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"Anerkennung" als Prinzip der Kritischen Theorie PDF

324 Pages·2011·1.29 MB·German
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Hans-Christoph Schmidt am Busch „Anerkennung“ als Prinzip der Kritischen Theorie Quellen und Studien zur Philosophie Herausgegeben von Jens Halfwassen, Dominik Perler, Michael Quante Band 104 De Gruyter „Anerkennung“ als Prinzip der Kritischen Theorie von Hans-Christoph Schmidt am Busch De Gruyter Gedruckt mit freundlicher Unterstützung der Hans-Böckler-Stiftung. ISBN 978-3-11-025566-9 e-ISBN 978-3-11-025567-6 ISSN 0344-8142 LibraryofCongressCataloging-in-PublicationData SchmidtamBusch,Hans-Christoph. „Anerkennung“ als Prinzip der Kritischen Theorie / von Hans- ChristophSchmidtamBusch. p.cm.−(QuellenundStudienzurPhilosophie) Includesbibliographicalreferencesandindex. ISBN978-3-11-025566-9(hardcover:alk.paper) 1. Sociology − Philosophy. 2. Critical theory. 3. Recognition (Philosophy) I.Title. HM585.S356 2011 301.01−dc22 2010052993 BibliografischeInformationderDeutschenNationalbibliothek DieDeutscheNationalbibliothekverzeichnetdiesePublikationinderDeutschen Nationalbibliografie;detailliertebibliografischeDatensindimInternet überhttp://dnb.d-nb.deabrufbar. ©2011WalterdeGruyterGmbH&Co.KG,Berlin/Boston Druck:Hubert&Co.GmbH&Co.KG,Göttingen (cid:2) GedrucktaufsäurefreiemPapier PrintedinGermany www.degruyter.com Inhalt Einleitung ............................................ 1 Teil I Probleme und Perspektiven der Kritischen Theorie 1 Zum Strukturwandel der Arbeitswelt ................. 15 2 Die Arbeitswelt im Fokus der Philosophie ............. 20 3 Die Kritische Theorie ............................. 23 4 Zwei Argumente zugunsten der Anerkennungstheorie .... 28 4.1 „Anerkennung“: ein leistungsstarkes Konzept ........... 28 4.2 Habermas’ Theorie der (cid:2)konomie: eine problematische Alternative .................................. 30 5 Nancy Frasers Kritik .............................. 39 6 Soziale Wertsch(cid:3)tzung ............................ 43 6.1 Zwei Arten von Wertsch(cid:3)tzung ..................... 43 6.2 Meritokratische Wertsch(cid:3)tzung ...................... 46 6.2.1 Zum Verh(cid:3)ltnis von Anerkennungs- und Selbstverh(cid:3)ltnis . 47 6.2.2 Zum Verh(cid:3)ltnis von meritokratischer Wertsch(cid:3)tzung und rechtlichem Respekt ........................... 49 6.3 Wertsch(cid:3)tzung und Ideologie ....................... 57 7 Eine Zwischenbilanz .............................. 62 7.1 Sozialtheoretische Befunde ......................... 62 7.2 Zwei Anschlussfragen ............................. 66 7.3 Sozialkritische Perspektiven ........................ 67 Teil II Marx’ anerkennungstheoretische Kapitalismuskritik 1 Zur Renaissance der Marx’schen Theorie .............. 71 2 Das Thema und die Ziele meiner Untersuchung ........ 76 3 Marx’ Theorie der menschlichen Produktion ........... 79 3.1 Die erste Form der Bejahung ....................... 81 3.2 Die zweite Form der Bejahung ...................... 95 VI Inhalt 3.3 Die dritte Form der Bejahung ...................... 104 3.4 Die vierte Form der Bejahung ...................... 112 4 Zusammenfassung und Weiterf(cid:4)hrung ................ 115 5 Der Anti-Hegel: menschliche Produktion und personale Freiheit ..................................... 120 6 Die Theorie der menschlichen Produktion als gesellschaftliches und volkswirtschaftliches Modell ... 131 7 Zur(cid:4)ck zur Kritischen Theorie ...................... 138 8 Marx’sche Ressourcen einer aktuellen kritischen Gesellschaftstheorie ........................... 140 8.1 Noch einmal: die Bejahung der eigenen Individualit(cid:3)t .... 141 8.2 Liebe ......................................... 144 9 Ergebnis ....................................... 151 Teil III Hegels kritische Gesellschaftstheorie 1 Der freie Wille als philosophisches Prinzip ............. 157 1.1 Wollen und Denken .............................. 158 1.2 Struktur und Dasein des freien Willens ............... 160 1.3 Willentliche Freiheit .............................. 163 1.4 Berechtigte Anspr(cid:4)che ............................ 167 2 Die Grundz(cid:4)ge der Hegel’schen Staatstheorie .......... 171 2.1 Substantielle Freiheit ............................. 172 2.2 Konkrete Freiheit ................................ 175 2.3 Zum Aufbau der weiteren Untersuchung .............. 179 3 Personaler Respekt ............................... 181 3.1 Personsein und personaler Respekt ................... 182 3.1.1 Personsein ...................................... 182 3.1.2 Personaler Respekt ............................... 186 3.2 Das abstrakte Recht .............................. 187 3.3 Personaler Respekt und wirtschaftliche Kooperation ..... 193 3.4 „Die hçchste Zerrissenheit des Willens“ ............... 197 3.5 Aktuelle Perspektiven ............................. 204 4 Soziale Wertsch(cid:3)tzung ............................ 210 4.1 „B(cid:4)rgerliche Ehre“ ............................... 212 4.2 Soziale Zugehçrigkeit ............................. 220 4.3 Die besonderen Interessen und das abstrakte Recht ...... 226 4.4 Die „Policey“ ................................... 228 Inhalt VII 4.5 Die Korporation ................................. 233 4.5.1 (cid:2)konomische und rechtliche Aspekte der Korporation ... 234 4.5.2 Korporative Beitr(cid:3)ge zur Erf(cid:4)llung der besonderen Interessen ................................... 237 4.5.2.1 „Standesehre“ ................................... 237 4.5.2.2 Soziale Zugehçrigkeit ............................. 242 4.6 Ergebnis ....................................... 244 5 EineAnerkennungstheorieder„SuchtdesGewinns“unddes „Luxus“ .................................... 246 5.1 Zwei Annahmen ................................. 247 5.2 Beruflicher Erfolg und soziale Wertsch(cid:3)tzung .......... 248 5.3 Ergebnis ....................................... 262 5.4 Zur(cid:4)ck zur Kritischen Theorie ...................... 265 5.4.1 Sozialtheoretische Optionen ........................ 268 5.4.2 Sozialkritische Perspektiven ........................ 281 Ergebnis ............................................. 287 Siglen................................................ 295 Literatur ............................................. 299 I. Wissenschaftliche Verçffentlichungen ................. 299 II. Zeitungsaufs(cid:3)tze ................................. 309 III. Online-Verçffentlichungen ......................... 310 Personenregister ........................................ 311 Einleitung Welche Anerkennungs- oder Wertsch(cid:3)tzungserwartungen haben die Mit- glieder moderner Gemeinwesen als Wirtschaftsb(cid:4)rger? Sind diese Er- wartungen ethisch akzeptabel, und lassen sie sich erf(cid:4)llen? Welche (psy- chischenundsozialen)AuswirkungenhatihreNichterf(cid:4)llung?Ferner:Ist die Zugehçrigkeit zur Arbeitswelt f(cid:4)r die Mitglieder moderner Gemein- wesenalleinuntermonet(cid:3)renGesichtspunktenwichtig?Oderistsieauch eineQuellevonSelbstachtungoderSelbstwertsch(cid:3)tzung?Schließlich:Wie sind wirtschaftliche Institutionen, Verhaltensweisen und Entwicklungen1 angemessen zu verstehen? Bedarf es hierzu einer nicht-normativen oder einer normativen Sozialtheorie? Und welche Formen von Anerkennung sind im vorliegenden Zusammenhang gegebenenfalls zu ber(cid:4)cksichtigen? F(cid:4)r die Politische und Sozialphilosophie der Gegenwart waren diese und (cid:3)hnliche Fragen lange Zeit von untergeordnetem Interesse. Hierf(cid:4)r war vor allem der in den vorliegenden Bereichen sehr starke thematische EinflussderRawls’schenTheoriederGerechtigkeitundderHabermas’schen Theorie des kommunikativen Handelns verantwortlich. W(cid:3)hrend John Rawls die moderne (cid:2)konomie unter Anerkennungs- oder Wertsch(cid:3)t- zungsaspekten nicht thematisiert, stellt J(cid:4)rgen Habermas die Relevanz dieser Gesichtspunkte hinsichtlich eines ad(cid:3)quaten Verst(cid:3)ndnisses wirt- schaftlicher Gegebenheiten in Abrede. Rawls interessiert sich f(cid:4)r die (cid:2)konomie als Ort der Verteilung von Einkommen und Vermçgen. Die gerechtigkeitstheoretische Relevanz der- selben ergibt sich f(cid:4)r ihn aus dem Umstand, dass Einkommen und Ver- mçgengesellschaftlicheGrundg(cid:4)tersind.2Leitendf(cid:4)rseineUntersuchung ist die Annahme, dass jedweder Einfluss gesellschaftlicher und nat(cid:4)rlicher „Zuf(cid:3)lligkeiten“3(sozialeHerkunft,genetischbedingteF(cid:3)higkeiten)aufdie Einkommens- und Vermçgensverteilung moralisch problematisch und 1 Ichverwende den Term „wirtschaftlich“, um anzuzeigen, dass die fraglichen In- stitutionen,EntwicklungenundVerhaltensweisendemgesellschaftlichenBereich der Wirtschaft angehçren bzw. in ihm zu beobachten sind. Auch im Folgenden verwendeich„wirtschaftlich“indiesembereichsspezifischenSinne. 2 Vgl.Rawls(1979),83. 3 Rawls(1979),94. 2 Einleitung nach Mçglichkeit zu beseitigen ist.4 In den von ihm aufgestellten Ge- rechtigkeitsgrunds(cid:3)tzen sieht Rawls die bestmçgliche Grundlage einer Milderung5 der Beeinflussung der gesellschaftlichen Verteilung von Ein- kommen und Vermçgen durch Faktoren der oben genannten Art. Demgegen(cid:4)ber wird die Frage, ob die Zugehçrigkeit zur modernen Arbeitsweltauchunabh(cid:3)ngigvonihrenmonet(cid:3)renAspekteneinGutist,in Eine Theorie der Gerechtigkeit nicht zusammenh(cid:3)ngend erçrtert. Wie mir scheint, l(cid:3)sst sich dieser Umstand mit Rawls’ gesellschaftlichen und çko- nomischen Hintergrundannahmen erkl(cid:3)ren. Wie seiner Institutionen- theoriezuentnehmen ist,teiltRawlsdie(cid:5)berzeugung,dass diestaatliche Administration auf eine unter Gerechtigkeitsaspekten akzeptable Art und Weise daf(cid:4)r Sorge tragen kçnne, „dass die Arbeitswilligen Arbeit finden kçnnen“,6 die ihren Qualifikationen entspricht.7 Ohne dies explizit zu machen8, begr(cid:4)ndet Rawls diese Auffassung keynesianisch: Die oben ge- nannte Steuerungsmçglichkeit bestehe deshalb, weil Regierungen durch die Schaffung einer „wirksame[n] Nachfrage“9 die Grçße und Zusam- mensetzungdesBruttoinlandsproduktshinreichendbeeinflussenkçnnen. Wennnunabertats(cid:3)chlichjederArbeitswilligeeineseinenQualifikationen gem(cid:3)ßeberuflicheBesch(cid:3)ftigungfindenkann,istesnachvollziehbar,dass unsere obige Frage(ob die Zugehçrigkeit zurmodernen Arbeitswelt auch unabh(cid:3)ngigvonihrenmonet(cid:3)renAspekteneinGutist)imRahmeneiner liberalen Gerechtigkeitstheorie nicht n(cid:3)her untersucht wird. Unter jener BedingungkçnnendieMenschenn(cid:3)mlichdurchihreEntscheidungenals Wirtschaftsb(cid:4)rger selbst die Frage beantworten, welchen Wert die Aus- (cid:4)bung von gesellschaftlicher Arbeit und die eventuell mit dieser verbun- dene Wertsch(cid:3)tzung f(cid:4)r sie haben. 4 Diese Position ist von non-egalitaristischen Gerechtigkeitstheoretikern kritisiert worden.Vgl.indiesemZusammenhang z.B.dieinKrebs(2000)versammelten Aufs(cid:3)tze sowie die Beitr(cid:3)ge des von S. Gosepath und A. Krebs betreuten Schwerpunktes„WertderGleichheit“(DeutscheZeitschriftf(cid:2)rPhilosophie,51,2, 2003, 233–297). Egalit(cid:3)re Gerechtigkeitstheorien werden demgegen(cid:4)ber in Gosepath(2004)undHinsch(2002)verteidigt. 5 EineethischakzeptableBeseitigungdesEinflussesgesellschaftlicherundnat(cid:4)rli- cher„Zuf(cid:3)lligkeiten“aufdieEinkommens-undVermçgensverteilungh(cid:3)ltRawls demgegen(cid:4)bernichtf(cid:4)rmçglich.Vgl.z.B.Rawls(1979),94. 6 Rawls(1979),310. 7 LetzteresistRawls’Hinweisauf„diefreieBerufswahl“zuentnehmen.Vgl.Rawls (1979),310. 8 DieserUmstandisteinIndizf(cid:4)rdiesehrgroßeAkzeptanzdesKeynesianismuszu jenerZeit. 9 Rawls(1979),310.Vgl.auchRawls(1979),306.

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