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Architektur digitaler Rechenanlagen PDF

256 Pages·1975·4.505 MB·German
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HeidelbergerTaschenbiicher Band 175 Sammlung Informatik Herausgegeben von F. L. Bauer, G. Goos und M. Paul EikeJessen Architektur digitaler Rechenanlagen Mit 97 Abbildungen Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York 1975 Professor Dr. Eike Jessen Institut fUr Informatik der Universitat Hamburg ISBN-13: 978-3-540-07503-5 e-ISBN-13: 978-3-642-66258-4 DOl: 10.1007/978-3-642-66258-4 Library of Con~ress Cataloging in Publication Data . .lessen. Eike. 1933-. Architektur digitaler Re chenanlagen (Sammlung Informatik1 (Heidelberger Taschenbiicher; Bd. 1751. Bibliography: p. Includes index. 1. Electronic digital computers. I. Title. QA76.5.J47. 001.6'4'044. 75-31714. Das Werk ist urheberrechtlich geschiitzt. Die dadurch begriindeten Rechte. insbesondere die der Ohersetzung. des Nachdruckes. der Entnahme von Abhildun~en. def Funksendung. def Wiedergahe auf photomechanischem oder ahnlichem Wege Dnd der Speicherung in Datenverarbeitun(!sanlap:en bleiben. 8uch bei nur auszugsweiser Verwertung. vorhehalten. Bei Vervielfaltigungen ffir gewerb liehe Zwecke ist gemaB § 54 UrhG eine Vergiitung an den Verlag Zll zahlen. deren Hohe mit dem Ver ela g bZylI Svperrieningbera-rVene rlisatg. Berlin Heidelberg 1975 Offsetdruck: Zechnenche Buchdruckerei. Speyer Heinz Voigt, Architekt von TR 440, in Hochachtung gewidmet Vorwort BUcher Uber Digitalrechner behandeln meistens ausfUhrlich die Grundlagen des Entwurfs von Schaltnetzen und Schaltwer ken, Fragen der Codierung, der arithmetischen Algorithmen und die Wirkung der Maschinenbefehle. In diesem Zusammenhang werden die Funktionen der Werke der Maschine erlautert. Das vor.liegende Buch bemUht sich besonders um die BegrUndung der bisher gewahlten Organisation von Rechenanlagen und von ihren Werken aufgrund der betrieblichen Erfordernisse und der technischen Mittel. Dabei wird - sooft m5glich - versucht, quantitativ zu argumentieren; der Bau von Rechenanlagen ist eine Ingenieursaufgabe, und eine solche wird quantitativ er fa£t und bewertet. Insbesondere geh5ren wirtschaftliche Ma£ stabe zum Abwagen verschiedener L5sungswege. Elektrotechnische Grundlagen, Schaltwerksentwurf und Program mierung in der Maschinensprache sind wichtige Voraussetzungen zu einem vertieften Verstandnis von Rechenanlagen, die in diesem Buch nicht behandelt werden. Dem Leser seien aus dem Angebot des Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York ins besondere hierzu. empfohlen Giloi, W., H. Liebig: Logischer Entwurf digitaler Systeme, 1973 Hahn, W., F.L. Bauer: Physikalische und elektrotechnische Grundlagen fUr Informatiker, 1975 Liebig, H.: Rechnerorganisation, 1976 Schecher, H.: Funktioneller Aufbau digitaler Rechenanlagen, 1973 Wendt, S.: Entwurf komplexer Schaltwerke, 1974. In diesen BUchern sind auch viele Werke ausfUhrlicher darge stellt als in dem vorliegenden. Zur weiteren Erganzung des Verstandnisses von Rechenanlagen sollte der Leser ein Handbuch - oder eine ahnliche, umfassen de Publikation - zu einer Maschine studieren. Anregungen zu solcher LektUre ergeben sich aus dem Stichwortverzeichnis und der Literaturzusammenstellung am Ende des Buches. Das VII Buch wendet sich nicht an Leser ohne Grundkenntnisse der In formatik. Es wird erwartet, da5 - im Beispiel der Reihe der Heidelberger TaschenbUcher - Bauer, F.L., Goos, G.: Informatik (2 Bande), Springer, Berlin 1973 (2. Auflage) bekannt ist. Wer dieses Buch ohne solche Vorkenntnisse ver sucht, beginnt am besten mit dem Abschnitt 2, insbesondere 2.3, und liest den Abschnitt 1 erst, sobald er einen gewissen Oberblick Uber die in Rechenanlagen auftretenden Erscheinun gen hat. Abschnitt 1 gibt eine begriffliche und systemtheo retische EinfUhrung, die ohne gewisse - wenn auch rohe - An schauungen schwer zu wUrdigen ist. Das Gebiet der Rechneror ganisation ist aber durch die FUlle von moglichen und auch ausgefUhrten Strukturen, die in einer wechselnden und nicht immer zurUckhaltenden Terminologie von den Herstellern be schrieben wird, ohne Klarheit Uber Grundstrukturen und Grund begriffe nicht bearbeitbar. Wegen der Uberragenden Bedeutung amerikanischer Literatur werden aIle wichtigen Bezeichnungen bei ihrem ersten Auftre ten von der amerikanischen Entsprechung begleitet. Das Buch bemUht sich, so weit ohne Zwang mBglich, deutschsprachige Bezeichnungen fUr aIle Begriffe zu verwenden, insbesondere nach[DIN 44300J; gelegentlich sind damit treffendere Aus drucksformen mBglich; auch zwingt eine ungewohnte Bezeich nung manchmal wohltuend zur Vergegenwartigung des Begriffsin halts. Ich danke Herrn Karl-Heinz Hackel und Frau Hannelore Hackel fUr die mUhevolle Herstellung der Druckvorlage, Herrn Rainer FrBlich, Herrn Winfried Materna, Herrn Jens Seehusen und Herrn Hans-Eckart Sengler fUr viele Diskussionen des Stoffes und seiner Darstellung; Herr Seehusen hat wesentlich an der Aufstellung und Berechnung von Modellen mitgearbeitet; schlie5lich meinen Kollegen am Institut fUr Informatik der Universitat Hamburg fUr zahlreiche Hinweise. Eike Jessen Hamburg, 28. Mai 1975 VIII Inhaltsverzeichnis 1. Elementare Begriffe und Erscheinungen •..•••••••••• 1 1.1 Nachrichten, Daten, Zeichen, Signale ••••••••• 1 1.2 Handlungen, Objekte und Funktionseinheiten; Prozesse und Systeme •••••••••.••••••..•••.••• 1 1.3 Eingangs- und Ausgangsgr~£en ••••••••••••••••• 2 1.4 Zeitliche Ordnung •••••••••••••••••••••••••••. 3 1.5 Obermittlung und Bearbeitung von Auftr~gen ••• 6 1.6 Abbruch von Auftr~gen •••••••••••••••••••.•••• 8 1.7 FUllung und Durchsatz einer Funktionseinheit • 8 1.8 Einfache Funktionseinheiten •••••••••.•••••••• 9 1.9 Beispiel: Kernspeicher ••••••••••••••••••••••• 11 1.10 Puffer ••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• 12 1.11 Betriebsformen ••••••••.••••••••••••••••.••••• 13 1.12 Auftragsverkehr in Systemen •••••••••••••••••• 14 1.13 Zuverl~ssigkeit •••••••••••••••••••••••••••••• 30 1.14 Kosten ••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• 33 1.15 Dimensionierung •••••••••••••••••••••••••••••• 35 2. Rechensysteme ••..••••••••.••.••••••••••••••••••••• 39 2.1 Begriffe. • • • • . • • • • • •• • • •• • • • • • . • • • • • •• • • • • • • • 39 2.2 Interpretation. • •• • • • • ••• •• • • • • • • •• • • • • •• • • •• 39 2.3 von Neumann's Konzept ••••••••••••.••••••••••• 41 2.4 Klassifizierung und Gliederung von Rechenan- lagen •••••••••••.••.••••••.•••••••••••••••••• 45 2.5 Betriebsformen von Rechensystemen ••••••••••• 50 2.6 Codes und Formate •.•••••••••••••••••••••••••• 57 2.7 Interpretationshierarchie •••••••••••••••••••• 65 2.8 Aktueller Ausschnitt .••••••••••••.••••••••••• 67 2.9 Parallel- und Serienrechner •••••••••••••••••• 73 3. Zentralprozessoren •.•••••••••••••••••••••••••••••• ' 74 3.1 Gliederung und Grundfunktionen ••••••.•••••••• 74 3.2 Befehlsformate •••••••••.••••••••••••••••••••• 75 3.3 Befehlsvorrat. • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • . • • • • • . • 84 3.4 Adressierung •••••••••••.••••••••••••••••••••• 88 3.5 Unterbrechungen ••...•••.•.••••••••••••••••••• 104 3.6 Lei twerke ••.••..•••••••••••..••••.••••••••••• 107 3.7 Arithmetische Algorithmen ••••••••.••••••••••• 116 3.8 Rechenwerke ••••••••••••••••••••••••••••••••.• 125 3.9 Mikroprogrammierung •••••••••••••••••••••••••• 127 3.10 Emulation •••••••••••••••••••••••••••••••••••• 131 3.11 Durchsatz der Zen traleinheit •••••••••••••••• 134 3.12 Zuverl~ssigkeit und Wartung •••••••••••••••••• 142 IX 4. Hauptspeicher ••••••••••••••••••••••••••••••••••••• 147 4.1 Speicher: Prinzipien und Bauformen .•••••••••• 147 4.2 Modularisierung und konkurrierende Auf trag- geber •.•••••.•••••.••.•••.••..•.••.•••••...•• 151 5. Periphere Speicher ••••.•.•.••.•••.•••••••••••.••.• 153 5.1 Speicherung in bewegten. magnetisierbaren Schichten ••••••••••••••••.•••••••.••••.•••.•• 153 5.2 Andere Prinzipien ••••••••••••••.•••.••••••••• 157 6. Ein/Ausgabeger~te •••••••.••••••••••..••..••••••.•• 160 6.1 Obersicht tiber Ger~te und technische Probleme 160 6.2 Wichtige Ger~te ••••.••••••••••••.•.•••..••.•• 163 7. Ein/Ausgabewerk ••••••••••••••••••••••.•.•••••••••• 166 7.1 Gliederung und Grundfunktionen ••••.••••.••••• 166 7.2 Zentralprozessorkanal •••••••••.•.•.••••••••.• 168 7.3 Autonome Kan~le und Ein/Ausgabe-Prozessoren •• 169 7.4 Fehlerbehandlung •••.•••.••••••••••••••.•••.•• 172 8. Anlagen •.••••••••••••••••••••••••••••••••••.•••••• 174 8.1 Obersicht.................................... 174 8.2 Anpassung an Anwendung ••••.••••.•••.••••••••• 174 8.3 Prozessoren und Hauptspeicher •••••••••••••••• 176 8.4 Speicherhierarchie ••.••••••.••••••.•••••••••• 184 8.5 Mehrprozessoranlagen .••••.••••••••••••••••••• 189 8.6 "Gro£e" und "kleine" Rechenanlagen ••••••••••• 193 8.7 Datentibertragung ••••..•••••••••••••.••••••••• 196 8 • 8 Rechnernet ze ...•..••••••••••••••.••••••••.••• 198 9. Unorthodoxe Maschinen .••••••••••••••••••••.•••..•• 201 9.1 Obersicht ••••..•.••••••••••.•••••.•••••••••.• 201 9.2 Feldrechner. • • • . . • • • . • • • . • . • • • • • • • • • . • • • • . • • • 202 9.3 Assoziative Rechner ••.••••••••••••••••••••••• 206 9.4 Zellmaschinen. • . . • • • . • • • • . . • • • • •• • • . •• • • •• • • • 209 10. Geschichte und Zukunft .•.•••.••.••••••••.••••••••• 211 10.1 Geschichte ................................... 211 10.2 Verlauf von kennzeichnenden Gro£en •..•••••••• 218 10.3 Strukturelle Trends ••.••••••••••...••...••.•• 222 Literaturverzeichnis 226 Stichwortverzeichnis 237 Verzeichnis der Formelzeichen ••••••••••••.•.••••••••• 244 x 1. Elementare 8egriffe und Erscheinungen 1.1 Nachrichten, Daten, Zeichen, Signale Den elementaren Begriffen unseres Gebietes wohnt deshalb eine gewisse Unsicherheit inne, weil sie auf tiefere, prazise Be griffe nicht sicher grundbar sind und zugleich - da die elemen tare Informatik keine empirische Wissenschaft ist - auch nicht durch Beobachtung gestutzt werden kannen. Eine Nachricht ist eine Struktur, die zur Ableitung von Information bestlmmt ist. Die Ableitung von Information ist ein Vorgang, der dem Empfan ger eigentumlich ist. Er kann nur dann Information ableiten, wenn er vor Empfang der Nachricht uber sie unsicher war. Nach richten werden dargestellt als Daten (data) aufgrund bekannter oder unterstellter Abmachungen. Daten sind entweder Zeichen oder kontinuierliche Funktionen. Zeichen (characters) sind Elemente aus einer zur Darstellung von Nachrichten vereinbar ten endlichen Menge von verschiedenen Elementen. Die Menge heiBt Zeichenvorrat (character set). Hat der Zeichenvorrat nur 2 Zeichen, so heiBen die Zeichen Binarzeichen (binary charac ters). Binarzeichen werden wir als L (elns) und 0 (null) schreiben. Eine Stelle in einer Folge von Zeichen, die nur mit einem Binarzeichen besetzt werden kann, heiBt Bit (Plural Bits, englisch bit/bits). Eine physikalische GraBe, die ein Datum darstellt, heiBt Signal. Man vergleiche auch [DIN 44300J. 1.2 Handlungen, Objekte und Funktionseinheiten; Prozesse und Systeme Als Handlung (action) werden wir die zweckvolle Herstellung oder Anderung von Objekten bezeichnen. Objekte kannen physika lische GraBen sein, vor allem auch Signale, oder auch Gegen stande unseres Denkens wie z.B. Nachrichten oder ihre Darstel lungen (Daten). Bei der Betrachtung von Rechensystemen wech seln diese Anschauungen bestandig. Wir stellen uns Handlungen verwirklicht vor durch Funktionseinheiten (functional units): durch Aufgabe oder Wirkung abgrenzbare Gebilde [DIN 44300J; je nach Art der Anschauung muB es sich also urn physische Ein richtungen zur "Herstellung" oder Xnderung physikalischer Gra Ben handeln oder urn nur gedachte Einrichtungen, die gedachte Gegenstande herstellen oder verandern. Die zunachst argerliche Gleichbenennung materieller und immaterieller Objekte und Funktionseinheiten ist fur die Rechnerorganisation, die zur Darstellung und Lasung ihrer Probleme des bestandigen Wechsels zwischen Konzept, Konkretisierung des Konzeptes in techni schen Maschinen und Abstraktion solcher Maschinen bedarf, be sonders brauchbar. Man vergewissere sich aber in gemischten Darstellungen, welche Art von Funktionseinheit gemeint ist. Handlungen konnen oft in Handlungen aufgelost werden; wir nennen solche, zusammengesetzte Handlungen Prozesse. Insbe sondere kann die Folge von Handlungen, die elne Funktionsein he it ausfUhrt, die eine Folge von EingangsgroEen aufnimmt, als ProzeE angesehen werden. Funktionseinheiten konnen oft in Funktionseinheiten aufgelost werden; wir nennen solche, zu sammengesetzte Funktionseinheiten Systeme. 1.3 Eingangs- und AusgangsgroEen Ein Objekt vor Eintritt in die Handlung (d.h. vor Bearbeitung durch die Funktionseinheit) heiEt auch EingangsgroEe (input) der Handlung (der Funktionseinheit). Ein Objekt, das durch eine Handlung erzeugt oder geandert worden ist, heiEt AusgangsgroEe (output) der Handlung (der Funktionseinheit). Insbesondere konnen Ein- und Ausgangsgro Een natUrlich Daten sein oder darstellen. Die Daten heiEen entsprechend Eingangs-, Ausgangsdaten. Die Transformation von EingangsgroEen in AusgangsgroEen macht es oft notwendig, daE die Funktionseinheit weitere EingangsgroEen aufnimmt, ohne die ihr Betrieb nicht moglich ist. Diese EingangsgroEen heiEen Betriebsmittel (resource). Die Abspaltung der Betriebsmittel von anderen ElngangsgroEen ist oft durch die Perspektive des Betrachters gegeben und kann daher fUr dieselbe Funktionsein heit durchaus verschieden ausfallen. Eine weitere Aufteilung von EingangsgroEen ist fUr das Durch dringen der Wirkungsweise von Systemen sehr lohnend, aber eben so wenig durch das Verhalten der Funktionseinheiten eindeutig bestimmt. Die AusgangsgroEe einer Funktionseinheit zu einem Zeitpunkt ist im allgemeinen eine Funktion einer Folge zeit lich zurUckliegender EingangsgroEen. Die Funktion kann ver anderlich sein und der Funktionseinheit durch eine besondere EingangsgroEe, den Operator, bezeichnet werden. Die Argumen- te der Funktion heiEen Operanden. Man kann aber auch durch den Operanden den Operator auf die AusgangsgroEe (das Ergeb nis) abgebildet denken. Die Definition ist offenbar ganz symmetrisch, die Vorstellung, Operatoren seien gegenUber Operanden irgendwie Ubergeordnet, ist denkbequem (weshalb wir immer wleder diese Trennung benutzen werden), aber nicht berechtigt. Man veranschauliche sich das etwa an einem UND Schaltglied, das wir als Funktionseinheit mit zwei Eingangs groEen ansehen konnen, die in gleicher Weise die Ausgangsgro Ee bestimmen, oder als "Torschaltung", die nach Wert einer EingangsgroEe "Tor offen" die andere EingangsgroEe als Aus gangsgroEe reproduziert. Als Anweisung bezeichnen wir das Paar (Operator, zugehori'ge Operanden), wobei die Operanden auch durch ein Datum ersetzt 2

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