Cornel Stan Alternative Antriebe für Automobile Cornel Stan Alternative Antriebe für Automobile Hybridsysteme, Brennstoffzellen, alternative Energieträger Mit 178 Abbildungen 1 3 Professor Dr.-Ing. habil. Prof. E. h. Cornel Stan Professor an den Universitäten von Paris, Pisa, Perugia und an der Westsächsischen Hochschule Zwickau Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek Die deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.ddb.de> abrufbar. ISBN 3-540-24192-2 Springer Berlin Heidelberg New York ISBN 978-3-540-24192-8 Springer Berlin Heidelberg New York Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funk- sendung, der Mikroverfilmung oder Verviefältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Da- tenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Verviel- fältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. Sep- tember 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwi- derhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. Springer ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media springer.de © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2005 Printed in Germany Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Buch be- rechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jeder- mann benutzt werden dürften. Sollte in diesem Werk direkt oder indirekt auf Gesetze, Vorschriften oder Richtlinien (z.B. DIN, VDI, VDE) Bezug genommen oder aus ihnen zitiert worden sein, so kann der Verlag keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität übernehmen. Es empfiehlt sich, gegebenenfalls für die ei- genen Arbeiten die vollständigen Vorschriften oder Richtlinien in der jeweils gültigen Fassung hinzu- zuziehen. Umschlaggestaltung: medionet AG, Berlin Satz: Digitale Druckvorlage des Autors Herstellung: medionet AG, Berlin Gedruckt auf säurefreiem Papier 68/3020 5 4 3 2 1 0 Vorwort „Proportion ist in jeder Kraft, welche immer es sei“ Leonardo da Vinci (1452 – 1519) Vorwort ... welche immer es sei, die Proportion oder die Kraft? Das seit einigen Jahren meist debattierte Thema in der Kraftfahrzeug- technik ist der Zukunftsantrieb. Meinungen, Interessenlager, sogar nationale Trends zeigen eine Diver- genz, die kaum zu übertreffen ist: Eine oft vertretene Richtung ist, dass der klassische, bewährte Kolbenmotor in der jetzigen Form noch mindestens 30-40 Jahre als Antrieb für Automobile bestehen wird. Diese Richtung zeigt zumindest eine Konvergenz mit einigen Prognosen, nach denen das Erdöl so gut wie unerschöpflich sei, obwohl andere Trends von einer Res- sourcenbegrenzung auf 30-36 Jahre ausgehen. Ungeachtet dessen, setzen die Einen voll auf Wasserstoff als absolute Lösung für die Zukunft – ob- wohl derzeit Wasserstoff fast ausschließlich aus einem fossilen Energie- träger hergestellt wird – aber auch dort sind die Richtungen geteilt: Was- serstoff im Verbrennungsmotor oder in der Brennstoffzelle? Die Anderen sehen Alkohole und Pflanzenöle als die bessere Alternative. In den USA und in Japan gewinnen Hybridantriebe, gebildet von Elektro- und Ottomo- tor, eindeutig an Popularität, was die wachsende Modellpalette und die Verkaufszahlen belegen; in Europa wird der Hybrid dagegen so gut wie abgelehnt, es wird als Alternative auf die Weiterentwicklung des Diesel- VI Vorwort motors gesetzt, der wiederum in den USA und in Japan keine Akzeptanz findet. Die Meinungen sind in einer Richtung – der Kenngrößen des zukünfti- gen Antriebs – einig: Große Leistung, hohes Drehmoment, geringer Verbrauch, extrem stark verringerte Schadstoffe, geringe Masse und Ab- messungen, geringe Kosten. Ein universell einsetzbarer Antrieb der Zukunft ist genauso unwahr- scheinlich wie ein universell einsetzbares Automobil anstatt der Vielfalt von der Kompakt- bis zur Oberklasse. Erkennbar ist jedoch eindeutig die Tendenz zu einem effizienten Energiemanagement zwischen Antrieb und Energieversorgung an Bord des Automobils. Die modulare Funktionsver- teilung innerhalb des Energiemanagements führt oft zu einem Rollenaus- tausch, der neue Potentiale aufdeckt: Die Rolle der Brennstoffzelle als mo- derner Stromerzeuger für einen Elektroantrieb kann sehr effizient auch von einem Wankel- oder Zweitaktmotor im Stationärbetrieb erfüllt werden; Wasserstoff kann durch Umwandlung aus einem Alkohol an Bord mögli- cherweise effektiver als die kryogene Speicherung sein. Ziel des Buches ist es, auf Basis fundierter Kriterien zur Qualität eines Antriebs - wie Leistungsdichte, Drehmomentverlauf, Beschleunigungscha- rakteristik, spezifischer Energieverbrauch sowie Emission chemischer Stoffe und Geräusche – als auch umrahmender Kriterien – wie Verfügbar- keit, Umweltverträglichkeit und Speicherfähigkeit vorgesehener Energie- träger sowie technische Komplexität, Kosten, Sicherheit, Infrastruktur und Service, die Bewertung, Gestaltung und Optimierung alternativer Antriebe für Automobile zu ermöglichen. Die Struktur des Buches weist horizontale Ebenen und vertikale Säulen auf: - Die horizontalen Ebenen entstehen durch zum Teil alternative Kombi- nationen von Antriebsmodulen, Energieträgern sowie Energiewand- lern und -speichern, nach Szenarien, welche die aufgestellten Bewer- tungskriterien – von der Umweltverträglichkeit bis zur technischen Umsetzbarkeit – konsequent verfolgen. - Die vertikalen Säulen gehen von der Prozessanalyse innerhalb einer gegebenen Konfiguration über ihre funktionellen und technischen Be- sonderheiten bis hin zu Einsatz- und Ergebnisbeispielen. Diese Struktur wurde im Sinne einer ausreichenden Übersichtlichkeit komplexer Energiemanagement-Systeme im Automobil entwickelt: Die Elemente in der horizontalen Ebene, ihre Definition, Betonung und einige Vorwort VII besonderen Verknüpfungen entstanden insbesondere durch interaktive Ar- beit mit Studenten, im Rahmen der Vorlesungsreihe „Alternative Antriebe für Automobile“, die der Autor seit 1992 an mehreren europäischen Uni- versitäten und Hochschulen hält, weiterentwickelt und ständig aktualisiert. Die vertikalen Säulen wurden in vielen Fällen auf Forschungskooperati- onsvorhaben mit Industriepartnern aufgebaut – einige Beispiele sind im Li- teraturverzeichnis aufgeführt – die daraus abgeleiteten Erfahrungen sind für eine solches Vorhaben so gut wie unerlässlich gewesen. Durch die Verknüpfung theoretischer Grundlagen, der Analyse von Po- tentialen und Grenzen sowie zahlreicher Ausführungsbeispiele wird den Forschungs- und Entwicklungsingenieuren der Automobilindustrie, den Studenten der Kraftfahrzeugtechnik, aber auch den vom Automobil begeis- terten Nicht-Technikern eine Basis zur Bewertung der Entwicklungstrends der automobilen Antriebe geboten. Darüber hinaus wurden einige an sich bekannten Funktionsmodule in etwas unerwarteter Form verbunden, wor- aus interessante Ansätze entstanden: Der Autor hat sie jeweils bis zu einer gewissen Konfiguration geführt, allerdings – fest überzeugt von ihrem praktischen Nutzen – ihre weitere, konkrete Gestaltung in manchen Fällen der Kreativität des Lesers, als Investition in die Zukunft überlassen. Januar 2005 Cornel Stan Inhaltsverzeichnis Liste der Formelzeichen.........................................................................XI 1 Mobilität – Bedingungen, Anforderungen, Szenarien.........................1 1.1 Entwicklungsbedingungen................................................................1 1.2 Entwicklungsanforderungen.............................................................4 Energieverfügbarkeit..........................................................................4 Umweltbeeinflussung durch Energieumwandlung.............................9 Technische Umsetzbarkeit................................................................13 1.3 Entwicklungsszenarien innerhalb eines Energiemanagements.......16 2 Thermische Antriebe............................................................................23 2.1 Thermodynamische Prozesse – Umsetzbarkeit und Grenzen.........23 2.2 Viertakt- Kolbenmotoren – Potentiale und Trends.........................47 2.2.1 Verbesserung konventioneller Funktionen..............................47 2.2.2 Verbesserte Prozessführung....................................................53 2.2.3 Konvergenz der Prozesse in Otto- und Dieselmotoren..........118 2.3 Alternative Wärmekraftmaschinen...............................................126 2.3.1 Zweitaktmotoren....................................................................126 2.3.2 Wankelmotoren.....................................................................138 2.3.3 Strömungsmaschinen (Gasturbinen)......................................141 2.3.4 Stirling- Motoren...................................................................151 3 Alternative Kraftstoffe.......................................................................157 3.1 Energieträger: Ressourcen, Potentiale, Eigenschaften.................157 3.2 Erdgas...........................................................................................169 3.3 Autogas.........................................................................................180 3.4 Alkohole: Methanol und Ethanol..................................................183 3.5 Wasserstoff...................................................................................199 3.6 Pflanzenöle...................................................................................208 3.7 Dimethylether...............................................................................214 3.8 Synthetische Kraftstoffe...............................................................217 X Inhaltsverzeichnis 4 Elektrische Antriebe...........................................................................223 4.1 Elektromotoren.............................................................................223 4.2 Elektroenergiespeicher: Batterien.................................................229 4.3 Elektroenergiewandler am Bord: Brennstoffzellen......................233 4.4 Automobile mit elektrischem Antrieb..........................................255 5 Energiemanagement: Kombinationen von Antriebssystemen, Energieträgern, -wandlern und -speichern.......................................261 6 Energiemanagement als komplexe Struktur....................................293 Literatur.................................................................................................299 Sachwortverzeichnis..............................................................................303 Liste der Formelzeichen Liste der Formelzeichen [ ] A m2 Fläche (cid:170)m(cid:186) c Geschwindigkeit (cid:171) (cid:187) (cid:172) s (cid:188) (cid:170) kgC (cid:186) Kohlenstoffanteil im Kraftstoff (Kst.) bei c (cid:171) (cid:187) kgKst Verbrennung (cid:172) (cid:188) (cid:170) kJ (cid:186) spezifische Wärmekapazität bei konstantem c p (cid:171)kgK(cid:187) Druck (cid:172) (cid:188) (cid:170) kJ (cid:186) spezifische Wärmekapazität bei konstantem c V (cid:171)kgK(cid:187) Volumen (cid:172) (cid:188) [ ] d m Durchmesser [ ] E J,kJ Energie [ ] F N Kraft [ ] f Hz Frequenz [ ] G J,kJ freie Enthalpie bei Verbrennung [ ] H J,kJ Enthalpie [ ] H* J,kJ Ruheenthalpie (cid:170)kJ(cid:186) unterer Heizwert von Kraftstoffen bei H U (cid:171)kg(cid:187) Verbrennung (cid:172) (cid:188) (cid:170)kJ(cid:186) Gemischheizwert (massenbezogen) bei H G (cid:171)kg(cid:187) Verbrennung (cid:172) (cid:188) (cid:170)kJ (cid:186) Gemischheizwert (volumenbezogen) bei H g (cid:171)(cid:172)m3(cid:187)(cid:188) Verbrennung (cid:170) J kJ(cid:186) h (cid:171) , (cid:187) spezifische Enthalpie kg kg (cid:172) (cid:188) XII Liste der Formelzeichen (cid:170) J kJ(cid:186) h* (cid:171) , (cid:187) spezifische Ruheenthalpie kg kg (cid:172) (cid:188) (cid:170)W (cid:186) I Strahlungsintensität bei Wärmestrahlung λ (cid:171)(cid:172)m3(cid:187)(cid:188) [ ] − k Isentropenexponent (cid:170)kgLuft(cid:186) stöchiometrischer Luftbedarf bei Verbren- L (cid:171) (cid:187) st kgKst nung (cid:172) (cid:188) [ ] l m Länge (cid:170) kg (cid:186) M (cid:171) (cid:187) molare Masse (cid:172)kmol(cid:188) [ ] n s−1,min−1 Drehzahl [ ] P W,kW Leistung (cid:170) N (cid:186) p Druck (cid:171)(cid:172)m2(cid:187)(cid:188) [ ] Q J,kJ Wärme [ ] Q(cid:6) W,kW Wärmestrom (cid:170) J kJ(cid:186) q (cid:171) , (cid:187) spezifische Wärme kg kg (cid:172) (cid:188) (cid:170) J (cid:186) universelle (molare, allgemeine) Gaskon- R (cid:171)(cid:172)kmolK(cid:187)(cid:188) stante (cid:170) J (cid:186) R (cid:171) (cid:187) spezifische Gaskonstante kgK (cid:172) (cid:188) [ ] r m Radius (cid:170) J kJ(cid:186) r (cid:171) , (cid:187) spezifische Verdampfungsenthalpie kg kg (cid:172) (cid:188) (cid:170)J kJ(cid:186) S , Entropie (cid:171) (cid:187) (cid:172)K K (cid:188) (cid:170) J kJ (cid:186) s (cid:171) , (cid:187) spezifische Entropie kgK kgK (cid:172) (cid:188) [ ] T K Temperatur [ ] t °C Temperatur
Description: