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Amtliche Schreiben · Relationes: Lateinisch-deutsch (Symmachus) PDF

310 Pages·2020·0.773 MB·Latin, German
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SAMMLUNG TUSCULUM Herausgeber: Niklas Holzberg Bernhard Zimmermann Wissenschaftlicher Beirat: Kai Brodersen Günter Figal Peter Kuhlmann Irmgard Männlein-Robert Rainer Nickel Christiane Reitz Antonios Rengakos Markus Schauer Christian Zgoll Q. AURELIUS SYMMACHUS AMTLICHE SCHREIBEN RELATIONES Lateinisch-deutsch Herausgegeben und übersetzt von Alexandra Forst DE GRUYTER ISBN 978-3-11-060904-2 e-ISBN (PDF) 978-3-11-061058-1 Library of Congress Control Number: 2020938886 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. © 2020 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston Für Einbandgestaltung verwendete Abbildungen: Cologny (Genève), Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 52: 6v/7r (www.e-codices.unifr.ch) Satz im Verlag Druck und Bindung: Hubert & Co. GmbH & Co. KG, Göttingen ♾ Gedruckt auf säurefreiem Papier Printed in Germany www.degruyter.com Inhalt Einführung 7 Das Leben des Symmachus 7 Symmachus’ Werke 11 Der Inhalt der relationes 13 Die Datierung der Stadtpräfektur des Symmachus 14 Publikation und Überlieferung der relationes 16 Editionen, Übersetzungen und weitere Literatur 17 TEXTE UND ÜBERSETZUNGEN Relatio I 20/21 Relatio XXI 104/105 Relatio II 22/23 Relatio XXII 110/111 Relatio III 26/27 Relatio XXIII 112/113 Relatio IIII 42/43 Relatio XXIIII 126/127 Relatio V 46/47 Relatio XXV 128/129 Relatio VI 50/51 Relatio XXVI 132/133 Relatio VII 52/53 Relatio XXVII 138/139 Relatio VIII 56/57 Relatio XXVIII 142/143 Relatio VIIII 60/61 Relatio XXVIIII 150/151 Relatio X 68/69 Relatio XXX 152/153 Relatio XI 72/73 Relatio XXXI 156/157 Relatio XII 74/75 Relatio XXXII 160/161 Relatio XIII 78/79 Relatio XXXIII 164/165 Relatio XIIII 82/83 Relatio XXXIIII 168/169 Relatio XV 86/87 Relatio XXXV 180/181 Relatio XVI 88/89 Relatio XXXVI 182/183 Relatio XVII 90/91 Relatio XXXVII 184/185 Relatio XVIII 92/93 Relatio XXXVIII 186/187 Relatio XVIIII 94/95 Relatio XXXVIIII 190/191 Relatio XX 102/103 Relatio XXXX 194/195 6 Inhalt Relatio XXXXI 200/201 Relatio XXXXVI 216/217 Relatio XXXXII 206/207 Relatio XXXXVII 218/219 Relatio XXXXIII 208/209 Relatio XXXXVIII 220/221 Relatio XXXXIIII 210/211 Relatio XXXXVIIII 224/225 Relatio XXXXV 214/215 ANHANG Zur Textgestaltung 231 Einzelerläuterungen 233 Literaturhinweise 303 Glossar 307 Einführung Symmachus gilt heutzutage vor allem als jemand, der die paganen Traditionen in einer Zeit verteidigte, als diese von den christlichen Kaisern in Frage gestellt und schließlich sogar verboten wurden. Schon bei seinen Zeitgenossen hatte er sich in dieser Hinsicht ei- nen Namen gemacht, da er mehrere Gesandtschaften an den kai- serlichen Hof in Mailand anführte und dort für die Wiedererrich- tung des Victoria-Altars eintrat. Die Entfernung jenes heidnischen Wahrzeichens aus der römischen Kurie kritisierte er auch in einem Schreiben, das er als Stadtpräfekt von Rom im Jahr 384 an Valen- tinian II. sandte. Dieses Schreiben, die berühmte dritte relatio, ist vor allem aus religionshistorischer Perspektive interessant, denn es zeigt die Vertreter paganer Kultpraktiken in einer der letzten Aus- einandersetzungen mit den Verfechtern des christlichen Glaubens. Der Konflikt zwischen diesen beiden ‚Lagern‘ hat die Lebenszeit des Symmachus zweifelsohne geprägt. Dass das energische Eintre- ten für das pagane Erbe aber keineswegs sein einziges Anliegen war, zeigt die thematische Vielfalt seiner weiteren Schriften. Das Leben des Symmachus Über den Werdegang und die sozialen Beziehungen des Q. Aureli- us Symmachus sind wir durch sein eigenes, umfangreiches Schrift- tum sowie durch die Zeugnisse anderer zeitgenössischer Autoren sehr gut informiert. Geboren wurde er um das Jahr 340. Er stamm- te aus einer senatorischen, aber nicht alteingesessenen römischen Adelsfamilie. Schon sein Vater war 364/365 römischer Stadtpräfekt gewesen; zuvor hatte er das Amt des Getreidepräfekten innegehabt und als vicarius urbis Romae eine bedeutende Stellung bekleidet. 8 Einführung Daher verwundert es nicht, dass auch der Sohn die klassische Se- natorenlaufbahn einschlug. Zunächst war Symmachus Quästor, Prätor und pontifex maior. Im Jahr 365 wurde er Statthalter der ita- lischen Provinz Lucania et Bruttium und 373/374 Prokonsul von Af- rica, wo er an der Niederschlagung eines Aufstandes beteiligt war. Sein rhetorisches Talent konnte er unter Beweis stellen, als ihn der Senat im Jahr 369 mit einer Gesandtschaft an den kaiserlichen Hof in Trier betraute. Dort hielt er anlässlich des fünfjährigen Re- gierungsjubiläums von Valentinian I. (364–375) eine Lobrede auf den Kaiser (or. 1) und schloss darüber hinaus Freundschaft mit De- cimus Magnus Ausonius, dem Erzieher des Kaisersohnes Gratian. Rhetorisches Geschick zeigte Symmachus in den folgenden Jahren noch bei einigen anderen Anlässen. Von besonderer Bedeutung ist dabei sein Protest gegen heidenfeindliche Maßnahmen und sein Eintreten für die Wiedererrichtung des Victoria-Altars in den Jahren 382 und 384. Der historische Hintergrund ist schnell um- rissen: Kaiser Gratian (375–383) hatte ab dem Jahr 382 versucht, die paganen Kulte rigoros zu unterdrücken. So hatte er etwa allen heidnischen Priesterschaften jegliche ökonomische Unterstützung durch den Staat entzogen und ihre Grundstücke einziehen lassen, wodurch sie die mit dem Land verbundenen Erträge verloren. Au- ßerdem hatte er im selben Jahr angeordnet, den Altar der Victoria aus der Kurie zu entfernen. An diesem Symbol der Sieghaftigkeit Roms hatten die Senatoren jedoch jahrhundertelang Weihrauch dargebracht und ihren Treueeid abgelegt. Darüber hinaus war auch die Mehrheit des Senats wohl noch nicht christlich. Aus Sicht die- ser Senatoren galt es, die Reste der paganen Tradition zu schützen. Bei diesen Bemühungen spielte Symmachus offenbar eine zentrale Rolle. Davon zeugt vor allem seine dritte relatio, deren Wirkung am Kaiserhof groß gewesen sein muss. Denn glaubt man dem Mailänder Bischof Ambrosius, so hat das Schreiben bei sei- ner Verlesung alle Anwesenden regelrecht in seinen Bann gezogen. Im Anschluss sollen nicht nur die heidnischen, sondern auch die

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