Kleiminger Arbeitszeit und Arbeitsverhalten GABLER EDITION WISSENSCHAFT Klemens Kleiminger Arbeitszeit und Arbei tsverha Iten Eine empirische Untersuchung bei Fach- und Führungskräften Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Michel E. Domsch Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Die Deutsche Bibliothek -ClP-Einheitsaufnahme K1eiminger, K1emens: Arbeitszeit und Arbeitsverhalten : eine empirische Untersuchung bei Fach-und Führungskäften / Klemens Kleiminger. Mit einem Geleitw. von Michel E. Domsch. -1. AuA .. -Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl. ; Wiesbaden: Gabler, 2001 (Gabler Edition Wissenschaft) Zugl.: Hamburg, Univ. d. Bundeswehr, Diss., 2000 Gedruckt mit Unterstützung der Universität der Bundeswehr Homburg. 1. AuAage Juni 2001 Alle Rechte vorbehalten © Springer Fachmedien Wiesbaden 2001 Ursprünglich erschienen bei Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden, und Deutscher Universitäts-Verlag GmbH, Wiesbaden, 2001 lektorat: Ute Wrasmann / Gereon Roeseling www.gabler.de www.duv.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des V~rlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielföltigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Na men im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier. ISBN 978-3-8244-7233-8 ISBN 978-3-322-91506-1 (eBook) DOI 10.1007/9780-3-322-91506-1 Meinen Eltern Geleitwort Vor dem Hintergrund den unterschiedlichster gesamtwirtschaftlicher, betrieblicher und indi vidueller Ziele heraus wird seit langem die Diskussion um mehr Flexibilität in der Arbeitswelt geführt. Dabei steht die Flexibilisierung der Arbeitszeit im Mittelpunkt. Obwohl diese auch im Vollzeitbereich von großer Bedeutung ist, werden insbesondere die unterschiedlichsten Formen und Modelle der Arbeitszeitverkürzung diskutiert und realisiert. In diesem Kontext fokussiert Klemens Kleiminger seine Dissertation auf zwei Aspekte, die in der bisherigen wissenschaftlichen Diskussion gar nicht bzw. nur in einem begrenzten Rahmen behandelt wurden: Im Mittelpunkt der Analyse stehen hochqualifizierte Fach-und Führungskräfte. Bis her wurden insbesondere die Angehörigen von Niedriglohngruppen betrachtet. Die verschiedenen Arbeitszeitlängen werden mit Blick auf organisatorische und Ko sten-Nutzen-Aspekte diskutiert. Der Einfluß der Arbeitszeit auf das betriebswirt schaftlich relevante Verhalten der Beschäftigten ist bisher, insbesondere im deutsch sprachigen Raum, nicht fundiert analysiert worden. Nach einer Analyse der internationalen Arbeitszeitliteratur und motivationstheoretischen Überlegungen zu Verhaltenswirkungen von Arbeitszeitlängen werden in der empirischen Un tersuchung zunächst die Ausprägungen unterschiedlicher Arbeitszeitlängen und -modelle aufgezeigt. Es wird deutlich, wie vielfältig diese inzwischen in der Praxis sind. Der empiri schen Analyse werden folgerichtig unterschiedliche Ausprägungen der Arbeitszeitlänge (drei Teilzeit-und die Vollzeitgruppe) zugrunde gelegt. Auf Basis der vier Arbeitszeitgruppen wird z.B. den sehr interessanten Fragen nachgegangen, welche (unterschiedliche) Karriereförderung die Teilzeitgruppen bzw. die Vollzeitgruppe er fahren, welche Zeitsouveränität sie besitzen, wie der arbeitsbezogene Informationsaustausch erfolgt, wie Feedbackprozesse gestaltet sind. Von höchstem Interesse sind dabei auch die mit arbeiterorientierten Aspekte wie berufliche Wertorientierung und das Anspruchsniveau be züglich der Arbeitszeitlänge. Zu den sicherlich interessantesten Ergebnissen zählen die Ver haltensunterschiede zwischen den Arbeitszeitgruppen. Mit der Arbeit liegt eine umfangreiche und überaus detaillierte Analyse der Verhaltenswir kung von Arbeitszeitlängen vor, welche die bisherige empirische Arbeitszeitforschung in er- VlII heblichem Umfang bereichert. Wissenschaftlich besonders verdienstvoll erscheinen dabei die ausdrückliche Erfassung von zahlreichen Dritteinflüssen und deren Neutralisierung in Bezug auf ihre Verhaltenswirkung. Die Untersuchung gibt wichtige Einsichten in die unterschied lichen Denk-, Wahmehmungs- und Verhaltensmuster von Teilzeit- und Vollzeitkräften, was zu einer Neuorientierung des Personalmanagements in der Arbeitszeitpolitik, nicht nur von Fach-und Führungskräften führen sollte. Der Praktiker dürfte es zudem als angenehm emp finden, daß er mittels Kapiteleinleitungen und -zusammenfassungen durch die komplexe und anspruchsvolle Darstellung geführt wird. Die Arbeit muß bezüglich Literaturverarbeitung, theoretisch-modellhafter Stützung und Me thodenkompetenz in der empirischen Datenerhebung, statistischer Auswertung und Interpre tation als herausragend geltend. Ihr kommt daher der Rang eines Standardwerkes zum Thema Verhaltenswirkung von Arbeitszeitlängen zu, welches Wissenschaftler und Praktiker glei chermaßen anspricht. Prof. Dr. Michel E. Domsch Vorwort Die Bedeutung von Arbeitszeitflexibihsierung für die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unter nehmen ist unbestritten. Unbestritten ist auch, daß Teilzeitarbeit ein wesentliches Gestal tungsmerkmal der Arbeitszeitflexibilisierung darstellt. Dennoch fehlt es bislang im deutsch sprachigen Raum an theoretisch fundierten empirischen Untersuchungen zu Verhaltenswir kungen unterschiedlicher Arbeitszeitlängen. Mit der vorliegenden Untersuchung wird ver sucht, diese Forschungslücke zu reduzieren. Es wird analysiert, inwieweit und warum Unter schiede bei der Arbeitseinstellung, dem Arbeitsstil und der Leistung auf Unterschiede bei der Arbeitszeitlänge zurückzuführen sind. Dazu werden vier verschiedene Arbeitszeitlängen und -gruppen (drei Teilzeit-und eine Vollzeitgruppe) unterschieden. Auf Basis von motivationstheoretischen Überlegungen und umfangreichen Literaturanalysen erfolgt eine Befragung von über 1.000 teilzeit-und vollzeitbeschäftigten Fach-und Führungs kräften aus 15 deutschen Unternehmen. Im Zuge der Datenanalyse werden nicht nur zahlrei che Einzelergebnisse zu Verhaltenswirkungen (Arbeitseinstellung, -stil, -verhalten) unter schiedlicher Arbeitszeitlängen und deren situativen Einflußgrößen dargestellt, sondern dar über hinaus m.E. interessante Erkenntnisse zur Arbeitssituation (z.B. Eigenverantwortung, Abwechslung, Karriereförderung, Zeitsouveränität, Infortnationsaustausch) und Wertorientie rung (z.B. Karriereambitionen, materielle Orientierung) bei differierenden Arbeitszeitlängen. Die Anregung zu dieser Arbeit entstand durch meine Beratungstätigkeit auf dem Feld der Ar beitszeitflexibilisierung. In meiner Assistenzzeit am I.P.A. Institut für Personalwesen und Internationales Management bot sich die Möglichkeit, dieses Themenfeld theoretisch und em pirisch zu bearbei ten. Mein großer Dank gilt zunächst meinem akademischen Lehrer, Prof. Dr. Michel E. Domsch. Er hat die Arbeit auf vielfältige Weise unterstützt, indem er mir nicht nur inhaltlich wichtige Hinweise gab und mIr Zelt und Ressourcen emräumte, sondern auch an mich "glaubte" und mir das vertnittelte. Danken möchte ich zudem Prof. Dr. Dieter Wagner für das Zweitgutach ten und Prof. Dr. Peter Nieder für die Bereitschaft, die mündliche Prüfung abzunehmen. Besonderer Dank gilt den beteiligten Unternehmen, die mir den Zugang zu "ihren" Beschäf tigten verschafft haben, und den Fach- und Führungskräften, die mit der Beantwortung des umfangreichen Fragebogens diese Arbeit erst ertnöglichten. x Dr. Martin Scherm danke ich für das Coaching in statistischen Fragestellungen, meinen Mit arbeitern Susanne Falk, Eileen Lübcke, Ulrike Timm und Walter Paetow für ihren überdurch schnittlichen Arbeitseinsatz und ihre Geduld mit mir, Erika Blum für das unermüdliche Kor rekturlesen. Last but not least danke ich als "Quoten-Mann" herzlich meinen Kolleginnen am I.P.A. Insti tut für Personalwesen und Internationales Management, Dipl.-Oec. Martina Harms, Dr. Uta Lieberum und insbesondere Dr. Harnet Macke, für die inhaltliche und moti vationale Unter stützung. Klemens Kleiminger