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Arachnologie im Senckenberg: Von Wider bis Wiehle PDF

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Arachnol.Mitt. 32:1-7 Nürnberg,Dezember2006 Arachnologie im Senckenberg:Von Wider bisWieble Otto Kraus Abstract:Arachnologyat Senckenberg:FromWidertoWieble.The development and present status of arachnologyatthe Senckenberg-Museum (Frankfurt) are critically reviewed.Extended periods ofcare and maintenancewerefoilowed,from 1955onwards,byflourishingdecades,includingconsiderableenlargement ofthecollections.One ofthe mostcomplete libraries inthefield originatedfrom thistime.Progress culmi- nated in the arrangement ofmeetings and finally ofinternational congresses,including thefoundation of whatisnowtheInternationalSocietyofArachnology(formerlyC.I.D.A.).Dataonsomerelevantauthorssuch as RoewerandWiehleareincluded. keywords:arachnology,collections,Frankfurt,library Die Geschichte der Arachnologie | in Frankfurt ist eine Geschichte von Höhepunkten; dazwischen lagen je- doch Phasen jahrzehntelanger Unter- brechung. Die Wurzeln des Arbeitsbereichs Arachnologie gehen auf Karl Fried- rich Wider zurück, der vor rund 175 Jahren in Beerfelden im Odenwald als Oberpfarrer gewirkt hatte. Von ihm stammen zahlreiche, für die damalige Zeit ungewöhnlich sorgfältig ange- fertigte, handkolorierte Spinnen-Dar- stellungen, bei denen immer wieder Einzelheiten, z.B. Augenstellungen, präzisegezeichnetsind (Abb. 1). Sonst ist über Wider kaum etwas bekannt. Zusammen mit seinen Illustrationen hatteerseineSammlungvonmehreren 100 Spinnen der Senckenbergischen Gesellschaftgeschenkt.EswarAdolph Reuss (1804-1878), der diese Materi- alien revidiert und zur Publikations- Abb.1:BeispielfürdieQualitätderIllustrationenvon K.F.Wider:Drassusma- reife gebracht hat. Aufdiesem Wege xillosusWider,1834;Taf.14,Fig.8[=Cheiracanthiumpunctorium(Villers,1789)] kam 1834 die erste Abhandlung der Fig.1:ExampleofthequalityofillustrationsbyK.F.Wider:Drasstvsmaxillosus Gesellschaft in der Reihe "Museum Wider,1834;Taf.14,Fig.8[=Cheiracanthiumpunctorium(Villers,1789)] Senckenbergianum" zustande (WI- DER1834).WidersguterhalteneObjektebildenden Abhandlung der Gesellschaft erschien. Das war ältestenBestandteilderArachniden-Sammlungdes der 330 Seiten starke, vorzüglich illustrierte Band & Senckenberg-Museums. "Japanische Spinnen"vonBÖSENBERG STRAND DannaberfolgteschondieersteUnterbrechung; (1906). sieerstrecktesichübersiebenJahrzehnte,bisdie30. DaszugmndeliegendeMaterialwarvonWilhelm Dönitz,seinerZeitdeutscherVertreterinTokio,ge- Prof.Dr.OttoKRAUS,BiozentrumGrindelundZoologischesMuseum, sammeltworden.Wilhelm Bösenberg (1841-1903) UniversitätHamburg,Martin-Luther-King-Platz3,22297Hamburg. E-Mail:[email protected] konntedieBearbeitungnichtmehrvollenden,sodass 2 0.Kraus Leiter der Mollusken-Abteilung, AdolfZilch. Ihm ist es zuverdanken, dass die Perfektion eines zuvor bereitsvon Roewer"erfundenen" Prinzipsvollendet wurde und bis zum heutigen Tage unverändert weitergeführt wird. Zilch führte "Sammelgläser" ein,diejeweilsetwa27sogenannte"Tuben" einheit- licherGrößeaufnahmen.DabeistehendieTubenim AlkoholmitderMündungnachunten(Abb.3a),so dassdieAustrocknungsgefahrminimiertwird.Fort- laufendvergebeneSammlungsnummernsindbeige- öffnetemGlasvonobensichtbar(Abb.3b).Gesuchte Objektekönnensomitproblemlosgefundenwerden, wennübereine KarteidieNummerderFamilieund diejenige der benötigten Serie festgestellt worden ist. Gastforscher haben somit die Möglichkeit, diese Daten allein anhand einer Karteizu ermitteln; aufgrund solcher DatenkannihnenbenötigtesMaterialkurzfristigzurVer- fügung gestellt werden. Bei aller Perfektion birgt dieses SystemeineeinzigeGefahr:wirdeineTubefalschrückge- ordnet,istsiekaumwiederzufinden.Dochgutausgebildete technischeAssistentinnenhabenüberdieJahremitsolcher Zuverlässigkeitgearbeitet,dasssichinsolcherHinsichtzu keinerZeitProblemeergebenhaben. Abb.2/Fig.2:C.F.Roewer(1957) Sammlung und Literatur haben den 2. Weltkrieg diese Aufgabe Embrik Strand übertragen wurde. unversehrtüberstanden. Noch im Gebäude des "alten" Senckenbergbrachte erdasWerkzuEnde.Eswirdberichtet,dasserdieses Von1949bis1955 Haus erstzu später Stunde zuverlassenpflegte und DerVerfasserkenntdieanschließendeEntwicklung sichdabei seinenWegmiteinerLaterne suchte. aufgrund langjähriger Tätigkeit im Senckenberg- DarauffolgteeineweitereRuhephasederArach- Museum. nologie. Natürlich konnte die Sammlung durch Nach demAbiturim HerbstdesJahres 1949warfürihn Zugängeweitergemehrtwerden,wenigerdieBiblio- die MeldefristfürdasWintersemesteran derUniversität thek, denn es gab keinen Wissenschaftler, der den Frankfürtschonverstrichen.BereitsalsKindmitderSchau- AusbaubetriebenunddieBeständedurchAustausch sammlung des Museums vertraut, lag es nahe zu fragen, mit eigenen Arbeiten hätte mehren können. Wohl ob man sich in einer derwissenschaftlichenAbteilungen aber wurden weiterhin arachnologische Arbeiten, nützlich machen könne. Nachdem dem damaligen Mu- insbesondere derAutoren Lenz, Reimoser, Roewer seumsdirektor RobertMertens dasAnliegenvorgetragen und auch Strandpubliziert. wordenwarundeinigeregelrechteExamensfragenbeant- Ab Mitte der 20er Jahre des vergangenen wortetwerdenkonnten,wurdederangehendeVolontäran denbereitserwähntenHerrnZüchweitergereicht. Jahrhunderts trat durch den Erwerb eines äußerst umfangreichenerstenTeils der Sammlungvon Carl ImZilchschenArbeitsbereichwarendieausgelager- FriedrichRoewer(Bremen)(1881-1963;Abb.2)eine tenmarinenMolluskengeraderückgeführtworden. wesentlicheErweiterungein.Dabeihandelteessich Aus verpackungstechnischen Gründen hatte man zunächstumOpiliones,Materialien,aufdiesichsein sie nachGrößenklassengruppiert.Jetztwardie alte, Werk über "Die Weberknechte der Erde" wesent- hierdurchverlorengegangene Ordnungwiederher- lich gestützt hatte (ROEWER 1923). Später kam zustellen-eine Aufgabe, die zugleich umfassenden Roewers einzigartige Solifugen-Sammlunghinzu. Einblick in die Diversität einer ganzenTiergruppe DieseZugängeerfordertendurchgreifendeorga- vermittelte.Danebenwarenaberauchschontechni- nisatorische Maßnahmen. In Personalunion für die scheArbeitenanderSpinnensammlungzuerledigen. Sammlungzuständigwarab1936derhauptamtliche Zilch schrieb abends zu Hause neue Etiketten an- ArachnologieinSenckenberg 3 SammlungsobjekteneinerseitsundzugehörigenDa- tenandererseitseineSchulung,inderichlernte,über Stunden hinweg mit gleichbleibender Genauigkeit zuarbeiten. Senckenberg "honorierte" dieses ehrenamtliche Wirken durchÜbernahmederKostenfüreineArbeiter-Wochen- karte3. Klasse derEisenbahn.AuchnachAufnahme des Studiums (1950) blieb die Zilchsche Abteilung ein Ort weitererTätigkeit in Freistunden, insbesondere aber in denSemesterferien. Nach einem einjährigen Aufenthalt in El Salvador, Zentralamerika, nahm Zilch 1952 seine Dienst- geschäfte wieder auf. Er hatte eine ungewöhnlich umfangreiche Sammelausbeute mitgebracht,fürdie Bearbeiterzufindenwaren.Dahießes,der"Ehren- amtliche"könnenichtlängerüberdievonZilchselbst besetzten Mollusken arbeiten, es bestehe jedoch Bedarfbei Spinnen undTausendfüßern. Aufdieser Basiswurde-zeitweiliggefördertdurch eine Stelle für studentische Hilfskräfte - binnen zweierJahre eine anschließendpublizierteDissertationvollendet (Kraus 1954, 1955),mitdemTitel"Taxonomische und tiergeographische Studien anMyriapoden und Araneen aus Zentralamerika". ZudieserZeitstanddieAufnahmeSenckenbergs in das KönigsteinerAbkommen (demVorläuferder späteren "Blaue Liste-Institute") unmittelbar bevor -übrigensmittatkräftigerUnterstützungdurchOtto Hahn.DieEinrichtungweitererStellenwarzuerhof- fen.TatsächlichkonntederVerfasserzuml.Juni1955 seineTätigkeitaufnehmen,zunächstalsAssistent,ab 1961 als Kustos. Erstmalig- 120Jahre nachWider - war der zuvor nur organisatorisch weitergeführte Bereich mit einem regulären Stelleninhaber ausge- stattet. Von1955bis1969 DieanschließendeAufwärtsentwicklungverliefstür- misch.DurchdenAnkaufunddiezeidichgestaffelte EinarbeitungdervollständigenSammlungenRoewers ergabsicheineerheblicheVergrößerungderBestän- de.DieentsprechendenKomponentensindkenntlich anderBezeichnung"RH"vorderjeweiligenSamm- Abb.3;a)Norm-Sammelglas,b)geöffnet,Ansichtvonoben lungsnummer. Schließlich gelang es Zilch, Roewer Fig.3:a)Standardcollectionglass,b)opened,viewfrom auchdiekompletteAraneen-Sammlungabzukaufen, above der es mit großen Geschickverstanden hatte nicht erkennenzulassen,dassnennenswerteKomponenten stellederoriginalen,diegesonderttrockenarchiviert ausunbestimmtenMaterialienbestanden.Durchden wurden,umsiesovorweiteremVerfallzubewahren. ZukaufdannauchnochderRoewerschenBibliothek Aus heutiger Sichtwarder sorgfältigeUmgangmit war insgesamt eine Arbeitsgrundlage einzigartigen 4 0.Kraus Abb.4:ArachnidenSammlung inVerbindung mitdenseinerzeitigenArbeitsräumen,um 1962 Flg.4:Arachnidcollectiontogetherwiththethenworking rooms,about 1962 Ranges entstanden - zumal Roewers Bibliothek mitOttovonHelversen(jetztErlangen)undRagnar diejenige seines Freundes Eduard Reimoser(Wien) Kinzelbach(jetztRostock),vorallemabermitJochen (1864—1940)einschließt.VorallembeiältererLitera- Martens (Mainz), der bei den Opdiones erheblich turerübrigtsichfastimmerdieInanspmchnahmevon zudenSammlungsbeständenbeitrug.Imgegebenen Bibliotheken odergarderFernleihe,dennpraktisch Zusammenhang ist es keineswegs möglich, all' die alles ist vorhanden, direkt greifbar - angefangen Namen der Gastforscher aus dem internationalen bei ClERCK (1757). Der Sektionsleiter selbst ver- Bereichaufzuzählen,dieindiesemZeitraumimSen- öffentlichte in IV2 Jahrzehnten seiner Tätigkeit 77 ckenbergtätigwaren.Deshalb seien,stellvertretend, eigene Arbeiten- auchüberMyriapoden-, so dass hiernurHerbertW.Levi(USA),PaterChrysanthus die Sammlungen in erheblichem Umfang gemehrt (Niederlande), Max Biraben (Argentinien), P.L.G. werden konnten,Typen inbegriffen. Zugleich kam Benoit (Belgien) und Max Vachon (Frankreich) einregerundjetztaktivbetriebenerSchriftentausch genannt. mitvielen Kollegenzustande. Aus Deutschland kam jetzt in fastjedem Jahr DieSammlungenkonntenauseinemabgelegenen HermannWiehle(Dessau) (1884-1966;Abb.5)aus KeUer-Lagerraum herausgeholt und dem Arbeits- dereinstigenDDRzuBesuch-mitdemdamaligem bereich direkt zugeordnet werden. Dessen Funk- Interzonenzug,dener,daüberwiegendvonRentnern tionstüchtigkeit ist hierdurch dauerhaft wesentlich besetzt,den"Mumien-Express"nannte.Wiehlewar verbessert worden. Doch die Sammlungsschränke ein anstrengender Gast. Er war bei dem Ehepaar voneinst(Abb.4) sindmittlerweileananderemOrt Kraus untergebracht, stand morgens sehr früh auf, durch "moderne" offene Stahlregale ersetzt. Dort bestandaberaufseinemausgedehntenMittagsschlaf ist die Schaffung einer Raum-Reserve dringlich So war er stets putzmunter,wenn man nach einem geboten. Es gibt derzeit keine Möglichkeit für die langen Arbeitstag vom Dienst zurückkam. - Vgl. Unterbringungumfangreicherbereitszugesagterund Wiehles Biographie und Bibliographie (KRAUS künftigzuerwartenderZugänge.InersterLiniegilt 1984). das fürden Bereich der Bibliothek; [allein diejenige WiehlehatunsinwissenschaftlicherHinsichtviel desVerfassersumfasst30laufende Regalmeter]. gegeben. Darinunterschiedersichvon Roewer,der Die re-animierte Arachnologie förderte den - obgleich unter Ernst Haeckel inJena promoviert Kontakt zu anderen Arachnologen wesentlich. In - aus heutiger Sicht eher als der lebendigen Natur Deutschland stellte sichbald ein ergiebiges Zusam- ferner,klassifizierenderTypologeerscheint.Solehnte menwirken mit RudolfBraun (Mainz) ein, ferner eru.a. die Untersuchungvon Penis und Ovipositor ArachnologieinSenckenberg 5 der Opiliones mit dem Hinweis ab, das würde zu Linyphiiden im "DAHL" (WIEHLE 1956). Vergleicht einer Beschädigung der Objekte fuhren. Mit dem man die Abbildungen aus dieser Zeit mit denjenigen "Katalog der v^raneae" (ROEWER 1942, 1955) hat seiner Micryphantiden-Monographie (WiEHLE 1960a), ersichjedocheinbleibendesDenkmalgesetzt,denn wird ein geringer Qualitätsunterschied verständlich. Die VerleihungderCretzschmar-Medadle,derhöchstenAus- diesesWerkistspätervonBrignoli,dannvonPlatnick zeichnungSenckenbergsfürwissenschaftlicheLeistung,in strukturellnahezuunverändertfortgeschriebenwor- ZusammenhangmitdemzuletztgenanntenWerkdürfte den. - Vgl. Roewers Biographie und Bibliographie ihmwohlgetanhaben. (Kraus 1963). Nachdem Wiehle am Zoologischen Museum Ber- lin,mitdemerüberJahrzehntezusammengearbeitet hatte,eine Enttäuschungerfahren musste,widerrief erseinTestamentundvermachte Senckenbergseine "Sammlungundalleswasdazugehört".Nachseinem Tode,1966,warjedochaneinereguläreÜberführung derBeständenichtzudenken.Mittelsfingierteraus- wärtiger Leihscheine gelang es wenigstens Teilbe- Um stände nach Frankfurt zu holen. Menschen in DDR der jedochnichtinGefahrzubringen,musste dieseAktivitätbaldbeendetwerden.Das in Dessau Verbliebenewurde durch das ZoologischeMuseum Berlinübernommen. Erstnach der"Wende"wares -bislangohneBibliothek-möglich,WiehlesTesta- mentzurealisieren. Arachnologen-TreffenundInternationalisiemng EinerstesTreffenzunächstdeutscherArachnologen hattenErnst KuUmannundWolfgangCrome 1960 am Rande derJahresversammlung der Deutschen Abb.5:H.WiehleausAnlassderVerleihungder Zoologischen Gesellschaft in Bonn arrangiert. Da- Cretzschmar-MedaillealsGastimSenckenberg (1960) mals durften unsere Kollegen aus dem Osten noch Fig.5:H.Wiehleontheoccasionoftheawardof reisenundteilnehmen,aberauchArachnologenaus CretzschmarMedalasaguestattheSenckenberg europäischen Nachbarländern, wie Pater Chrysan- (1962) thus, waren zugegen. Wiehle hatte einen grundle- Wiehlemerktemanhingegenseineprofunde,selbst genden, jedoch in der Folgezeit kaum beachteten erarbeiteteBildungsogleichan.Nachdemeralsein- Beitraggeliefertüberden Embolus des männlichen facher Lehrer schließlich das ihm aufgrund seiner Spinnentasters undfunktionelle Korrelationenzwi- HerkunftfehlendeAbiturnachgeholthatte,konnte schenStrukturendesBulbusundvonEpigyneAüilva er das angestrebte Universitätsstudium aufnehmen. (Wiehle 1960b). Ein Jahrhundert nach Anton 1927 wird er bei Ulrich Gerhardt (Halle) im Alter Menges Werk über die "Preussischen Spinnen" von42Jahrenpromoviert. (1866-1879)hatWiehledessenArbeitsweise-jetzt mitganzanderenoptischenMöglichkeiten-fortent- Daserfolgteaufgrundeinervergleichenden,bisheutegültig wickelt. gebliebenenArbeitüberden RadnetzbaubeiUloboriden undAraneiden.HierauserklärtsichdieSelbstverständlich- Da Kullmann wegen eines längerfristigen keit,mitdererdaslebendeTierbeiseinerArbeiteinbezog Aufenthalts an der Universität Kabul (Afghanis- undStrukturundFunktionzueinanderinBeziehungsetzte; tan) ausgeschieden war, übernahm Otto Kraus die heutenennenwirdasCo-Adaptation.-Beiderpersonellen Organisation des von allen Beteiligten dringlich "Umstellung"inderdamaligenSowjetischenBesatzungs- gewünschten nächsten Treffens. Es fand 1961 zone(SBZ)verlorerseinAmtalsMittelschul-Rektorund - abermals inVerbindung mitderDeutschen Zoo- hatteinDessauineinerWaggonfabrikbeiderHerstellung logischen Gesellschaft - in Saarbrücken statt und vonfürChinabestimmtenKühlwagenzuarbeiten.Wiehle führte zuweitererInternationalisierung,indem z.B. hatte dort Glaswolle mit bloßen Händen zu installieren. Und doch entstand in diesenJahren die Bearbeitung der Pierre Bonnet (Toulouse) und Max Vachon (Paris) zugegenwaren. 6 O.Kraus Abb.6:M.Vachon undO.KrausinderSektionArachnologie(April 1964):beiderVorbereitungdes3.Internationalen Kongresses,Frankfurt 1965 Fig.6:M.VachonandO.KrausintheArachnologicalSection (April 1964):preparingthe3"^InternationalCongress, Frankfurt 1965 Man hatte vereinbart, die nächste Tagung 1965 in VerbindungmitdemAmtdesDirektorsdesdortigen Frankfurt am Senckenberg abzuhalten und dabei Zoologischen Museums) ereilte. Mit Blick aufdie einen noch weiter gefassten Rahmen anzustreben. geleistete Aufbauarbeit, das mit persönlichem Ein- An damaligen Verhältnissen gemessen, hätte die satzErreichtewardieLoslösungvondembisherigen Veranstaltung tatsächlich kaum internationaler sein Arbeitsbereichschmerzlich,aberunvermeidlich.Der können. Das war der 3., jetzt in vollem Umfang damalige Museumsdirektor sah keine Möglichkeit internationale Kongress für Arachnologie. Damals einVerbleiben in Frankfurtzubewirken. wurdedas C.I.D.A.miteinemweltweitgefächerten Als Nachfolger hätte in Manfred Graßhoff, Netzvon "Correspondants" gegründet. Es funktio- einer der zuvor im Arbeitsbereich Arachnologie/ niertejahrzehntelangAvünschenswertgut. Sein Sitz Myriapodologie tätigen Examenskandidaten, zur in Paris behielt Bestand bis zur Umbenennung in Verfügung gestanden. Durch seine Dissertation ISA(InternationalSocietyofArachnology)unddem über "Morphologische Kriterien als Ausdruck von "Umzug" indieUSAimJahr 1999. Artgrenzen" (GRASSHOFF 1968) wäre er hervor- Bereits imAnschluss an die Zusammenkunftin ragend ausgewiesen gewesen, denn ihm war unter Saarbrücken hatte sich eine zunehmend herzliche EinbezugvonFunktionsmorphologieundVerhalten Freundschaft mit den Kollegen in Paris ergeben, einevorbildliche Synthese gelungen-ganzim Ge- insbesondere mit Max Vachon. In wechselseitigen gensatz zu dem inzwischen verbreiteten Operieren Arbeitsgesprächen,entwickeltesicheineregelrechte mit"charactersassuch".-ObgleichGraßhoffdeshalb "Achse" Frankfurt-Paris (Abb. 6), die mit dem 4. der "geborene" Nachfolger gewesen wäre, betraute Kongress(Paris,8.-13.April1968)einenHöhepunkt man ihn aber mit einem neuen Arbeitsgebiet im erreichte. BereichderCoelenteraten. Zugleich hatte keiner damit gerechnet, dass Von1969bisheute die frei werdende Stelle des Bereichs Arachnologie ImJahre 1965 habilitierte sich der Verfasser an der andersartige Verwendungfinden soUte (Süßwasser- Universität Frankfurt für das Fach Zoologie. Das ökologie),mitderFolge,dassdamitweitere30Jahre hatte zur Folge, dass ihn bereits 1968 der Rufauf einer Unterbrechung aktiven Wirkens beginnen einen Lehrstuhl an der Universität Hamburg (in würden. ArachnologieinSenckenberg 1 Es ist das große Verdienst von Manfred Graßhoff, Kraus O. (1963): Carl Friedrich Roewer (1881-1963). dass er die Arachnologie langfristig und nebenher -Senckenbergianabiol.44:553-562 weiterverwaltetund damitfunktionsfähiggehalten Kraus O. (1984): Hermann Wiehle, 1884-1966. Zum hat. - Lassen Sie uns hoffen, dass diejetzt erfolgte 100. Geburtstag. - Verb, naturwiss. Ver. Hamburg WiederbelebungdersenckenbergischenArachnolo- (NF)27:363-371 gielangfristigBestandhabenwird. RoewerC.F.(1923):DieWeberknechtederErde.Syste- matischeBearbeitungderbisherbekanntenOpiliones. G.Fischer,Jena.1116 S. Literatur Bösenberg W. & E. Strand (1906): Japanische RoewerC.F. (1942): KatalogderAraneaevon 1758bis Spinnen. - Abh. senckenberg. naturforsch. Ges. 30: 1940. 1.Band.NaturaVerlag,Bremen. 1040 S. 93-422 Roewer C.F. (1955): Katalog der Araneae von 1758 CLERCK C. (1757): Svenska spindlar, uti sina hufvud- bis 1940,bzw. 1954.2.Band.Inst. Roy.sei.nat.Belg., Bruxelles. 1751 S. slägter indelte samt under nägra och sextio särskildte arter beskrefne och med iUuminerade figurer uplyste. Wider K.F (1834): Beschreibung der Arachniden. In: L.Salvii,Stockholm. 154S.,pl. 1-6 ReuSS A. (Hrsg.): Zoologische Miscellen. - Abh. Grasshoff M. (1968): Morphologische Kriterien als Mus.Senckenberg. 1: 195-281 Ausdruck von Artgrenzen bei Radnetzspinnen der Wiehle H. (1956): Spinnentiere oder Arachnoidea SubfamilieAraneinae(Arachnida:Araneae:Araneidae). (Araneae).28.FamilieLinyphiidae-Baldachinspinnen. -Abh.senckenberg.naturforsch.Ges.516: 1-100 -TierweltDeutschlands44: 1-337 Kraus O. (1954): Myriapoden aus El Salvador. - Sen- WiehleH.(1960a):SpinnentiereoderArachnoidea(Ara- ckenbergianabiol.35:293-349 neae).XI.Micryphantidae-Zwergspinnen.-Tierwelt Deutschlands47: 1-620 KrausO.(1955):SpinnenausElSalvador(Arachnoidea, Araneae).-Abh. senckenberg. naturforsch. Ges. 493: WiehleH.(1960b):DerEmbolusdesmännlichenSpin- 1-112 nentasters.-Verh.dtsch.zool.Ges. 1960:457-480

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