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Analysis 2 PDF

150 Pages·2001·0.921 MB·German
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Analysis II Nils-Peter Skoruppa Universit˜at Siegen 2001 ii (cid:176)c CountNumber Publishing 2001 www.countnumber.de iii Dieses Skript ist die Ausarbeitung einer Vorlesung zur Analysis II, die ich im Sommer-Semester 2001 an der Universit˜at Siegen gehalten habe. Bei der Vorbereitung der Vorlesung habe ich ein Skript von 1990 benutzt, welches damals Studierende der Mathematik in Bonn nach Vorlesungen von F. Hir- zebruch und unter meiner Anleitung ausgearbeitet hatten. Als erg˜anzende Bu˜cher zum vertiefenden Selbststudium empfehle ich Michael Spivak | Calculus on Manifoldes (W.A.Benjamin, Inc.). † Serge Lang | Analysis (Inter European Editions). † IchdankeherzlichFrauKarinSchu˜tz,diedasKapitelu˜berIntegralrechnung in LATEX gesetzt hat. Die U˜bungsaufgaben aus dem Anhang B stammen von Herrn Dr. Georg Illies, der nicht nur dadurch zum Gelingen der Lehrver- anstaltung beigetragen hat, und dem an dieser Stelle ausdru˜cklich gedankt sei. Siegen im Juli 2001 Nils-Peter Skoruppa Bezeichnungen Wir benutzen durchweg die Bezeichnungen aus der Analysis I. Insbesondere erinnern wir daran, da… N die Menge der natu˜rlichen Zahlen einschlie…- lich der Zahl 0 bedeutet. Fu˜r die positiven natu˜rlichen Zahlen, wie auch fu˜r negative reelle Zahlen und ˜ahnlich, benutzen wir sich selbst erkl˜arende Notationen wie Z>0, R<0, etc.. Mit Rm£n bezeichnen wir die Menge aller Matrizen mit m Zeilen, n Spalten und reellen Eintr˜agen; gelegentlich be- nutzen wir auch Cm£n, Zm£n, ...mit entsprechender analoger Bedeutung. Die Menge der Zeilenvektoren der L˜ange n wird demnach mit R1£n bezeich- net. Statt Rm£1 schreiben wir fu˜r Spaltenvektoren auch einfacher Rm. Ist M eine Menge und Y ein reller Vektorraum, so ist die Menge Abb(M;Y) aller Abbildungen U Y wieder ein reller Vektorraum, wenn man Summe ! und Skalarmultiplikation durch die Formeln (f +g)(m) = f(m)+g(m) und (rf)(m) = r(f(m)) erkl˜art. Mit Hom(X;Y) bezeichnen wir die Menge aller linearen Abbildungen X Y. Dies ist dann auch ein Vektorraum, n˜amlich ! ein Untervektorraum von Abb(X;Y). Inhaltsverzeichnis 1 Topologische Grundbegrifie 1 1.1 Normierte Vektorr˜aume . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 1.2 Euklidische Vektorr˜aume . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 1.3 Metrische R˜aume . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 1.4 Konvergenz von Punktfolgen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 1.5 Aequivalenz von Normen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 1.6 Kompakte Mengen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 2 Stetigkeit 23 2.1 Stetigkeit auf metrischen R˜aumen. . . . . . . . . . . . . . . . 23 2.2 Stetigkeit von linearen Abbildungen . . . . . . . . . . . . . . 26 2.3 Stetigkeit und kompakte Mengen . . . . . . . . . . . . . . . . 27 3 Difierenzierbarkeit 29 3.1 Der Grenzwert von Abbildungen . . . . . . . . . . . . . . . . 29 3.2 Die Richtungsableitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 3.3 Totale Difierenzierbarkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 3.4 Stetige Difierenzierbarkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 3.5 Die Kettenregel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 3.6 Nabla oder Gradient . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 3.7 Spur und Determinante einer Ableitung . . . . . . . . . . . . 43 4 H˜ohere Ableitungen 45 4.1 Bezeichnungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 4.2 Die Haupts˜atze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 4.3 Taylorentwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 4.4 Intermezzo: Quadratische Formen . . . . . . . . . . . . . . . . 59 4.5 Maxima und Minima . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62 5 Systeme difierenzierbarer Gleichungen 65 5.1 Banachscher Fixpunktsatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 5.2 Umkehrsatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 5.3 Implizite Funktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79 5.4 Maxima und Minima mit Nebenbedingung . . . . . . . . . . . 83 vi INHALTSVERZEICHNIS 6 Integralrechnung 89 6.1 Deflnition des Riemannschen Integrals . . . . . . . . . . . . . 89 6.2 Iterierte Integrale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96 6.3 Lebesgue- und Jordan-Nullmengen . . . . . . . . . . . . . . . 101 6.3.1 Der Integrierbarkeitsbegrifi aus der Analysis I . . . . . 106 6.4 Die Transformationsformel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107 A Aufgaben zu den einzelnen Kapiteln 113 A.1 Stammfunktionen rationaler Funktionen . . . . . . . . . . . . 113 A.2 Normierte und euklidische Vektorr˜aume, metrische R˜aume, Konvergenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115 A.3 Stetigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116 A.4 Difierenzierbarkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117 A.5 Umkehrsatz, Implizite Funktionen . . . . . . . . . . . . . . . 123 A.6 Iteration von Abbildungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124 A.7 Maxima und Minima mit Nebenbedingungen . . . . . . . . . 126 B U˜bungsaufgaben aus dem Sommersemester 2001 127 C Die Graphen einiger Funktionen bei kritischen Punkten 139 Kapitel 1 Topologische Grundbegrifie In dieser Vorlesung geht es darum, die grundlegenden Begrifie der Theorie der reellwertigen Funktionen in n 1 Ver˜anderlichen zu entwickeln. Die ‚ m˜oglichen Argumente einer solchen Funktion sind also n-Tupel von reellen Zahlen. Jedes solche n-Tupel repr˜asentiert einen Punkt im Rn, dem aus der linearen Algebra bekannten Standardvektorraum x 1 Rn = 80 ... 1 x1;:::;xn R9: fl 2 >< x fl >= n B C fl @ A fl Man beachte, da… die Elem>:ente vonfl Rn als Spalten>;geschrieben sind. Wie schon mit dem Wort Vektorraum angedeutet, besitzt die Menge Rn Zusatz- struktur. Man kann zwei Elemente des Rn addieren: x y x +y 1 1 1 1 . . . 0 .. 1+0 .. 1 = 0 .. 1; x y x +y n n n n B C B C B C @ A @ A @ A oder man kann ein Element des Rn mit einer reellen Zahl, einem Skalar, multiplizieren: x ‚ x 1 1 ¢ . . ‚ 0 .. 1 = 0 .. 1: ¢ x ‚ x n n B C B ¢ C @ A @ A Es ist der logischen Klarheit wegen oft gu˜nstig, den Betrachtungen statt des Rn einen abstrakten reellen Vektrorraum X zu Grunde zu legen. Wo dieser abstrakte Standpunkt wirklich nu˜tzlich erscheint, werden wir dies im Folgenden auch tun. Ist X endlich-dimensional, so ist X nach bekannten Tatsachen aus der linearen Algebra isomorph zum Rn, d.h. man kann sich dann X durchaus stets als Rn vorstellen, wenn das dem Verst˜andnis helfen sollte. 2 Topologische Grundbegrifie In diesem Kapitel werden wir uns noch nicht mit reellwertigen Funktio- nen auf Vektorr˜aumen besch˜aftigen, sondern zun˜achst einige geometrische Grundbegrifie in reellen Vektorr˜aumen | und sogar in allgemeinen metri- schen R˜aumen | entwickeln. Diese Grundbegrifie werden in sp˜ateren Kapi- telneinenerheblichenTeilderSprachebilden,mitHilfedererwirFunktionen in mehreren Variablen untersuchen werden. 1.1 Normierte Vektorr˜aume Sei X ein reeller Vektorraum. Der anschauliche Begrifi der L˜ange eines Vek- tors wird mathematisch durch den Begrifi der Norm wiedergegeben. Norm Deflnition. Eine NormeinesR-VektorraumsX isteineAbbildungX R, ! die jedem x X eine reelle Zahl x so zuordnet, da… folgende Axiome 2 k k gelten: (N1) x X : x = 0 x = 0; 8 2 ) k k (N2) x X : x = 0 x > 0; 8 2 6 ) k k (N3) ‚ R; x X : ‚x = ‚ x ; 8 2 2 k k j j¢k k (N4) x;y X : x+y x + y : 8 2 k k • k k k k Normierter Ein reeller Vektorraum zusammen mit einer Norm hei…t normierter Vektor- Vektorraum raum. x 1 . Beispiel. Es sei X = Rn. Fu˜r x = 0 .. 1 X sei 2 x n B C @ A n x := x : i k k j j i=1 X Hierdurch wird eine Norm auf Rn deflniert: Die Gu˜ltigkeit von (N1) und (N2) ist klar. (N3) gilt wegen n n n ‚x = ‚x = ( ‚ x ) = ‚ x = ‚ x : i i i k k j j j j¢j j j j j j j j¢k k i=1 i=1 i=1 X X X (N4) gilt wegen n n x+y = x +y ( x + y ) = x + y : i i i i k k j j • j j j j k k k k i=1 i=1 X X Fu˜rn = 1ist x dergew˜ohnlicheAbsolutbetrag,wiewirihninderAnalysis k k I als Norm auf R benutzt haben. 1.2 Euklidische Vektorr˜aume 3 Beispiel. Ebenso wird durch x := max x i k k1 1 i nj j •• eine Norm auf dem Rn deflniert, die sogenannte Maximum-Norm. Maximum- Beispiel. Wir betrachten X = C0([a;b]), den Vektorraum aller stetigen Norm Funktionen f : [a;b] R, versehen mit der Addition f +g deflniert durch ! (f +g)(x) = f(x)+g(x) und der skalaren Multiplikation ‚f deflniert durch (‚f)(x) = ‚f(x). Auf X wird durch b f = f(x) dx k k j j Za eineNormdeflniert:(N1)giltwegenderLinearit˜atdesIntegrals.ZumNach- weisvon(N2)seif 0,d.h.esgebeein» [a;b]mitf(») = 0.Danngibtes 6· 2 6 wegen der Stetigkeit von f ein † > 0, so da… f(x) > k mit einer geeigneten j j Konstanten k > 0 fu˜r alle x [» †;»+†] gilt. Damit ist dann 2 ¡ b »+† »+† f(x) dx f(x) dx k dx = 2†k > 0: j j ‚ j j ‚ Za Z» † Z» † ¡ ¡ Die Axiome (N3) und (N4) folgen aus der Linearit˜at und der Monotonie des Integrals. x 1 U˜bung. Sei p > 0 eine reelle Zahl. Fu˜r x = 0 ... 1 setzen wir p-Norm x n B C @ A 1 n p x := x p : p i k k j j ˆ ! n=1 X Man zeige, da… hierdurch eine Norm auf dem Rn deflniert wird. U˜bung. IndenBezeichnungendervorangehendenU˜bungzeigemanfu˜rjedes x Rn 2 lim x = x : p p k k k k1 !1 1.2 Euklidische Vektorr˜aume Spezielle Normen sind solche, die sich aus einem Skalarprodukt herleiten. Deflnition. Es sei X ein reeller Vektorraum. Ein Skalarprodukt ; ist Skalarprodukt h i eine Abbildung X X R, die folgende Eigenschaften erfu˜llt: £ ! (SP1) x;y X : x;y = y;x ; 8 2 h i h i 4 Topologische Grundbegrifie (SP2) x;y;z X : x+y;z = x;z + y;z ; 8 2 h i h i h i (SP3) ‚ R; x;y X : ‚x;y = ‚ x;y ; 8 2 2 h i h i (SP4) x X : x = 0 x;x > 0: 8 2 6 ) h i Euklidischer Einen reellen Vektorraum zusammen mit einem Skalarprodukt nennt man Vektorraum euklidischen Vektorraum. Bemerkung. Bei fest gehaltenem y ist die Abbildung x x;y nach (N2) 7! h i und (N3) linear. Da das Skalarprodukt nach (N1) symmetrisch ist, so ist bei fest gehaltenem x auch die Abbildung y x;y linear. 7! h i x y 1 1 . . Standard- Beispiel. Es sei X = Rn. Dann wird mit x = 0 .. 1; y = 0 .. 1 durch skalarprodukt x y n n auf dem Rn B@ CA B@ CA n x;y = x y i i h i i=1 X ein Skalarprodukt auf X deflniert. Dieses hei…t das Standardskalarprodukt fu˜r den Rn. Beispiel. Wir betrachten den Vektorraum C0([a;b]). Analog zum Standard- skalarprodukt im Rn deflnieren wir hier: b f;g = f(x)g(x) dx: h i Za (SP1) { (SP3) sind ofiensichtlich erfu˜llt, (SP4) folgt mit ˜ahnlichen Argu- b menten wie oben (N2) fu˜r die Norm f = f(x) dx. Man beachte, da… k k a j j C0([a;b])eineBeispielfu˜ereinenunendlich-dimensionalen,euklidischenVek- R torraum ist. InjedemeuklidischenVektorraumX hatmaneinenatu˜rlicheNorm,n˜amlich die Betragsnorm x := x;x : k k h i Fu˜r X = R hat man insbesondere xp= px2 = x . Um zu beweisen, da… k k j j 1 x := x;x 2 tats˜achlich eine Norm deflniert, ben˜otigen wir die folgende k k h i Ungleichung: Cauchy- Satz. Sei X ein euklidischer Vektorraum mit Skalarprodukt ; , und seien h i Schwarzsche x;y zwei Vektoren in X. Dann gilt: Ungleichung x;y 2 x;x y;y : h i • h i¢h i Es gilt Gleichheit genau dann, wenn x und y linear abh˜angig sind.

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