Seminar für Kapitalmarktforschung und Finanzierung ludwig-Maximilians-Universitäl München Schackstraße 4 . 80539 München König Anlegerschutz im Investmentrecht GABLER EDITION WISSENSCHAFT Seminar für Kapitalmarktforschung und Finanzierung ludwig-Maximilians-Universitäl Manchen Schackstraße 4 . 80539 München Markus König An legersch utz im Investmentrecht Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Theodor Baums DeutscherUniversitäts Verlag Die Deutsche Bibliothek -ClP-Einheitsaufnahme Konig, Markus: Anlegerschutz im Investmentrecht / Markus Konig. Mit einem Geleilw. von Theador Baums. -Wiesbaden : Dt. Univ.-Verl. ; Wiesbaden : Gabler, 1998 (Gabler Edition Wissenschaft) Zugl.: Osnabriick, Univ., Diss., 1998 ISBN 978-3-8244-6668-9 ISBN 978-3-322-92347-9 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-92347-9 Rechte vorbehalten Gabler Verlag, Deutscher Universităts-Verlag, Wiesbaden © Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden 1998 Softcover reprint of the hardcover 1s t edition 1998 Der Deutsche Universităts-Verlag und der Gabler Verlag sind Unternehmen der Bertelsmann Fachinformation. Das Werk einschliel3lich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschiitzt. Jede Verwertung aul3erhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlag~ş unzulăssig und strafbar. Das gilt insbeson dere fiir Vervielfăltigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. http://www.gabler-online.de Hochste inhaltliche und technische Qualităt unserer Produkte ist unser ZieI. Bei der Produktion und Auslieferung unserer Biicher wollen wir die Umwelt schonen: Dieses Buch ist auf săurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dal3 solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wăren und daher von jedermann benutzt werden diirften. Lektorat: Ute Wrasmann / Markus Kolsch Druck und Buchbinder: Rosch-Buch, Schel3litz Unserer Tochter Anna-Katharina VII Geleitwort In den letzten Jahren hat die Investmentbranche einen beispiellosen Aufstieg erlebt, der sich aller Voraussicht nach in Zukunft noch verstärken wird, private Altersvor sorge und Erbengemeinschaft mögen als Stichworte genügen. Wissenschaftlich führt diese Finanzdienstleistung dagegen eher ein Schattendasein; dies gilt insbesondere für die rechtswissenschaftliche Behandlung. Die von Herrn König vorgelegte Arbeit markiert hier einen deutlichen Fortschritt, auch und vor al lem, was die Methode und das Niveau der Argumentation anbetrifft. Insbesondere die §§ 6-8 stellen ein Kabinettstück dar. Der Verfasser hat umfangreiche empirische Untersuchungen durchgeführt, um zu prüfen, ob und inwieweit Kapitalanlagegesell schaften von den Zielen der Ertragsmaximierung und Risikominimierung abweichen. Der dafür erforderliche Arbeitsaufwand war außerordentlich. Herr König hat damit Standards gesetzt und Ergebnisse zutage gefördert, die die künftige Diskussion in Niveau und Inhalt prägen werden. Das im Anschluß an eine Sichtung der bislang unterbreiteten Reformvorschläge entwickelte Reformkonzept ist innovativ, m.E. dem bisherigen Anlegerschutzkonzept überlegen, und wird die künftige rechtspolitische Diskussion zweifellos mitprägen. Prof. Dr. Theodor Baums IX Vorwort Die vorliegende Arbeit, die während meiner Tätigkeit am Institut für Handels- und Wirtschaftsrecht erstellt und im Wintersemester 1997/98 von dem Fachbereich Rechtswissenschaften der Universität Osnabrück als Dissertation angenommen wurde, faßt zugleich wesentliche Ergebnisse des Projekts .Regulierung von Invest mentgesellschaften" zusammen. Erst die großzügige finanzielle Unterstützung durch die Volkswagen-Stiftung hat insbesondere die umfangreichen empirischen Untersu chungen möglich gemacht. Hierfür meinen herzlichen Dank. Zu besonderem Dank bin ich meinem verehrten Doktorvater, Herrn Prof. Dr. Theo dor Baums verpflichtet. Sowohl das ungebrochene Vertrauen, das er mir entgegen gebracht hat, als auch die stets vorhandene Bereitschaft zur Diskussion meiner Er gebnisse gingen weit über das gewöhnliche Maß hinaus. In Verbindung mit der kreativen Atmosphäre am Institut, die ich sehr schätzen gelernt habe, waren sie der Grundstein für meine Begeisterung für das wissenschaftliche Arbeiten und damit das Gelingen meiner Arbeit. In diesem Zusammenhang möchte ich mich auch bei den Mitarbeitern des Instituts für die hilfreichen Anmerkungen herzlich bedanken. Herrn Prof. Dr. Ahrens danke ich für die Übernahme des Zweitgutachtens. Ohne das Verständnis meiner Frau Nicole wäre es mir nicht möglich gewesen, mich in der gebotenen Form der Arbeit zu widmen. Nicht nur dafür, daß sie mir zahlreiche Alltagspflichten abgenommen hat, sondern insbesondere für die Nachsicht, wenn ich mich auch am Wochenende vornehmlich meiner Arbeit gewidmet habe, kann ich nur herzlich Dank sagen. Ebenfalls zu danken habe ich meinen Eltern, deren Unterstüt zung es mir erst ermöglicht hat, ein Studium aufzunehmen. Die Arbeit wurde weitestgehend im Oktober 1997 abgeschlossen. Das am 1. April 1998 in Kraft getretene Dritte Finanzmarktförderungsgesetz konnte aber noch in seiner endgültigen Fassung berücksichtigt werden. Neuere Literatur wurde wenn möglich in die Fußnoten aufgenommen. Dr. Markus König Seminar für Kapitalmarktforschung und finanzIerung Ludwig-Maximilians-Universität München XI Schackstraße 4 . 80539 München Tabellenverzeichnis Abbildungsverzeichnis XIX Abkürzungsverzeichnis XXIII 1. Kapitel: Grundlagen § 1 Einleitung ..................................................................................................... 1 § 2 Grundlagen des Investmentsparens ............................................................ 5 I. Historische Entwicklung ........................................................................... 5 11. Begriffsbestimmungen ............................................................................. 9 1. Begriff der Kapitalanlagegesellschaft .................................................. 9 2. Begriff und Gegenstand des Sondervermögens .................................. 12 § 3 Grundlagen des Anlegerschutzes ................................................................ 17 I. Individualschutz ....................................................................................... 19 11. Institutioneller Schutz ............................................................................... 20 § 4 Interessenkonflikte im Investmentrecht ........................................................ 23 I. Interessen der Anleger. ............................................................................ 23 1. Der Begriff des .Anlegers· (Investmentsparer) .................................... 23 a) Natürliche Personen ........................................................................ 23 b) Juristische Personen ....................................................................... 24 2. Die Einzelinteressen ............................................................................ 26 a) Werterhaltungsinteresse im engen Sinne ....................................... 28 b) Risikominimierungsinteresse ........................................................... 28 aal Der Begriff des .Risikos· ........................................................... 29 bb) Minimierungs-Strategien ........................................................... 31 c) Ertragsmaximierungsinteresse ........................................................ 34 d) Kostenminimierungsinteresse ......................................................... 35 e) Liquiditätsinteresse .......................................................................... 36 f) Zwischenergebnis ............................................................................ 36 11. Interessen der Investmentgesellschaft .................................................... 39 1. Kundenorientiertes Zielsystem ............................................................ 40 2. Orientierung am Unternehmenserfolg ................................................. 41 111. Interessen der Investmentgesellschafter ................................................ 44 IV. Interessen der Depotbank ...................................................................... 47 § 5 Informationsasymmetrien ............................................................................. 49 I. Ursachen .................................................................................................. 49 11. Umfang .................................................................................................... 51 XII 2. Kapitel: Bestandsaufnahme und Analyse der Anlagevorschriften des KAGG 53 § 6 Ertragsmaximierung ..................................................................................... 55 I. Gegenwärtige gesetzliche und vertragliche Regelungen ........................ 56 1. Generalklausel des § 10 Abs. 1 S. 1 KAGG ........................................ 56 2. Begrenzung des Anteilsbesitzes (§ 8a Abs. 3 S. 1 KAGG) ................. 58 3. Interessenwahrende Stimmrechtsausübung (§ 10 Abs.1 S. 2 KAGG).60 4. Grundsatz der Selbstausübung (§ 10 Abs. 1 S. 3-5 KAGG) ................ 60 5. Zwingende vertragliche Vereinbarungen ............................................. 61 11. Empirische Betrachtung ........................................................................... 64 1. Gang und Durchführung der Untersuchung ........................................ 65 2. Beteiligungsunterstützung ................................................................... 67 a) Problemstellung ............................................................................... 67 aa) Liquiditätsaspekte ..................................................................... 68 bb) Mißbrauch von Publizitätspflichten ............................................ 69 cc) Nutzung von Insiderinformationen ............................................. 70 b) Empirische Betrachtung .................................................................. 71 c) Analyse ............................................................................................ 72 aa) Gesamtbetrachtung ................................................................... 73 bb) Nachweis der Beteiligungsunterstützung .................................. 74 cc) Nachweis der Umgehung relevanter Meldeschwellen ............... 76 d) Zwischenergebnis ............................................................................ 77 3. Erwerb .eigener Aktien" ....................................................................... 77 a) Problemstellung ............................................................................... 77 aa) Ausschaltung der Unternehmenskontrolle ................................ 78 bb) Kurspflege ................................................................................. 79 b) Empirische Betrachtung .................................................................. 79 c) Analyse ............................................................................................ 80 aa) Kreditinstitute ............................................................................ 80 bb) Versicherungsgesellschaften .................................................... 85 d) Zwischenergebnis ............................................................................ 85 4. Unterstützung von Emissionen ............................................................ 86 a) Problemstellung ............................................................................... 86 b) Empirische Betrachtung .................................................................. 87 c) Analyse ............................................................................................ 88 aa) .dumping the trash" ................................................................... 88 bb) Kurspflege ................................................................................. 89 cc) Insiderinformationen .................................................................. 89 dd) Vorzugsbehandlung bei Zuteilung ............................................. 90 d) Zwischenergebnis ............................................................................ 91 5. Sonstige Ziele einer Einflußnahme ...................................................... 91 6 .•C hurning" ............................................................................................ 92 III.Zwischenergebnis .................................................................................... 94 § 7 Risikominimierung ........................................................................................ 95 I. Gegenwärtige gesetzliche und vertragliche Regelungen ........................ 95 1. Risikominimierung mittels quantitativer Beschränkungen ................... 95 2. Risikominimierung mittels qualitativer Beschränkungen ...................... 97 3. Zwingende vertragliche Vereinbarungen ............................................. 100 Seminar für Kapitalmar\(tforschung und Finanzie Ludwig-Maximilians-Universitäl München Schackstraße 4 . 80539 München XIII 11. Empirische Analyse ....................................................•............................ 101 1. Begrenzung des systematischen Risikos ............................................. 101 2. Begrenzung des unsystematischen Risikos ......................................... 104 111. Zwischenergebnis .................................................................................... 106 § 8 Kontrolle der Anlageentscheidungen ........................................................... 109 I. Gegenwärtige gesetzliche Regelungen ................................................... 109 1. Gesellschaftsinterne Kontrolle ............................................................. 109 a) Geschäftsleitung .............................................................................. 109 b) Aufsichtsrat. ..................................................................................... 111 aa) Zusammensetzung .................................................................... 112 bb) Gegenstand und Umfang der Kontrolle ..................................... 113 2. Kontrolle durch die Anleger ................................................................. 115 a) Publikumsfonds ............................................................................... 115 b) Spezialfonds .................................................................................... 120 3. Kontrolle durch die Depotbank ............................................................ 121 a) Einsichts-und Auskunftsrecht ......................................................... 122 b) Widerspruchs-und Weisungsrecht.. ............................................... 122 4. Kontrolle durch Aufsichtsbehörden ...................................................... 123 11. Empirische Analyse ................................................................................. 124 1. Aufsichtsrat .......................................................................................... 124 2. Depotbank ........................................................................................... 126 3. Wirtschaftsprüfer, Anleger, Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen 127 III.Zwischenergebnis .................................................................................... 130 § 9 Sanktionen ................................................................................................... 131 I. Gegenwärtige gesetzliche und vertragliche Regelungen ........................ 131 1. •R ight of Exit" ....................................................................................... 131 2. Haftung ................................................................................................ 132 a) Haftung für fehlerhafte Anlageentscheidungen ............................... 133 aa) Anspruch gemäß §§ 675, 667 BGB ........................................... 133 bb) Anspruch aus positiver Vertragsverletzung (pVV) infolge Schlechterfüllung .................. 134 cc) Anspruch gemäß § 823 Abs. 2 BGB LV.m. § 10 Abs.1 KAGG .. 136 b) Haftung für eine Verletzung der Informationspflichten .................... 137 aa) Haftung der Kapitalanlagegesellschaft ...................................... 138 (1). Anspruch aus culpa in contrahendo (c.Lc.) wegen unterlassener Information ........................................ 138 (2). Prospekthaftung gemäß § 20 KAGG ................................... 139 (3). Allgemeine zivilrechtliche Prospekthaftung ......................... 143 (4). Anspruch aus positiverVertragsverletzung (pVV) wegen Pflichtverletzung ....................................................... 144 (5). Anspruch gemäß § 823 Abs. 2 BGB i.v.m. Schutzgesetz ... 145 (6). Sonstige Ansprüche ............................................................ 146 (7). Geltendmachung der Ansprüche gegenüber der Kapitalanlagegesellschaft ........................... 146 bb) Haftung der Depotbank ............................................................. 147 (1). Vertragliche Haftung ........................................................... 148