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Angewandte Mathematik: Ein Lehrbuch für Lehramtsstudierende PDF

224 Pages·2018·2.408 MB·German
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Angewandte Mathematik (cid:2) (cid:2) Sascha Kurz Michael Stoll Karl Worthmann Angewandte Mathematik Ein Lehrbuch für Lehramtsstudierende SaschaKurz KarlWorthmann FakultätfürMathematik,Physikund InstitutfürMathematik Informatik TechnischeUniversitätIlmenau UniversitätBayreuth Ilmenau,Deutschland Bayreuth,Deutschland MichaelStoll FakultätfürMathematik,Physikund Informatik UniversitätBayreuth Bayreuth,Deutschland ISBN978-3-662-56704-3 ISBN978-3-662-56705-0(eBook) https://doi.org/10.1007/978-3-662-56705-0 DieDeutscheNationalbibliothekverzeichnetdiesePublikationinderDeutschenNationalbibliografie; detailliertebibliografischeDatensindimInternetüberhttp://dnb.d-nb.deabrufbar. SpringerSpektrum ©Springer-VerlagGmbHDeutschland,einTeilvonSpringerNature2018 Das Werk einschließlichallerseinerTeileist urheberrechtlichgeschützt.Jede Verwertung, die nicht ausdrücklichvomUrheberrechtsgesetzzugelassenist,bedarfdervorherigenZustimmungdesVerlags. DasgiltinsbesonderefürVervielfältigungen,Bearbeitungen,Übersetzungen,Mikroverfilmungenund dieEinspeicherungundVerarbeitunginelektronischenSystemen. DieWiedergabevonGebrauchsnamen,Handelsnamen,Warenbezeichnungenusw.indiesemWerkbe- rechtigtauchohnebesondereKennzeichnungnichtzuderAnnahme,dasssolcheNamenimSinneder Warenzeichen-undMarkenschutz-Gesetzgebungalsfreizubetrachtenwärenunddahervonjedermann benutztwerdendürften. DerVerlag,dieAutorenunddieHerausgebergehendavonaus,dassdieAngabenundInformationenin diesemWerkzumZeitpunktderVeröffentlichungvollständigundkorrektsind.WederderVerlagnoch dieAutorenoderdieHerausgeberübernehmen,ausdrücklichoderimplizit,GewährfürdenInhaltdes Werkes,etwaigeFehleroderÄußerungen.DerVerlagbleibtimHinblickaufgeografischeZuordnungen undGebietsbezeichnungeninveröffentlichtenKartenundInstitutionsadressenneutral. VerantwortlichimVerlag:AndreasRüdinger GedrucktaufsäurefreiemundchlorfreigebleichtemPapier SpringerSpektrumisteinImprintdereingetragenenGesellschaftSpringer-VerlagGmbH,DEundist einTeilvonSpringerNature. DieAnschriftderGesellschaftist:HeidelbergerPlatz3,14197Berlin,Germany FürdieLehramtsstudentinnenund-studenten der Universität Bayreuth Für Annika, Paula, Antonund Oskar Für Edith,Robin und Justin Für Yvonneund Milena Vorwort DiesesLehrbuchentstandauseinemSkriptzurVorlesung„AngewandteMathema- tik für Lehramt Gymnasium“, die vor einigen Jahren an der Universität Bayreuth konzipiert wurde. Der Hintergrund dafür war, dass in der Lehramtsprüfungsord- nung I (LPO I), die in Bayern die Ausbildung der Lehrer an staatlichen Schulen regelt, für das Lehramtan Gymnasien im Fach Mathematik acht Leistungspunkte „aus einem Gebiet der Angewandten Mathematik“ vorgesehen sind. Als Gebiete werdenbeispielhaftComputeralgebra,AlgorithmischeGeometrie,DiskreteMathe- matik,OptimierungundNumerikgenannt.AbgesehenvonachtweiterenLeistungs- punkten für Stochastik sind keine weiteren Veranstaltungen aus dem Bereich der AngewandtenMathematikvorgesehenundkönnenauchnichtzusätzlicheingebaut werden, da die in der LPO I nicht festgelegten Leistungspunkte für die Vermitt- lung des Stoffes benötigt werden, der für das erfolgreiche Ablegen der Staatsex- amensklausuren beherrscht werden muss. (In Bayern liegt der Schwerpunkt der Ausbildung im Lehramt traditionell auf den Grundlagen der Reinen Mathematik. Sowohl„angewandte“ThemenalsauchaufdenGrundlagenaufbauendevertiefen- demathematischeKenntnissekommenausunsererSichtdabeietwaszukurz.) Hinzu kommt,dassim LehramtsstudiumderMathematik imGegensatzzuden FachstudiengängenderMathematikinderRegelkeineProgrammierkenntnisseer- worben werden (müssen). Insofern ist der Besuch der Vorlesungen „Einführung in die Numerische Mathematik“, „Einführung in die Optimierung“ oder „Einfüh- rung in die Computeralgebra“, die für die Fachstudiengänge angeboten werden undProgrammierkenntnissevoraussetzen,fürStudierendedesLehramtsnichtoh- ne Weiteres möglich. Daher wurdedie neue Vorlesung „Angewandte Mathematik fürLehramtGymnasium“geschaffen,diespeziellaufdieBedürfnissezukünftiger GymnasiallehrerundGymnasiallehrerinnenzugeschnittenist. MitdieserVorlesungversuchenwirinBayreuth,dasBesteausdenvonderLPO vorgegebenen Möglichkeiten zu machen, indem wir unseren Studierenden einen EinblickindreiverschiedeneBereichederAngewandtenMathematikgeben,näm- lich Numerik, Optimierung und Computeralgebra. Dabei wird nicht an der Tiefe gespart,wohlaber(notwendigerweise)anderBreite:Eswirdjeweilseinetypische FragestellungimDetailbehandelt. VII VIII Vorwort DazukommenindiesemBuchjeweilsnochweitereThemen,dieergänzendge- lesen oder unterrichtet werden können. Die entsprechenden Abschn. 1.7, 2.5, 2.6 und3.5sinddurcheinenSterngekennzeichnet.MiteinergeeignetenAuswahllässt sicheineVorlesungimUmfangvondreiSemesterwochenstundenwieinBayreuth gut abdecken. Wenn man alle optionalen Abschnitte mit aufnimmt, sollte das für eine vierstündige Vorlesung reichen. Für eine zweistündige Vorlesung bietet es sich an, sich auf zwei der drei Gebiete Numerik, Optimierung und Computeral- gebrazubeschränken.Dabeiistzubeachten,dassfürdieComputeralgebragewisse Vorkenntnisse in Algebra nötig sind. Wir hoffen, dass sich dieses Buch so auch an anderen Orten als Basis für eine Vorlesung nutzen lässt. Es ist aber auch für Lehrerinnen und Lehrer gedacht, die ihre Kenntnisse auffrischen oder sich einen ÜberblickübereinigeFragestellungenundMethodenderAngewandtenMathema- tikverschaffenwollen. Mathematik anzuwenden bedeutet häufig, dass man sie in Verfahren umsetzt, dievonComputernabgearbeitetwerdenkönnen.AngewandteMathematikhatalso einestarkealgorithmischeKomponenteundbeinhaltetdasSchreibenvonCompu- terprogrammen. Bevor man also ernsthaft (zum Beispiel) Numerik, Optimierung oder Computeralgebra betreiben kann, sind einige Grundkenntnisse im Program- mieren erforderlich. In Bayreuth werden die ersten Übungsstunden dazu genutzt, die notwendigen Grundlagen bereitzustellen. Im weiteren Verlauf der Vorlesung wirddanneinwenigPraxisanhandvonProgrammieraufgabenvermittelt.Auchin diesemBuchwerdenSieeinigeProgrammieraufgabenfinden.ImAnhangB.1wird knapp erklärt, wie man Algorithmen in ein Computerprogramm (hier in der Pro- grammiersprache von Matlab) umsetzt. Wie immer in der Mathematik gilt auch hier,dassmannurdurchAusprobierenundÜbungzumZielkommt. Die unmittelbare Vorlage für dieses Buch ist ein Skript von Michael Stoll aus dem Wintersemester 2015/16, das wiederum in Teilen auf früheren Skripten der beidenanderenAutorenunddemSkript„NumerischeMathematikI“vonLarsGrü- ne [10] basierte. Während der Vorlesung im Wintersemester 2015/16 wurde für jeden gemeldetenFehler im SkripteinekleineBelohnungausgesetzt; dieEndver- sion hatte daher hoffentlich nicht mehr allzu viele Fehler. Wir hoffen, dass beim Erstellen der Version für dieses Buch keine weiteren hinzugekommensind. Wenn SiedennochFehlerfindensollten,dannsindwirIhnenfüreineentsprechendeMel- dungdankbar. Wir danken Franziska May und Marco Neubauer für das aufmerksame Lesen desVorlesungsskripts. Weiterer Dankgehtan Edith Geigantundan unsereKolle- gen Lars Grüne und Anton Schiela für einige nützliche Kommentare zu unserem Manuskript.AlleverbleibendenFehlergehenaufunserKonto. BayreuthundIlmenau, SaschaKurz Januar2018 MichaelStoll KarlWorthmann Einführung In diesem Buch gehtes im Wesentlichen darum,wie man gewisse Arten von ma- thematischenProblemenmöglichsteffizientmiteinemComputerlösenkann.Dazu muss man die Mathematik so umsetzen, dass sie für einen Computer verdaulich ist.DasgeschiehtzunächstaufeinerabstraktenEbene,indemmaneinenAlgorith- musformuliert,derdasjeweiligeProblemlöst.IneinemzweitenSchrittwirddieser Algorithmusdannin einer Programmierspracheimplementiert unddamitaufdem ComputerzumLaufengebracht.IndiesemBuchwerdenwirunshauptsächlichauf denerstenSchrittkonzentrieren.AberSiemüssenauchlernen,denzweitenSchritt zutun,damitSiedieAlgorithmendannauchausprobierenkönnenundeinGefühl dafürbekommen,wasgutfunktioniertundwasehernichtundwarum.ImAnhangB wirderklärt,wiemanAlgorithmen,wieSiesiezumBeispielindiesemBuchfinden, inMatlabimplementierenkann. WasistnuneinAlgorithmus?Wirbleibenetwasinformellundsagen,einAlgo- rithmusist ein„Rezept“,daseineAbfolgevonRechenoperationenbeschreibt,die zugegebenenEingabedateninendlichvielenSchrittendiegewünschtenAusgabe- datenbestimmt. Vertiefung:FormalisierungdesAlgorithmusbegriffs Die Beschreibung eines Algorithmus als Rechen-„Rezept“ ist normalerwei- segutgenug,umeingegebenesVerfahrenalsAlgorithmuszuerkennen.Eine formaleDefinitionistdannnotwendig,wennmanzeigenwill,dasseingewis- sesProblemnichtalgorithmischlösbarist.SolcheProblemegibtesdurchaus: ZumBeispielgibteskeinenAlgorithmus,derentscheidenkann,obeingege- benesPolynomf 2ZŒx ;x ;:::;x (cid:2)(fürbeliebigesn)eineNullstelleinZn 1 2 n hat. Die Aufforderung,ein solches Verfahren zu finden, war Nummer 10 in derberühmtenListevon23Problemen,dieDavidHilbertaufdemInternatio- nalenMathematikerkongressinParisimJahr1900vorstellte.Esdauerteeine Weile,bisdieMöglichkeitderUnmöglichkeitinBetrachtgezogenwurde;die LösungdesProblemserfordertedieFormalisierungdesAlgorithmusbegriffs IX X Einführung (in den 1930er-Jahren) und wurde 1970 durch Matiyasevich abgeschlossen. NäheresdazukannmanaufderWikipedia-SeitezudenHilbertschenProble- menunterdemStichwort„HilbertszehntesProblem“nachlesen;dortgibtes auchLiteraturhinweise. EinensolchenAlgorithmuskennenSieausderelementarenZahlentheorie,näm- lichdenEuklidischenAlgorithmuszurBerechnungdesgrößtengemeinsamenTei- lersvon zwei natürlichenZahlen durchsukzessiveDivision mit Rest. (Sieheauch Abschn.A.4imAnhang.)ErlässtsichzumBeispielwiefolgtformulieren: Algorithmus0.1(ggT) input: a;b 2Z (cid:2)0 output: ggT.a;b/ whileb ¤0do bestimmeq;r 2ZmitaDqbCr und0(cid:3)r <b .a;b/WD.b;r/ endwhile returna WasSiehiersehen,istsogenannterPseudocode.ErdientzurFormulierungeines AlgorithmusaufeinermittlerenAbstraktionsebene,dieeinerseitsformalgenugist, um deutlich zu machen, dass es sich um einen Algorithmushandelt, und anderer- seitsvondenEigenheitenkonkreterProgrammiersprachenunabhängigist.Erkann auchAnweisungenenthalten, diesich nichtunmittelbar ineineProgrammierspra- che umsetzen lassen, wie zum Beispiel die Anweisung „bestimme q;r 2 Z ...“. In den meisten Programmiersprachen gilt das auch für die folgende Anweisung „.a;b/WD .b;r/“,diemanmeistensinzweiZuweisungen„a WD b“und„b WD r“ zerlegenmuss. ! DabeiistdieReihenfolgewichtig–waspassiert,wennmanstattdessen„b WDr; aWDb“verwendet? Die meisten Programmiersprachen verwenden * als Symbol für Multiplikatio- nen. Da Pseudocode aber nicht primär für Maschinen, sondern für Menschen gut lesbarseinsoll,werdenwirdieüblichemathematischeSchreibweiseqb oderq(cid:4)b stattq(cid:5)bverwenden. Der Beispielalgorithmus zeigt bereits einige wichtige Strukturelemente des Pseudocodes: Einführung XI (cid:6) ZuBeginnstehteineSpezifikation.Siegibtan,welcheEingabedatenderAlgo- rithmusverarbeitet,hier input:a;b 2Z , (cid:2)0 undwasdasErgebnisist,hier output:ggT.a;b/. (cid:6) Die EingabedatenwerdeninsogenanntenVariablengespeichert, diedurchNa- men (hier a und b) bezeichnetwerden. Es können auch weitere Variablen ver- wendet werden (wie q und r). Der Wert, der einer Variablen zugewiesen ist, kanndurcheine(erneute)Zuweisunggeändertwerden.Zuweisungenwerdenoft inderForma WDwnotiert(invielenProgrammiersprachenaucheinfach„D“), wobei a der Name der Variablen und w der zugewiesene Wert ist. Im Beispiel ist„.a;b/WD.b;r/“eineparalleleZuweisunganzweiVariablen. (cid:6) DergrößteTeildesAlgorithmusbestehtauseinerwhile-Schleife.Dasbedeutet, dass dieAnweisungen zwischen do und end while wiederholtausgeführtwer- den, solange die Bedingung (hier „b ¤ 0“) zwischen while und do erfüllt ist. EineBedingungisteineAussage,diedenWerttruefür„wahr“(dannistsieer- füllt)oderfalsefür„falsch“ergebenkann.IstdieBedingungschonamAnfang nicht erfüllt, werden die Anweisungen der Schleife übersprungen und es geht nachdemendwhileweiter. (cid:6) Schließlichwirddurchdiereturn-AnweisungdasErgebniszurückgegeben.Der Algorithmusistdamitbeendet. Pseudocodeistnichtnormiert;esgibtvieleVarianten,diesichinDetailsunter- scheiden,aberindenGrundstrukturensehrähnlichsind.WeiteredieserStrukturen sind (cid:6) dieFallunterscheidung,diewirals ifBedingungthenAnweisungenendif oder ifBedingungthenAnweisungenelseAnweisungenendif schreibenwerden.IstdieBedingungerfüllt,dannwerdendieAnweisungennach thenausgeführt,sonstdieAnweisungennachelse(sofernsievorhandensind;in der ersten Form der if-Anweisung wird die Ausführung in diesem Fall direkt nachdemendiffortgesetzt), (cid:6) diefor-Schleife fori D1tondoAnweisungenendfor: In ihr werden die Anweisungen wiederholt ausgeführt, wobei die Schleifenva- riable i (die natürlich auch anders heißen kann) nacheinander die Werte 1, 2,

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