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Alter(n) in der alternden Gesellschaft. Eine soziologische Einfuhrung in die Wissenschaft vom Alter(n) PDF

324 Pages·2007·1.97 MB·German
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JJ_Ti.B•Thieme14563-1 30.10.2007 12:34 Uhr Seite 1 Frank Thieme Alter(n) in der alternden Gesellschaft JJ_Ti.B•Thieme14563-1 30.10.2007 12:34 Uhr Seite 3 Frank Thieme Alter(n) in der alternden Gesellschaft Eine soziologische Einführung in die Wissenschaft vom Alter(n) JJ_Ti.B•Thieme14563-1 30.10.2007 12:34 Uhr Seite 4 Bibliografische Information Der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. 1.Auflage 2008 Alle Rechte vorbehalten ©VSVerlag für Sozialwissenschaften | GWVFachverlage GmbH,Wiesbaden 2008 Lektorat:Frank Engelhardt Der VS Verlag für Sozialwissenschaften ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media. www.vs-verlag.de Das Werkeinschließlichallerseiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzesistohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar.Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen,Übersetzungen,Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen,Handelsnamen,Warenbezeichnungen usw.in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme,dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung:KünkelLopka Medienentwicklung,Heidelberg Druck und buchbinderische Verarbeitung:Krips b.v.,Meppel Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in the Netherlands ISBN 978-3-531-14563-1 Vorwort Spät, aber mit Nachdruck, sind Politik, Massenmedien und Öffentlichkeit auf ein Thema gestoßen, dass schon bald ein Problem für moderne Zivilisationen sein dürfte, das Altern der Gesellschaft. Seit Jahrzehnten erleben wir einen Zuwachs an Lebensjahren und zugleich einen Rückgang der Geburten. Während das erste grundsätzlich begrüßt wird – wer wollte sich nicht freuen über ein längeres Le- ben(?) – nahm man das „Geburtendefizit“ – vor allem in Deutschland – eher schulterzuckend hin. Kinder zu bekommen gilt heute als Privatsache. Wer wollte sich da einmischen? Die Bevölkerungsforschung hat seit langem auf die aus die- ser Lage hervorgehenden Probleme hingewiesen, und inzwischen ist die wach- sende Lücke bei der Finanzierung der Renten in aller Munde. Bei diesem Problem wird es nicht bleiben. Schon bald werden Arbeitskräfte fehlen, werden die Koste für Alte „explodieren“, werden Orte und Regionen sich entvölkert haben. Das Altern der Gesellschaft ist die Folge individuellen Handels und Erlebens untergesellschaftlichen Bedingungen. Zwar wird die „Nachwuchsfrage“ persönlich entschieden, und der Zugewinn an Lebensjahren wird persönlich erlebt – manchmal auch erlitten. Hier wie dort aber sind es gesellschaftliche Rahmenbe- dingungen, unter denen Entscheiden, Handeln und Erleben stattfinden. Und umgekehrt ist es individuelles Handeln, welches Gesellschaft verändert. Langes Leben und Geburtendefizit (es sterben mehr Menschen als geboren werden) füh- ren zum gesellschaftlichen Altern. Mit dem rasch wachsenden Anteil alter Men- schen in der Gesellschaft begann schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Wis- senschaft sich für die unterschiedlichen Facetten des menschlichen Lebensalters und des Prozesses vom Alternzu interessieren. Da individuelles und gesellschaft- liches Altern höchst komplexe Vorgänge sind, die obendrein zusammenhängen, ist es nie eine Wissenschaftsdisziplin allein, die Alter und Altern erforscht. Statt- dessen war und ist Alternsforschung ein interdisziplinäres Forschungsgebiet. Das in den letzten Jahren immens gewachsene Interesse der Politik an den Resultaten der Bevölkerungsforschung, hat vor allem seit den 1990er Jahren zahl- reiche wissenschaftliche Studien und Buchveröffentlichungen entstehen lassen. Eine zusammenfassende Darstellung, auf dem aktuellen Stand der Forschung, die ohne größere fachliche Vorkenntnisse verständlich ist, scheint mir gegenwär- tig zu fehlen. Diese Lücke soll mit dem vorliegenden Buch gefüllt werden. Es 6 Vorwort richtet sich an die interessierte Öffentlichkeit, ebenso an Schüler der Oberstufe von Gymnasien und Gesamtschulen sowie an Studierende in frühen Semestern an Fachhochschulen und Universitäten. Es ist aus dem Blickwinkel des Soziolo- gen geschrieben (wofür ich in der Einleitung eine ganz unpersönliche Begrün- dung liefern werde), setzt aber entsprechende theoretische Fachkenntnisse nicht voraus. Alle einschlägigen Begriffe, die zum Verständnis der dargestellten Phä- nomene notwendig sind, werden deshalb in allgemein verständlicher Weise er- klärt. Ein umfangreicher Anmerkungsapparat soll nicht Wissenschaftlichkeit vortäuschen oder das zügige Lesen behindern, sondern dient – sofern gewollt – der vertiefenden Einsichtnahme in Problemzusammenhänge. (Oder kann andern- falls einfach „übersehen“ werden.) Die kapitelweise aufgelistete Literatur enthält u. a. Empfehlungen von Büchern für Interessierte zum „Weiterlesen“. Wie immer, wenn ein größeres Projekt beendet wird, ist Grund Dank zu sa- gen. Dieser gilt dem Verlag, vor allem für die nicht enden wollende Geduld bis zur immer wieder verschobenen Fertigstellung des Manuskripts. Dank sage ich meinem Kollegen Dr. Klaus Schaper von der Fakultät für Sozialwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum, dessen Sachkunde und Bereitschaft ich gewinnen konnte für das Verfassen des Kapitels über soziale Sicherung im Alter. Für Litera- turhinweise danke ich Frau Prof. Dr. Ilse Lenz und meinen Kolleginnen Nicole Bartocha und Silke Bode, beide Diplom Sozialwissenschaftlerinnen. Für techni- sche Arbeiten am Manuskript sowie unermüdliche Hilfen bei den allfälligen Korrekturarbeiten danke ich Maxim Ilassow, Ismail Köylüoglu und meinen Töch- tern Christiane und Sybille. Während der Arbeit an diesem Buch war aus ein- schlägigen Gründen der persönliche Kontakt mit alten Menschen lehrreich. Nicht zuletzt danke ich meiner Mutter, die inzwischen ihr 90. Lebensjahr vollenden konnte und mit strenger Disziplin ein lebendiges Beispiel für selbstverantwortli- ches Leben im Alter liefert. Bochum und Dortmund, im September 2007 Frank Thieme Inhalt Inhalt 1 Einleitung 15 2 Wege zur Alter(n)sforschung 27 2.1 Einleitung 27 2.2 Die „Entdeckung“ des Alters 28 2.2.1 Was ist überhaupt Alter? Zur Unbestimmtheit des Altersbegriffs 28 2.2.2 Altern und die Lebensphase Alter: Versuch einer wissenschaftlichen Begriffsbestimmung 33 2.2.3 Jugendbewegung und Jugendmythos: Überraschende Impulse für die Alter(n)sforschung 38 2.2.4 Verjüngungstechniken im „Klima“ wissenschaftlichen Fortschritts und der Wissenschaftsgläubigkeit 43 2.2.5 Die „neue Universität“ im 19. und 20. Jh.: Nützliches Wissen für die moderne (Wissens-) Gesellschaft 44 2.2.6 Sozialer Wandel im 19. Jahrhundert: Soziale Frage und Altersfrage 46 2.2.7 Gesundheits- und Altersvorsorge: Anfänge des Sozialstaates im späten 19. Jahrhundert 47 2.3 Geschichte der Erforschung des Alters 48 2.3.1 Das Vorspiel: Aspekte des Alters in Religion, Philosophie und Literatur 48 2.3.2 Wissenschaft vom Alter und vom Altern: Die Frühphase (16. - 19. Jahrhundert) 51 2.3.3 Die erste Phase systematischer Alternsforschung (1909-1930) 54 2.3.4 Die Expansionsphase (1930 bis zur Gegenwart) 57 2.3.5 Die aktuelle Entwicklung: Ausbau der Alter(n)sforschung 59 8 Inhalt 3 Demographischer Wandel und alternde Gesellschaft 65 3.1 Einleitung 65 3.2 Alternde Gesellschaften – die Welt verändert sich 66 3.3 Leben und Tod im Einflussbereich des Menschen 70 3.4 „Altern“ der Gesellschaft in der Folge gesellschaftlicher Modernisierung 76 3.4.1 Wandel der Bevölkerungsweise 76 3.4.2 Demographischer Wandel als Teil des sozialen Wandels 79 3.4.3 Aus der Geschichte der Bevölkerungsentwicklung 83 3.5 Gesellschaftliche Folgen der Bevölkerungsentwicklung – Gestaltungsräume der Politik? 104 4 Die soziale Sicherung alter Menschen in Deutschland (Klaus Schaper) 115 4.1 Einleitung 115 4.2 Entwicklung der sozialen Sicherung in Deutschland 116 4.2.1 Die Bismarckschen Sozialreformen 116 4.2.2 Das soziale Sicherungssystem in der weiteren Entwicklung 117 4.3 Strukturprinzipien der sozialen Sicherung heute 119 4.3.1 Das Subsidiaritätsprinzip 119 4.3.2 Das Sozialversicherungsprinzip 121 4.3.3 Das Fürsorgeprinzip in der Grundsicherung 122 4.4 Grundprobleme im Sozialen Sicherungssystem 123 4.4.1 Der halbierte Generationenvertrag 123 4.4.2 Umlagefinanzierung oder Kapitaldeckung 124 4.5 Soziale Sicherung der Einkommen im Alter – die Gesetzliche Rentenversicherung (GRV) 126 4.5.1 Aufbau, Ziele und Leitprinzipien der GRV 126 4.5.2 Rentenhöhe nach Vorleistung – die Rentenformel 127 4.5.3 Steigende Renten oder niedrige Beiträge 130 4.5.4 Umlagefinanzierung und Teilhabeäquivalenz 131 4.5.5 Vermeidung von Armut im Alter 132 4.5.6 Bevölkerungsentwicklung, Rentenlast und Lebensstandard im Alter 133 4.5.7 Reformen zur Sicherung der Nachhaltigkeit der Rentenversicherung 136 Inhalt 9 4.6 Die soziale Grundsicherung gegen Armut im Alter 139 4.7 Soziale Sicherung bei Krankheit im Alter 141 4.7.1 Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) 141 4.7.2 Problemfelder und Perspektiven 144 4.8 Die soziale Sicherung bei Pflegebedürftigkeit im Alter 148 4.8.1 Die gesetzliche Pflegeversicherung (GPV) 148 4.8.2 Problemfelder und Perspektiven 152 4.9 Wie sicher ist die „soziale Sicherung“ alter Menschen in der Zukunft? 156 5 Fitsein im Alter? Leistungsfähigkeit, Gesundheit und Persönlichkeit, Krankheit und Pflegebedürftigkeit von Senioren 159 5.1 Einleitung 159 5.2 „Jugend“ im Alter 161 5.3 „Ausnahmealte“ als Vorbilder 163 5.4 Individualisierung des Alters 163 5.5 Späte Lebensfreude oder Alterspessimismus? 165 5.6 Gesundheitssysteme und soziale Sicherung 168 5.7 „Alltagstechniken“ als Lebenshilfe 169 5.8 Aktivität gegen Altersabbau? 172 5.9 Reduktion und zugleich Nivellierung des Leistungsvermögens? 179 5.10 Stabilität der Persönlichkeit 181 5.11 Krankheiten im Alter 183 5.12 Pflegebedürftigkeit 202 6 Warum wir altern – Antworten der Naturwissenschaften 207 6.1 Einleitung 207 6.2 Erwartungen an Forschung – Gefahren durch Forschung? 208 6.3 Altern: logisches und „kosmisches Prinzip“ des Lebens 210 6.4 Ursachen des Alterns 214 6.4.1 Altern: Programm oder Zufall? 217 6.4.2 Funktionsverluste durch Zell- und Gewebeveränderungen 220 6.4.3 Schrittmacherorgane 224 6.5 Ausblick 225 10 Inhalt 7 So leben die Alten 227 7.1 Einleitung 227 7.2 Vier unterschiedliche Voraussetzungen für das „gute Leben im Alter“ 229 7.3 Differenzierung und Strukturwandel des Alters 233 7.4 Alte als „Wirtschaftsfaktor“ 235 7.5 Lebenslagen im Alter 237 7.5.1 Einkommens- und Vermögenssituation 239 7.5.2 Höhere Renten für ostdeutsche Frauen 248 7.5.3 Altersarmut 248 7.5.4 Einkommensverwendung und Konsum 252 7.6 Wo die Alten leben 254 7.7 Alte und Familie 260 7.7.1 Anhaltende Bedeutung der Familie 260 7.7.2 Zusammenhalt zwischen und in den Generationen 267 7.8 „Alten-Heimat“ Kirche? 272 7.9 Zeitgestaltung im Alter 274 7.10 Zeitgestaltung in Abhängigkeit von gesellschaftlichen Bedingungen 282 7.11 Bürgerschaftliches Engagement, Ehrenamt und politische Partizipation 289 7.12 Erwerbsarbeit im Alter 290 7.13 Alter und Persönlichkeit 299 8 Fazit und Ausblick 301 9 Literaturverzeichnis 309

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