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Aufbau und Arbeitsweise von Rechenanlagen: Eine Einführung in Rechnerarchitektur und Rechnerorganisation für das Grundstudium der Informatik PDF

286 Pages·1988·11.644 MB·German
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Wolfgang Coy Aufbau und Arbeitsweise von Rechenanlagen ------Programmiersprachen--------------~ Einftihrung in ALGOL 68, von H.Feldmann Einftihrung in die Programmiersprache Pascal, von K.-H.Becker und G.Lamprecht Pascal, von D.Cooper und M.Clancy Technisch -naturwissenschaftlicher Pascal-Trainer, von H.Kohler Einfiihrung in die Programmiersprache Ada, von M.Nagl Einftihrung in die Programmiersprache PL/l , von H.Kamp und H.Pudlatz FORTRAN-Trainer, von H.Kohler Einftihrung in die Programmiersprache BASIC, von W.-D.Schwill und R.Weibezahn Einftihrung in die Programmiersprache COBOL, von W.-M.Kahler PEARL, Process and Experiment Automation Realtime Language, von W. Werum und H. Windauer Einfiihrung in das Datenanalysesystem SPSS und SPSSx, von W.-M.Kahler Prolog, von R.Cordes, R.Kruse, H.Langendorfer, H.Rust Die Wissensreprasentationssprache OPS 5, von R.Krickhahn und B.Radig '----\r.eweg--------------------~ Wolfgang Coy Aufbau und Arbeitsweise von Rechenanlagen Eine Einftihrung in Rechnerarchitektur und Rechnerorganisation ftir das Grundstudium der Informatik Friedr. Vieweg & Sohn Braunschweig / Wiesbaden CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek Coy, Wolfgang: Aufbau und Arbeitsweise von Rechenanlagen: e. Einf. in Rechnerarchitektur und Rechner organisation flir d. Grundstudium d. Informatik/ Wolfgang Coy. - Braunschweig; Wiesbaden: Vieweg. 1988 ISBN-13: 978-3-528-04388-9 e-ISBN-13: 978-3-322-83896-4 DOl: 10.1007/978-3-322-83896-4 Das in diesem Buch enthaltene Programm-Material ist mit keiner Verpflichtung oder Garantie irgend einer Art verbunden. Der Autor und der Verlag iibernehmen infolgedessen keine Verantwortung und werden keine daraus folgende oder sonstige Haftung iibernehmen. die auf irgendeine Art aus der Benutzung dieses Programm-Materials oder Teilen davon entsteht. Der Verlag Vieweg ist ein Unternehmen der Verlagsgruppe Bertelsmann. Aile Rechte vorbehalten © Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH. Braunschweig 1988 Das Werk einschlief1lich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschiitzt. Jede Verwertung auf1erhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des VerJags unzulassig und strafbar. Das gilt insbesondere flir Vervielfliltigungen. Obersetzungen. Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. ISBN-13: 978-3-528-04388-9 v Vonvort Dieses Buch bietet eine Einftihrung in die Geratetechnik moderner Rechenanlagen bis hin zu Rechnerbetriebssystemen. Dazu werden die Bauteile des Rechners mehr oder weniger umfassend beschrieben und Techniken des Schaltungs-und Rechnerentwurfs eingefiihrt. 1m ersten Teil wird das Konzept der digitalen Schaltung bis hin zum Entwurf sequentiel ler Maschinen entwickelt. Integrierte Schaltungen werden untersucht, soweit sie zum Ver standnis der Rechnerorganisation notwendig sind. Der zweite Teil des Buchs baut auf diesen Kenntnissen auf und ftihrt in die Architektur von Rechenanlagen ein, indem die Struktur einfacher Rechnersysteme untersucht wird. Der dritte Teil behandelt einige grundlegende Aspekte von Betriebssystemen, urn die Architektur einer Datenverarbei tungsanlage umfassend zu verstehen. Als konkretes Beispiel wird das Unix-Betriebssystem betrachtet, das flir viele 32-Bit-Rechner verftigbar ist. AIle drei Teile sind einftihrend und solIen eine Vertiefung durch Studium und Praxis vor bereiten. Der Text ist aus langjahrigen Vorlesungen im Studiengang Informatik der Uni versitat Bremen entstanden. Diese Vorlesungen erstrecken sich tiber die zwei oder drei ersten Semester des Informatikstudiums. Neben der Einfiihrung in Autbau und Arbeits weise von Rechenanlagen mtissen die zuktinftigen Informatiker umfangreiche Veranstal tungen zu Algorithmen und Programmierung, zu den Anwendungen der Informatik, zu mathematischen Grundlagen und zu geselIschaftlichen Beztigen der Informationstechnik besuchen. Das Buch solI die ersten Schritte in Richtung der Gebiete Schwaltwerktheorie und -technik, Rechnerarchitektur, Betriebssysteme und maschinennaher Programmierung untersttitzen. Als ein solcher erster Schritt mag es auch flir andere l..ehrveranstaltungen ntitzlich sein - und sei es im Kontrast zu anderen Texten. Es wurde versucht, an den geeigneten StelIen reale, aktuelle Systeme zu betrachten, urn den Bezug zur Praxis der Daten-und Informationsverarbeitung deutlicher zu machen. Ein Risiko birgt dieser Versuch einer praktisch orientierten Darstellung: Die einzelnen techni schen Daten veralten rasch, da Informatik und Halbleitertechnik auch nach vier Jahrzehn ten heftiger Entwicklung noch immer sehr dynamische Technikgebiete sind. Dennoch wurde diese Integration realer technischer Systeme in eine einftihrende Darstellung der Rechnerorganisation und Rechnerarchitektur gewahlt, urn dem Leser die Chance zu geben, hier besprochene Prinzipien und Techniken in seinem alltaglichen Urn gang mit Rechenanlagen wiederzuentdecken. Der Akzent der Darstellung liegt auf Mikro-und Mini rechnern, wei! sie in vielen Aspekten einfacher als GroBrechenanlagen aufgebaut sind und weil sie allgemein verftigbar sind. Trotzdem werden, wo es sinnvoll erscheint, auch Einzel heiten groBer und sehr groBer Rechenanlagen vorgestellt. Theoretische Konzepte, wie Boolesche Funktionen und Ausdrticke, sequentielle Maschi nen, Zustandsdiagramme, endliche Automaten und Petrinetze werden an vielen Stellen angesprochen, stehen aber nicht im Mittelpunkt der Darstellung. Die tiefer liegenden mathernatischen Strukturen werden tiblicherweise in den parallellaufenden Grundkursen VI Vorwort zur Mathematik vermittelt und es existiert eine reichhaltige Literatur zu diesen Themen. Hier werden nur die Anwendungen in der praktischen Informatik angesprochen. Es wird auch nicht von den Auswirkungen der Informatik und Halbleitertechnik auf Arbeit und Alltag in der Gesellschaft gesprochen. All diese Fragen sind flir eine umfassende Diskus sion von Rechenanlagen sehr wichtig, jedoch wiirde eine Integration aller Aspekte den Umfang des Buches vervielfachen. So muB der unbefriedigende Eindruck bleiben, sich einem umfassenden Thema nur partiell niiher zu konnen. Doch wurde mit dem Text der Versuch gemacht, die drei oft disjunkt behandelten Themenbereiche Rechnerorganisation, Rechnerarchitektur und Rechnerbetriebssysteme wenigstens ansatzweise gemeinsam zu behandeln. Es ist sicher niitzlich, wenn der Leser schon Erfahrungen mit einem realen Rechner hat, und noch niitzlicher, wenn er diesen in irgendeiner Sprache programmieren kann - vor ausgesetzt wird beides nicht. Ich mochte einigen Menschen danken, die mir in einzelnen Phasen bei der Erstellung des Textes geholfen haben: Der verstorbenen Ewgenja Badras, Michael Herzog und Giinter Feldmann. Meinen Eltern ist das Buch gewidmet. Bremen, Ostern 1988 Wolfgang Coy P S.: Urn die Lesbarkeit des Textes als Lehrbuch nicht unnotig zu komplizieren, wurde auf ausftihr liche Zitate verzichtet. Es entspricht dem Charakter des Lehrbuchstoffs, d~ er in vielen anderen Texten eben falls behandelt wird. Am Ende des Buches findet der Leser ein kompaktes Literaturver zeichnis, das ihm zu einzelnen Fragestellungen weiterhelfen mag. Ich habe mich bemiiht, deutsch sprachige Begriffe zu verwenden, wo dies irgendwie moglich erschien. Da die internationale Literatur der Informatik englisch geschrieben ist, habe ich die englischen Obersetzungen beim ersten Erwahnen des Begriffs und manchmal auch spater zum besseren Verstandnis in Klammern beigeftigt. Zudem habe ich versucht, problematische Eindeutschungen, auch wenn sie schon Fu~ gefa~t haben, zu vermeiden und durch passendere Worter zu ersetzen. VII Inhaltsverzeichnis I Digitale Schaltungen und Rechnerorganisation ............... . 1 Ansicht eines Rechners ................................. . 1.1 Wurzeln der Datenverarbeitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 1.2 Zeichen und Alphabete ........................ . . . . . . 3 1.3 Schematischer Aufbau eines Rechners .................... 8 lA Von-Neumann-Rechnerkonzept ........................ 14 1.5 Dbungen ....................................... 17 2 Schaltungslogik ....................................... 18 2.1 Boolesche Funktionen .............................. 18 2.2 Normalformen logischer Funktionen ..................... 21 2.3 Kochrezepte zur Erzeugung von Normalformen .... . . . . . . . . .. 28 2A Karnaugh-Diagramme ............................... 30 2.5 Unvollstandig spezifizierte Funktionen ................... 31 2.6 Dbungen ....................................... 32 3 Digitallogische Schaltungen ............................... 33 3.1 Sequentielle Schaltungen ........................... " 40 3.2 Dbungen ....................................... 47 4 Integrierte Schaltungen und einfache Rechnerbausteine ............ 48 4.1 MUltiplexer und Kodierbausteine ....................... 50 4.2 Kombinatorische Hardware-Normalformen .. . . . . . . . . . . . . . .. 54 4.3 Addierwerke .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 59 4A Dbungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 61 5 Schaltungen mit Speicherbausteinen ......................... 62 5.1 Zustandsdiagramme und sequentielle Maschinen ............. 63 5.2 Entwurf sequentieller Schaltungen ...................... 66 5.3 Iterative Netze ................................... 69 5A Weitere sequentielle Schaltungen: Register, Zahler, Speicher ..... 72 5 A.l Schieberegister ............................... 72 5A.2 Zahler ..................................... 75 5 A.3 Speicher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 79 II Rechnerarchitektur ..................................... 80 6 Einfache Zahldarstellungen irn Rechner ....................... 80 6.1 Stellensysteme zur Darstellung natiirlicher Zahlen ............ 80 6.2 Wortarithmetik ................................... 85 6.3 Dbungen ....................................... 90 VIII Inhaltsverzeichnis 7 Aufbau und Arbeitsweise einer Zentraleinheit ................... 91 7.1 Arithmetische und logische Einheit (ALU) ................. 91 7.2 Ein einfaches Rechenwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 94 7.3 Steuerung eines Prozessors . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 96 7.4 Register-Transfer-Sprachen ........................... 97 7.5 Ubungen ....................................... 100 8 Maschinenbefehle und Mikroprogrammierung ................... 101 8.1 Maschinenbefehle ................................. 101 8.2 Befehlsverarbeitungszyklen ........................... 106 8.3 Mikroprogrammierung .............................. 113 8.4 Ubungen ....................................... 115 9 Maschinensprache und Assembler ........................... 116 9.1 Assemblersprache des MC 68000-Prozessors ................ 118 9.9.1 AdreBmodi und Befehlssatz des M 68000-Prozessors . . . . . .. 120 9.9.2 Unterprogramme und Stackregister .................. 128 9.9.3 Unterbrechungen .............................. 131 9.2 Struktur einer Assemblersprache . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 132 9.3 Aufbau eines einfachen Assemblierers .................... 136 9.4 Problemnahe Programmiersprachen ...... . . . . . . . . . . . . . . .. 138 9.5 Ubungen ....................................... 141 10 Rechnerarithmetik ., . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 142 10.1 Festkommazahlen ................................. 143 10.2 Gleitkommazahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 149 10.3 Ubungen ....................................... 159 11 Ein/A usgabe-Organisation und Ein/A usgabe-Schnittstellen . . . . . . . . . .. 159 ILl Reale Ein/ Ausgabe-Busse: DEC UNIBUS/MASSBUS .......... 163 11.2 Peripherieprozessoren und Ein/Ausgabe-Kaniile .............. 164 11.3 Mikroprozessorbusse ............................... 167 11.4 Allgemeine Verbindungsnetzwerke ...................... 170 11.5 Rechnernetze .................................... 172 11.6 Ubungen ....................................... 174 12 Speicherhierarchie und Zusatzspeicher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 175 12.1 Automatische Fehlerkorrektur ......................... 177 12.2 Speicherhierarchie ................................. 181 12.3 Virtuelle Adressierung .............................. 183 12.4 Speichersegmente ................................. 184 12.5 Assoziativspeicher ................................. 185 12.6 Schnelle Pufferspeicher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 188 12.7 Speicherseitenverwaltung (Paging) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 189 12.8 Reale Speicherhierarchien ............................ 191 12.9 Zusatzspeicher ................................... 193 12.l0Ubungen ....................................... 198 Inhaltsverzeichnis IX III Rechnerbetriebssysteme ....... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 200 13 Betriebssysteme: Aufgaben ............................... 200 13.1 Rechnerbetriebsformen und Betriebssystemaufgaben .......... 200 13.2 Elemente des UNIX-Betriebssystems ..................... 206 13.3 Anmerkungen zur Geschichte der Betriebssystementwicklung 210 13.4 Obungen ....................................... 213 14 ProzeBverwaitung ..................................... 213 14. 1 Ein fache Prozesse ................................. 213 14.2 Petri-Netze als formale Beschreibungsmittel ................ 215 14.3 ProzeBeigenschaften ............................... , 219 14.4 ProzeBverwaltung unter UNIX ......................... 222 14.5 Obungen ....................................... 226 15 Speicherverwaitung/Paging ............................... 226 15.1 Speicherverwaltungsstrategien ......................... 227 15.2 Paging ......................................... 227 15.3 Obungcn ....................................... 233 16 Betriebssysteme: Befehlsinterpreter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 233 16.1 UNIX-Befehlsinterpreter ............................. 233 16.2 Graphisch orientierte Befehlsinterpreter . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 239 16.3 Obungen ....................................... 242 17 Ausblick 243 IV Anhang .............................................. 250 A Losungen ausgewiihIter Dbungsaufgaben ...................... 250 B Literaturverzeichnis .................................... 259 C Verzeichnis der Abkiirzungen und Akronyme . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 261 o Personenverzeichnis 263 E Sachwortverzeichnis 264 I Digitale SchaltuDgeD oDd RechDerorgaDisatioD 1 Ansich t eines Rechners Der erste schliftliche Versuch, das Geheimnis zu losen, das he~t der erste, von dem wir Kenntnis haben, wurde in einem umfangreichen im Jahr 1785 in Paris er schein end en Pamphlet gemacht. Der Autor stellte die Behauptung auf, ein Zwerg setze die Maschine in Bewegung. Dieser Zwerg verberge sich, wlihrend die Kiste geiiffnet sei, in zwei hohlen Zylindern, die sich (was nicht der Fall ist) in der mit Nummer eins bezeichneten Abteilung beflinden, wlihrend sich sein Korper ganz au~erhalb des Kastens unter der Draperie des Tiirkens verborgen nach oben strecke. Wenn die Tiir geschlossen ware, bringe er sich ganz in den Kasten hinein. Das Gerausch, das wlihrend dieser Zeit irgendein anderes Teil der Maschine vollflihre, gestatte ihm, dies ungestort zu tun und auch die Tiir, durch die er eingetreten, wie der leise zu schlie~en. Wenn nun das Innere des Automaten gezeigt wird, sagt der Verfasser des Pamphlets, und niemand darin zu erblicken ist, so sind die Zuschauer davon iiberzeugt, d~ sich in keinem Teil der Maschine ein lebendiges Wesen befinde. Die ganze Hypothese ist jedoch zu absurd, urn einer Erlliuterung oder Widerlegung zu bediirfen. aus: E.A. Poe, Mlilzels Schachspieler, urn 1840 1.1 Wurzeln der Datenverarbeitung Die ersten zahnradgetriebenen Ziffemrechenrnaschinen zum Addieren und Multiplizieren sind in der Zeit des Drei~igjiihrigen Krieges entstanden. Die wohl erste Maschine wurde yom Ttibinger Theologen, Mathematiker und Landvermesser Wilhelm Schickard urn 1623 gebaut, der die astronomischen Berechnungen Keplers untersfutzen wollte. Sie war als Vierspecies-Maschine ausgelegt; d.h. sie konnte addieren, subtrahieren, multiplizieren und dividieren. Die Maschine wurde niemals richtig eingesetzt. Das einzige Exemplar ist ver brannt, Schickard starb an der Pest. Seine Konstruktion ging verloren und wurde erst in diesem Jahrhundert wiederentdeckt. Der franzosische Mathematiker und Theologe Blaise Pascal baute fUr seinen Vater, einen koniglichen Finanzinspektor, urn 1642 (mit 19 Jah ren!) eine Addiermaschine mit acht dezimalen Ziffemstellen (die Pascaline). Sie konnte nur addieren, erregte aber trotzdem gro~es Aufsehen, als sie in Paris vorgestellt wurde. Auf Pascals Ideen aufbauend, entwickelte Gottfried Wilhelm Leibniz 1673 eine echte Vier species-Maschine, die mit Hilfe einer stufenweise verschiebbaren Zahnradwalze, der Staffel walze, multiplizieren und dividieren konnte. Leibniz war auch der Erste, der die Moglich keit des Rechnens mit biniiren Zahlen, also ausschlie~lich mit den Ziffem 0 und 1, er kannte (1679). AIle diese Maschinen waren wegen der mechanischen Probleme der exakten Zahnradherstellung unzuverliissig. Auch die Leibnizsche Maschine hat wohl niemals ein wandfrei funktioniert. 1m ersten Drittel des letzten Jahrhunderts plante der englische Ingenieur und Fabriktheoretiker Charles Babbage eine "Rechenrntihle", die programm gesteuert ballistische Tafeln fUr die britische Marine berechnen sollten. Das erste Arbeits modell einer achtstelligen dezimalen "Difference Engine" legte er 1822 vor, 1833 plante er

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