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Anonyme Untote PDF

303 Pages·2011·1.94 MB·German
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1 2 Inhaltsverzeichnis DAS BUCH DER AUTOR Widmung KAPITEL 1 KAPITEL 2 KAPITEL 3 KAPITEL 4 KAPITEL 5 KAPITEL 6 KAPITEL 7 KAPITEL 8 KAPITEL 9 KAPITEL 10 KAPITEL 11 KAPITEL 12 KAPITEL 13 KAPITEL 14 KAPITEL 15 KAPITEL 16 KAPITEL 17 KAPITEL 18 KAPITEL19 KAPITEL 20 KAPITEL 21 KAPITEL 22 KAPITEL 23 KAPITEL 24 KAPITEL 25 KAPITEL 26 KAPITEL 27 KAPITEL 28 3 KAPITEL 29 KAPITEL 30 KAPITEL 31 KAPITEL 32 KAPITEL 33 KAPITEL 34 KAPITEL 35 KAPITEL 36 KAPITEL 37 KAPITEL 38 KAPITEL 39 KAPITEL 40 KAPITEL 41 KAPITEL 42 KAPITEL 43 KAPITEL 44 KAPITEL 45 KAPITEL 46 KAPITEL 47 KAPITEL 48 KAPITEL 49 KAPITEL 50 KAPITEL 51 KAPITEL 52 KAPITEL 53 KAPITEL 54 KAPITEL 55 KAPITEL 56 KAPITEL 57 KAPITEL 58 Danksagung Copyright 4 DAS BUCH Andy Warner erwacht nach einem Autounfall als Untoter. Von seinen Eltern in den Weinkeller verbannt, sind die einzigen Lichtblicke in seinem Leben die Treffen der Anonymen Untoten, einer Zombie-Selbsthilfegruppe. Gemeinsam kämpfen Andy und seine Freunde, unter ihnen seine neue Liebe Rita, eine sexy Selbstmörderin mit Lippenstiftfetisch, um einen Platz in einer Gesellschaft, die den Untoten ihre Bürgerrechte verweigert, sie nicht arbeiten lässt und sogar gewaltsam gegen sie vorgeht. Sie wollen das, was alle wollen: Liebe. Dummerweise wollen sie auch das, was alle Zombies von jeher wollen: Menschenfleisch… DER AUTOR Scott G. Browne studierte zunächst Betriebswirtschaft, schlief jedoch in den Vorlesungen regelmäßig ein. Erst durch sein Enga- gement für das Studententheater entdeckte er seine Leidenschaft fürs Schreiben. Die nächsten Jahre arbeitete Browne in Holly- wood, bevor er schweren Herzens dem glamourösen Lebenswan- del den Rücken kehrte, um sich ganz seinen Romanen zu wid- men. Besuchen Sie den Autor im Internet unter www.sgbrowne.com 5 Für Shaka Danke, dass du mir die Möglichkeit gegeben hast, he- rauszufinden, was ich tun möchte. 6 KAPITEL 1 Es ist dunkel, als ich auf dem Boden langsam wieder zu mir komme. Durch ein Fenster dringt schwaches Kunstlicht, was eigentlich nicht sein kann, denn im Weinkeller gibt es gar keine Fenster. Mit dieser Frage werde ich mich allerdings erst beschäftigen, wenn ich herausgefunden habe, warum ich auf dem Rücken in einer Lache liege, die meine Klamotten durchweicht. Außerdem höre ich irgendwo Sammy Davis Jr. »Jingle Bells« singen. Als ich mich aufsetze, kullert etwas von mir herunter und lan- det mit einem lauten, dumpfen Knall neben mir. Eine Flasche. Im schwachen Licht, das durch das Fenster fällt, kann ich erkennen, wie sie über den Boden davonrollt, bis sie klirrend an die Wand stößt. Eine leere Weinflasche. Und die Wand ist gar keine Wand, sondern der Sockel des Backofens. Ich befinde mich in der Küche. Auf der Digitalanzeige im oberen Bereich des Herdes springt die Uhr von 12:47 auf 12:48. Mir dröhnt der Schädel. Ich weiß zwar nicht, wie viele Fla- schen Wein ich getrunken habe, aber ich kann mich noch erin- nern, dass ich vor dem Mittagessen damit angefangen habe. Den Grund für mein Saufgelage habe ich so deutlich vor Augen wie die digitalen Ziffern der Herduhr, aber keine Ahnung, wo die letzten zwölf Stunden abgeblieben sind. Oder wie ich in der Küche gelandet bin. Oder in was für einer Flüssigkeit ich hier hocke. Einerseits will ich es gar nicht wissen, andererseits möchte ich einfach glauben, dass es sich lediglich um vergorene Trauben handelt. Dass ich es irgendwie aus dem Weinkeller in die Küche geschafft habe, ohnmächtig geworden bin und dabei den Wein ausgekippt habe. Allerdings sind meine Klamotten vorne kein bisschen feucht, sondern nur auf der Rückseite, und da die Fla- 7 sche auf meiner Brust lag, als ich zu mir kam, kann ich den Wein nicht auf den Boden geschüttet haben, ohne mein Hemd zu besp- ritzen. Ich greife mit der Hand in die Lache, eine geronnene, klebrige Flüssigkeit, und halte sie mir unter die Nase. Ein süßer Geruch. Zunächst glaube ich, dass es sich um Joghurt oder Erdbeermar- melade handelt, bis ich den Finger in den Mund stecke. Erdbeer-Sahne-Eis von Baskin-Robbins. Das Lieblingseis mei- nes Vaters. Er hat stets mindestens zwei Ein-Liter-Packungen da- von im Gefrierschrank. Ich kapiere nur nicht, was es auf dem Kü- chenboden verloren hat. Doch als ich mich umdrehe und wan- kend aufrapple, verstehe ich, warum. Dort liegen drei aufgeplatzte Packungen Eis, deren geschmol- zener Inhalt über den Boden gelaufen ist. Umgeben von Schach- teln Tiefkühlgemüse, Gefrierfleischpackungen, Tüten mit gefro- renem Saftkonzentrat und einem halben Dutzend Eiswürfelscha- len; die Würfel sind aufgetaut und haben sich mit der Eiscreme zu der Pfütze vermischt. Scheiße, denke ich. Was hab ich bloß angerichtet? Nicht, dass das jetzt wirklich wichtig wäre. Denn meine Eltern werden mich in den Zoo geben, sobald sie aus Palm Springs zu- rückkehren. Falls mein Vater morgen nach dem Aufstehen über das, was ich angerichtet habe, nicht ohnehin so aufgebracht ist, dass er die Reise abbläst und mich aus reiner Bosheit in eine For- schungseinrichtung bringen lässt. Ich habe keine Ahnung, was ich damit bezwecken wollte, als ich den kompletten Inhalt des Gefrierteils auf den Küchenboden geworfen habe, aber es wäre wohl keine dumme Idee, möglichst viel davon wieder zurückzustopfen und den Rest zu entsorgen, bevor meine Eltern aufwachen. Doch als ich das Gefrierfach öff- ne, muss ich feststellen, dass dort kein Platz mehr ist. Es ist bereits von meinen Eltern belegt. Ich kann Hände, Beine und Füße erkennen und das Gesicht meines Vaters, das mich aus dem zweiten Fach anstarrt. Sein Kopf sowie die übrigen Körper- 8 teile meiner Eltern stecken in großen Gefrierbeuteln. Die meisten zumindest. Denn im Kühlschrank befinden sich ebenfalls einige Teile von ihnen. Der ganze Wein, den ich getrunken habe, will plötzlich wieder zurück in die Flasche, und ich schaffe es gerade noch zur Spüle. Eigentlich ist es mehr wie rückwärts trinken. Lediglich Wein und etwas Magensäure. Glücklicherweise kein einziger Brocken von Mom oder Dad. Unser Verhältnis war nicht immer so. Sicher, wir hatten die üblichen Konflikte und Streitigkeiten, mit denen sich die meisten Eltern und Söhne herumschlagen müssen. Hormone. Das Ringen um Selbstständigkeit. Verborgenes ödipales Verlangen. Doch wenn der einzige Sohn von den Toten zurückkehrt, er- zeugt das eine ganze neue Dynamik, auf die ein durchschnittli- ches Elternpaar einfach nicht vorbereitet ist. Schließlich gibt es für den Umgang mit spontaner Wiederau- ferstehung kein Handbuch. So lautet der Fachbegriff für Zombies, den die Experten in Talkshows und Nachrichtensendungen ver- wenden, als ob sie wüssten, wie es sich anfühlt, als wiederbelebte Leiche herumzulaufen. Sie haben keine Vorstellung von den emotionalen Auswirkungen einer beschleunigten Verdauung. Oder davon, wie schwer es ist, das Gewebe davor zu bewahren, sich zu verflüssigen. Mein Vater hielt sich für so was wie einen Experten. Und da- mit meine ich, dass er der Einzige war, der sich für einen Exper- ten hielt. Auf jedem Gebiet. Klempnerarbeiten. Politik. Körperpflege. »Weißt du, Andrew, wenn du deine Mitesser loswerden willst, musst du sie mit Olivenöl und Essig beschmieren.« 9 Er hat das wirklich geglaubt. Zum Glück hat er wenigstens das Kochen Mom überlassen. Sonst wäre ich das einzige Kind in meiner Schule gewesen, das Rucola-Salat mit Birnenscheiben, Asiago-Käse und Akne-Gel hätte essen müssen. Verstehen Sie mich nicht falsch. Mein Dad war kein Idiot. Er glaubte lediglich, stets Recht zu haben, selbst wenn er keine Ah- nung hatte, wovon er überhaupt redete. Er hätte einen großartigen Politiker abgegeben. Jedenfalls muss ich mich bei meinem Vater für die Auswahl des Kühlschranks bedanken. Meine Mutter wollte ein doppeltüri- ges Modell von Whirlpool, doch mein Vater bestand auf einem Gerät von Amana, in dem sich das Gefrierabteil unten befindet. Er meinte, das sei energiesparender, weil es die kalte Luft nach unten anstatt nach oben befördert. Und er hat behauptet, dass es eine bessere Aufteilung der Fächer besitzt. Während die Köpfe meiner Eltern und die meisten ihrer Gliedmaßen im Gefrierteil liegen, befinden sich ihre Körper, von der Hüfte bis zur Schulter, im Kühlschrank. Bei einem doppeltü- rigen Modell hätte ich ihre Torsi nie in die Fächer gekriegt. Dan- ke, Dad. Auf dem CD-Spieler im Wohnzimmer läuft Dean Martins »Auld Lang Syne«. Während ich auf meine Eltern in der Kühlkombination starre, auf ihre zwischen die Mayonnaise und die Reste eines Thanksgi- ving-Truthahns gezwängten Oberkörper, ihre in Gefrierbeutel verpackten Köpfe, erfasst mich ein surreales Gefühl der Ungläu- bigkeit. Dem Gesichtsausdruck meines Vaters nach zu urteilen ist er genauso überrascht wie ich. Vielleicht wäre all das nicht geschehen, wenn mein Vater sich die Zeit genommen hätte, zu verstehen, was ich durchmache, ans- tatt mich wie einen Aussätzigen zu behandeln. Aber vielleicht rede ich mir das nur ein. Vielleicht war alles, was zwischen dem Unfall und jetzt pas- siert ist, einfach unvermeidlich. 10

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