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ANTIKE MOSAIKEN IN KILIKIEN. Band II Die heidnischen Mosaiken PDF

234 Pages·1972·310.151 MB·German
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.r-ni .«r» ANTIKE MOSAIKEN IN KI LI KIEN : ^^^^^^^^^^^^^^^p BUDDE • ANTIKE MOSAIKEN IN KILIKIEN LUDWIG BUDDE ANTIKE MOSAIKEN IN KILIKIEN Band II Die heidnischen Mosaiken VERLAG AUREL BONGERS RECKLINGHAUSEN BEITRÄGE ZUR KUNST DES CHRISTLICHEN OSTENS Band 6 © 1972 Verlag Aurel Bongers Recklinghausen Alle Rechte, auch diejenigen der photomechanischen Wiedergabe und des auszugsweisen Abdrucks, vorbehalten Landschafts- und Münzzeichnungen: Theo Kleppe Gesamtherstellung: Graphische Kunstanstalt Aurel Bongers Recklinghausen Printed in Germany • ISBN 3-7647-0220-6 VORWORT Die Herausgabe dieses zweiten Teils der doppelbändigen Veröffentlichung »Antike Mosaiken in Kilikien« hat bedauerlicherweise eine große Verzögerung erfahren. Die Gründe hierfür sind verschiedener Art. Keinesfalls lag die Schuld beim Verleger, der im Gegenteil ständig auf die Fertigstellung gedrängt hat. In Wahrheit haben zahlreiche Verpflichtungen hochschulpolitischer Natur den Autor immer wieder daran gehindert, den endgültigen Abschluß des weit fortge- schrittenen Unternehmens zu bewerkstelligen. Wie in vielen Parallelfällen wird hier ganz offenkundig, wie sehr zeit- und kräftezehrende Belastungen ungewöhnlicher Art manche Uni- versitätslehrer im heutigen Deutschland in ihrer wissenschaftlichen Forschung, einer ihrer we- sentlichen Aufgaben überhaupt, behindern können. Die Verzögerung des Erscheinungstermins ist auf der anderen Seite jedoch dem Buch zugute- gekommen; auf diese Weise ist es nämlich möglich gewesen, eine Anzahl von Plänen kilikischer Städte anzufertigen und dem Band einzuordnen. Nunmehr sind von sämtlichen Fundorten antiker Mosaiken in Kilikien Übersichtspläne wiedergegeben. Ihre Anfertigung erforderte des- halb so schwierige und langwierige Vorarbeiten, weil bis dahin keine oder allenfalls völlig unzulängliche Pläne dieser Art existierten. In diese Pläne, in denen jetzt schon die bis heute bekannten wichtigsten antiken Bauten und Denkmäler in situ wie auch die Fundstellen der behandelten Mosaiken vermerkt sind, können fortab neue Funde und Entdeckungen nach- getragen werden. Bei der Anfertigung der Pläne habe ich die wohlwollende Unterstützung zahlreicher türkischer offizieller Stellen in Ankara und in den jeweils zuständigen Städten erfahren. Es ist mir eine angenehme Pflicht, allen hieran Beteiligten auch an dieser Stelle meinen Dank zum Ausdruck zu bringen. Mein besonderer Dank gilt in diesem Punkt der unermüdlichen Hilfsbereitschaft der Kollegin Güler Huner vom II Imar Müdürlügü in Adana, einer der besten Kenner der Topographie des gesamten Kilikien. Wie bei meinen früheren Forschungsarbeiten in Kilikien gebührt mein Dank für Genehmigung und Förderung derselben der Generaldirektion der Altertümer und Museen (Eski Eserler ve Müzeler Genel Müdürlügü) in Ankara, insbesondere Staatssekretär Mehmet önder und Ge- neraldirektor Hikmet Gürcay. Wie stets haben uns an Ort und Stelle die zuständigen Mu- seumsdirektoren in jeder Weise unterstützt: Süheilä Keskin — damals in Antakya, jetzt in Ankara —, Hädi Altay — damals in Adana, dann in Konya, jetzt in Istanbul —, Aytug Tasyürek in Adana und Mehmet Belen in Silifke. Die hilfreiche Unterstützung zahlreicher Kollegen des In- und Auslandes bei der Beschaffung von Vergleichsmaterial und der Übermitt- lung von Auskünften ist mit Dank an den betreffenden Stellen vermerkt. Mein großer Dank gebührt für die finanzielle Unterstützung der Forschungen und der Publi- kation dem Minister für Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, dem Kanzler der Westfälischen Wilhelms-Universität, Oswald Frhrn. von Fürstenberg, sowie der Gesellschaft zur Förderung der Universität Münster. In diesen Dank schließe ich eine Reihe von Freunden und Finnen mit ein, die unsere Aufgaben wiederum durch finanzielle Hilfe und Stiftung von Arbeitsmaterial gefördert haben. Letzteres betrifft auch die photographische Ausrüstung, die durch leihweise Überlassung von Geräten durch die Firmen Leitz, Linhof und die Rollei-Werke in Braunschweig ergänzt wurde, wie wiederum ein Teil des Filmmaterials durch die Agfa-Gevaert AG in Leverkusen dankenswerterweise kostenlos zur Verfügung gestellt worden ist. Es ist mir eine angenehme Pflicht, Herrn Aurel Bongers meinen tiefempfundenen Dank für die Herausgabe dieses Bandes auszusprechen; seinem echten Interesse an der Kunst überhaupt, der antiken und frühchristlichen im besonderen, ist nicht zuletzt die großzügige Ausgestaltung beider Bände zu verdanken. Für verlegerische Betreuung gilt mein Dank zugleich auch Herrn Heinz Friedrich Bläsing im Verlag Aurel Bongers. Die Pläne und Rekonstruktionszeidmungen dieses Bandes haben dankenswerterweise die Graphikerin Fräulein Ingrid Lepel-Münster zum größeren Teil und zu einem kleinen Teil der Graphiker Herr Günter Ognibeni-Münster an- gefertigt, einen Teil der photographischen Vergrößerungen Fräulein Renate Uhlenhaut, Photo- graphin des Archäologischen Seminars der Universität Münster. Mit dem Gefühl herzlichen Dankes erwähne ich schließlich die mannigfaltige Hilfe und Unter- stützung meiner jungen Mitarbeiter: Dr. Almut von Gladiß, Ulrike Thesenvitz, Günter Gro- motka, Helmut Knirim und Andreas Schmidt-Colinet, sowie meiner Sekretärin Ingrid Schieferbein. Beide Bände widme ich in Dankbarkeit meiner lieben und stets verständnisvollen Lebensgefährtin. EINLEITUNG Die schönste Blüte der hellenistisch-römischen Kultur Kleinasiens ist die Kunst. In ihrem hellen Glanz erstrahlten in den Jahrhunderte währenden Zeiten der Fax Romana auch die großen Städte der volkreichen Provinz Kilikien. Was hier an Zeugnissen antiker Kunst im Lauf der letzten Jahrzehnte durch Zufallsfunde und Ausgrabungen aus Schutt und Trümmern zutage- gekommen ist, vermag freilich nur eine annähernde Vorstellung von dem gewaltigen Umfang und von der hohen Qualität dessen zu vermitteln, was einst vorhanden war. Unter den bedeutendsten Städten Kilikiens, Tarsus, Seleukeia, Adana, Mopsuhestia und Ana- zarbus, herrschte während der Römerherrschaft ein edler Wettstreit um den Rang und Preis der »ersten, besten, sonst nie erreichten Metropole« der Kultur und Künste. Von daher wiederum erhielten Künstler und Künste ständig erneute Impulse und rasch sich fortentwickelnde Bewe- gungen. Kunst zu fördern und ihre Erzeugnisse zu bewundern und zu preisen, galt damals als eine der selbstverständlichen und vornehmsten Pflichten des Wohlstandes und der Bildung. Über die Fußböden der öffentlichen und privaten Bauwerke breitete sich der reiche Schmuck der Mosaikkunst. Die Fülle der einst in Kilikien vorhandenen, zu größtem Teil noch unter dem Schutt der Jahrhunderte verborgen liegenden Mosaiken heidnischen Charakters kann man sich kaum umfangreich genug vorstellen. Zahllose Mosaikwürfel, aufgelesen in jeder Ruinenstätte der Provinz, bestätigen uns unmittelbar diesen Schluß. In jedem älteren Bericht von europäischen Forschern und sonstigen interessierten Reisenden ist immer wieder die Rede von aufgefundenen Mosaiken, die wegen ihrer Farbenpracht lobend herausgehoben werden. Bedauerlicherweise ist von all den auf diese Weise bekanntgewordenen Mosaiken Kilikiens heutzutage nirgendwo mehr etwas zu sehen oder auch nur in geringsten Resten nachweisbar. Wie so viele andere Kunstwerke sind gerade die musivischen Kunstschöpfungen mutwilligen Zerstörungen zum Opfer gefallen, weil die primitive Vorstellung der einfachen Leute und Bauern Anatoliens mit einem Mosaikboden stets den Gedanken und die Vorstellung verbinden, solch kunstvolle Böden hätten keine andere Aufgabe gehabt als die, mit ihrer Hilfe Schätze von Gold, Geschmeide und Geld zu verbergen und zu verschließen. Mit den zerstobenen Hoffnungen solcher Schatzsucher sind leider auch die Mosaiken selbst zerstört worden. Einen Wandel hat in unseren Tagen dankenswerter- und anerkennungswerterweise die ständig wachsende über- 9 wachung und Fürsorge antiker Denkmäler von Seiten der Generaldirektion der Altertümer und Museen in Ankara herbeigeführt. Dieser Institution und deren regionalen und örtlichen Beamten und Wächtern in erster Linie wird die Erhaltung der Mosaiken Kilikiens verdankt, die in diesem Band zusammengefaßt der Forschung und der interessierten Öffentlichkeit vorgelegt werden. Hinsichtlich des zahlenmäßigen Umfangs handelt es sich um verhältnismäßig wenige Stücke. Das hängt damit zusammen, daß es sich in allen Fällen um Zufallsfunde handelt. In ihren je- weiligen Fundorten ist bisher in keinem Fall eine systematische Grabung größeren Umfangs durchgeführt worden. Zufallsfunde dieser Art aber machen es zur Gewißheit, daß systematische Forschungen und Ausgrabungen auf diesem Kunstgebiet reiche Ernte einholen werden. Angesichts des zahlenmäßig geringen Umfangs kilikischer Mosaiken profanen Charakters wäre es vermessen, bereits heute aufgrund des vorhandenen Materials eine Sondergattung kilikischer Mosaiken im Rahmen der gesamten kleinasiatisch-römischen Mosaikkunst herausarbeiten zu wollen. Alles was Mosaikböden des hellenistischen Ostens von Mosaiken anderer Kunstland- schaften des weiten römischen Imperiums, insbesondere Italiens und der Westprovinzen, unter- scheidet, das gilt voll und ganz auch für das hellenistisch-römische Mosaik in Kilikien. Der Entwiddungs- und Abwicklungsablauf der kaiserzeitlichen musivischen Kunst im helle- nistischen Osten ist bekanntlich dank des von amerikanischen Archäologen ausgegrabenen un- erschöpflichen Mosaikschatzes von antiken Hausböden zu Antiochia am Orontes verhältnis- mäßig genau verfolgbar. Soweit wir das bis heute beurteilen können, ist die Entwicklung der musivischen Kunst Kilikiens mit der der benachbarten syrischen Kunstmetropole so eng ver- bunden gewesen, daß auf der einen Seite überzeugende und schlagende Unterschiede zwischen beiden nicht erkennbar sind, auf der anderen Seite musivische Kunsterzeugnisse der altsyrischen Hauptstadt willkommene Parallelen in Hinblick auf die kunstgeschichtliche, stilistische und zeit- liche Einordnung kilikischer Mosaiken bieten. Wahrscheinlich jedoch wird sich eines Tages auf- grund eines vermehrten Bestandes an kilikischen Mosaikschöpfungen erweisen lassen, daß kili- kische Kunstmetropolen, allen voran Tarsus, im Rahmen des hellenistisch-römischen Mosaiks des Ostens eine eigene Stellung und einen besonderen Rang besessen haben, so daß es dann berechtigt sein wird, von kilikischen Mosaiken statt von antiken Mosaiken in Kilikien zu spre- chen. Allein schon ein solch hervorragendes und einmaliges Meisterwerk wie das Tarsus-Mosaik im Museum von Antakya, eines der reichsten und künstlerisch vollkommensten der ganzen Serie, ist hierfür Zeugnis genug. Alle in diesem Band zusammengetragenen Mosaiken Kilikiens paganen Charakters sind von guter Qualität; sie betrifft sowohl die Erfindungsgabe, die subtile Ausführung und den hohen Stand der Technik als auch insbesondere die reiche Farbgebung und das auffallende Bestreben der Künstler nach der Wiedergabe von Dreidimensionalität, Raumtiefe und impressionistische Gestaltungsweise. Hier ist, wie im polychromen Mosaik des griechischen Ostens überhaupt, die Fortsetzung der griechisch-hellenistischen Tradition deutlich erkennbar. Die Bilderwelt der heidnischen Mosaiken Kilikiens beschränkt sich, sieht man von den rein ornamentalen Böden in Adana und Seleukeia ab, auf Themen der griechischen Mythologie (Orpheus, Dirke, Triumph des Neptun, Tethys), Palästraszenen und Meerestiere. Die Entstehungszeit der kilikischen Mosaiken profanen Charakters reicht vom dritten bis in das fünfte Jahrhundert nach Christus. Die Glanzzeit hellenistisch-römischer Mosaiken des Ostens im zweiten Jahrhundert nach Christus ist bis jetzt noch durch kein Zeugnis vertreten. 10

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