Dieter Glandt Amphibien und Reptilien Herpetologie für Einsteiger Amphibien und Reptilien Dieter Glandt Amphibien und Reptilien Herpetologie für Einsteiger Dieter Glandt Ochtrup, Deutschland ISBN 978-3-662-49726-5 ISBN 978-3-662-49727-2 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-49727-2 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer Spektrum © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2016 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikro verfilmungen und die Einspeicherung und Verar- beitung in elektronischen Systemen. 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Planung: Merlet Behncke-Braunbeck Grafiken: Dr. Martin Lay, Breisach Einbandabbildung: © Fotolia Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer Spektrum ist Teil von Springer Nature Die eingetragene Gesellschaft ist Springer Berlin Heidelberg V Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung – Was will dieses Buch? ..................................................1 Dieter Glandt 2 Was ist Herpetologie? ................................................................3 Dieter Glandt Literatur .................................................................................5 3 Erste Hürden nehmen ................................................................7 Dieter Glandt 4 Amphibien und Reptilien – Charakterisierung und Hauptgruppen .............17 Dieter Glandt 4.1 Was sind Amphibien? ..................................................................18 4.2 Hauptgruppen der Amphibien .........................................................21 4.3 Was sind Reptilien? .....................................................................23 4.4 Hauptgruppen der Reptilien ...........................................................25 Literatur ................................................................................29 5 Anatomie und Physiologie ..........................................................31 Dieter Glandt 5.1 Amphibien und Reptilien haben ein Innenskelett ......................................32 5.2 Mit allen Sinnen ........................................................................37 5.3 Gehirn .................................................................................43 5.4 Vielfalt der Atmung ....................................................................45 5.5 Verdauungssystem und Verdauung ....................................................46 5.6 Geschlechtsorgane und Nieren .........................................................47 5.7 Herz, Kreislauf und Blut ................................................................52 5.8 Ein komplexes Thema: Hormone .......................................................53 5.9 Lebenswichtig: Immunsystem ..........................................................53 Literatur ................................................................................54 6 Fortpflanzung und Entwicklung der Amphibien ..................................55 Dieter Glandt 6.1 Das Wandern ist der Amphibien Lust ...................................................56 6.2 Faszinierende Entwicklung .............................................................60 6.3 Die lauten Rufe der Frösche und Kröten ................................................67 6.4 Merkwürdig winkende Frösche .........................................................69 6.5 Vielfalt des Laichs und der Ablaichorte .................................................70 6.6 Komplizierte Balz der Molche ..........................................................72 6.7 Zupackende Salamandermännchen ....................................................74 6.8 Fürsorgliche Eltern .....................................................................76 Literatur ................................................................................88 VI Inhaltsverzeichnis 7 Fortpflanzung und Entwicklung der Reptilien ....................................91 Dieter Glandt 7.1 Bissige Männchen: Revierverhalten und Paarung der Zauneidechsen ..................92 7.2 Paarung und Fortpflanzung der Kreuzotter .............................................97 7.3 Paarung und Fortpflanzung der Rotwangen-Schmuckschildkröte .....................100 7.4 Frühentwicklung und Embryonalhüllen ...............................................104 7.5 Lebendgebärende Reptilien ...........................................................106 7.6 Wachstum und Geschlechtsreife .......................................................107 7.7 Wie alt werden Reptilien? .............................................................107 7.8 Verblüffende Geschlechtsbestimmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .108 7.9 Noch eine Überraschung: Jungfernzeugung ...........................................108 Literatur ...............................................................................110 8 Wie kommen Amphibien und Reptilien vorwärts? ...............................111 Dieter Glandt Literatur ...............................................................................117 9 Nahrung und Beuteerwerb ........................................................119 Dieter Glandt 9.1 Große Vielfalt .........................................................................120 9.2 Beuteerwerb ..........................................................................120 9.3 Allesverwerter: Larven der Froschlurche ...............................................125 Literatur ...............................................................................132 10 Feinde und Feindabwehr ..........................................................133 Dieter Glandt 10.1 Zahlreiche Überlebensstrategien ......................................................134 10.2 Autotomie oder Selbstverstümmelung ................................................137 10.3 Verblüffende Fähigkeiten – Regeneration .............................................137 10.4 Parasiten und Krankheiten ............................................................139 Literatur ...............................................................................141 11 Wärme- und Wasserhaushalt ......................................................143 Dieter Glandt 11.1 Wesentlicher Unterschied: ektotherm – endotherm ...................................144 11.2 Vielfalt der Thermoregulation .........................................................144 11.3 Wärme und Wasser: die Gratwanderung der Amphibien ...............................147 Literatur ...............................................................................148 12 Amphibien und Reptilien in Gefahr – Schutz maßnahmen sind dringend notwendig ...........................................................................149 Dieter Glandt 12.1 Bedenklich – die Situation in Deutschland .............................................150 12.2 Auch nicht besser: die weltweite Situation ............................................153 12.3 Ursachen der Gefährdung .............................................................153 12.4 Dringend nötig: Schutz- und Hilfsmaßnahmen ........................................161 12.5 Rettet die Meeresschildkröten! ........................................................166 Literatur ...............................................................................169 VII Inhaltsverzeichnis 13 Sympathie, Unkenntnis, Abneigung – Verhältnis des Menschen zu Amphibien und Reptilien ......................................................171 Dieter Glandt 13.1 Die alten Ägypter .....................................................................172 13.2 Amphibien und Reptilien als Nahrung .................................................172 13.3 Geliebte Heimtiere ....................................................................173 13.4 Wozu Souvenirs? ......................................................................173 13.5 Schlangen in religiösen Riten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .174 13.6 Medizinische Bedeutung ..............................................................175 13.7 Von Wetterfröschen und anderen Märchen ............................................177 Literatur ...............................................................................178 14 Rüstzeug für die Geländearbeit – wann, wo, wie? ...............................181 Dieter Glandt 14.1 Wann lassen sich Amphibien und Reptilien beobachten? ..............................182 14.2 Lebensräume .........................................................................182 14.3 Nachweismöglichkeiten ...............................................................188 14.4 Akustische Nachweise .................................................................190 14.5 Kescher und Siebe .....................................................................192 14.6 Fallen .................................................................................192 14.7 Versteckplätze kontrollieren ..........................................................196 14.8 Nachweise von Schleichenlurchen .....................................................197 14.9 Nachweise mit trainierten Hunden ....................................................197 14.10 Krankheitserreger als Problem ........................................................197 14.11 Beobachtungen festhalten ............................................................198 Literatur ...............................................................................199 15 Bestimmung von Amphibien und Reptilien – worauf es ankommt .............201 Dieter Glandt Literatur ...............................................................................205 16 Populationsdynamik, Vergesellschaftung, ökosystemare Bedeutung – am Beispiel von Amphibien .......................................................207 Dieter Glandt 16.1 Langzeituntersuchungen zur Bestandsdynamik .......................................208 16.2 Vergesellschaftung ....................................................................211 16.3 Ökosystemare Bedeutung .............................................................212 Literatur ...............................................................................213 17 Systematik, Stammesgeschichte und Biogeografie .............................215 Dieter Glandt 17.1 Grundbegriffe der Systematik .........................................................216 17.2 Der Landgang – eine „Revolution“ früher Tetrapoden. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .218 17.3 Frühe und moderne Amphibien .......................................................219 17.4 Gymnophiona (Schleichenlurche oder Blindwühlen) ..................................220 17.5 Urodela (Schwanzlurche) ..............................................................223 17.6 Anura (Froschlurche) ..................................................................224 VIII Inhaltsverzeichnis 17.7 Amniota: die Vervollkommnung der Landwirbeltiere ..................................229 17.8 Die Brückenechse – Relikt aus grauer Vorzeit .........................................229 17.9 Die Erfolgreichen: Squamata – Schuppenkriechtiere ..................................230 17.10 Schildkröten – enge Verwandte der Krokodile und Vögel? .............................237 17.11 Krokodile – Kolosse unter den Reptilien ...............................................240 Literatur ...............................................................................242 Serviceteil ...........................................................................243 Stichwortverzeichnis ...................................................................244 1 1 Einleitung – Was will dieses Buch? Dieter Glandt D. Glandt, Amphibien und Reptilien, DOI 10.1007/978-3-662-49727-2_1, © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2016 2 Kapitel 1 • Einleitung – Was will dieses Buch? Die Zahl der Liebhaber von Amphibien und Repti- che musste zunächst einmal aufbereitet werden, ehe 1 lien wächst beständig. Viele Naturschützer widmen das Buch allmählich anspruchsvoller werden durfte. sich mit Engagement dem Schutz dieser Tiere, z. B. Aber auch dann war es mir wichtig, nicht zu tief 2 durch Krötenschutzaktionen an viel befahrenen in die Materie einzudringen, damit der Einsteiger Straßen, bei der Neuanlage und Pflege kleiner Ge- nicht zum Aussteiger wird. Besonders schwierig war 3 wässer, bei der Pflege stillgelegter, verbuschter Ab- dies bei komplexen Themen zur Morphologie, Phy- grabungsflächen oder durch Gestaltung naturnaher siologie und modernen Systematik. Es war irgend- Gärten. Besonders groß ist die Gruppe der Terrari- wann eine Grenze erreicht, an der ich haltgemacht 4 aner geworden. Die liebevolle Pflege und Haltung habe und den Interessierten auf anspruchsvollere vor allem exotischer Schlangen, Echsen, Frösche, Bücher zur Vertiefung verweisen musste. Aber auch 5 Kröten hat gerade in Deutschland eine lange Tradi- dies ist eine Aufgabe des vorliegenden Buches: den tion. Auch das allgemeine Interesse, z. B. von Natur- Einstieg in anspruchsvollere Bücher zum Thema zu fotografen, Schülern, Lehrern, Umweltpädagogen erleichtern. 6 und Journalisten an diesen eigenartigen Tieren ist Ich hoffe, es ist mir gelungen, dem selbst gesetz- beträchtlich gewachsen. ten Anspruch gerecht zu werden. Die Nutzer müs- 7 Das Interesse führt zur Nachfrage nach ge- sen dies entscheiden. Das Buch war für mich der eigneten Büchern, die verständlich, aktuell und erste Anlauf, denn es gab keine herpetologischen 8 zuverlässig, aber nicht zu detailliert in die beiden Vorbilder. Ich habe mich deshalb an den oben zitier- Wirbeltiergruppen einführen. Wer danach sucht, ten ornithologischen Büchern orientiert. ist überrascht, dass es gerade im deutschsprachigen 9 Raum kein aktuelles Werk gibt. Zwar gibt es mitt- z Danksagung lerweile eine Reihe Bücher über spezielle Arten und Zuvorderst danke ich dem Verlag und hier beson- 10 engere Gruppen, auch einige aktuelle Bestimmungs- ders Frau Merlet Behncke-Braunbeck dafür, dass bücher sind in den letzten Jahren erschienen. Aber dieses Buch überhaupt möglich wurde, sowie Frau es fehlt an einer allgemeineren Darstellung, einer Anja Groth für die engagierte Betreuung des Projek- 11 „Herpetologie für Jedermann“. Die Vogelkundler tes. Sodann danke ich für verschiedene Anregungen haben diese Lücke längst erkannt und lesenswerte zum Manuskript den Herren Prof. Dr. Uwe Fritz, 12 Einführungen verfasst, z. B. Michael Wink (Ornitho- PD Dr. Wolf-Rüdiger Große, Prof. Dr. Dr. Gerhard logie für Einsteiger, Springer Spektrum, Heidelberg, Roth, Prof. Dr. Michael Schmitt und Dr. Rainer 13 2014) und Graham Scott (Essential Ornithology, Schoch. Oxford University Press, 2010). In der Herpetologie Ganz besonders danke ich den Bildautoren, die vermisse ich etwas Vergleichbares, und zwar nicht mit ihren Fotos wesentlich zu diesem Buchprojekt 14 nur in Deutschland, sondern auch international. beigetragen haben: Birgit Bender, Henrik Bringsøe, Zwar gibt es anspruchsvolle, gute Lehrbücher der Dr. J. Maximilian Dehling, Dr. Kurt Grossenbacher, 15 Herpetologie, aber sie sind durchweg von amerika- Andreas S. Hennig, Prof. Dr. Walter Hödl, Dr. Lu- nischen Autoren verfasst, in Englisch geschrieben, kas Indermaur, Dr. Karl-Heinz Jungfer, Dr. Andreas recht umfangreich und setzen viel an zoologischem Kronshage, Dr. Alexander Kupfer, Dr. Axel Kwet, 16 Grundwissen voraus. Stefan Meyer, Prof. Dr. Dr. Gerhard Roth, Ineke Das hier vorgelegte Buch will die Lücke eines Schaars, Dr. Henk Strijbosch und Benny Trapp. Für 17 herpetologischen Einsteigerbuches schließen. Es einige Grafiken danke ich Barbara Glandt, Dr. Lukas soll helfen, das eigene Hobby in einen allgemeine- Indermaur und Stefan Meyer. 18 ren Rahmen zu stellen. Dabei waren einige Hürden Meine Frau Barbara war auch bei diesem Buch zu überwinden. Da ich unter „Einsteiger“ jeman- ein hilfreicher Ansprechpartner, immer zu Diskus- den verstehe, der nur geringe Vorkenntnisse über sionen bereit und gab mir manche Anregung. Ihr 19 die Materie hat, musste ich mich in eine Situation gilt ein besonderer Dank. rückversetzen, die bei mir nach gut 50 Jahren Be- 20 schäftigung mit Lurchen und Kriechtieren lange Dieter Glandt zurückliegt. Vieles für den Kenner Selbstverständli- Ochtrup, im Oktober 2015