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Ärzte Lexikon: Von der Antike bis zur Gegenwart PDF

389 Pages·2001·10.661 MB·German
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w. U. ECKART, C. GRAD MANN Ärzte Lexikon Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH W. U. ECKART C. GRADMANN (HRSG.) •• Arzte Lexikon Von der Antike bis zur Gegenwart 2. vollständig überarbeitete Auflage Mit 82 Abbildungen Springer Prof. Dr. W. U. ECKART Institut fUr Geschichte der Medizin Universităt Heidelberg Im Neuenheimer Feld 327 69120 Heidelberg Dr. C. GRADMANN Institut rur Geschichte der Medizin Universităt Heidelberg Im Neuenheimer Feld 327 69120 Heidelberg ISBN 978-3-662-05838-1 Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Ărzte-Lexikon : von der Antike bis zur Gegenwart I Hrsg.: Wolfgang U. Eckart ; Christoph Gradmann. - 2., vollst. iiberarb. Aufl. ISBN 978-3-662-05838-1 ISBN 978-3-662-05837-4 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-05837-4 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschiitzt. Die dadurch begriindeten Rechte, insbesondere die der Ubersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der VervielfaItigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfâltigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulăssig. Sie ist grundsătzlich vergiitungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmun gen des Urheberrechtsgesetzes. © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2001 Urspriinglieh ersehienen bei Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York 2001 Softcover reprint of the hardeover 2ud edition 2001 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daB solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutzgesetzgebung als frei zu betrachten wăren und daher von jedermann benutzt werden diirften. Umschlaggestaltung: design & production, Heidelberg Satz: Mitterweger & Partner, Plankstadt Gedruckt auf săurefreiem Papier SPIN: 10764486 14/3130Re -5 4 3 2 1 O Vorwort der Herausgeber Ein biografisches Lexikon der Medizingeschichte, das im Taschenbuch format 699 Einträge zu Ärztinnen und Ärzten aus sämtlichen Epochen der Geschicheit der Antike vereinigt, ist sicherlich ein Wagnis. Liegen doch in der Medizingeschichte, namentlich auch der deutschen, Werke weit größeren Umfangs vor: allen voran August Hirschs fünfbändiges Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Völker e1929-35 [1884-88]). Auch belegt die Popularität und nach wie vor große Zahl biografischer Arbeiten - von der Individualbiografie bis zum mehrbän digen Lexikon - ein kontinuierliches Interesse der Medizingeschichte an ihren hervorragenden Protagonisten. Im Anschluss an diese Tradition verfolgt das Ärztelexikon beschei dene, aber auch eigene Ambitionen: Annähernd 70 Jahre nach der Pu blikation des letzten umfangreichen Nachschlagewerkes, Isidor Fi schers Biographischem Lexikon hervorragender Ärzte der letzten fünfzig Jahre (1932/3), erscheint es sinnvoll, den älteren Forschungsstand auch im engen Rahmen der hier biografierten Ärztinnen und Ärzte zu aktua lisieren und gegebenenfalls zu ergänzen. Ziel des Ärztelexikons ist es, seinen Benutzern einen raschen Zugriff auf den Stand des Wissens über die behandelten Personen zu geben und den Einstieg in eine ein gehendere Beschäftigung zu erleichtern. Das 1995 in erster Auflage er schienene Ärztelexikon liegt nun in einer zweiten, erweiterten und über arbeiteten Auflage vor. Einer umfassenden Neubearbeitung eines der großen Lexika soll da mit keinesfalls vorgegriffen werden. Auch darf das hier präsentierte Wissen, schon seiner Auswahl wegen, nicht als Spiegel der Geschichte der Medizin oder gar als die Sache selbst gesehen werden. Dies klarzu stellen erscheint wünschenswert, weil die Tradition der Biografik in der Medizingeschichte nicht unproblematisch ist: Indiziert doch die Be liebtheit und schiere Menge biografischer Arbeiten, dass - zumindest in der Vergangenheit - das Geschichtsbild von Medizinern und Medi zinhistorikern in der Annahme einer weitgehenden Identität des Faches mit seinen 'hervorragenden Protagonisten' ruhte. Die methodische Ent wicklung der Geschichtswissenschaft hat auch für die Geschichte der Medizin zu einem anderen Verständnis der wissenschaftlichen Biogra- v Vorwort fik und ihrer Bedeutung geführt: Im Verständnis der Herausgeber lei stet sie heutzutage einen ebenso begrenzten, wie unverzichtbaren Bei trag zur Wissenschaftsgeschichte. Sie bearbeitet deren personale Di mension - im Rahmen einer methodisch differenzierten Geschichts schreibung. I Innerhalb der Einträge Repräsentativität herzustellen, erwies sich als schwer und das nicht nur ihrer relativ geringen Anzahl wegen: Hat doch der Begriff des 'hervorragenden' Individuums resp. Arztes durch die Zeitläufte eine nachhaltige Erosion erlitten. Er ist mithin als Ordnungs kriterium kaum noch tauglich. Die Herausgeber haben daher versucht, Kriterien zu entwickeln, die eine explizite Begrenzung und Schwer punktsetzung innerhalb des knappen Rahmens ermöglichten. Neben dem allgemeinen Kriterium der Aufnahme verstorbener Personen stand die Entscheidung, die in der Moderne durch ein Universitätsstu dium der Medizin regulierte Professionszugehörigkeit zum zentralen Auswahlkriterium zu machen. Die zusammengetragenen Biografien vermitteln insofern eine akademische Sicht der Medizin. Maßstab ist die Geschichte des "Main stream", der in die naturwissenschaftlich orientierte Medizin des 18. bis 20. Jahrhunderts mündet. Bei Letzterer, der modernen Medizin, wurde bewusst der Schwerpunkt des Werkes gesetzt. Prinzipiell wurden solche Ärztinnen und Ärzte biografiert, die aus ihrer Profession heraus einen besonderen Beitrag zur Medizin, zur Kultur und Politik ihres Zeitalters geleistet haben. Es versteht sich, dass das Kriterium der Professionszugehörigkeit mit zunehmenden zeitlichem Abstand zur Moderne an Wert und Präzision einbüßt und dementsprechend flexibel gehandhabt werden musste. Um die Pro blematik eines - schon der relativ geringen Zahl der Einträge wegen - prinzipiell unabgeschlossenen Korpus zu begrenzen, erfolgte die Aus wahl und Gewichtung der aufgenommenen Ärztinnen und Ärzte in en ger Abstimmung mit der Autorengruppe. Drei wichtige konzeptionelle Ergänzungen erwiesen sich als notwen dig: In Ausnahmefällen war es unumgänglich auch Nicht-Mediziner aufzunehmen, deren Beitrag für eine bestimmtes Medizinkonzept I Christoph Gradmann: Leben in der Medizin. Zur Aktualität von Biographie und Pro sopographie in der Medizingeschichte, in: Medizingeschichte. Probleme und Perspek tiven, Norbert Paul!Thomas Schlich (Hg.), Frankfurt a.M.: Campus 1998, S.243-265. VI Vorwort von überragender Bedeutung war. So fanden etwa Rene Descartes und Louis Pasteur Aufnahme. Zudem wurden bewusst solche Personen be rücksichtigt, die in anderen als medizinischen Feldern Bekanntheit er langten, deren erworbene medizinische Ausbildung aber biografisch bedeutend war. So fanden etwa die Schriftsteller Arthur Conan Doyle, Alfred Döblin und andere Aufnahme, nicht aber Friedrich Schiller, des sen medizinische Ausbildung, da ohne größeren Wiederhall in seiner Dichtung, als medizinhistorisches Kuriosum gelten muss. Darüber hin aus verdienten in der Sicht der Herausgeber und Autoren noch zwei Personengruppen verstärkte Beachtung: a) Ärztinnen, deren Beitrag zur Medizin noch nicht zureichend bekannt ist; b) solche Mediziner und Medizinerinnen, deren Vertreibung oder Ermordung in der NS Diktatur nicht selten eine unvollständige Anerkennung ihrer Leistung durch die Historiografie nach sich zog. Das editorische Prinzip des Lexikons beinhaltet neben der Angabe der bekannten allgemeinen Lebensdaten und einer gemeinverständli chen Beschreibung der ärztlichen oder anderweitigen Leistungen, den Hinweis auf wichtige Werke der Biografierten. Gegenüber der er sten Auflage wurde der Text korrigiert, um zwölf neue Lemmata erwei tert und mit einer Anzahl von Abbildungen versehen. Die angegebene Sekundärliteratur wurde umfassend aktualisiert. Sie findet sich jetzt nicht mehr im gedruckten Text, sondern ist auf der Homepage des Springer-Verlages unter der Adresse http://lexika.springer.de/aerzte lexikon einzusehen. Die Präsentation in dieser modernen Form ermög licht es, der Leserin und dem Leser die teilweise stark angewachsende neue Literatur zur Verfügung zu stellen, ohne dabei an Platzvorgaben gebunden zu sein.2 Die Bereitstellung der Literatur über das Internet soll außerdem - nach der Intention des Verlages und der Herausgeber - eine Aktualisierung im Zeitraum zwischen weiteren Auflagen des Ärz telexikons ermöglichen. Für die einzelnen Einträge zeichnen jeweils mit Namenskürzeln die dreiundsiebzig Autoren des Lexikons. Zwei Regi ster erschließen das Korpus der Einträge: Ein Namensregister der in 2 Allerdings wurde - der Einfachheit halber - darauf verzichtet, in einer Reihe von Lem mata, die die antike Medizin betreffen Hinweise auf den "alten" Pauly durch solche auf den Neuen Pauly (Hubert Cancik: Der Neue Pauly. Enzyklopädie der Antike, Stuttgart: Metzler 1996 ff.) zu ersetzen. VII Vorwort den Artikel genannten Personen sowie ein chronologisches Verzeichnis der Einträge, aufsteigend nach Datum des Geburtstages angelegt. Per sonen, bei denen nur das Geburtsjahr(hundert) bekannt ist, sind den jeweiligen Namensgruppen nachgestellt. Unser Dank gilt zunächst den Autorinnen und Autoren für Beiträge und Kritik sowie dem Springer-Verlag für seine Initiative. Ganz beson ders gilt er Jörg Ahrens, Barbara Diehl und Gabriel Neumann, ohne de ren tatkräftigen Einsatz bei der Bearbeitung des Manuskriptes und der Internet-Seiten an diese Neuauflage kaum zu denken gewesen wäre. Heidelberg, im Oktober 2000 WOLFGANG U. ECKART CHRISTOPH GRADMANN Inhaltsverzeichnis Artikel von A-Z .................................. . Abkürzungsverzeichnis .............................. 343 Die Ärztinnen und Ärzte in chronologischer Folge .......... 355 Personenregister ................................... 365 Verzeichnis der Autorensiglen ......................... 379 IX Abulkasis Abderhalden, Emil (* 9. 3. 1877 Ober pression, die Blutstillung, Anwendung uzwil, t 5. 8. 1950 Zürich). von Kälte wie auch pflanzl. Styptika Stud. der Med. in Basel; 1902 Ass. bei zur blutfreien Operation. Neben Emil Fischer; 1908 o. Prof. für Physiol. dem Eingriff mit dem Messer tritt an der tierärztl. Hochschule in Berlin; die Kauterisation, wobei bestimmte 1911 bis 1945 o. Prof. für physiol. Che Brennstellen, analog den Moxes aus mie und Physiol. in Halle; 1946 bis der chin. Med., angegeben werden. 1947 o. Prof. für physiol. Chemie in Der Schmerzbekämpfung dienen ne Zürich. A.s Arbeitsgebiete waren Ei ben dem Glüheisen Kälte und Kom weißehernie, Ernährung und Stoff pression, ferner Schlafschwämme, wechsel. In Theorie (Hg. der Zs. Ethik) die mit Opium, Mandragora, Hyos und Praxis (Bund zur Erhaltung und cyamus infiltriert wurden. Mehrung der dt. Volkskraft) vertrat Bes. Berücksichtigung fand in den A. eine von der Lebensreformbewe arab. wie auch lat. Ausg. das Instru gung beeinflußte Ethik. Als Präsident mentarium: Hunderte Zangen, Tre der Leopoldina (1932-1950) begrenzte pane, Sonden, Messer, Brennkegel, A. die Instrumentalisierung der Akad. Schnapper oder Spekula. Nährklistie durch den Nationalsozialismus. Nk. re wurden mittels einer Tierblase ein gegeben, an die ein silbernes Röhr Abulkasis. Abü'I-Qasim l:Ialäf ibn al chen angesetzt war. Erwähnt wird 'Abbas az-Zal:lrawi (t ca. 1010). nach indischen Meth. eine Ameisen Leibarzt der Kalifen 'Abd ar-Ral).man naht, die bei Darmwunden Verwen 111. und Hakam 11. in Cordoba; starb dung fand. A. kennt den Steinschnitt um 1010. Sein Hauptwerk At-Ta~rif ebenso wie eine Varizenbehandlung (= "Die Verordnung") kam 1519 als durch Exzision mit kleinen Schnitten, Liber theoricae necnon practicae Alsa die Polsterung von Schienenverbän haravii in den Druck und wurde maß den ebenso wie die Fensterung beim gebend für die Entwicklung der komplizierten Bruch. Beim Bruch abendländ. Chir. Das Werk greift des Schambogens wurde zur Hebung auf antike Autoren zurück, bringt der Bruchstücke eine Schafsblase in aber auch zahlreiche eigene Beobach die Vagina eingeführt und dann auf tungen. An spätantiken Quellen wur geblasen (= Kolpeurynter). In der den ----> Oreibasios und ----> Paulos von Trad. antiker Lehrbücher wird die Ge Aigina verwertet, an indischen Quel burt in Hängelage beschrieben, ferner len Susruta. Bes. Bedeutung erlangte die Verwendung von Schlingen zur die 30. Abh. des Ta~rif mit dem Titel Extraktion. Unter dem geburtshilfl. Al-'amal bi-l-yad (= "Die Behandlung Instrumentarium findet sich eine mit der Hand"). Zange mit gekreuzten Löffeln, die Die Chir., basierend auf der Anat., eine kreisförmige Kopfkrümmung bil wird systemat. und gleichrangig in ih den. Der Ta~rif, bereits im 12. Jh. von rem theoret. und prakt. Anteil abge ----> Gerhard von Cremona übers., be handelt. Die Nahttechnik wird ebenso einflußte die italischen und frz. Chir. berücksichtigt wie eine komplizierte schulen des 13. und 14. Jh. Zur Auto Verbandstechnik. Abgehandelt wer rität wurde A. bei Roger von Parma, den die Ligatur der Arterien, die Kom- ----> Lanfranc und Wilhelm von Salice- Sekundärliteratur unter http://lexika.springer.de/aerztelexikon

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