diesem Sammelbande sind Aufsätze zum Alten Testament aus den Jahren 1959—1992 zusammengetragen, vorwiegend solche, die ursprünglich als Bei- träge zu Festschriften oder an nicht leicht zu erreichenden Orten veröffent- licht wurden. Sie haben — abgesehen von ihrem Bezug auf das Alte Testament — kein gemeinsames, übergreifendes Thema, sondern spiegeln die wechseln- den Interessen des Verfassers in vier Jahrzehnten alttestamentlicher und orientalistischer Arbeit: multa non multum. Die Aufsätze sind nach der Chronologie ihrer Erscheinungsdaten angeord- net. Nur die letzten drei stehen wegen ihrer thematischen Nähe beieinander: in ihnen handelt es sich um Annäherungen an das Phänomen der „heiligen Schrift" und um das Problem des vorkritischen Umgangs mit derselben. Da- bei waren gelegentliche Wiederholungen in Kauf zu nehmen. Zwei Arbeiten in englischer Sprache erscheinen hier erstmalig auf deutsch. Im übrigen habe ich den Wortlaut der Texte unverändert gelassen; nur Druckfehler sind berichtigt und einige Verweise den Seitenzahlen dieses Ban- des angeglichen worden. Gewiß wird daraus niemand auf die Unveränderlich- keit meines wissenschaftlichen Urteils schließen wollen. Natürlich würde ich — vor allem im Hinblick auf die älteren Arbeiten — heute manches anders ansehen und schreiben. Das Dies diem docet gilt nicht nur für W. Gesenius' Hebräisches und aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament. Bei sechs von sechzehn Aufsätzen dieses Bandes waren neue, reproduk- tionsfähige Vorlagen herzustellen. Für die Bewältigung dieser nicht immer leichten Aufgabe danke ich meiner Sekretärin, Frau G. Stemke, und meinem Mitarbeiter an der Gesenius-Arbeitsstelle der Universität Kiel, Dr. Joh. Renz. Ohne sie hätte der Band nicht erscheinen können. Ferner danke ich dem Herausgeber, Herrn Prof. D. Dr. Otto Kaiser, für die Aufnahme der Samm- lung in die Reihe „Beihefte zur ZAW". Kiel, im Januar 1994 Herbert Donner Inhaltsverzeichnis Vorwort V 1. Art und Herkunft des Amtes der Königinmutter im Alten Testa- ment 1 2. Der „Freund des Königs" 25 3. Adoption oder Legitimation? Erwägungen zur Adoption im Alten Testament auf dem Hintergrund der altorientalischen Rechte . . .. 34 4. „Hier sind deine Götter, Israel!" 67 5. Die literarische Gestalt der alttestamentlichen Josephsgeschichte . . 76 6. Balaam pseudopropheta 121 7. Die Verwerfung des Königs Saul 133 8. Jesaja LVI 1—7: Ein Abrogationsfall innerhalb des Kanons — Impli- kationen und Konsequenzen 165 9. Der Spruch über Issachar (Gen. 49,14—15) als Quelle zur Frühge- schichte Israels 180 10. Psalm 122 189 11. „Forscht in der Schrift Jahwes und lest!" Ein Beitrag zum Verständ- nis der israelitischen Prophetie 199 12. Der verläßliche Prophet. Betrachtungen zu I Makk 14,41 ff. und zu Ps 110 213 13. „Wie geschrieben steht". Herkunft und Sinn einer Formel 224 14. Prophetie und Propheten in Spinozas Theologisch-politischem Traktat 239 15. Der Redaktor. Überlegungen zum vorkritischen Umgang mit der Heiligen Schrift 259 Quellenverzeichnis 286 Register 288 Art und Herkunft des Amtes der Königinmutter im Alten Testament Das Alte Testament vermittelt nur wenige, über den Zeitraum der Geschichte des Volkes Israel von der Staatenbildung bis zum babylonischen Exil ungleich- mäßig verstreute Angaben zum Charakter des Amtes der Königinmutter in den Reichen Juda und Israel; es schweigt völlig auf die Frage nach seiner Her- kunft. Die Dürftigkeit der Überlieferung ist in der Beschaffenheit der zur Ver- fügung stehenden Quellen begründet. Hauptquelle ist das deuteronomistische Geschichtswerk, das in den kanonischen Büchern Josua bis 2.Kön. die gesamte Geschichte Israels von der Landnahme bis zum Untergange des Reiches Juda 586 unter dem einheitlichen theologischen und geschichtstheoretischen Ge- sichtswinkel des Deuteronomiums zur Anschauung bringt1. Der zwischen 5622 und 539 schreibende Verfasser dieses Geschichtswerkes hat nicht ermangelt, eine Fülle von älteren Traditionseinheiten teils erzählenden teils archivali- schen Charakters nahezu unverändert in seine Darstellung aufzunehmen. So unschätzbar dieses Verfahren für die Rekonstruktion des Geschichtsverlaufes in weitestem Sinne ist, so unausbleiblich ist es auch, daß nicht alle Fragen eine ausreichende Antwort finden können. Denn die Auswahl der mitgeteilten Ma- terialien ist der Grundkonzeption des Verfassers dienstbar gemacht: dem historischen Erweis des Gedankens, daß die Geschichte Israels Vollzugsort des Gerichtes Gottes ist, daß die geschichtsbildenden Kräfte ihren Ursprung im Verhältnis Israels zu seinem Gotte haben3. Dabei mußten Tatbestände der Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte zur Sprache kommen, sofern sie Be- ziehung zum Thema hatten; eine systematische Darstellung der staatlichen In- stitutionen und Nachzeichnung ihrer Entwicklung war weder beabsichtigt noch notwendig. Das gilt auch für das Amt der Königinmutter. Indessen entbindet die Quellenlage nicht von der Pflicht, die einschlägigen Nachrichten zusam- menzutragen, zu ordnen und mit dem in den letzten Jahrzehnten beträchtlich 1 Zum Problem der Einheitlichkeit vgl. M. Noth, Überlieferungsgeschichtliche Studien 1 (1943). 2 Vgl. 2.Reg.25,27-30. 3 Vgl. die rückblickende Erörterung 2.Reg. 17,7-23. 2 Das Amt der Königinmutter im AT gewachsenen außerisraelitischen Material zu vergleichen4. Die Aufgabe ist umso dringlicher, als die Frage nach der Herkunft des Amtes der Königinmut- ter durch Urkunden aus Ugarit (ras esch-schamra) neu gestellt wird und wohl auch beantwortet werden kann. I. Die Könginmutter heißt im Alten Testamente HTOl Der Ausdruck bedeutet ursprünglich „Herrin, Gebieterin, Patronin" gegenüber den Angehörigen der „familia" in weiterem Sinne, also rechtlich beschränkten oder rechtsunfähigen Verwandten, Hintersassen und Sklaven5. Bei der Anwendung auf die Königin- mutter hat dieser Terminus eine Ausweitung und Umdeutung seines ursprüng- lichen Sinnes erfahren: er ist, wie noch zu zeigen sein wird, zu einer Amtsbe- zeichnung geworden, die an einer weitgehend außerhalb des Familienrechtes stehenden Institution haftet6. Daß die Königinmutter eine besondere Stellung innehatte, lehrt bereits ein Blick auf die Exzerpte des deuteronomistischen Geschichtsschreibers aus den Annalen der Könige von Israel und Juda. Dabei zeigt sich, daß diese Stellung auf dynastisch gebundene Königtümer beschränkt war: bei allen Königen der davididischen Dynastie von Rehabeam bis Zedekia sind mit zwei Ausnahmen7 Name und Herkunft der Mutter verzeichnet, während sie bei den Königen des Nordreiches Israel fehlen8. Zweifellos bestand dieser Unterschied schon in den 4 Einen sehr verdienstvollen Versuch in dieser Richtung unternahm G. Molin, Die Stellung der Gebira im Staate Juda. Theol. Ztschr. Basel 10 (1954), S.161ff. Durch das Anwachsen des Materiales und durch modifizierte Fragestellungen ist jedoch an ent- scheidenden Punkten über die von ihm ermittelten Zusammenhänge hinauszukommen. 5 Vgl. Gen.16,4.8. 2.Reg.5,3. Jes.24,2. Prov.30,23; auf Babylon als Herrin der Welt übertragen Jes.47,5.7. Es handelt sich um die Femininform des Substantivs TDJ, das nach Gen.27,29.37 den Inhaber derpatria potestas bezeichnet. 6 Diesem Umstände haben die LXX Rechnung getragen, indem sie ¡TTQ1 in familienrechtlichem Sinne durch Kupia (Gen.16,4.8. 2.Reg.5,3. Jes.24,2. Prov.30,23) - übertragen durch icrxüq und apxoucra (Jes.47,5.7) - als Bezeichnung der Königinmutter jedoch durch ltyounewi (l.Reg.15,13), SuuacrtcuoüaT) (2.Reg.lO,13; mißverstanden auch Jer.13,18) oder ßaaiXiaonr) (Jer.36,2 = 29,2) übersetzen. 7 Jehoram 2.Reg.8,16-24 und Ahas 2.Reg.l6. Molin, a.a.O., S.164 äußert die Vermu- tung, daß die Trägerinnen der Würde einer ¡TT11 vor dem Regierungsantritt ihrer Söhne verstorben waren. 8 Der einzige Beleg für !TP3a auf dem Territorium des Nordreiches (2.Reg.lO,13) gehört in den Zusammenhang der Dynastie Omris, der einzigen neben der Dynastie des Jehu, die sich über mehrere Generationen in Israel gehalten hat. Der Ausdruck begegnet dort überdies im Munde judäischer Prinzen. Zur unterschiedlichen Ausprägung des

See more

The list of books you might like

Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.