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Amok an Schulen: Prävention, Intervention und Nachsorge bei School Shootings PDF

271 Pages·2019·5.853 MB·German
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Matthias Böhmer Hrsg. Amok an Schulen Prävention, Intervention und Nachsorge bei School Shootings Amok an Schulen Matthias Böhmer (Hrsg.) Amok an Schulen Prävention, Intervention und Nachsorge bei School Shootings Herausgeber Matthias Böhmer Maison des Sciences Humaines University of Luxembourg Esch-sur-Alzette, Luxembourg ISBN 978-3-658-22707-4 ISBN 978-3-658-22708-1 (eBook) https://doi.org/10.1007/978-3-658-22708-1 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2019 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informationen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutionsadressen neutral. Umschlaggestaltung: deblik Berlin Springer ist ein Imprint der eingetragenen Gesellschaft Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH und ist ein Teil von Springer Nature Die Anschrift der Gesellschaft ist: Abraham-Lincoln-Str. 46, 65189 Wiesbaden, Germany V Geleitwort School shootings stellen mittlerweile sich wiederholende Ereignisse dar, mit weitrei- chenden negativen Folgen für alle Betroffenen und Beteiligten. Die Ursachen wie auch die Möglichkeiten der Prävention und Intervention wurden daher in der jüngeren Vergangenheit verstärkt von der (angewandten) Forschung fokussiert und untersucht. School shootings stellen demzufolge im Rahmen der Gewaltforschung ein hoch aktuel- les und spannendes Forschungsthema dar. Es ist daher in mehrfacher Hinsicht zu begrüßen, dass neben einigen ausgewiesenen Experten sich auch eine Gruppe von Studierenden des Master of Science in Psycho- logy, Psychological Intervention der Universität Luxemburg, unter Anleitung ihres höchst engagierten Dozenten Dr. Matthias Böhmer mit vollem Forschungseifer diesem Thema zugewandt hat und uns einen inhaltsreichen und detaillierten Überblick über den derzeitigen Forschungsstand zu School shootings vorlegt. Den Autoren der einzel- nen Beiträge ist es dabei gelungen, ein sehr fundiertes und hervorragend lesbares Buch zu schreiben, das es sicherlich verdient, bei allen an der Thematik Interessierten positiv aufgenommen zu werden. Die Erstellung dieses Buches wäre ohne die ausgeprägte intrinsische Motivation und das weitreichende Engagement der Experten sowie der Studierenden und ihres Dozen- ten nicht möglich gewesen. Insbesondere den Experten ist zu danken, dass sie durch ihre Beiträge das Erscheinen dieses hochwertigen und vielschichtigen Buches erst ermöglicht haben. Nicht zuletzt zeigt dieses Buch auf, über welche studienrelevanten Kompetenzen die Master-Studierenden der Psychologie der Universität Luxemburg verfügen. Die starke Verknüpfung von Einsatz und Kompetenzen lässt erwarten, dass ihnen nach Studi- enabschluss auch ein erfolgreicher Einstieg in das weite Arbeitsfeld der Psychologie gelingen wird. Als Studiendirektor kann ich mich nur glücklich schätzen, solche Stu- dierende und Dozenten in dem von mir verantworteten Studiengang betreuen und begleiten zu dürfen. Prof. Dr. Georges Steffgen Studiendirektor des Master of Science in Psychology: Psychological Intervention Leiter der Forschungsgruppe Health Promotion and Aggression Prevention Luxemburg im Frühsommer 2018 Vorwort » Not one more. We cannot allow one more child to be shot at school. We cannot allow one more teacher to make a choice to jump in front of an assault rifle to save the lives of students. We cannot allow one more family to wait for a call or text that never comes. Our children and teachers are dying. We must make it our top priority to save these lives (Mission Statement – March for Our Lives). » Nicht mehr. Wir können nicht zulassen, dass noch ein Kind in der Schule erschossen wird. Wir können nicht zulassen, dass noch ein Lehrer vor ein Sturmgewehr springt, um das Leben von Schülern zu retten. Wir können nicht zulassen, dass noch eine weitere Familie auf einen Anruf oder eine SMS wartet, der niemals kommt. Unsere Kinder und Lehrer sterben. Wir müssen es uns zur obersten Priorität machen, diese Leben zu retten (Leitbild – March for Our Lives). Am 24. März 2018 nahmen mehr als eine Million Menschen am „March for Our Lives“ in Washington D.C. und weiteren US-amerikanischen Städten teil, um nach dem School Shooting an der Marjory Stoneman Douglas Highschool in Parkland im US-Bundesstaat Florida für schärfere Waffenkontrollen zu demonstrieren. Diese Tat forderte 17 Todesopfer. Eine der Überlebenden des School Shootings und Rednerin bei der Hauptveranstaltung in Washington, D.C., Emma Gonzáles, stellte fest, dass sie, 1999 geboren, die Angehörige einer Generation ist, die nie eine Welt ohne School Shootings kennen gelernt hat. 1999 fand das Columbine High School Shooting in Litt- leton, Colorado, statt, das namensgebend für die „Generation Columbine“ derjenigen jungen Amerikaner ist, die zu Beginn des 21. Jahrhundert geboren wurden. Das vorliegende Buch ist Ergebnis eines Seminars im Masterstudiengang Psycholo- gie: Psychological Intervention der Universität Luxemburg, das im Wintersemester 2017/2018 stattfand und sich intensiv mit dem Thema School Shootings beschäftigte. Während der Zeit von Ende September 2017 bis Ende Mai 2018 erfolgten in den USA neben dem bereits erwähnten Shooting in Parkland mindestens 24 weitere Amokläufe an Schulen. Diese sind aber kein rein US-amerikanisches Phänomen. Mit den School Shoo- tings am Gutenberg-Gymnasium in Erfurt 2002 und an der Albertville-Realschule in Winnenden 2009 mit 17 beziehungsweise 16 Toten ereigneten sich in Deutschland zwei der weltweit schwersten Taten. In allen Fällen stellt sich die Frage nach dem Warum. Die Autorinnen und Autoren dieses Buches, zumeist Studierende des Masterstudien- ganges, stellen daher in den folgenden Kapiteln die in der aktuellen Forschung dis- kutierten Ursachen dar. Zunächst befasst sich Mandy Salzig in 7 Kap. 1 und 2 mit der Definition des Begriffes „School Shooting“ sowie mit ausgewählten School Shootings weltweit. Obwohl sich – auch in der deutschsprachigen Forschung – der Ausdruck School Shooting durchgesetzt hat, wird er dennoch bislang uneinheitlich definiert. 7 Kap. 3 betrachtet anschließend die Ursachen. Da von einem multikausalen Bedingungs- gefüge auszugehen ist, wird neben Tätermerkmalen auch auf privates wie schulisches VII Vorwort Lebensumfeld, Einfluss von Massenmedien, Zugänglichkeit zu Waffen sowie auf den Kon- sum gewalthaltiger Medien abgehoben. Max Sebastian Zettl befasst sich in 7 Abschn. 3.1 mit Persönlichkeitsmerkmalen der Täter, Corinne Bock in 7 Abschn. 3.2 mit dem Lebensumfeld, Petra Buderus in 7 Abschn. 3.3 mit der Schule, Anne-Sophie Pereira in 7 Abschn. 3.4 mit den Massenmedien, Katya Gonçalves in 7 Abschn. 3.5 mit der Zugänglichkeit zu Waffen und Eva Elisabeth Münch in 7 Abschn. 3.6 mit dem Konsum gewalthaltiger Medien. Da School Shootings gerade keine spontanen Affekthandlungen, sondern eher geplante Taten sind, werden von Jennifer Hausen in 7 Kap. 4 die Merkmale der Tat fokussiert. Aufgrund des multikausalen Bedingungsgefüges ist eine Prävention von School Shoo- tings besonders schwierig. 7 Kap. 5 beleuchtet die primär- und sekundärpräventiven Maßnahmen. Wiebke Johanna Nissen stellt in 7 Abschn. 5.1 primärpräventive Ansätze für Schulkinder, Lehrkräfte, Schulen als Ganzes, aber auch für den außerschulischen Kontext dar. Miriam-Linnea Hale beschreibt in 7 Abschn. 5.2 sekundärpräventive Maß- nahmen und geht dabei auf Ansätze des Profilings und des Threat Assessments sowie das Phänomen des Leakings ein. Nadine Nagel und Günther Dörr fügen mit ihrem Exkurs zu KomPass plus einen innovativen Ansatz zur Prävention von Krisen an Schulen hinzu. 7 Kap. 6 von Samantha Bichler befasst sich mit Möglichkeiten der Intervention nach Tatbeginn. Lina Höhn legt in 7 Kap. 7 den Fokus auf die Nachsorge bei School Shootings und erläutert notfallpsychologische Akuthilfen, kurzfristige bis mittelfristige traumafokussierte sowie längerfristige Interventionsmaßnahmen für Kinder, Jugend- liche und Erwachsene. Ergänzt wird das Nachsorgekapitel um einen Exkurs von Rolf Keller, Silke Ladwein und Prisca Wagner zur Traumatherapie bei Akuttraumatisierten im Rahmen einer Trauma-Ambulanz. Dieses Buch bietet einen forschungsbasierten Einblick in das Phänomen School Shoo- ting mit dem Ziel, dieses besser zu verstehen und effektive Präventionsmaßnahmen ableiten zu können. An dieser Stelle gebührt mein Dank daher den Studierenden des Seminars „Coaching in Educational Contexts“ im Master of Science in Psychology: Psychological Interven- tion der Universität Luxemburg, die sich als Autorinnen und Autoren für ihr jeweiliges Thema begeistern konnten und sich weit über ein „normales“ Seminar hinaus für die- ses Buch engagierten. Weiterhin danke ich den Experten, die ich außerdem gewinnen konnte: Nadine Nagel und Güter Dörr vom Landesinstitut für Präventives Handeln des Saarlandes sowie Rolf Keller, Silke Ladwein und Prisca Wagner von der MEDIAN Klinik Berus. Mein Dank gilt außerdem Simone Lemmer für die Kapitelstruktur sowie Georges Steffgen, dem Leiter des Masterstudienganges, für seine Unterstützung. Herzli- chen Dank sage ich Lisa Bender vom Springer-Verlag. Sie hat das Buchprojekt mit gro- ßer Geduld und hilfreichen Anregungen begleitet. Matthias Böhmer Luxemburg im Frühsommer 2018 IX Inhaltsverzeichnis 1 Definition und Typologie .................................................... 1 Mandy Salzig 2 Ausgewählte School Shootings weltweit ................................... 13 Mandy Salzig 3 Ursachen ...................................................................... 29 Max Sebastian Zettl, Corinne Bock, Petra Buderus, Anne-Sophie Pereira, Katya Gonçalves und Eva Elisabeth Münch 4 Merkmale der Tat (Motive, Ablauf) ......................................... 113 Jennifer Hausen 5 Präventive Maßnahmen ..................................................... 133 Wiebke Johanna Nissen, Miriam-Linnea Hale, Nadine Nagel und Günter Dörr 6 Interventionen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 193 Samantha Bichler 7 Nachsorge ..................................................................... 205 Lina Höhn 8 Traumatherapie bei Akuttraumatisierten im Rahmen einer Trauma-Ambulanz ........................................ 241 Rolf Keller, Silke Ladwein und Prisca Wagner Autorenverzeichnis Samantha Bichler Silke Ladwein Maison des Sciences Humaines Stationäre Trauma-Behandlung, Université du Luxembourg Wissenschaftliche Mitarbeit Esch-sur-Alzette, Luxembourg MEDIAN Klinik Berus Überherrn, Deutschland Corinne Bock Maison des Sciences Humaines Eva Elisabeth Münch Université du Luxembourg Maison des Sciences Humaines Esch-sur-Alzette, Luxembourg Université du Luxembourg Esch-sur-Alzette, Luxembourg Petra Buderus Esch-sur-Alzette, Luxembourg Nadine Nagel Landesinstitut für Präventives Handeln Katya Gonçalves St. Ingbert, Deutschland Maison des Sciences Humaines Université du Luxembourg Wiebke Johanna Nissen Esch-sur-Alzette, Luxembourg Klinik für Kinder- und Jugendmedizin und Psychosomatik Günter Dörr Wolfsburg, Deutschland Landesinstitut für Präventives Handeln St. Ingbert, Deutschland Anne-Sophie Pereira Maison des Sciences Humaines Miriam-Linnea Hale Université du Luxembourg Maison des Sciences Humaines Esch-sur-Alzette, Luxembourg Université du Luxembourg Esch-sur-Alzette, Luxembourg Mandy Salzig Maison des Sciences Humaines Jennifer Hausen Université du Luxembourg Institute of Cognitive Science and Esch-sur-Alzette, Luxembourg Assessment (COSA) Université du Luxembourg Prisca Wagner Esch-sur-Alzette, Luxembourg Trauma-Ambulanz, Wissenschaftliche Mitarbeit MEDIAN Klinik Berus Lina Höhn Überherrn, Deutschland Maison des Sciences Humaines Université du Luxembourg Max Sebastian Zettl Esch-sur-Alzette, Luxembourg Institut für Psychosoziale Prävention Universitätsklinikum Heidelberg Rolf Keller Heidelberg, Deutschland Trauma-Ambulanz, Stationäre Trauma- Behandlung MEDIAN Klinik Berus Überherrn, Deutschland 1 1 Definition und Typologie Mandy Salzig 1.1 Einleitung – 2 1.2 Abgrenzung zu Amokläufen – 4 1.3 Abgrenzung zu Terrorattacken – 5 1.4 Abgrenzung zu erweitertem Suizid – 7 Literatur – 9 © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2019 M. Böhmer (Hrsg.), Amok an Schulen, https://doi.org/10.1007/978-3-658-22708-1_1

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