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Aufbruch im Mittelstand: Mehr Marktanteile durch strategischen Weitblick PDF

222 Pages·2003·5.035 MB·German
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Norbert Hans Aufbruch im Mitielstand Norbert Hans Aufbruch im Mittelstand Mehr Marktanteile durch strategischen Weitblick Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet Ober <http://dnb.ddb.de> abrufbar. 1. Auflage Februar 2003 Aile Rechte vorbehalten © Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden 2003 Lektorat: Jens Kreibaum Der Gabler Verlag ist ein Unternehmen der Fachverlagsgruppe BertelsmannSpringer. www.gabler.de Das Werk einschlieBlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschOtzt. Jede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urhe berrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulassig und strafbar. Das gilt insbesondere fOr Vervielfaltigungen, Obersetzun gen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden dOrften. Umschlaggestaltung: Nina Faber de.sign, Wiesbaden ISBN-13: 978-3-322-87009-4 e-ISBN-13: 978-3-322-87008-7 DOl: 10.1007/978-3-322-87008-7 Inhalt Einleitung ........ ...... ............................... ...... ......... ....... .... .... ... 7 Check-up: Ihr strategischer Ist-Zustand ................. .... .... ... 13 1. Ohne strategische Planung geht gar nichts! ... ....... .... 17 1.1 Der Robinson-Crusoe-Effekt...................... ..... ....... .... ...... 17 1.2 Die Tragik des operativen Handelns ............ .......... .... ...... 20 1.3 Die Merkmale strategischer Wettbewerbsvorteile .......... 24 2. Der Verlust der strategischen Wettbewerbsvorteile und die Konsequenzen ..................... ................... ....... ... 35 2.1 "Wenn Du merkst, dass du ein totes Pferd reitest, steig ab" ............................................................................ 35 2.2 Die Unternehmensanalyse .................. ... ......... ........ .... ..... 42 2.3 Die Meister-Losung: Customer Competition Performance ..... ........................... ......................... ..... .... ... 71 3. Vom Umgang mit Komplexitat - Ein teuflisches Streitgesprach ......................... .......... ............................ 85 3.1 Der strategische Weitblick ............................................... 85 3.2 Flexibilitat im strategischen Denken ........ ...... .......... .... .... 89 3.3 Vom Umgang mit Komplexitat ......................................... 92 3.4 Der Konsens..................................................................... 95 4. Mit Vision in die Zukunft.... .................... .......... .............. 97 4.1 Warum ein Unternehmen eine Vision ben6tigt.. .............. 98 4.2 Erarbeitung der Unternehmensvision .............................. 102 5 4.3 Meisters Vision: Den (Geschmack des) Kunden dort abholen, wo er steht! ........................................................ 105 4.4 Warum die Visionsfindung so oft scheitert - und wie Sie dies verhindern ........................................................... 107 5. Von der Vision zur Strategie: Es geht urn die Wurst.. 115 5.1 Die Differenzierungsstrategien ......................................... 116 5.2 Die Nischenstrategie: Konzentration auf enge Markte .... 138 5.3 Die Preisstrategie: Kosten- oder PreisfOhrerschaft... ....... 141 5.4 Die Entscheidung: Martin Meisters neue strategische Ausrichtung ...................................................................... 145 6. Von der Strategie zur Urnsetzung: Die Balanced Scorecard ........................................................................ 153 6.1 Die Zukunftsbilanz als strategisches Managementsystem ......................................................... 153 6.2 Die vier Perspektiven der Balanced Scorecard ............... 159 6.3 Martin Meisters Zukunftsbilanz ........................................ 168 7. Das strategieorientierte Unternehrnen ......................... 181 7.1 Strategieorientierung als Projektaufgabe ......................... 181 7.2 Strategieorientierung ist Personalentwicklung ................. 186 7.3 Change TV: "Strategielos in den Untergang" ................... 196 8. In sieben Schritten zur zukunftsfahigen Strategie ..... 201 Zum Schluss ..................................................................... 212 Literaturverzeichnis ............................................................... 213 Stichwortverzeichnis ............................................................. 217 Der Autor ............................................................................... 223 6 Einleitung Kennen Sie Michael E. Porters Management-Klassiker "Wettbe werbsstrategie"? Und kennen Sie Spencer Johnsons Bestseller "Die Mause-Strategie fur Manager"? Die beiden Bucher konnten verschie dener nicht sein: Dort - bei Porter - theoretische Fundierung, umfang reicher Anmerkungsapparat, komplexe Darstellung; aber die Praxis orientierung kommt ein wenig zu kurz. Kein Wunder, denn das Buch will weniger ein Ratgeber sein, der nach dem Motto ,,10 Tipps zur richtigen Strategieformulierung" funktioniert, sondern auf der Hohe der wissenschaftlichen Diskussion Moglichkeiten der Strategiefindung darstellen. Ein wenig trocken, manchmal langweilig - aber hoch in forrnativ; man muss sich halt in die Materie hineinknien. Ganz anders der Chirurg Spencer Johnson, der mit seiner kleinen Mause-Fabel Manager fur Veranderungsprozesse fit machen mochte und mit Hilfe der belletristischen Geschichte ein Strategiebewusstsein entwickeln will. Gemeinsam mit zwei Mausen schickt Johnson den Leser in ein Labyrinth auf die Suche nach dem verlorenen Kase, dem Symbol fur all das, was ein Manager an Zielen mit seinen unternehme rischen Aktivitaten verbindet. Man muss das Buch nicht gleich als "albern" abtun, wie der SPIEGEL ein wenig elirer urteilte - aber die "Botschaft" des schmalen Werkes ist schon ein bisschen durftig: Habe keine Angst vor dem Neuen, Offue Dich den Veranderungen, erblicke in den Veranderungen die Chance zu Neuanfang und Weiterentwick lung, suche immer wieder aufs Neue den Kase - "Folge dem Kase". Man mag den fehlenden Tiefgang beklagen, die Leichtigkeit des Schif fes, mit der es den Sturm unternehmerischer Strategiefindung durchse gelt, gutmutig bel ache In - das Buch hat seine unbestreitbaren Vorteile und sein Erfolg gibt ihm Recht: Es bringt die Dinge - oder eigentlich: den Kase - auf den Punkt, ist schnell lesbar, und wer die Botschaft verinnerlicht und lebt, hat sein Strategiebewusstsein auf den Willen 7 zur Veranderung justiert. Danach moge der geneigte Leser dann zu Porters Klassiker greifen und sich unter den dargestellten Strategiean satzen denjenigen heraussuchen, der ihm eventuell weiterhilft. In meinem Buch mochte ich beides leisten - Ihnen als Mittelstandler praxisorientierte DenkanstoBe und Tipps zur Strategiebildung und -formulierung geben und meine Ausfiihrungen auf ein festes Funda ment stellen, sprich: auch das theoretische Hintergrundwissen solI nicht zu kurz kommen. Das Strategiebewusstsein scharfe n und entwi ckeln und konkrete Hilfestellung bei der Ausrichtung Ihres Unterneh mens, Ihres Geschaftsfeldes, Ihrer Abteilung geben - so lautet mein Angebot an Sie. Auf dem Weg dorthin begleitet Sie Martin Meister, Besitzer eines Fleischerfachgeschaftes, von seinen Kunden auch der " GewUrz Meister" genannt, und an der einen oder anderen Stelle meines Buches wird Ihnen zudem der Mobelhausunternehmer Niklas Muller, der "Mobel-Muller" begegnen. Die beiden Herren reprasentieren ver schiedene Reaktionen auf die unternehmerischen Herausforderung unserer Zeit, narnlich mit strategischem Denken, visionarem Weit blick, operativem Geschick, Enthusiasmus, Humor und Freude die Zu kunft zu bewaltigen und zu gestalten. Dabei ist es Martin Meister, der Ihnen als Beispiel dienen solI. Narurlich: Nicht jeder von Ihnen wird stolzer Besitzer eines Fleischerfachgeschaftes sein. I Darum bitte ich Sie, die strategischen Uberlegungen und Aktivi taten, die unser Gewiirz-Meister im Laufe des Buches anstellt und ergreift, auf Ihre personliche und unternehmerische Situati on zu iibertragen. Zudem taucht in diesem Buch immer wieder ein kleiner Teufel auf, der ketzerische Fragen stellt, Bewahrtes hinterfragt, kurz: ein Advocatus Diaboli, der durch seine kritisch-hinterlistigen Anmerkungen, Vemei nungen und Gegenentwiirfe Martin Meister, aber auch den Autor und Sie auf die Palme bringt. Narurlich ist das kleine Teufelchen ein Ver wandter des Mephisto, der auf Fausts Frage: "Wer bist du denn?" 8 antwortet: "Ein Teil von jener Kraft, die stets das Bose will und stets das Gute schaffi:." Das Teufelchen treibt unseren Reflexionsprozess weiter, wirft ungewohnliche und erhellende Lichter aufunsere Uberle gungen, stellt alles in Frage und zwingt uns, auf unserer Suche nach der angemessenen Strategie auch einmal eine ganz andere Perspektive einzunehmen und die Losung, die wir gefunden haben, noch einmal zu uberpriifen. Auf diese Weise entsteht zwischen Martin Meister, dem Advocatus Diaboli und mir, dem Autor; eine gesprachsahnliche Situa tion, in die auch der Leser integriert ist, reprasentiert doch unser Teu felchen auch die Einwande, die von Ihnen, den Leserinnen und Lesem dieses Buches, erhoben werden konnten. So mag der eine oder andere kleine Umweg vor uns liegen - aber letztendlich verlieren wir das praktische Ziel nicht aus den Augen - narnlich Sie dabei zu unterstUt zen, fur Ihr Untemehmen eine Strategie zu entwickeln. Die Buchpas sagen mit teuflischen Einwtirfen und Dialogen erkennen Sie an dem folgenden Symbol: Die strategischen Wettbewerbsvorteile Ein Kemgebriff, der im Mittelpunkt dieses Buches steht, ist der der "Strategischen Wettbewerbsvorteile". So viel sei jetzt schon angedeu tet: Die strategischen Wettbewerbsvorteile sind diejenigen Faktoren, die Ihr Untemehmen zu einem einzigartigen und unnachahrnlichen Untemehmen machen, Ihnen eine erfolgreiche Marktpositionierung in Aussicht stellen und Sie von einem Grol3teil der Wettbewerber unter scheiden - und die deswegen gehegt und gepflegt sein wollen wie ein Augapfel. Die Anzahl der strategischen Wettbewerbsvorteile ist so umfangreich wie die Untemehmen selbst; sie sind mithin hOchst individuell ausge richtet. Was ich in diesem Buch nicht leisten kann, ist, Ihnen zu sagen, welche F aktoren Ihre strategischen Wettbewerbsvorteile sind: Das mussen Sie - mit Hilfe meines Buches - selbst herausfinden. Ich kann Ihnen allerdings einen praxisorientierten Weg aufzeigen, wie Sie sich, 9 Ihre Mitarbeiter und Ihr Untemehmen sensibilisieren fur den "strategi schen Weitblick", Ihnen nahe legen, was Sie tun konnen, lUll ein stra tegisches Bewusstein zu entwickeln und Ihr Untemehmen zu einer kleinen "Strategiefabrik" auszubauen, die permanent darauf geeicht ist, die Strategie und den Stand der strategischen Wettbewerbsvorteile zu hinterfragen, zu bestatigen, anzupassen oder zu andem. Oder lUll es mit Spencer Johnson auszudriicken: Den Kase selbst kann ich Ihnen nicht liefe m; ich kann Ihnen auch nicht sagen, ob "Ihr" Kase ein Camembert, ein Emmentaler, ein Brie oder doch besser ein Roque fort sein sollte; ich kann Ihnen jedoch die Suche nach "Ihrem" Kase erleichtem und Ihnen Tipps geben, wie Sie den Weg im Labyrinth ZlUll Standort "Ihres" Kases am besten und effektivsten finden. Wie Sie dieses Such optimal nutzen Ihre "Beteiligung" an dem Buch sollte sich nach Moglichkeit nicht allein auf jenes erwahnte Gesprach zwischen den Protagonisten, dem Autor und dem Leser beschranken. Ich bitte Sie zudem, aktiv an dem Buch "mitzuschreiben". Wie das funktionieren solI? Nun, ich werde Sie immer wieder bitten, zu einem Stift zu greifen und sich wahrend der Lektiire auf einem Notizblock Ihre Gedanken und Uberlegungen zu dem Prozess der Strategieentwicklung zu notieren. Sie erkennen diese Reflexionsstellen an diesem Symbol: Vielleicht geben Sie diesem Notizblock einen Namen, ZlUll Beispiel "Mein personliches Strategiebuch", und notieren sich dort zudem aIle Ihre Ideen und Anmerkungen, die Ihnen wahrend des Lesens einfallen. Arbeiten Sie die einzelnen Kapitel in Rube durch, beziehen Sie die Inhalte auf Ihre eigene untemehmerische Situation, entwickeln Sie sie kreativ weiter. 1m Idealfall formulieren Sie - genau so wie der wich tigste Protagonist dieses Buches, namlich Martin Meister - Schritt fur Schritt eine Untemehmensstrategie, die Ihnen hilft, sich entscheidende Wettbewerbsvorteile zu sichem. Wenn Ihnen das gelingt, habe ich das 10 Ziel, das ich mit diesem Bueh verfolge, erreieht. Natiirlieh konnen und wollen diese Notizen nieht den gesamten und komplexen Prozess der Strategieentwicklung vorwegnehmen. Aber diese N otizen mogen doch immerhin eine erste Vorbereitung auf die Strategiesitzungen darstellen, die Sie gemeinsam mit Ihren Fiihrungskrafien oder Mitarbeitern dureh fiihren, sobald Sie dieses Bueh durehgelesen und -gearbeitet haben. Ich moehte Sie aueh naeh der Lektiire des Buehes nieht allein lassen. Darum finden Sie im aehten Kapitel sieben Arbeitsblatter, die Sie dabei unterstiitzen sollen, Ihre Uberlegungen zur Strategieentwieklung in ein sinnvoll aufeinander aufbauendes Stufenkonzept zu uberfuhren. Der Buehinhalt, Ihr "personliches Strategiebueh" und die Arbeitsblat ter: Mit Hilfe dieser Materialien moehte ieh Sie in die Lage versetzen, uber den Auf- und Ausbau strategiseher Wettbewerbsvorteile Markt anteile zu gewinnen. Natiirlieh konnen Sie gerne mit mir Kontakt auf nehmen, wenn Sie weitere Unterstiitzung wilnsehen - meine Adresse finden Sie am Sehluss dieses Buehes in den Ausfuhrungen zurn Autor. "Finde Deinen Kase" - da wir uns schon einmal auf dem Lebensmit telmarkt befinden: In meinem Bueh geht es nieht urn den Kase, sondern "urn die Wurst". Meine langjahrige Erfahrung als Unternehmensbera ter und Managementtrainer hat mir gezeigt: Vielen Unternehmen, vie len Unternehmern fehlt es am strategisehen Weitbliek. Anfangserfolge munden in operative Hektik ein; die Strategie, wenn denn uberhaupt vorhanden, wird aus dem Auge verloren. Strategisehe Wettbewerbs vorteile werden entweder nicht als solche erkannt oder strafiieh ver naehlassigt, bis die Konkurrenz aufgeholt hat. Es folgt eine Krise, der mit noch mehr operativer Hektik begegnet wird - und irgendwann dann ist es nur noch ein Schritt bis zurn Abgrund. Andererseits: Viele erfolgreiehe Unternehmen kommen anseheinend auch ohne Strategie aus - zurnindest ist sie nieht dezidiert ausformuliert. Instinktiv tun sie das Richtige - aber aueh hier: Irgendwann tun sie nieht mehr das Rich tige, sondem fuhren die Dinge lediglich riehtig aus, sind nicht mehr effektiv, sondern nur noeh effizient. Sie erliegen den Zwangen des Alltagsgesehiifts - oder dem, was in der Literatur als das Greshamsehe Planungsgesetz bekannt ist: "Die tagliehe Routine verdrangt die Pla- 11

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