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Auf der Suche nach Thrill und Geborgenheit: Lebenswelten rechtsradikaler Jugendlicher und neue pädagogische Perspektiven PDF

223 Pages·2002·6.307 MB·German
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Auf der Suche nach Thrill und Geborgenheit Carsten Wippermann Astrid Zarcos-Lamolda Franz JosefKrafeld Auf der Suche nach Thrill und Geborgenheit Lebenswelten rechtsradikaler Jugendlicher und neue pädagogische Perspektiven Herausgegeben von der Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz e.V. Leske + Budrich, Opladen 2002 Das dieser Publikation zugrunde liegende Projekt "Manchmal habe ich einfach Lust, zuzuschlagen!" wurde vom Bundesministerium rur Familie, Senioren, Frauen und Jugend finanziell gefordert im Programm "Jugend rur Toleranz und Demokratie - gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus". Die Verantwortung fur den Inhalt dieser Veröf fentlichung liegt bei den Autoren. Die Aussagen zu den Lebenswelten rechts radikaler Jugendlicher basieren auf den Ergebnissen einer Studie von Sinus Sociovision Heidelberg. Gedruckt auf säurefreiem und alterungsbeständigem Papier. Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Ein Titeldatensatz für die Publikation ist bei Der Deutschen Bibliothek erhältlich ISBN 978-3-8100-3576-9 ISBN 978-3-322-91353-1 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-91353-1 © 2002 Leske + Budrich, Opladen Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung au ßerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages un zulässig und strafbar. Das gilt insbesondere rur Vervielfaltigungen, Übersetzungen, Mikro verfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Inhalt TeilA Manchmal habe ich einfach Lust, zuzuschlagen Beschreibungen und Reflexionen zur Lebenswelt von rechtsradikalen Jugendlichen Dr. Carsten Wippermann, Astrid Zarcos-Lamolda 1. Einleitung........................... ......................................................... 15 2. Sinus-Milieus .............................................................................. 18 2.1 Was sind die Sinus-Milieus .......................................................... 18 2.2 Soziokulturelle Strömungen ......................................................... 25 3. Ausgangssituation: Rechtsradikale Gewalt seit Beginn der neunziger Jahre ........ 26 3.1 Erschrecken und Widerstand der Öffentlichkeit.. ........................ 27 3.2 Rechtsradikale Gewalt als Reaktion auf Individualisierung und Desintegration? ....................................... 28 4. Forschungsdesign ....................................................................... 36 4.1 Untersuchungsziel und Stichprobe ............................................... 36 4.2 Beobachtungen während der Feldarbeit ....................................... 41 5. Lebenslage ................................................................................... 44 5.1 Herkunftsfamilie .......................................................................... 44 5.2 Schulische und berufliche Situation ............................................. 49 6. Lebensstil .................................................................................... 53 6.1 Wertorientierungen ...................................................................... 53 6.2 Persönlicher Stil und Geschmack ................................................. 56 6.3 Umgang mit (Frei-)Zeit: Rumhängen .......................................... 73 6.4 Hobbys ......................................................................................... 75 6.5 Alkohol: Escape und Autheizen .................................................. 78 6.6 Loser-Bewusstsein: Angelhaken für Verführer ............................ 79 7. Lebensziele .................................................................................. 81 7.1 Berufswünsche ............................................................................. 81 7.2 Rechtssein als jugendliches Moratorium ...................................... 83 7.3 Normalität: Familie, Haus und sicherer Job ................................. 85 7.4 Erziehungsideale .......................................................................... 88 7.5 Delinquenz und Strafe .................................................................. 89 7.6 Urlaubsträume .............................................................................. 90 8. Motivation zum Rechtssein ....................................................... 92 8.1 Motive zum Einstieg .................................................................... 92 8.2 Motive zum Verbleib ................................................................... 96 8.3 Motive zum Ausstieg ................................................................. 103 9. Weltanschauungen und Ideologien ......................................... 107 9.1 Kultureller Nationalismus.......................................................... 109 9.2 Rassistischer Nationalismus ....................................................... 110 9.3 Das Verhältnis zum Nazi-Regime .............................................. 111 9.4 Apokalyptische Erlösungsvorstellungen .................................... 115 9.5 Ungerechtigkeiten ...................................................................... 117 9.6 Vorbilder .................................................................................... 119 9.7 Fremde kulturelle Einflüsse ....................................................... 121 10. Gewalt ....................................................................................... 128 10.1 Manifeste und latente Motive zur Gewalt.. ................................ 128 10.2 Regeln und Grenzen ................................................................... 133 11. Beobachtung und Kommunikation ......................................... 136 11.1 Sensible Umweltsensoren .......................................................... 136 11.2 Kameraden, nicht Freunde ......................................................... 137 11.3 "Sozialgefasel" ........................................................................... 138 11.4 Kommunikative Kompetenz ...................................................... 139 11.5 Reflexions-und Differenzierungspotenzial ............................... 140 11.6 Akzeptierte Erwachsene............................................................. 141 12. Entwicklungsstadien und Ausstiegsschwierigkeiten .............. 143 12.1 Entwicklungsstadien rechter Jugendlicher ................................. 143 12.2 Ausstiegsängste und Ausstiegschancen ..................................... 144 13. Zielgruppen für pädagogisches Handeln ................................ 149 13.1 Unpolitische Provokateure ......................................................... 149 13.2 Politisch-rassistische Ideologen (Faschisten) ............................. 151 13. 3 Verunsicherte............................................................................. 154 13.4 Abgewanderte ............................................................................ 155 14. Zielgruppe, Kontrollgruppe und Kontrastgruppe ................ 158 14.1 Affinität zu soziokulturellen Strömungen .................................. 158 14.2 Wahrnehmung und Deutung ...................................................... 161 15. Gruppen und Szenen ................................................................ 167 15.1 Peer-Groups ............................................................................... 167 15.2 Szenen ........................................................................................ 169 16. Fazit ........................................................................................... 173 6 TeilB Der gerechtigkeitsorientierte Ansatz Ein offensives Konzept gegen Rechtsextremismus Prof Dr. Franz Josej Krafeld 1. Warum Gerechtigkeitsorientierung als neuer Leitbegriff?. 189 1.1 Vorbemerkung ........................................................................... 189 1.2 Ausgangssituation und Zielsetzung ............................................ 191 1.3 Über den Akzeptanzbegriff hinaus ............................................ 193 2. Grundlagen gerechtigkeitsorientierter Jugendarbeit ........... 195 2.1 Gerechtigkeitsorientierung als Schlüsse1begriff... ...................... 195 2.2 Gerechtigkeit und die Würde des Menschen .............................. 198 2.3 Streben nach Gerechtigkeit in einer Welt voller Ungerechtigkeiten .................................................... 200 2.4 Dialogisches Lernen als Grundlage gerechtigkeitsorientierter Pädagogik .......................................... 203 3. Zentrale Handlungsebenen gerechtigkeitsorientierter Jugendarbeit ................................. 207 3.1 Zur Bedeutung professioneller Beziehungsarbeit ...................... 207 3.2 Zur Bedeutung cliquenorientierter Arbeit.. ................................ 209 3.3 Lebensweltorientierung als Bestandteil gerechtigkeitsorientierter Jugendarbeit ...................................... 212 3.4 Zur Bedeutung des Strebens nach Geschlechtsidentität.. ........... 218 4. Grenzen gerechtigkeitsorientierter Arbeit.. ........................... 223 7 "Raue Schale, weicher Kern. Ich bin eigentlich ein recht umgänglicher, netter Mensch. Aber unter Alkoholeinfluss die Schlägereien und in der Öffentlichkeit das Auftreten - ich mache mich schon mal größer als ich bin. Und wenn ich innerlich fast kaputt gehe, kann ich immer noch la chen nach außen. Viele Freunde von früher, hauptsächlich weibliche Freundinnen von früher, mit denen verstehe ich mich wunderbar. Ich gehe nicht viel mit denen weg, aber die rufen regelmäßig an und die kommen vorbei und wir reden. Da habe ich überhaupt keine Probleme. Da bin ich dann ganz anders als wenn ich mit den Jungs weg bin. Da habe ich 2 Gesichter. " 9 Vorwort Die vorliegende Publikation ist das Ergebnis eines Praxisforschungsprojekts der Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder-und Jugendschutz e.V., Berlin (BAJ). Es wurde ermöglicht durch eine Finanzierung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aus dem Programm "Jugend für Tole ranz und Demokratie". Die Planung dieses Projekts erfolgte vor dem Hintergrund der gesell schaftlichen Diskussion im Sommer 2000. Entsetzen und Wut angesichts ei ner (weiteren) Welle rechtsradikaler Jugendgewalt führte (wiederum) dazu, dass "schnelle Scheinlösungen" die gesellschaftliche Reaktion bestimmten: Der "Aufstand der Anständigen" und die "Ausgrenzung des braunen Mobs" schienen im öffentlichen Diskurs die einzigen Handlungsmöglichkeiten zu sem. Mit ihrem Projekt verfolgte die BAJ vor dem Hintergrund dieser Diskussion zwei Zielsetzungen: 1. Sie wollte die Lebenswelt rechtsradikaler Jugendlicher ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken: Was treibt junge Menschen um, für die auslän derfeindlich motivierte Gewaltbereitschaft "nicht unnormal" ist? Welche Wertvorstellungen haben sie? In welchen (Leit-)Bildem denken sie? Wel che Sprache sprechen sie? Was ist ihnen wichtig? Was lehnen sie ab? 2. Sie wollte eine Reflexion des pädagogischen Handelns mit Blick auf rechtsextremistisch orientierte gewaltbereite Jugendliche forcieren: Wie kann die bei jedem erzieherischen Handeln notwendige personale Nähe und pädagogische Distanz im Umgang mit dieser Zielgruppe ausbalan ciert werden? Entwickelt und später begleitet wurde das Praxisforschungsprojekt von einer Arbeitsgruppe, besetzt mit theoretisch-versierten PraktikerInnen: Andrea Buskotte, Hannover, Marianne Hasebrink, Münster, Ingrid Hillebrandt, Ber lin und Helmut Vietze, Soest. Für den Bereich der Lebensweltforschung konnte Sinus Sociovision, Heidelberg gewonnen werden: Seit Anfang der 80er Jahre hat dieses Institut mit empirischen Studien das Wissen um die rechtsextremen Einstellungen in 11 Deutschland erweitert und vertieft. Die Suche nach einem Fachmann für die pädagogische Reflexion konzentrierte sich von Anfang an auf Franz Josef Krafeld: Seine Weiterentwicklung der akzeptierenden Jugendarbeit hin zu ei ner gerechtigkeitsorientierten Jugendarbeit - bislang nur als Gedankenskizze vorliegend - sollte im Rahmen dieses Projekts ausformuliert und fruchtbar gemacht werden für die pädagogische Diskussion. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz freut sich, die Projektergebnisse nun veröffentlichen zu können. Sie dankt Franz Josef Kra feld, Carsten Wippermann und Astrid Zarcos-Lamolda für die fundierten Ar beiten. Besonders dankt sie ihnen für die Bereitschaft, mit der sie die For schungsergebnisse und pädagogischen Konzepte in der Arbeitsgruppe auf den ,,Praxis-Prüfstand" gestellt haben. Dieser Prozess hat zu einer Konkreti sierung der Aussagen in den beiden Beiträgen geführt. Der Dank gilt ebenso dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend für die Projektförderung sowie dem Verlag Leske und Budrich für die Veröffentli chung der Projektergebnisse. Thomas Becker Stellvertretender Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder-und Jugendschutz e.V. 12 Manchmal habe ich einfach Lust, zuzuschlagen Beschreibungen und Reflexionen zur Lehenswelt von rechtsradikalen Jugendlichen Carsten Wippermann Astrid Zarcos-Lamolda 13

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