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Alzheimer: Grundlagen, Diganostik, Therapie PDF

179 Pages·1993·9.58 MB·German
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.p~ AI"y.\ AI:h('/1II1'T If.!. 6. 186-1- 19. 11. /915) K. Maurer R. Ihl L. Frolich er AI hei Grundlagen, Diagnostik, Therapie Mit 25 Abbildungen, teils in Farbe und 16 Tabellen Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York London Paris Tokyo Hong Kong Barcelona Budapest Prof. Dr. med. K. Maurer Dr. med. L. Frblich Psychiatrische U ni versitatsklinik FuchsieinstraBe 15 D-97080 Wurzburg Dr. med., Dipl.-Psych. R. !hI Rheinische Landes- und Hochschulklinik Psychiatrische Klinik der Heinrich-Heine-Universitat Bergische LandstraBe 2 D-40629 Dusseldorf ISBN-13: 978-3-540-56932-9 e-ISBN-13: 978-3-642-84979-4 DOl: 10.1007/978-3-642-84979-4 CIP-Titelaufnahme def Deutschen Bibliothek Maurer, Konrad: Alzheimer: Grundlagen, Diagnoslik. Therapie I K. Maurer; R.lhl; L. Fr6lich. - Berlin: Heidelberg; Nev~i York; London; Paris; Tokyo; Hong Kong; Barcelona; Budapest: Springer. 1993 NE: IhI, Ralf:; Frolich, Lutz: Dieses Werk ist urheberrechtlich geschutzt. Die dadurch begrUndeten Rechte, insbesondere die def Uber setzung, des Nachdrucks, des Vortrags, def Entnahme von Abbildungen und Tabellen, dec Funksendung, dec Mikroverfilmung oder dec Vervielfiiltigung auf anderen Wcgen und dec Spcicherung in Datcnver arbcitungsanlagen, bleiben. auch bei our auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfaltigung dieses Werke" oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzcn der gesetzlichen Bestimmungen des Urhebcrrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils gi.iltigen Fassung zulassig. Sie ist grundsatzlich vergtitungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1993 Softcover reprint of the hardcover I st edition 1993 Die \Viedergabe von Gebrauchsnamen. Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme. daB so1che Namen irn Sinne der Warenzeichen und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden konnten. Produkthaftung: Flir Angaben liber Dosierungsanwcisungen und Applikationsfonnen kann \'om Verlag keine Gewahr libernornmen werden. Derartige Angaben mlissen yom jeweiligcn Anwender irn Einzclfall anhand anderer Literaturstellen auf ihre Richtigkeit iiberprtift werden. Satz und Druck: Ernst Kieser GmbH, Neusass Einband: J. Schaffer, Grlinstadt 25/3130-54321 0 - Gedruckt auf saurefreicm Papier VOIWOrt Hatte man vor wenigen lahren ein Buch mit dem Titel »Alzheimer« publiziert, ware es Gefahr gelaufen, unbeachtet in einem Blicherregal zu »verstauben«. Ganz anders die Situation jetzt, 1993. Ein GroBteil der Bevtilkerung ist gut darliber informiert, daB der erfreuliche Zugewinn an Lebensspanne den Wermutstropfen einer Minderung und spater eines Verlustes von Denkfahigkeit und Gedachtnis in sich tragt. Viele Menschen sind beim Auftreten von Gedachtnissttirungen im Alter sogar so stark beunruhigt, daB sie unter der Beflirchtung, an einem »Alzheimer« zu lei den, den Hausarzt oder den Nervenarzt aufsuchen. 1m Rahmen dieser Entwicklung und der evidenten Bedrohung der Lebensqualitat im letzten Lebensdrittel durch »Demenzen« war es angebracht, in kurzer und ver standlicher Form nicht nur Arzten, Pflegekraften und Sozialarbeitern, sondern auch Familienangehtirigen und Bezugspersonen von Alzheimer Kranken das derzeit verfligbare Wissen liber die Erkrankung verfligbar zu machen. Fachkundige werden in Kapiteln wie »Diagnostik«, »Biologische Grundlagen« und »Therapeutische Ansatze« wertvolle Informationen vorfinden, wahrend sich Angehtirige vor aHem in Kapiteln wie »Rechtliche Probleme« und »Hilfestellungen flir Angehtirige und Pflegende« infor mieren ktinnen. Der neuropsychologisch Interessierte findet im Anhang sehr ausflihrliche Wiedergaben der einschlagigen Beurteilungsskalen flir Demenzen. Flir alle Leser gleichermaBen wichtig dlirfte die aktuelle Liste der Alzheimer-Gesellschaften, Angehtirigengruppen und Tagespflegeein richtungen in Deutschland sein, die nach StMten alphabetisch geordnet ist und sich eben falls im Anhang befindet. Das Buch erscheint rechtzeitig zum »Sixth Congress of the International Psychogeriatric Association« (IPA), der vom 05. bis 10. September 1993 in Berlin stattfindet. 1m Rahmen einer Pressekonferenz wird es dort der Of fentlichkeit vorgestellt. DaB dieses Buch entstehen konnte, verdanken die Autoren vor allem den Erfahrungen, die sie in zahlreichen Fortbildungsveranstaltungen liber Demenzen gewinnen konnten, und der Initiative des Springer-Verlags, wobei hier besonders Herrn Dr. Thiektitter daflir zu danken ist, daB er das Buch in das Verlagsprogramm aufnahm. Die Betreuung wurde im we sentlichen von Frau Benko vom Springer-Verlag und von Frau Karg von PRO EDIT bewerkstelligt. Ohne die groBzligige Ftirderung der Firma v Farmitalia Carlo Erba GmbH ware das Bueh nicht entstanden. Wesent lieher Promotor war hier Herr Dr. E. Herehenhan, der das Projekt letztlieh ermagliehte. Zuletzt sei noch den Mitarbeitem der Psyehiatrischen UniversiUitsklinik in Wiirzburg gedankt, Frau Grabner und Frau Moslein, die unermiidlieh am Manuskript mitarbeiteten und bei den Korrekturen behilflieh waren. Den Ehefrauen sei gedankt, daB sie oft genug wegen Arbeiten an die sem Bueh das Familienleben reduzieren muBten. Die Autoren, die in unmittelbarer Nahe des Geburtsortes von Aloys Alzheimer ihre Erkenntnisse iiber Altersdemenzen gewinnen konnten, wiinsehen sieh eine entspreehend weite Verbreitung des Buehes, aueh in Anbetracht der gesellschaftliehen Bedeutung, die die Demenzen vor allem im 21. Jahrhundert einnehmen werden. Konrad Maurer Ralf!hl Lutz Frolieh VI Inhaltsverzelchnls Aloys Alzheimer (14. 6.1864 - 19. 12. 1915) Biographie und Originalbericht aus dem Jahre 1907 ...... . 2 Begriffsbestimmung des dementiellen Syndroms . . . . . . . . . . 5 2.1 Formen der Demenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 2.1.1 Demenz vom Alzheimer-Typ (DAT) ..................... 8 2.l.2 Multiinfarktdemenz (MID)/ Demenz vom vaskuIaren Typ (DVT) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 2.l.3 Sekundare Demenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 2.l.4 Seltene Demenzformen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 2.l.5 Pseudodemenz (depressives Syndrom) .................... 14 3 Epidemiologie . . . . . . . .. . . . . . . . . .. .. . . . ... . . . . . . . . .. . . . . . . 15 3.1 Pravalenzen (Diagnosehaufigkeiten) . . . . . . . . . . . . . ... . . . . . . 16 3.2 Inzidenzen (Haufigkeit des Neuauftretens) . . . . . . .... . . . . . . 18 4 Diagnostik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 4.1 Anamnese und Verlauf.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 4.2 Psychometrische Objektivierung... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 4.3 Klinische Einschatzung des Schweregrades . . . . . . . . . . . . . . . 24 4.4 Beurteilung des Alltagsverhaltens ........................ 25 4.5 Nosologische Zuordnung mittels apparativer Diagnostik. . . 27 4.5.1 Strukturelle Verfahren (CT, MRT)........................ 27 4.5.1.1 Computertomographie (CT) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 4.5.l.2 Magnetresonanztomographie (MRT). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 4.5.2 Funktionelle Verfahren (CBF/SPECT, PET, EEG) ........ 32 4.5.2.1 Single-Photonenemissionstomographie (SPECT) .......... 32 4.5.2.2 Positronenemissionstomographie (PET) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 4.5.2.3 Elektroenzephalogramm (EEG). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 4.5.2.4 Evozierte Potentiale (EP). . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . .. 44 4.5.2.5 Topographische Darstellung der elektrischen Hirntatigkeit (»Brain Mapping«). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 4.6 Diagnostische Kriterien der »wahrscheinlichen« und der »sicheren« Demenz vom Alzheimer-Typ ......... 49 4.7 Altersbedingte GedachtnisstOrungen »Age Associated Memory Impairment« (AAMI) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 VI] 5 Bio1ogische Grundlagen der Demenz vom Alzheimer-Typ 51 5.1 N europathologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51 5.1.1 Himatrophie und Nervenzellverlust....................... 51 5.1.2 Neurofibrillare Bundel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 5.1.3 Neuritische Plaques (senile Drusen) und kongophile Angiopathie (drusige Entartung der HimgefaBe) .......... 55 5.1.3.1 Die klassische Vorstellung der Entstehung von senilen Plaques. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 5.1.4 Andere Veranderungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 5.2 Neurochemische Veranderungen.......................... 58 5.2.1 Himdurchblutung und Himstoffwechsel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 5.2.2 Glukose- und Energiestoffwechsel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 5.2.3 Neurotransmitter und Rezeptoren. . ... . . . . .. . . . . . . . . . . . . .. 60 5.3 Molekulargenetik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 5.3.1 Die genetischen Koppelungsanalysen . . . . .... . . . . . . . . . . . .. 64 5.3.2 Die Amyloidentstehung . . . .. . . . . . . ... . . . . . . .. . . . . ... . . . . . 66 6 Hypothesen zur Atiologie der Demenz vom Alzheimer-Typ......................... 69 6.1 Stoffwechseltheorien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 6.2 Virustheorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 6.3 Immuno1ogische Theorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 6.4 Genetische Theorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71 6.5 N eurotoxintheorie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71 6.6 StreB.................................................... 72 7 Risikofaktoren der Demenz vom A1zheimer-Typ . . . . . . . . . . 73 7.1 Alter.................................................... 73 7.2 Gesch1echt. . . . . ... . . . . . . . ... . . . . . .. . . . . .. . . . . . . . . . . . . .. . . 74 7.3 Familie und Genetik . . . . .... . . . . . . . . . . . .. . . . . . .. . . . . . .. . . 74 8 Therapeutische Ansatze und Prophylaxe . . ... . . . . .. . . . . . . . 75 8.1 Eher gut behandelbare Demenzen ........................ 75 8.1.1 Weniger gut behandelbare Demenzen..................... 77 8.2 Sozialpsychiatrischer Ansatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77 8.3 Psychotherapeutischlverhaltenstherapeutischer Ansatz . . . . . 78 8.4 Pharmakotherapeutischer Ansatz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81 8.4.1 Strategien bei der Behandlung der Demenz vom Alzheimer-Typ ..................................... 82 8.4.1.1 Neurotransrnittersupplementierung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82 8.4.1.2 Nootropika . .. . . . .. . . . .. . ... . ... . . . . . . . ... . . . . . .. . . . . . . . . 83 8.4.1.3 Neuroprotektiva... . . . . . . ... . . . . .... . . . .. . . . . . . . . .. . . . . . . . 84 VIII 8.4.1.3.1 Beeinflussung von Membraneigenschaften ............... . 84 8.4.1.3.2 Substanzen gegen freie Sauerstoffradika1e ............... . 85 8.4.1.3.3 Substanzen gegen Exzitotoxinwirkungen ................. . 85 8.4.1.4 ZUktinftige Strategien ................................... . 86 8.4.1.5 Derzeitiges Vorgehen ................................... . 87 8.4.1.6 Fragwtirdige Methoden ....................... '" .... " .. . 88 9 Rechtliche Prob1eme .................................... . 89 9.1 Pflegschaft und Betreuung (seit 1. 1. 1992) .............. . 89 9.2 Finanzielle Hi1fen ....................................... . 92 9.3 Fahrtauglichkeit. ........................................ . 93 10 Hi1festellungen fUr AngehOrige und Pflegende ........... . 95 10.1 Das beratende Gesprach ................................. . 95 10.2 Empfehlung geeigneter Institutionen zur Behandlung ..... . 96 10.3 Betreuung tiber Se1bsthilfegrllppen ...................... . 97 Anhang ........................................................... 99 Literatllr .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 159 Sachverzeichnis ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 169 IX 1 Aloys Alzheimer (14.6. 1864 - 19. 12. 1915) Biographie und Origlnalbericht aus dem Jahre 1907 Uber das Leben und das personliche Schicksal von Aloys Alzheimer ist noch wenig bekannt. Zu Beginn dieses Buches geben wir deshalb einen kurzen Uberblick tiber Leben und Werk dieses bedeutenden Mediziners. Mehr tiber Aloys Alzheimer zu wissen, ist schon desha1b angebracht, da es sich bei dem Eponym »Alzheimer« neben weiteren wie »Parkinson« und »Rontgen« urn den inzwischen am haufigsten verwendeten Eigennamen in der Medizin hande1t. In der Umgangssprache macht sich dies bereits be merkbar durch zynisch anmutende AuBerungen, wie z. B. »Alzheimer laBt grtiBen« oder » ... der hat ja einen Alzheimer!« Wie kam es nun dazu, daB wir seit einigen Jahren fast taglich mit dem Begriff »Alzheimer« kon frontiert werden? Aloys Alzheimer war ein Franke und kam am 14. 6. 1864 als Sohn eines Notars in Marktbreit zur Welt. Marktbreit, eine malerische Klein stadt, liegt in der Nahe von Wtirz burg an einer der Mainschleifen. 1m Rahmen eines intemationalen Kon gresses wurde in der Psychiatrischen Klinik der Universitat in Wtirzburg die erste Alzheimer-Btiste enthtillt und das Geburtshaus in Marktbreit mit emer Gedenktafel geehrt (Abb. 1-3). Nachdem Aloys Alzheimer die Grundschule In Marktbreit besucht hatte, siedelte die Familie nach Abb. 1. Enkel und Urenkel waren am 21. 6. 1989 dabei, als die Biiste ihres beriihrnten Vorfahren Alzheimer in der Psychiatrischen Klinik Wiirzburg enthiillt wurde

Description:
Die Zunahme der mittleren Lebenserwartung des Menschen in den hochindustrialisierten L{ndern f}hrte zu einer unverh{ltnism{~ig ausgepr{gten ]berpopulation an alten Menschen. Dadurch bedingt kommt es in immer st{rkerem Ausma~e zur Zunahme von Hirnleistungsst|rungen im Alter, die es zu diagnostizieren
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