SWP-Studie Kai-Olaf Lang Auf dem Weg zu mehr Resilienz Die baltischen Staaten zwischen Verwundbarkeit und Bündnissolidarität Stiftung Wissenschaft und Politik Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit SWP-Studie 3 Februar 2020, Berlin Kurzfassung Infolge des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine seit 2014 wurde die Anfälligkeit der baltischen Staaten für Destabilisierung zu einem ∎ wichtigen Thema in den transatlantischen und europäischen Strukturen. Nicht nur das Problem der militärischen Verwundbarkeit ist in diesem Zusammenhang wesentlich. Zahlreiche weitere Themen gerieten ins ∎ Blickfeld. Sie reichen von der Rolle der russischen und russischsprachigen Minderheiten über Energiesicherheit und wirtschaftliche Verflechtungen bis zu Desinformation und zur digitalen Sphäre. Seit Mitte der 2010er Jahre haben die drei Länder ihre Resilienz gegen- über Destabilisierung spürbar verbessert, und zwar durch eigene An- ∎ strengungen sowie die Unterstützung ihrer Partner in EU und Nato. Nach wie vor bestehen aber offene Flanken. Das gilt sowohl für mili- tärische Sicherheit als auch für Felder der »soft security«. ∎ Für Deutschland heißt dies, seine Beziehungen zu Estland, Lettland und Litauen fortzuentwickeln und daran mitzuwirken, eine nachhaltige ∎ Resilienzpartnerschaft in EU und Nato aufzubauen. SWP-Studie Kai-Olaf Lang Auf dem Weg zu mehr Resilienz Die baltischen Staaten zwischen Verwundbarkeit und Bündnissolidarität Stiftung Wissenschaft und Politik Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit SWP-Studie 3 Februar 2020, Berlin Alle Rechte vorbehalten. Abdruck oder vergleichbare Verwendung von Arbeiten der Stiftung Wissenschaft und Politik ist auch in Aus- zügen nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung gestattet. SWP-Studien unterliegen einem Verfahren der Begut- achtung durch Fachkolle- ginnen und -kollegen und durch die Institutsleitung (peer review), sie werden zudem einem Lektorat unterzogen. Weitere Informationen zur Qualitätssicherung der SWP finden Sie auf der SWP- Website unter https:// www.swp-berlin.org/ueber- uns/qualitaetssicherung/. SWP-Studien geben die Auffassung der Autoren und Autorinnen wieder. © Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin, 2020 SWP Stiftung Wissenschaft und Politik Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit Ludwigkirchplatz 3–4 10719 Berlin Telefon +49 30 880 07-0 Fax +49 30 880 07-200 www.swp-berlin.org [email protected] ISSN 1611-6372 doi: 10.18449/2020S03 Inhalt 5 Problemstellung und Empfehlungen 7 Neue Verunsicherung durch Russland 8 Militärische Sicherheit: Abschreckung, Rückversicherung und Verteidigung 14 Die russischen Minderheiten zwischen Differenzierung, Loyalität und Russkij Mir 19 Innenpolitik und Parteiensysteme 21 Energiewirtschaftliche Asymmetrien 24 Diversifizierung und neue Anbindungen für die baltischen Energiemärkte 28 Wirtschaftliche und finanzielle Verflechtungen als Möglichkeiten für externen Einfluss? 30 Cyberraum: Anfälligkeit und Sicherheit 32 Die Resilienz der baltischen Staaten in der Zusammenschau 34 Die baltischen Staaten aus Sicht Russlands: Ziele und Interessen 38 Die baltischen Staaten in EU und Nato 43 Schlussfolgerungen: Deutschlands Politik gegenüber den baltischen Staaten 45 Abkürzungsverzeichnis Dr. Kai-Olaf Lang ist Senior Fellow der Forschungsgruppe EU / Europa Problemstellung und Empfehlungen Auf dem Weg zu mehr Resilienz. Die baltischen Staaten und ihre offenen Flanken gegenüber Russland Die baltischen Staaten sind verstärkt in den Mittel- punkt des außen- und sicherheitspolitischen Inter- esses in Europa gerückt. Vor allem infolge des Kon- flikts zwischen Russland und der Ukraine seit 2014 wurde die Anfälligkeit der drei Länder für Destabi- lisierung zu einem wichtigen Thema in den trans- atlantischen und europäischen Strukturen. Lange hatten sich Estland, Lettland und Litauen als warnen- de Rufer gefühlt, die im nordatlantischen Bündnis und in der Europäischen Union nicht immer Gehör mit ihren Befürchtungen in Sachen Russland fanden. Nun aber traf ihr Drängen, effektiveren Schutz vor sicherheitspolitischen Unwägbarkeiten zu erhalten, auf mehr Verständnis. Sichtbarstes Zeichen dieser Entwicklung ist das stärkere Engagement der Nato für die drei Länder, auf deren Staatsgebiet und generell im östlichen Ostseeraum. Mittlerweile ist ein spür- barer Zugewinn an Rückversicherung, Verteidigbar- keit und Abschreckung zu verzeichnen. Dafür gibt es mehrere Gründe. Einer davon ist der Einsatz ver- bündeter Streitkräfte auf dem Territorium der balti- schen Staaten, bekannt als Verstärkte Vornepräsenz (Enhanced Forward Presence, eFP). Zudem wurden zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Region ver- teidigungspolitisch und militärisch wirkungsvoller mit den Partnern in der Allianz zu verknüpfen sowie die Krisenreaktionsfähigkeiten zu verbessern. Die »hybriden« Interventionen der russischen Seite in der Ukraine hatten indes auch zur Folge, dass viele »weiche« Bereiche als Sphäre möglicher Instabilität stärker als bislang ins Bewusstsein rückten. Im Vorder- grund standen dabei die russischen bzw. russisch- sprachigen Gemeinschaften, die vor allem in Estland und Lettland große Bevölkerungsanteile ausmachen. Zwar zeigte sich bald, dass die gewaltsame Sezession von Gebieten mit russischen Bevölkerungsmehrhei- ten, etwa in Nordostestland oder Ostlettland, wenig wahrscheinlich ist. Dennoch ist damit zu rechnen, dass sich in Teilen der russischen bzw. russischsprachi- gen Bevölkerung in den baltischen Staaten Unzufrie- denheit mit ihrer Situation breitmacht. Zu erwarten ist auch, dass diese Gemeinschaften sich immer häufi- ger auf die russische Kultur und Sprache berufen. SWP Berlin Auf dem Weg zu mehr Resilienz Februar 2020 5 Problemstellung und Empfehlungen Obschon sie sich immer mehr ausdifferenzieren und Eine intensivere deutsch-baltische Zusammenarbeit auch neue Gruppen entstehen, die sich mit dem wäre unter anderem deswegen hilfreich, weil der jeweiligen Staatswesen identifizieren, halten große Dialog mit kleineren Partnern und eine Vertrauens- Teile russischer Minderheiten eine gewisse Distanz politik ihnen gegenüber deutsche Außen- und Europa- dazu. Das schafft Möglichkeiten für Einflussnahme politik und zudem deutsche Russland- und Ostpolitik von außen. legitimiert. Von einem empathischen Umgang mit Nicht nur im Zusammenhang mit den russischen den baltischen Staaten gehen auch Signale nach Nord- Minderheiten, auch darüber hinaus besteht eine europa und Polen aus. Das könnte ein Gegengewicht Reihe von Herausforderungen für die Sicherheit der zu den Bestrebungen der USA schaffen, neue multi- baltischen Staaten. Hierzu gehören etwa die Energie- oder bilaterale Kooperationsformen jenseits der Nato politik, Fragen des gesellschaftlichen Zusammenhalts, in der Region aufzubauen. Wendet sich Deutschland intransparente Wirtschaftspraktiken, die Sicherheit den baltischen Republiken zu, hat es die Chance, ein im digitalen Raum oder Versuche aktiver Desinforma- wichtiges sicherheitspolitisches Referenzland für sie tion. zu bleiben und damit die europapolitische Dimension Da sich in der Region mannigfache Bedrohungen des Strebens nach mehr Sicherheit in diesen Ländern überlappen und die baltischen Staaten geostrategisch zu festigen. Hierzu böte sich beispielsweise an, eine stark exponiert sind, ist deren Sicherheit äußerst rele- Ostsee-Energieplattform der Außen-, Wirtschafts- und vant für Nato und EU. Estland, Lettland und Litauen Energieministerien zusammen mit anderen EU-Ostsee- bilden als »Nordostschulter« der Nato ein Areal, das anrainern zu schaffen. Sie könnte als Forum dienen, sicherheitspolitisch konsolidiert werden muss. Mit um über Fragen der Versorgungssicherheit, des klima- ihrem Engagement muss die Allianz dem Eindruck freundlichen Umbaus und der Wettbewerbsfähigkeit entgegenwirken, die drei Länder konstituierten eine von Energiesystemen in der Region zu diskutieren. Zone limitierter Solidarität oder Effektivität des Bünd- Überdies könnte die Northern Group of Defence Mini- nisses. Andernfalls würden Anreize für Russland sters, der auch Deutschland und die drei baltischen geschaffen, den Zusammenhalt der Nato zu testen, Länder angehören, einen Dialog- und Maßnahmen- sei es mit einer militärischen Intervention oder mit prozess anstoßen, um die maritime Sicherheit in der niedrigschwelliger Destabilisierung. Gleichzeitig ist Ostsee zu erhöhen. Ferner könnte eine Konzeptgrup- zu vermeiden, dass mehr Sicherheit für die baltischen pe »Östliche Partnerschaft« zwischen den Planungs- Staaten eine unkontrollierbare Remilitarisierung des stäben der Außenministerien im Format 1+3 (Deutsch- östlichen Ostseeraums zur Folge hat. land plus baltische Staaten) die drei Länder aktiv in Betrachtet man die Verwundbarkeiten der drei die Überlegungen zu einer »neuen europäischen Ost- Länder gegenüber Russland in unterschiedlichen politik« einbeziehen. Politikfeldern, kommt zum Vorschein, dass teils erhebliche Fortschritte erzielt wurden, aber dennoch »offene Flanken« fortbestehen. Für Deutschland heißt dies, seine Beziehungen zu Estland, Lettland und Litauen fortzuentwickeln und daran mitzuwirken, eine nachhaltige Resilienz- partnerschaft in EU und Nato aufzubauen. Diese Partnerschaft existiert bereits in Ansätzen und würde auf drei Säulen ruhen: dem vertieften sicherheitspolitischen Engagement vor allem in der Nato, ∎ gemeinsamen Anstrengungen zum Abbau gesell- schaftlicher, wirtschaftlicher, digitaler und anderer ∎ hybrider Risiken in EU und Nato sowie bilateralen Maßnahmen und dem strategischen Austausch über die Reform der EU, die Ausrichtung der Nato und die Zukunft des ∎ Westens. SWP Berlin Auf dem Weg zu mehr Resilienz Februar 2020 6 Neue Verunsicherung durch Russland Neue Verunsicherung durch Russland In kaum einem anderen Teil von Nato und EU wird folgten daher bald neue Bedenken und Ungewiss- die Ukraine-Krise so aufmerksam verfolgt wie in heiten. Trotz Phasen pragmatischen Nebeneinanders Estland, Lettland und Litauen. Nicht nur fühlen sich und trotz Versuchen, die bilateralen Beziehungen zu die drei Länder in ihrer Einschätzung bestätigt, dass normalisieren, blieb das Verhältnis aller drei Länder Russland nach Jahren verschärfter außenpolitischer zu Russland niemals wirklich spannungsfrei. Immer Rhetorik nun eine offensive »Nachbarschaftspolitik« wieder kam es zu Reibungen und Kollisionen, die mit neoimperialer und panrussischer Ausrichtung nicht nur von der Fragilität des baltisch-russischen in die Tat umsetzt. Darüber hinaus wurde den drei Beziehungsgefüges zeugten, sondern auch die Asym- Ländern abermals vor Augen geführt, wie anfällig metrien und das Machtgefälle der drei Länder gegen- sie für russische Störmanöver und Destabilisierungs- über dem großen Nachbarstaat dokumentierten. Schon versuche sind. Anders als für die meisten Mitglied- in den 2000er Jahren, vor allem nach dem Georgien- staaten von Nato und EU handelt es sich aus Sicht Krieg 2008, und wegen Russlands insgesamt forcierter der baltischen Staaten bei der Ukraine-Krise nicht außenpolitischer Gangart hatten sich die Zweifel an um einen Konflikt »vor der europäischen Haustür«, seiner Berechenbarkeit gemehrt. Seit Beginn der sondern um eine Auseinandersetzung, die mutatis Ukraine-Krise 2014 sehen die baltischen Staaten zahl- mutandis auch im eigenen Land stattfinden könnte. reiche Konflikte, die bisher allenfalls Gegenstand abstrakter Szenarien waren, nun in den Bereich des Seit die baltischen Staaten wieder Möglichen rücken. Russland habe sich als »revanchi- unabhängig sind, ist Russland ein stischer und revisionistischer Nachbar« entpuppt, zentraler Faktor für ihre Außen- und der die bestehende europäische Ordnung aktiv ver- Sicherheitspolitik. ändern wolle.2 Überdies werden die Befürchtungen in den baltischen Staaten dadurch genährt, dass Russ- Seit die baltischen Staaten zu Beginn der 1990er Jahre land diese zwar nicht als Bestandteil seines »nahen ihre Unabhängigkeit wiedererlangten, ist Russland Auslands« sieht, aber zumindest indirekt als zu seiner stets ein formatives Element ihrer Außen- und Sicher- Einflusssphäre gehörend, und dass Moskaus neue heitspolitik und eine übergeordnete Determinante Schutzpolitik gegenüber eigenen »Landsleuten« Vor- ihrer Risikoeinschätzung. Dies änderte sich auch nicht wände für Interventionen schaffen kann. Vor diesem fundamental, als Estland, Lettland und Litauen 2004 Hintergrund wurden den drei Ländern ihre nach der Nato und der EU beitraten, denn die Einbindung wie vor bestehenden offenen Flanken schmerzlich in die westlichen Bündnisstrukturen war gepaart mit wieder bewusst. Diese liegen nicht nur im Bereich wachsendem Unbehagen über deren Zusammenhalt, militärischer Sicherheit oder bei den russischen strategische Ausrichtung und Reichweite von Solidari- bzw. russischsprachigen Minderheiten. Sie resultieren tät und Beistand. Einer »Periode der Erleichterung«1 auch aus der Situation in der Energiepolitik sowie innenpolitischen und wirtschaftlichen Strukturen. 1 Erik Männik, »The Evolution of Baltic Security and Defence Strategies«, in: Tony Lawrence/Tomas Jermalavičius (Hg.), Apprenticeship, Partnership, Membership: Twenty Years of 2 Toomas Hendrik Ilves, »President Ilves: Estonia Has a Defence Development in the Baltic States, Tallinn 2013, S. 13–44 ›Revanchist and Revisionist Neighbour‹«, estonian world, (30), <https://icds.ee/wp-content/uploads/2018/05/RKK 25.6.2014, <http://estonianworld.com/security/president-ilves- _Apprenticeship__Partnership__Membership_WWW.pdf>. estonia-has-a-revanchist-and-revisionist-neighbour/>. SWP Berlin Auf dem Weg zu mehr Resilienz Februar 2020 7 Militärische Sicherheit: Abschreckung, Rückversicherung und Verteidigung Militärische Sicherheit: Abschreckung, Rückversiche- rung und Verteidigung Die baltischen Staaten sind Mitglieder der Nato und regimentern. In Luga und Kamenka, 110 bzw. 22 Kilo- damit Teil der nordatlantischen Sicherheitsgemein- meter von Estland entfernt, stehen zwei motorisierte schaft mit ihren Beistandsverpflichtungen. Ungeach- Schützenbrigaden, in Kaliningrad je eine motorisierte tet dessen sehen sich die drei Länder vielen schwer- Brigade und ein Regiment sowie eine Marineinfanterie- wiegenden Gefährdungen ihrer nationalen Sicherheit brigade. Diese Kräfte, faktisch drei motorisierte Schüt- ausgesetzt. Zwar dominiert von Estland bis Litauen zenbrigaden, ein motorisiertes Regiment und drei die Auffassung, ein »traditioneller« militärischer An- Luftlanderegimenter, könnten die baltischen Staaten griff Russlands sei weiterhin äußerst unwahrschein- im Rahmen einer größeren konventionellen Opera- lich, er wird aber auch nicht ausgeschlossen. Zudem tion über drei Achsen angreifen, nämlich von Nord- wird befürchtet, dass im Zuge hybrider Destabilisie- estland, von Pskow nach Lettland oder Norden und rungsversuche auch eine militärische Komponente von Kaliningrad nach Litauen. Jedoch würde Russland zum Einsatz kommen könnte. hierdurch unter anderem seine wichtige Militär- Die Ängste in den baltischen Staaten speisen sich präsenz in Kaliningrad schwächen.3 Überdies sind aus mehreren Quellen. Hierzu gehört Russlands Ver- seit dem Konflikt in der Ostukraine größere Verbände halten im nachsowjetischen Raum, also der Umgang vor allem in Regionen nahe der Grenze zur Ukraine mit Georgien 2008 und der Konflikt mit der Ukraine stationiert. Für einen Angriff auf die baltischen Staa- seit 2014. Ferner beobachtet man mit Sorge Moskaus ten im großen Maßstab müssten daher weitreichende Programme zur Reform und Modernisierung der Umgruppierungen vorgenommen werden, die gegen- Streitkräfte, seine Nukleardoktrin und das (aus balti- wärtig eher unwahrscheinlich sind oder mit neuen scher Sicht) bestehende militärische Kräfteungleich- sicherheitspolitischen Schwerpunktsetzungen einher- gewicht in der Region (siehe Tabelle 1). Außerdem gehen müssten. Nicht ohne Komplikationen zu be- wird davon ausgegangen, dass die drei Länder, trotz werkstelligen wären wohl auch kurzfristige Verstär- besserer Vorkehrungen im Rahmen der Nato, weiter- kungen aus anderen Teilen des Westlichen Militär- hin militärisch verletzbar sind. bezirks, um ausgedehnte Maßnahmen in den balti- Besonderes Augenmerk gilt russischen Maßnahmen schen Staaten zu unterstützen. Daher spricht einiges im Umfeld der baltischen Staaten. Hierbei geht es dafür, dass Russland nicht auf einen großen kon- nicht nur um die seit Jahren zu verbuchenden Luft- ventionellen Angriff aus ist. Die intensiv diskutierte raumverletzungen oder die groß angelegten russi- Simulation aus dem US-Think-Tank Rand Corporation schen Manöver Zapad und Ladoga 2009, Zapad 2013 und Zapad 2017, sondern auch um die russische Mili- tärpräsenz in der weiteren Nachbarschaft der drei 3 Vgl. Catherine Harris/Frederick W. Kagan, Russia’s Military Länder. In Luga, das im Westlichen Militärbezirk der Posture: Ground Forces Order of Battle, Washington, D.C.: Insti- russischen Streitkräfte liegt, sollen bereits 2011 Kurz- tute for the Study of War, März 2018, S. 12ff, <http://files.con streckenraketensysteme vom Typ Iskander stationiert stantcontact.com/c9ccf499301/f0c1bc5f-7d3a-4e4d-a196-654 f8ade701a.pdf>; Wolfgang Richter, Erneuerung der konventio- worden sein. Was die Landstreitkräfte angeht, so be- nellen Rüstungskontrolle in Europa. Vom Gleichgewicht der Blöcke zur findet sich in Pskow, in unmittelbarer Nähe zu Est- regionalen Stabilität in der Krise, Berlin: Stiftung Wissenschaft land, ein Divisionshauptquartier mit drei Luftlande- und Politik, Juli 2019 (SWP-Studie 17/2019). SWP Berlin Auf dem Weg zu mehr Resilienz Februar 2020 8