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Ambidextrie in Netzwerken komplexer Produkte: Exploration und Exploitation in der Luftfahrtindustrie PDF

278 Pages·2017·7.108 MB·German
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Daniel Guffarth Ambidextrie in Netzwerken komplexer Produkte Exploration und Exploitation in der Luftfahrtindustrie Ambidextrie in Netzwerken komplexer Produkte Daniel Guffarth Ambidextrie in Netzwerken komplexer Produkte Exploration und Exploitation in der Luftfahrtindustrie Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Andreas Pyka Daniel Guffarth Stuttgart, Deutschland Dissertation Universität Hohenheim, 2015 ISBN 978-3-658-15582-7 ISBN 978-3-658-15583-4 (eBook) DOI 10.1007/978-3-658-15583-4 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National- bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer Gabler © Springer Fachmedien Wiesbaden 2017 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informa- tionen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer Gabler ist Teil von Springer Nature Die eingetragene Gesellschaft ist Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Die Anschrift der Gesellschaft ist: Abraham-Lincoln-Strasse 46, 65189 Wiesbaden, Germany Für meine Freundinnen und Freunde. Geleitwort von Prof. Dr. Andreas Pyka Erstmals Ende der 1970er Jahre ist das gleichgewichtsorientierte Leitbild der Industrieökono- mik durch die Arbeiten von Abernathy und Utterback ins Wanken geraten. Spätestens seit den 1990er Jahren, nicht zuletzt durch die bahnbrechenden Arbeiten von Steven Klepper zum In- dustrielebenszyklus, haben sich industriedynamische Erklärungsansätze endgültig für die Ana- lyse von innovationsgetriebener Entwicklung von Industrien durchgesetzt. Das ist auch nicht weiter verwunderlich: Denn auf kaum einer anderen Ebene manifestiert sich der qualitative Strukturwandel von Volkswirtschaften deutlicher als auf der Industrieebene. Alte und reife In- dustrien verschwinden, neue, durch Innovationen ins Leben gerufene Industrien, beginnen Marktanteile zu erobern und ko-existieren mit etablierten Sektoren - ein empirisches Faktum, mit dem die traditionelle volkswirtschaftliche Wachstumstheorie bis heute nicht umgehen kann. Zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten sind zwischenzeitliche erschienen, die sich mit indust- riedynamischen Phänomen in unterschiedlichen Sektoren beschäftigen. Der von Steven Klep- per hergeleitete Industrielebenszyklus scheint sich dabei in sehr vielen unterschiedlichen In- dustrien als dynamisches Muster zu bestätigen. Nicht nur in produzierenden Sektoren, auch im Dienstleistungsbereich gibt es dynamische Entwicklungen auf der Sektorenstruktur, die jedoch durch systematische Abweichungen vom grundlegenden Modell gekennzeichnet sind. Allen Arbeiten ist gemein, dass als wesentliche verursachende Faktoren für die dynamischen Ent- wicklungsmuster Innovationsprozesse verantwortlich gemacht werden. Die Innovationsinten- sität bzw. Wissensorientierung der einzelnen Industrien kann dabei sogar als ursächlich für spe- zifische Unterschiede identifiziert werden. Die Luftfahrtindustrie kann ohne Zweifel als ein innovationsorientierter und wissensintensiver Sektor gekennzeichnet werden. Dennoch weicht die Luftfahrtindustrie hinsichtlich der zugrundeliegenden Dynamik deutlich vom typischen Entwicklungsmuster im produzierenden Sektor ab und wurde vielleicht aus deshalb noch nicht einer ausführlichen industriedynamischen Untersuchung unterzogen. Diese Beobachtung einer offensichtlichen Anomalie im Industrielebenszyklus der Luftfahrtin- dustrie nimmt der Autor Daniel Guffarth für seine innovationsökonomische Arbeit zum Anlass, sich mit den Ursachen für diese Abweichungen theoretisch und empirisch auseinanderzusetzen. Durch außerordentlich gute Kenntnis der Industrie gelingt es Herrn Guffarth, die dynamische Wirkungsebene in dieser Industrie zu identifizieren, die sich jedoch nicht durch in der Verän- derung in der Anzahl der Unternehmen widerspiegelt, sondern in den Netzwerkarchitekturen des Innovationsprozesses zu verorten ist. Durch den Charakter eines komplexen Gutes, der den Output der Industrie kennzeichnet, eine hohe Parallelität von Exploration und Exploitation in der Forschung und Entwicklung sowie durch die maßgebliche Rolle der öffentlichen, insbeson- VIII Geleitwort von Prof. Dr. Andreas Pyka dere der militärischen Nachfrage nach Flugzeugen finden sich in diesem Sektor zwar alle Merk- male eine industriedynamischen Entwicklung, jedoch an unerwarteten Stellen. Herrn Guffarths Untersuchungen zeigen, den universellen Charakter der Theorie der Industriedynamik, die auch bei über jahrzehntelangen stabilen Duopolstrukturen trotzdem die zugrundeliegende Entwick- lungen zu erklären vermag. Prof. Dr. Andreas Pyka Vorwort An dieser Stelle darf ich den Menschen meinen Dank aussprechen ohne deren Zutun und Un- terstützung die Fertigstellung der vorliegenden Dissertation nicht möglich gewesen wäre. Mein besonderer Dank gilt meinem Doktorvater und Erstgutachter Herrn Prof. Dr. Andreas Pyka, der mir die Unterstützung und den Freiraum gewährte die Untersuchung nach meinen Vorstellun- gen zu gestalten. Darüber hinaus vermittelte er mir wertvolle Kontakte, für deren Unterstützung ich sehr dankbar bin. Ich bedanke mich auch bei meinem Zweitgutachter Prof. Dr. Alexander Gerybadze für seine Zeit sowie bei Prof. Dr. Ulrich Schwalbe für das Übernehmen des Prü- fungsvorsitzes. Bei Herrn Dr. Michael W. Müller bedanke ich mich für das entgegengebrachte Vertrauen und für die Schaffung der unternehmensseitigen Rahmenbedingungen bei der MBtech Group GmbH & Co. KGaA, die diese Dissertation erst ermöglichten. Außerordentli- cher Dank gilt Herrn Dr. Mathias Knappe, der mir als Lehrstuhl- und Arbeitskollege in unzäh- ligen inspirierenden Diskussionen äußerst wertvolle Kommentare und Anmerkungen lieferte und mir während meines gesamten Dissertationsprojekts mit Rat und Tat zur Seite stand. Für die hervorragende Zusammenarbeit darf ich sowohl meinen Lehrstuhlkollegen Dr. Ben Ver- meulen und Dr. Tobias Buchmann, als auch meinem Kollegen am Austrian Institute of Tech- nology (AIT), Michael J. Barber, PhD danken. Darüber hinaus gilt mein Dank meinem Arbeits- kollegen Herrn Lars Brembach für dessen Mithilfe bei der Durchdringung der Luft- und Raum- fahrtindustrie sowie Herrn Manuel Knäple für dessen Expertise der Programmierung und Da- tenverarbeitung. Ferner gilt mein Dank Frau Sina Guffarth, Frau Leonie Sieringer, Frau Vikto- ria Wagensommer und Herrn Jakob Sauter für die Unterstützung bei den finalen sprachlichen und formalen Korrekturen. Für ihren moralischen Rückhalt und ihre außerordentliche Geduld danke ich meinen Freundinnen und Freunden. Schließend möchte ich mich bei meinen Eltern Peter und Petra Guffarth für das mir vermittelte Wertegerüst und die vielfältige Unterstützung vor, während und nach Beendigung meines Dissertationsprojekts bedanken. Dr. Daniel Guffarth Abstract Seit jeher steht kaum ein anderes Produkt für Ingenieurskunst, Pioniergeist und das komplexe Zusammenspiel unterschiedlichster Materialien, Technik und Wissen, aber gleichsam auch für so hohe Entwicklungs- und Produktionskosten, wie das Flugzeug. Die Entwicklung solcher In- dustrien mit komplexen Produkten ist Gegenstand dieser Untersuchung. Heute befindet sich die Luftfahrtindustrie in einer industriellen Wachstumsphase, die vor allem den Produktionshoch- lauf gepaart mit einem zunehmenden Kostenwettbewerb zur Folge hat. Neue Konkurrenz aus Asien sowie aus dem Segment der Regionalflugzeughersteller zwingt das etablierte Duopol aus Airbus und Boeing ihre Zuliefererketten effizienter und effektiver auszugestalten. Die fortwäh- renden technologischen Neuerungen in bestehenden Flugzeugmodellen und die hohe F&E-In- tensität auf Subsystemebene sind wesentlicher Betrachtungsgegenstand. In dieser Untersu- chung wird ein Industrieevolutionsanalyserahmen entwickelt, welcher speziell auf die Erfor- dernisse von Industrien mit komplexen Produkten zugeschnitten ist und neben der klassischen Triebfeder technologischer Entwicklung, d.h. Innovation und Wissen, die staatliche Durchdrin- gung, die Nachfrageseite und die Industriemechanismen miteinbezieht. Da sich unterschiedliche Subsysteme des Artefakts Flugzeug in den unterschiedlichen Phasen Entstehung, Wachstum und Reife befinden, hält der im Standardmodell des Industrielebens- zyklus postulierte direkte Implikationszusammenhang zwischen Technologie-, Produkt- und Industrielebenszyklen nicht. In Summe ergibt sich die Erkenntnis, dass die ausschließliche Be- trachtung der Systemherstellerebene für die Entwicklung der Industrie unzureichend ist. Statt- dessen erscheint eine Analyse der Gesamtindustrie inklusive der Zulieferernetzwerke zweck- mäßig, weshalb die Industrie als Netzwerk aufgefasst wird. Dieses stellt sich je nach Anforde- rung und Ziel der jeweiligen Zeit als Explorations- und/oder Exploitationsnetzwerk bzw. in Bezug auf das Artefakt, als produkt- oder prozessbezogen heraus. Da aufgrund der Produktcha- rakteristik permanent wechselnde Anforderungen bei komplexen Produkten zu beobachten sind, stellt sich für die Organisationen solcher Industrien, Ambidextrie bzw. die Balance zwi- schen Exploration und Exploitation, als maßgeblicher Erfolgsfaktor heraus. Auf Basis einer Analyse der F&E-Netzwerke der europäischen Luftfahrtindustrie wurde diese Anforderung detailliert auf Wissensebene, mittels einer netzwerktopologischen Betrachtung und der Analyse auf geographischer Ebene untersucht. Kernergebnis ist die Erkenntnis, dass sich im Zeitverlauf die Ambidextrieanforderung über die Wertschöpfungskettenstufen ausdehnt und so ein Wechsel von zyklischer, hin zu permanenter Ambidextrie als Anforderung an die Zulieferer richtet. Zudem wurden die Verdrängungsmechanismen von Exploration im Kern des Netzwerks herausgearbeitet und die Nutzung der Netzwerkperipherie zur Realisierung der ex- XII Abstract plorativen Ausrichtung durch die Kernakteure identifiziert. In der Konsequenz wurden als Er- folgsfaktoren für die Zukunftsfähigkeit der europäischen Luftfahrtindustrie, die Orchestrierung zwischen Netzwerkstabilität und -heterogenität sowie die Aufrechterhaltung der KMU-Struk- turen zur Nutzung explorativer Anforderungen der Kernakteure in Bezug auf deren beidhändige Lernausrichtung ermittelt.

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