Das Bestreben dieses Bandes geht dar auf hinaus, den Vor/ang des Versuchs, das Seiende aufgrund logischer Identi tätsaussagen rational zu bestimmen, als hinfällig auszuweisen. Von der Entste hung von Welt durch die Metapher bis zur Darstellung der Verfallserscheinun gen, die im Da-sein auftreten, sobald die metaphorische Bindung des Seienden an das Sein verloren geht, steigt die Einsicht in die Wichtigkeit, die Differenz zu be denken, die sich auftut zwischen dem Anspruch des Seins und der Erwiderung durch den Menschen, - als einem Seien den unter Seiendem-, dem das Wortei gen ist. Daher wird abschließend und zu sammenfassend die Problematik des Verhältnisses von Identität und Diffe renz behandelt, und zwar mit der huma nistischen Methode der Interpretation ausgewählter Texte. Umschlagabbildung: Dali, nackt, bei der Betrachtung von 1 fünf regelmäßigen Körpern, verwandelt in Korpuskeln, in denen plötzlich Leo nardos Leda erscheint, chromosomati siert von Galas Gesicht. Wilhelm Fink Verlag Ernesto Grassi ! Hugo Schmale, Hrsg. Das Gespräch als Ereignis Ein semiotisches Problem Zürcher Gespräche I Die Zürcher Gespräche, die im Jahre 1977 begannen, sind eine Antwort auf den deutlich sichtbaren Trend zu welt weiter interdisziplinärer Kommunika tion. Die Erkenntnis, daß trotz eines vorhandenen Bedürfnisses nach echtem Gespräch bei Zusammenkünften von Wissenschaftlern lediglich Monologe Einzelner zustande kommen, war Grund zu der Frage, ob das häufige Scheitern von Gesprächen ein rein formaler sei oder ob nicht tiefere Ursachen vorlie gen, die mit der heutigen Auffassung von Wissenschaft zusammenhängen. Es galt somit, wissenschaftliches Selbstver ständnis und Kommunikationsform in korrelativer Beziehung zu sehen. Mono log, Dialog und Gespräch verweisen da bei auf unterschiedliche Interessenhal tungen: Der wissenschaftliche Monolog beruht auf rationalen Schlußfolgerun gen, die aus den Prämissen des jeweils Vortragenden resultieren. Im Dialog sucht man nach gemeinsamen Prämis sen, die über ihre punktuelle Gültigkeit im Hier und Jetzt hinausgreifen. Beiden Kommunikationsformen ist gemeinsam, das Individuelle, die historische Situa tion und Interaktion der Beteiligten als unwissenschaftlich und relativ auszu schließen. Allein das Gespräch zielt dar auf ab, im Rahmen der aktuellen Sprech situation gültige und waltende Prämissen zu suchen und zu finden. Die vorliegenden Gesprächsprotokolle sind ein Spiegelbild dieses Findungspro zesses. Ihre wesenhafte Unabgeschlos senheit soll zu weiteren Gesprächen her ausfordern. Grassi/Schmale, Hrsg., Anspruch und Widerspruch Zürcher Gespräche II Ernesto Grassi I Hugo Schmale (Hrsg.) Anspruch und Widerspruch Wilhelm Fink Verlag München ISBN 3-7705-2446-2 © 1987Wilhelm Fink Verlag, München Satz und Druck: Druckerei Heinz Neubert GmbH, Bayreuth Bindung: Graph. Betriebe F. Schöningh, Paderborn Inhaltsverzeichnis VORWORT·········································································· 9 EINLEITUNG: WAS HEISST ANSPRUCH UND WIDERSPRUCH? .................•.... 11 ERSTER TEIL DER ANSPRUCH DES SEINS: ENTSTEHUNG VON WELT........... 19 I. Die welt-stiftende Funktion der Metapher................. 21 Vorbemerkungen der Herausgeber................................ 21 foaquin Barcel6 .................................... „.„ .... „.„„„„.„... 24 1. Die Metapher als Prinzip der Ordnung ........ 25 „ ..• „ „ 2. Metapher: nicht nur ein Kunstgriff der Sprache, sondern Sinnstiftung ... 27 „ •....••.•...••. „ •. „.„„ ......• „ „ „. 3. Die Fähigkeit des Ingeniums ................................. 29 4. Der Horizont der Dinge ....................................... 30 II. Die Hermeneutik des Fremden.................................. 35 .„ ... „........................ Vorbemerkungen der Herausgeber 35 Walter Veit ......................................... „ .. „ ..................... 43 1. Der Schwebezustand............................................. 43 2. In der Fremde zur eigenen Schöpfung kommen: Odysseus oder Aeneas ........................................... 47 6 Inhalt 3. Das Scheitern gegenüber dem Gegebenen und der Landschaft . . ...... ... . ... ..... .. . . ... ... ... ... ... .... .. . .. . . . .. .. . . . .. . 50 4. Der Gegensatz von Stadt und Land, von Zivilisation und Natur.......................................... 54 III. Die Eröffnung der Welt auf dem Theater . ...... .. .. . .. .... 71 Vorbemerkungen der Herausgeber mit einem autobiographischen Exkurs von Ernesto Grassi ............ 71 Erwin Axer ..... ... ............................................................ 81 1. Das Lesen des Textes . .... ......... ....... .. .. ..... ............ ... 82 2. Die Handlung und der Konflikt .. ..... ... . ............ ..... 87 3. Die Probenphase................................................... 91 N. Das Lesen und das Selbst ............................................ 97 Vorbemerkungen der Herausgeber ................................ 97 Eu gen Baer . .. . .... .... .... ... ... . . . ... . ... ... ...... .. . .. ... . .......... ..... 98 1. Das Lesen als Informationsverarbeitung................ 100 2. Das Lesen als Weg zur Selbsterkenntnis................ 104 3. Das Lesen als Selbstentwerdung ............................ 107 4. Epilog.................................................................... 111 V. Die verdorbene Sprache oder Der Fluch der Kürzel.. 113 Vorbemerkungen der Herausgeber ................................ 113 Eu gen Baer .................................................. ................... 115 1. Saussure: Vom Bild zum Schreiben ....................... 117 2. Derrida: Vom Schreiben zum Bild .. . .. ... ...... .......... 120 3. Das Schreiben und das Selbst................................. 123