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Argument und literarische Form in antiker Philosophie: Akten des 3. Kongresses der Gesellschaft fur antike Philosophie 2010 PDF

628 Pages·2017·3.24 MB·German, English
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Argument und literarische Form in antiker Philosophie Beiträge zur Altertumskunde Herausgegeben von Michael Erler, Dorothee Gall, Ludwig Koenen und Clemens Zintzen Band 320 Argument und literarische Form in antiker Philosophie Akten des 3. Kongresses der Gesellschaft für antike Philosophie 2010 Herausgegeben von Michael Erler und Jan Erik Heßler unter Mitarbeit von Benedikt Blumenfelder ISBN 978-3-11-033889-8 e-ISBN 978-3-11-033894-2 ISSN 1616-0452 Library of Congress Cataloging-in-Publication Data A CIP catalog record for this book has been applied for at the Library of Congress. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. © 2013 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston Druck und Bindung: Hubert & Co. GmbH & Co. KG, Göttingen ∞ Gedruckt auf säurefreiem Papier Printed in Germany www.degruyter.com Inhaltsverzeichnis Michael Erler Einleitung | 1 Gottfried Gabriel Literarische Formen der Vergegenwärtigung in der Philosophie | 13 Norbert Blößner Argument und Dialogform in Platons Menon | 33 Michael Erler Plasma und Historie: Platon über die Poetizität seiner Dialoge | 59 Martin Harbsmeier Glaukon am Scheideweg. Zur kritischen Verarbeitung eines literarischen Motivs in Platons Politeia | 85 Nora Kreft Philosophy and Love in Plato’s Symposium – or: Why the first five speeches matter | 107 Béatrice Lienemann Das erste ‚Argument des Dritten Menschen‘ im Parmenides: Zum Umgang mit enthymematischen Argumenten bei Platon | 127 Ada Neschke-Hentschke (†) Literarische Form und Grenzen des Arguments in Platons Gesetzen. Zu Nomoi 859b‒864c | 143 Friedo Ricken Dihairese Mythos Beispiel. Literarische Werkzeuge der philosophischen Argumentation in Platons Politikos | 169 Harvey Yunis Argument and Form, Philosophy and Rhetoric in the Phaedrus | 179 VI | Inhaltsverzeichnis Dirk Fonfara Argument und literarische Form in der Metaphysik des Aristoteles. Die Vereinbarkeit der unterschiedlichen Bestimmungen zur ‚ersten Philosophie‘ im Rahmen einer universalistischen Substanz-Ontologie | 191 Dorothea Frede Form and Argument in Aristotle’s Nicomachean Ethics: Some Observations | 215 Oliver Primavesi Aristoteles Poetik 1: die Poetizität philosophischer Texte und die Unterscheidung zwischen Metrum und Rhythmus | 239 Christof Rapp Sprachliche Gestaltung und philosophische Klarheit bei Aristoteles | 283 Catherine Rowett Literary genres and judgements of taste: some remarks on Aristotle’s remarks about the poetry of Empedocles | 305 Graziano Arrighetti Forme della comunicazione in Epicuro | 315 Alexander Becker Therapie und Dialog. Ein Vergleich zwischen Platons Phaidon und Ciceros Tusculanae Disputationes I | 339 Anna Maria Ioppolo Elenchos socratico e genesi della strategia argomentativa dell’Accademia scettica | 355 Marcel van Ackeren Die Selbstbetrachtungen Marc Aurels. Ein stoischer Selbstdialog | 371 Richard Bett The Pyrrhonist’s Dilemma: What to write if you have nothing to say | 389 Jula Wildberger Paraenesis and Argument in Arrian, Discourses of Epictetus 1.4 | 411 Inhaltsverzeichnis | VII Markus Asper Narratives in (late-antique) commentary | 435 Dominic J. O’Meara The Rhetoric of the Ineffable in late ancient Philosophy | 457 Carlos Steel Surface Reading and Deeper Meaning. On Aristotle reading Plato and Platonists reading Aristotle | 469 Wiebke-Marie Stock Argument und Bild in Plotins Schrift Über das Schöne | 495 Christian Tornau Die Enthüllung der intelligiblen Materie. Ein Versuch über die Argumentationstechnik Plotins (Enneaden 2,4 [12] 1‒5) | 517 Tobias Uhle Philosophisches Argument und literarische Form in Augustins Soliloquia | 541 Maria Schwartz / Anna Schriefl Round-Table-Gespräche: Vorstellung von Dissertationsprojekten im Bereich der antiken Philosophie | 565 Abkürzungsverzeichnis | 580 Namensverzeichnis Antike und Mittelalter | 583 Namensverzeichnis Frühe Neuzeit bis Gegenwart | 587 Stellenverzeichnis Antike und Mittelalter | 592 Michael Erler Einleitung Vorbemerkungen In der modernen Universität werden Literatur, Philologie und Philosophie als unterschiedliche Bereiche betrachtet und sind zumeist in verschiedenen Fakul- täten oder Instituten angesiedelt. Damit wird eine im Verlaufe des 19. und 20. Jh. zunehmende Entfremdung zwischen der Erforschung antiker Philosophie und Philologie manifest,1 die den ursprünglichen Gegebenheiten im antiken Griechenland keineswegs gerecht wird. Denn der Emanzipationsprozess der Philosophie als eigener Wissensbereich, mit eigenem Selbstverständnis und mit literarischer Darstellung, vollzog sich in Griechenland und Rom in enger Ver- bindung mit und oft in einem Spannungsverhältnis zu unterschiedlichen litera- rischen Genres wie der Epik und der Lyrik oder dem Drama.2 In der Tat machte sich die Philosophie traditionelle Gattungen und deren Gesetzmäßigkeiten für eigene Zwecke zunutze, inspirierte im Verlaufe der Zeit aber auch das Entstehen neuer Genres (z.B. philosophischer Dialog, philosophi- scher Brief, Diatribe). Das Spektrum der im philosophischen Kontext verwende- ten literarischen Formen reicht von Aphorismus und Gnome über didaktische Dichtung und philosophische Hymnen zu Dialog, Symposiums- und Memorabilienliteratur, Essay, Diatribe, protreptischer Literatur, Paränese, consolationes, Lehrbuch, Traktat, Kommentar, Epitome und Briefliteratur. Diese Vielfalt an Textsorten ist dann zunehmend und insbesondere in der modernen Philosophie auf die Vorherrschaft des Traktates verengt worden. Dabei ist oft || 1 Michael Erler, „Antike Philosophie und Philologie in Deutschland“, in: Livio Rossetti (ed.), Greek philosophy in the new Millenium, St. Augustin 2004, 237‒244. 2 Vgl. ausführlicher dazu Mario Untersteiner, Problemi di Filologia Filosofica, Milano 1980; Michael Erler, „Philosophie“, in: Bernhard Zimmermann (Hg.), Handbuch der griechischen Literatur der Antike, 1: Die Literatur der archaischen und klassischen Zeit, München 2011, 254‒288; vgl. außerdem Pierre Hadot, „Literarische Formen der Philosophie“, Historisches Wörterbuch der Philosophie 7 (1989) 848‒858; André Laks/Martha C. Nussbaum, „Philosophy and Literature“, in: David N. Sedley (ed.), The Cambridge Companion to Greek and Roman Philosophy, Cambridge 2003, 211‒241; Heinrich Niehues-Pröbsting: Die antike Philosophie. Schrift, Schule, Lebensform, Frankfurt a.M. 2004; Wolfgang Kullmann, „Das Verhältnis zwi- schen Philosophie und Dichtung in griechischer Sicht“, in: Jochen Althoff (Hg.), Philosophie und Dichtung im antiken Griechenland, Stuttgart 2007, 11‒25; Paolo D’Angelo (ed.), Forme letterarie della filosofia, Roma 2012. 2 | Michael Erler festzustellen, dass es sich bei der Wahl der jeweiligen Ausdrucksform entweder um eine innere bzw. historisch bedingte Notwendigkeit handelt – wenn z.B. bei den griechischen Vorsokratikern Prosa noch keine allgemein akzeptierte Form der Kommunikation zu sein scheint –, oder um bewusste Entscheidung für ein Genre, wie z.B. bei Platon für den Dialog oder bei Epikur für kurze Formen wie die Sentenz oder die Epitome. Leitend ist offenbar nicht zuletzt die Überzeu- gung, dass die jeweils gewählte Form ihrem Inhalt, aber vor allem auch der jeweils vertretenen Art der Wissensvermittlung adäquat sei, d.h. diese Inhalte in besonderer Weise transportieren und den Rezipienten die Aufnahme der Argu- mente erleichtern kann. In diesem Zusammenhang wird nicht selten die persua- sive Kraft rhetorischer Elemente genutzt – auch von Autoren wie Platon, die eine durchaus kritische Haltung gegenüber Rhetorik artikulieren. Literarische Formen philosophischer Texte werden zu einem festen Be- standteil ihrer inhaltlichen Botschaften. Diese enge Verbindung aber hat zur Folge, dass die Autoren – aber auch die Interpreten – infolge der Wahl be- stimmter Gattungen als Medium der Präsentation philosophischer Botschaften neben der eigentlich philosophischen Kommunikation auch die Regeln und Darstellungsformen der jeweiligen Gattungen zu akzeptieren, zu nutzen aber auch zu beachten haben. Das daraus oftmals erwachsene Spannungsverhältnis zwischen literarischer Form und philosophischem Inhalt, die Probleme, aber auch die Möglichkeiten wurden bereits in der Antike reflektiert. Reflexion Die allmähliche Nutzung schriftlicher Formen der Darstellung von Philosophie im Kontext eines ursprünglich mündlichen Philosophierens wird dabei in mo- derner Forschung, aber auch schon in der Antike für wachsende Kritikfreudig- keit, für Innovationsschübe und die damit verbundenen Veränderungen, und insbesondere auch als Triebfeder für die Entstehung und Emanzipation der Philosophie und besonders ihrer schriftliche Ausdrucksformen verantwortlich gemacht. Insbesondere als der Prozess der Verschriftlichung auch des ursprünglich mündlichen philosophischen Diskurses gleichsam zum Abschluss kommt, fin- den sich zunehmend Stimmen, die diesen Prozess und das Verhältnis von Lite- ratur, Dichtung und Philosophie sowie die Bedeutung schriftlicher Texte im Kontext philosophischer Wissensvermittlung durchaus kritisch reflektieren und zu unterschiedlichen Bewertungen kommen, die das jeweilige Verhältnis von Literatur, Text und Philosophie bestimmen. Zeitgenössische Reflexion über die

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