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Altern in Gesellschaft: Ageing — Diversity — Inclusion PDF

379 Pages·2007·26.935 MB·German
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Ursula Pasero · Gertrud M. Backes · Klaus R. Schroeter (Hrsg.) Altern in Gesellschaft Ursula Pasero Gertrud M. Backes Klaus R.Schroeter (Hrsg.) Altern in Gesellschaft Ageing - Diversity - Inclusion in VSVERLAG FUR SOZIALWISSENSCHAFTEN Bibliografische Information Der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. 1. Auflage Mai 2007 Alle Rechte vorbehalten © VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2007 Lektorat: Frank Engelhardt Der VS Verlag für Sozialwissenschaften ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media. www.vs-verlag.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspei- cherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: KünkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg Druck und buchbinderische Verarbeitung: Krips b.v, Meppel Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in the Netherlands ISBN 978-3-531-15088-8 Inhalt Ursula Pasero Altern in Gesellschaft: Ageing - Diversity - Inclusion 7 Konstruktionen des Alterns Heidemarie Bennent- Vahle Philosophic des Alters 11 Karen van den Berg Semantiken des Alters. Diskursinterventionen und Bildlektiiren von Giorgione, August Sander und On Kawara 43 Barbel Kilhne Ganz schon alt. Zum Bild des (weiblichen) Alters in der Werbung. Eine semiotische Betrachtung 77 Roberta Maierhofer Der gefahrliche Aufbruch zum Selbst: Frauen, Altern und Identitat in der amerikanischen Kultur. Eine anokritische Einfuhrung Ill Klaus R. Schroeter Zur Symbolik des korporalen Kapitals in der „alterslosen Altersgesellschaft" 129 Empirie des Alterns GertrudM. Baches Geschlechter - Lebenslagen - Altern 151 Saskia-Fee Bender Age-Diversity: Ein Ansatz zur Verbesserung der Beschaftigungssituation alterer Arbeitnehmerlnnen? 185 Katharina Groning Generative Solidaritat, filiale Verbundenheit und Individualisierung - tiber die Suche nach Lebensstilen mit dem Problem der Pflege fiir die Generation der Hochaltrigen umzugehen 211 Harald Kiinemund Freizeit und Lebensstile alterer Frauen und Manner - Uberlegungen zur Gegenwart und Zukunft gesellschaftlicher Partizipation im Ruhestand 231 Irene Mandl & Andrea Dorr Beschaftigungsinitiativen fur die alternde Erwerbsbevolkerung. Eine Untersuchung zu den neuen Mitgliedstaaten der Europaischen Union sowie Rumanien und Bulgarien 241 Zukunft des Alterns Anton Amann Produktives Arbeiten und flexibles Altern: Forschungsprogrammatische Uberlegungen zu einem Sozialprodukt des Alters 265 Christine Hartmann & Marcus Hillinger Alter(n)stopografien 289 Frangois Hop/linger Ausdehnung der Lebensarbeitszeit und die Stellung alterer Arbeitskrafte - Perspektiven aus Sicht einer differenziellen Alternsforschung 307 Ursula Pasero Altern: Zur Individualisierung eines demografischen Phanomens 345 Birger P. Priddat Potenziale einer alternden Gesellschaft: ,Silver Generation' und ,kluge Geronten' 357 Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 389 Altera in Gesellschaft: Ageing - Diversity - Inclusion Geburtenriickgang bei gleichzeitig steigender Lebenserwartung: Diese Formel lost in der offentlichen Diskussion meist negative Vorstellungen und Erwartungen aus. Der vorliegende Band stellt den Beobachtungsfokus urn. Aus multidisziplinarer Perspektive wird ausgelotet, welche Chancen und Potenziale der Strukturwandel bereithalt. Im Mittelpunkt steht eine differenzielle Alterns- forschung, die nach den Konstruktionen, der Empirie und der Zukunft des Alterns fragt. In diesem Sinne gliedern sich die Beitrage in drei Abschnitte. „Altern in Gesellschaft" heiBt zunachst nichts anderes als die Frage zu stellen, wie wir „altern" in einer sozialen Umwelt, die sich darauf einzustellen beginnt, die sozialen und kulturellen Ressourcen eines wachsenden Anteils ihrer Bevolkerung - 30% werden im Jahr 2050 uber 65 Jahre alt sein - zu entdecken. Ageing: weil wir sichtbar anders alter werden, als noch ein paar Generationen vor uns und wir uns auf die paradoxe Tatsache einstellen werden, dass sich das „Altern" verjtingt hat. Diversity: weil sich das „Altern" individualisiert und diversifiziert hat, und damit neue soziale Erwartungen einhergehen, in der sich die starren Proportionen von Tatigsein und Ruhestand aufzulosen beginnen. Inclusion: weil es kaum mehr vorstellbar ist, dass eine derart grofte Anzahl von Individuen liber 65 dann nur noch das Publikum von „Altsein" auf „Altersmarkten" abgeben wird. Das wirft Fragen nach den Chancen ihrer sozialen und kulturellen Teilhabe auf. Der Band ist das Ergebnis der Zusammenarbeit der Gender Research Group der Universitat Kiel und der Sektion „Alter(n) und Gesellschaft" der deutschen Gesellschaft fur Soziologie. Redaktion und Lektorat des Bandes wurden entscheidend von Anja Gottburgsen und Susanne Oelkers geleistet, wofur wir herzlich danken. Fur die Herausgeberlnnen Kiel, im Marz 2007 Ursula Pasero Konstruktionen des Alterns Philosophic des Alters Heidemarie Bennent- Vahle Euregio-Kolleg/Wurselen und Katholische Fachhochschule Aachen sowiefreie Philosophische Praxis Der Langlebige hat wenigstens iiber eines der Hindernisse triumphiert, die dem Menschen von Anfang an im Wege stehen: die Kiirze des Lebens. (Vita Sackville-West) 1. Einleitung - Warum dariiber zu philosophieren ist In zahllosen Biichern, Essays und Zeitungsartikeln wird das Alter primar als ein gesellschaftliches Phanomen betrachtet und angesichts der demographischen Prognosen zudem als ein brennendes soziales und okonomisches Problem der Zukunft angesehen. Zugleich ist vom Verschwinden des Alters die Rede, von einer „Revolution der Lebenslaufe" (Seidl 2005a: 4)1, vom vorherrschenden Geist der Jugendlichkeit, aber auch von der nachhaltigen Orientierung an fal- schen Altersbildern und Lebensbauplanen, die durch die Entwicklung der Mo- derne langst iiberholt wurden und dennoch in den Kopfen der Menschen tiber- dauern. Die Beharrlichkeit solcher Altersbilder soil der Grund sein, dass see- lisch und okonomisch das Faktum der Uberalterung der Gesellschaft nicht zu bewaltigen ist. Wie ist das zu verstehen? Gesagt wird z.B., dass die Angst vor Alter und Vergreisung dazu fuhre, „die Ressourcen der Jugendlichkeit" (Seidl 2005a: 9) zu missachten, iiber die auch iiber Sechzigjahrige verfiigen. „Das Humanvermogen des Alters ist in gleicher Weise fur die Arbeitswelt wie auch fur die Kultur unverzichtbar" (Kruse/Schmitt 2005: 10)2, heiBt es, wobei eine Favorisierung des okonomischen Gesichtspunktes augenfallig wird. Wenn nicht ein radikales Umdenken in der Bewertung des Alters erfolge, stelle das An- wachsen des „Erwerbspersonenpotenzials der iiber 50-Jahrigen" (Kruse/Schmitt 2005: 10) eine ernsthafte Gefahr gesellschaftlicher Stagnation und schwinden- der Konkurrenzfahigkeit dar. Neue Leitbilder mussen entstehen, die die Innova- tionsfahigkeit und Kreativitat alterer und alter Menschen herausstellen; praven- 1 Ausftihrlicher zum Thema: Seidl (2005b). 2 Wie die Autoren darlegen, dominieren in der statistischen Wertung „die hohen materiellen Res sourcen" alterer Menschen fur die Wirtschaft, wahrend die produktive Nutzung dieses „Human- vermogen(s)" im Rahmen der Arbeitswelt und Zivilgesellschaft noch weitgehend ausgeblendet bleibe. 12 Heidemarie Bennent-Vahle tive MaBnahmen sollen schon in frtiheren Phasen des Lebenslaufes Gesundheit, Funktionsfahigkeit sowie die „Lern- und Veranderungskapazitat" (Kruse/Schmitt 2005: 12) fordern, urn nur einige Gesichtspunkte zu nennen. Es steht auBer Frage, dass die soeben umrissenen soziologischen Bestrebun- gen, einige festsitzende Vorurteile tiber das Alter abzubauen, um die Solidaritat der Generationen zu fordern, die Lebensqualitat alterer Menschen zu verbessern und spezifische Potenziale des Alters dem Sozialganzen zukommen zulassen, in hohem MaBe begrtiBenswert sind. Dennoch erscheint mir ein solches Programm nicht unproblematisch, so namlich die wirtschaftlichen Gesichtspunkte im Vor- dergrund stehen. Die dem Okonomischen eingeschriebene Fortschrittsmentalitat des „immer weiter, immer hoher", die Fixierung auf das Eintragliche, Produkti- ve, Verwertbare scheint mir in eigentiimlicher Weise dem entgegenzustehen, was das Alter - philosophisch gesehen - bedeutet: namlich eine unabweisbare Realisierung der menschlichen Grundsituation, die in der Erfahrung der End- lichkeit und Begrenztheit des Lebens besteht. Ein dem okonomischen Diktat un- terworfenes Abhaspeln des Lebens bis zum Tage x, an dem Krankheit oder Tod den Aktionismus verunmoglichen, erscheint mir eher eine Schreckensvision. So notwendig es ist, durch ein Nachdenken tiber das Alter die Lebensoptionen alte rer Menschen zu verbessern, so sehr laufen wir Gefahr, uns in falschen Leitbil- dern zu verlieren und, wo wir Moglichkeiten eroffhen wollen, eher Fremd- bestimmung und Zwang zu etablieren. Ein neues Altersbild ist nur dann wtin- schenswert, wenn wir dabei nicht allein den okonomischen Nutzen im Auge haben, sondern die Vitalitat alterer Menschen vor allem deshalb anspornen, um auch die „philosophischen" Potenziale der Lebenserfahrenen in die Gesellschaft einflieBen zu lassen. Nur dann geht es uns wirklich um den Menschen, fur den sich im letzten Abschnitt seines Lebens die Sinnfrage in radikalisierter Weise stellt. Preventive MaBnahmen im Hinblick auf das Alter konnen deshalb auch nicht auf Gesundheit und Funktionstiichtigkeit beschrankt bleiben, sondern mtissen sich immer zugleich darauf richten, der sich im Alter verscharfenden Bedingungen menschlicher Existenz gewahr zu werden. Daran haben bekann- termaBen Okonomen wenig Freude, so dass man auch sagen kann: Die heran- nahende Tatsache der Uberalterung der Bevolkerung ruft vor allem Philosophen auf den Plan, die daran erinnern, was Alter bedeutet. Allerdings ist damit nicht allein der Berufsstand der Philosophen gemeint, sondern all diejenigen, die sich dem Alter denkend nahern und nicht nur Statistiken bemiihen. Wir sehen also, dass wir uns dem Thema Alter nun auf eine andere Weise zuwenden als der Gesellschaftswissenschaftler. Wir nehmen Ausgang von der subjektiven Innenperspektive des alternden Menschen als derjenigen Instanz, in

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