ebook img

Anatomie und Physiologie der Holzpflanzen: Dargestellt in der Entstehungsweise und im Entwickelungsverlaufe der Einzelzelle, der Zellsysteme, der Pflanzenglieder und der Gesammtpflanze PDF

434 Pages·1878·22.724 MB·German
Save to my drive
Quick download
Download
Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.

Preview Anatomie und Physiologie der Holzpflanzen: Dargestellt in der Entstehungsweise und im Entwickelungsverlaufe der Einzelzelle, der Zellsysteme, der Pflanzenglieder und der Gesammtpflanze

Anatomie und Physiologie der Holzpflanzen. Anafomie und Physiologie der Holzpflanzen. Dargestellt in der Entstehungsweise und im Entwickelungsverlaufe der Einzelzelle, der Zellsysteme, der Pflanzenglieder und der Gesammtpflanze von Dr. Theodor Hartig, Herzogl. BraUllschw. Oberforstrathe und Professor a. D. Mit 113 in den Text gedruckten Originalfiguren und 6 lithographirten Tafeln. .. --- ~-- Berlin. Verlag von Julius Springer. 1878. ISBN-13: 978-3-642-89800-6 e-ISBN-13: 978-3-642-91657-1 DOl: 10.1007/978-3-642-91657-1 Vorwort Grundlage und Stiitze des rationellen Betriebes aller producirenden Ge werbe ist die Bekanntschaft mit den Bedingungen des Lebens und des Ge deihens, mit den Vorgangen des Entstehens und der Fortpflanzung, der Ernahrung und des Wachsthums , der Reproduktion und der Krankheits erscheinungen, ist die physiologische Erkenntniss der Lebenserscheinungen, besonders derjenigen lebenden Wesen, die Gegenstand der Pflanzen- und der Thierzucht sind. Die rur den Waldbau zur Zeit bestehenden Lehrsatze sind grosstentheils Ergebniss der Praxis des Forstwirthschaftsbetriebes; sie lehren uns, wie wir saen und pflanzen, wie wir das Erzogene beschutzen und benutzen mussen, um erfahrungsmassig eines guten Erfolges gewlirtig sein zu durfen. Allein diese Erfahrungsslitze, aus denen der heutige Forstwirthschaftsbetrieb sich auf gebaut hat, haften an der Scholle, von der sie erhoben wurden, sie lassen uns im Stich unter anderen, noch nicht erprobten Standorts, Bestandes- und Ver brauchsverhaltnissen, sie gewahren nie die Sicherheit, dass eine Betriebshandlung unbedingt die Beste ist, dass dem erfahrungsmassig gut e n Erfolge nicht ein noch unbekannter be sse r e r oder be s t e r Erfolg zur Seite steht. Grossere Sicherheit bester Erfolge forstwirthschaftlicher Handlungsweise kahn allein ent springen der Bekanntschaft mit den Lebenserscheinungen unserer Zoglinge (Biologie), die ihrerseits sich grundet auf die Bekanntschaft mit dem Bestande (Chemie) und mit dem Baue (Anatomie, Histologie) der Werkstatten, in und durch welche die Lebensthatigkeit sich vollzieht, wie die Werkthatigkeit einer Uhr nur erkannt werden kann aus Bestand und Bau ihres Rader-, Feder- und Kettenwerkes. VI VOl'WOl't. Die Nothwendigkeit wissenschaftlicher Begriindung forstwirthschaftlicher ErfahrungSBatze hat in neuester Zeit allgemeine Anerkennung gefund~n und ist dUl'ch die Fiirsorge der leitenden Behorden fast aller deutschen Lander ein Versuchswesen in's Leben getreten, das j edoch, soweit dessen Organisation mir bekannt geworden ist, mehr dem Wie als dem Warum der Erschei nungen sich zuneigt. In der von mir hierorts im Jahre 1838 errichteten forst lichen Versuchsanstalt habe ich vorzugsweise das War u m der Erfolge durch eingehende Versuche an lebenden Baumen zu ergrUnden gesucht und boffe ich den V orstanden neuerer forstlicher Versuchsanstalten und den Arbeitern an diesen, durch Mittheilung der von mir erlangten Resultate und der aus diesen geschopften Ansichten manche Fingerzeige zur Forderung des forstlichen Ver suchswesens geben zu konnen. Es erfordert eine vieUahrige, im Umgange mit del' lebenden PRanze gesammelte Erfahrung, um aus dem Wie der Versuchs ergebnisse das Warum herleiten zu konnen, und ist es keineswegs als ein Mangel in del' Organisation neuerer Versuchsanstalten zu betrachten, wenn deren junge Arbeitskraftc vorlaufig auf das Wie der Erfolge hingewiesen werden, bis ein reiches Material von Bausteinen geschaffen ist zur Herleitung des Warum aus dem Wie. Versuche sollen Priifsteine sein ihnen v 0 r her g ega n g en e r, wissenschaft licher Gedanken, erheischen daher die Bekanntschaft mit dem jeweiligen Stand punkte de r Wissenschaft, auf die sie sich beziehen. Von Gluck begiinstigt kann man auch auf fremder Wildbahn einen guten Schuss thun; del' Wald-, Wild - und Wechselkundige ist dagegen des guten Erfolges seiner Bestrebungen sicher, wenn nicht aussergewohnliche Hindernisse .ihm entgegentreten. So ver halt es sich auch auf der Jagd nach wissenschaftlichen Errungenschaften und die Phrase: "Fraget die Baume! Besser als aIle Biicherweisheit werden sie euch sagen, wie sie behandelt sein wollen" wiirde voll berechtigt sein, wenn die Baumsprache so rasch und leicht zu erlernen ware, dass wir del' in del' Literatur aufgespeicherten Erfahrungen unserer Vorgitnger und Mitarbeiter, dass wir der Biicherweisheit entbehren konnten. Funfzig Jahre habe ich selbst dem Studium dieser schwierigen Sprache gewidmet, ohne mehr als die W urzeln derselben erfasst zu haben, obgleich ich meinen Mitarbeitern gegeniiber vom Gliick vielfach begii~tigt wurde, wie wir Jager sagen "einen guten Anlauf gehabt habe". Zellschlauch und Schlauchsaft, Siebfaser und Zellfaser, Klebermehl und Gerbmehl, die Ent wickelungsgeschichte des Zellkernes, der Zellwandung und der Mehlkorper, Vorwort. VII del' permanenten Mutterzellen des Bastgewebes und des Korkes, del' Oberhaut und del' Spaltdriisen, meine Arbeiten libel' Saftbewegung, Reservestoffe, Zellen metamorphose und Reproduktionserscheinungen berechtigen mich zu diesem Ausspruch. Nicht wenig hat zu diesen Erfolgen del' Umstand beigetragen, dass ich del' Erste gewesen bin, welcher chemische Reagentien bei mikroskopischen Untersuchungen verwendete, ein in neuerer Zeit allgemein adoptirtes Verfahren, libel' welches noch Schleiden das Verdammungsurtheil aussprechen zu mlissen glaubte. Vielleicht hat auch das Bestreben korperlicher Darstellung in Wort und Bild einen nicht unwesentlichen Antheil. Es fehlt der forstlichen Literatur nicht an Versuchen, die Pflanzenphysio logie dem Bedlirfniss des Forstwesens entsprechend zu bearbeiten. Dahin gehoren: Hun des hag en, Anatomie, Chemismus und Physiologie del' Pflanzen. Tlibingen 1829. Reum, Pflanzenphysiologie. 2. Aufl. Leipzig 1835. S ch a c h t, Del' Baum. Berlin 1853. Nordlinger, Deutsche J!""'orstbotanik. Stuttgart 1874. G. L. Hartig, Lehrbuch flir Forster. 11. Auflage. 1877. 1. Band: Luft-, Bodeu- und Pflanzenkunde von T h. H a I' t i g. Die erstgenannten beiden Schriften stammen aus einer Zeit, in welcher das Material zum Aufbau pflanzenphysiologischer Wissenschaft ein noch sehr karges und mangelhaftes war, in der man die Mangel an Erfahrung zu verstecken suchte unter einem Schwall gelehrt klingender, philosophischer Phrasen, deren Sinn - odeI' Unsinn - oft yom Urheber selbst nicht verstanden war. (s. die Einleitung zu Reum, Pflanzenphysiologie, 1835!!) Die Schrift von Schacht ist fiir den Forstwirth eine trefflich ausgestattete Unterhaltungslektiire, sie setzt abel' zu Viel voraus, ist in Allem zu oberflitch lich, um dem Unkundigen einen Einblick in die Lebensthatigkeit des Baumes geben zu konnen. Das Nordlinge~'sche Werk beschaftigt sich mehr mit beschreibender als mit physiologischer Botanik. 1m physiologischen Theile des ersten Bandes 11. Auflage meines Lehr buches fUr Forster sind zwar die wichtigsten meiner Erfahrungen libel' Baum leben zusammengestellt, es fehlte mil' aber del' nothige Raum zur wissenschaft lichen Begrundung meiner Ansichten, wie zur Aufstellung einer vollstandigen VIII Vorwort. Entwickelungsgeschichte der Holzpflanzen, die allein einen sicheren Einblick in die Lebensthatigkeit derselben zu gewahren vermag. Das vorliegende Werk ist Ergebniss 50 jahriger sorgfaltiger Studien der lebenden Holzpflanze, zu denen zuerst der Berliner Thiergarten, dann die vor 40 J ahren hierorts von mir angelegte forstliche Versuchsanstalt das Material lieferte. Die Ergebnisse dieser Studien sind theils in kleineren, selbststandigen Abhandlungen, theils in Zeitschriften veroffentlicht und habe ich dem Schluss dieses Werkes ein Verzeichniss dieser Arbeiten beigegeben, urn auf sie in der Ktirze verweisen zu konnen, wo eine nahere Begl'Undung del' von mir hier ausgesprochenen Ansichten dem Leser erwUnscht sein sollte. Vom Einfachen zum Zusammengesetzten fortschreitend habe ich das Werk in vier Hauptabtheilungen zerfallt, in die Lehre von der Einzelzelle, von den Zellensystemen, von den Pflanzengliedern und von der Gesammtpflanze. Die beiden ersten Abtheilungen behandeln den histologischen, die dritte und vierte Abtheilung den biologischen Theil der Lehre. Mit Ausnahme einiger der wiehtigsten Fragen im Gebiete physiologischer Wissenschaft musste ieh es unterlassen den meinigen entgegenstehende An sichten zu besprechen. Es ist nicht Unkenntniss oder Missaehtung derselben, I:londern die diesem Buche gesteckten l'aumlichen Gl'enzen sind es, welehe mieh hierzu bestimmten. Wer eine histol'ische Entwiekelung des heutigen Stand punktes physiologischer Wissenschaft bedarf, nndet ein reiehes Material in den Lehrbitchern von Sprengel, Meyen, Unger, Hoffmeister. Inhaltsverzeichniss. Seite Einleitnng 1 Erste Abtheilung. Entwickelungsgeschichte der Pflanzenzelle. Er ste s Ka pi tel. Wesen der Pflanzenzelle. § 1 . 5 Zweites Kapitel. Entstehnng der Zelle. § 2 . 7 Dr itt e s K a pit e I. Ran- nnd Restandtheile der fertigen Zelle. § 3 ........... 10 Viertes Kapitel. Entwickelungsgeschichte der Pflanzenzelle 15 I. Der Zellkel'n ........... . 15 1) Beschaft'enheit und Eigenschaften. § 4 . . 15 2) Theilung des Zellkernes im jugendlichsten Zellgewebe. § 5 17 II. Del' Zellschlauch .......•... 19 1) Entstehung, Beschaft'enheit und Eigensehaften. § 6 19 2) Bewegung des Schlauchsafts. § 7 23 3) Protoplasma. § 8. • . . . . . . . . . 27 III. Die Zellwandung .......... . 32 1) Beschaft'enheit und Eigenschaften der fel'tigen Zellwandung. § 9 32 2) Entwickelungsgesehichte der Zellwandung. . . . 35 a) Entstehung eines zweiten Zellschlauchs. § 10 36 b) Verwachsung der Schlauchhaute. § 11 36 c) Cellulosebildung. § 12 . . . . . 40 3) Verschiedenheiten im Bau der Zellwancl 45 a) Die Tipfelbildung. § 13 45 b) Die Gliedriihrenwandung. § 14. 50 c) Die Spiralfaserwandung. § 15 54 d) Die Bastfaserwandung. § 16. . 56 x Inhaltsverzeic hniss. Seite e) Die Krystallkammerwandung. § 17. 56 f) Die Zellfaserwandung. § 18 56 g) Die Milchgefasswandung. § 19 57 h) Die Kol'kzellenwandung. § 20 58 i) Die Collenchymwandung. § 21 59 k) Die Bassorinwandung. § 22 60 1) Die Steinzellenwandung. § 23 60 m) Die Obel'haut. § 24 6l Spaltzellen 66 n) Die Oberhaut des Blumenstaubes. § 25 69 4) Umbildung des zweiten Zellschlauches zur Zellwand. § 26 71 5) Umbildung des dl'itten Zellsehlauches zur Zellwand. § 27 75 6) Entwieklung einer grossel'en Zahl ineinandel'geschaehteltel' Zellwiinde. § 28 76 7) Weitere Veriinderungen del' Zellwandungen. § 29 78 8) Die Intercellularsubstanz. § 30 79 9) Ptychode, Astallle, Eustathe. § 30 . 81 IV. Thei 1u ng del' Wand ungsz ell e 82 1) V ol'gang del' Sehlauehtheilung. § 31 82 2) Theilungsrichtung. § 32. . . . 84 3) Theilungstempo. § 33 85 4) Theilung pel'manentel' Muttel'zellen 86 1m Kol'kgewebe § 34 . . 86 5) Theilung cambialer Zellen auf del' Gl'enze zwischen Holz und Bast. § 35 88 V. vYaehsthum del' Zellwandung. § 36. . . . . . . . . . . 91 Fiinftes Kapitel. Die Verrichtungell der fertigen Zelle 92 I. Von den Resel'vestoffen .... 93 a) Entstehung del' Reservestofle. § 37 93 b) Bedeutung del'selben. § 38 . 94 c) Vel'schiedenheit del'selben. § 39 9.5 a. Die ol'ganisil'ten Reservestoffe (Mehle) . 96 1) Constituirendes Mehl (Cellulosemehl). § 40 . 96 2) Assimilirendes Mehi (Griinmchl). § 41 97 Ul'sprung ......... . 97 Vermehrung (Schiauchsaftbliischen) 98 Form und Bestand . . . . 99 Veriinderungen . .... 100 V ol'kommen und Lebensdauer 101 Physiologische Bedeutung . 102 3) Reservemehie. § 42 104 a) Das Stiirkemehl 105 b) Das Klebermehl 114 c) Das Gerbmehi . 119 d) Inulin . . . . 123 b. Die organischen, nicht ol'ganisirten Reservestoffe. § 43 124 1) Zucker 125 2) Gummi ... 126 3) Dextrin . . . 126 4) Pflanzenschleim 127 5) Pflanzengallert 127 Inhaltsverzeichniss. XI Seite 6) Pflanzensaure . . . 128 7) Pflanzenfette . . . 129 8) Proteinverbindungen 130 9) Diastase . 131 10) Alkaloide 131 11) Farb~toffe 132 12) Protoplasma 133 13) Salze. . . 133 II. Von den Abscheidungen (Sekreten). § 44 134 1) ]<'arbstoffe 134 2) Harze. . 134 3) Fette Oele 134 4) Schleime . 134 5) Aetzende Absonderungen 135 6) Milchsafte . . . . . . 135 7) Fliichtige Oele . . . . 136 III. Von den Aussonderungen (Exkreten). § 45 137 Luftarten, 1Vasser. . . . . . . . 137 Honig, Wachs, Riechstoffe. . . . . 138 Kiesel-, Kalk- und Eisenverbindungen 138 Aussonderungen del' 1Vurzeln 138 Zweite Abtheilung. Von den Zellen&ystemen. Erstes Kapitel. Entwickelungsgescllicllte del' Zellellsysteme 141 1) Del' Vorkeim. § 46 . . . . . 141 2) Del' Keim. § 47. . . . . . . 146 a) Der parenchymatische Zustand des Pflal1zel1keimes. § 48 . 147 b) El1tstehul1g des cambialen Zellgewebes. § 49 . . 150 c) Umbildul1g des cambialel1 Zellgewebes in Fasergewebe. § 50 151 d) Entstehung des Gegensatzes zwischen Holz- und Bastkorper. § 51 154 Das Cambialfasergewebe . . . . . . . . . . . . . . . 156 e) Umbildung des cambialen Fasergewebes in verschiedel1e Elementar- organe. § 52 . . . . 158 Die einfachen Fasern . . . . 159 Die Zellfasern . . . . . . . 160 Die Gliedrohren der LaubhOlzer 161 Die Harzgiinge des Nadelholzes Hi! Die Zellgiinge des Laubholzes . 161 Die sekundaren Markstrahlen, Holzparenchym 161 f) Umbildung des Zellgewebes der Rinde und des Markes in ver- schiedenen Elementarorganen. § 53. . . . . . . . ., 162 Zweites Kapitel. Die fertigen Zellellsysteme. . 162 1) Zellgewebe und Fasergewebe . . . . . 163 a) Das Zellgewebe (Parenchym). § 54 . 166 b) Das Fasergewebe (Prosenchym). § 55 . 167

See more

The list of books you might like

Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.