Klaus Rothermund · Andreas Eder Allgemeine Psychologie: Motivation und Emotion Basiswissen Psychologie Herausgeber: Prof. Dr. Jürgen Kriz Die neue Reihe im VS Verlag – konzipiert für Studierende und Lehrende der Zukunft, die Wesentliches in kurzer Zeit erfassen wollen! Die Bücher bieten Studierenden preiswert und in aller Kürze einen fundierten Überblick über die wichtigsten Fakten und wecken die Lust am Weiterdenken und -lesen. Die ideale Vor- bereitung für Vorlesungen, Seminare und Prüfungen. Neue Freiräume in der Lehre: Das BASISWISSEN bietet eine flexible Prüfungsgrundlage und schafft Raum für individuelle Vertiefungen, Diskussion aktueller Forschung und Praxistransfer. Klaus Rothermund Andreas Eder Allgemeine Psychologie: Motivation und Emotion Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. 1. Auflage 2011 Alle Rechte vorbehalten © VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2011 Lektorat: Julia Klös | Eva Brechtel-Wahl VS Verlag für Sozialwissenschaften ist eine Marke von Springer Fachmedien. Springer Fachmedien ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.vs-verlag.de Das Werkeinschließlichallerseiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohneZustimmungdes Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesond ere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspei- cherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: KünkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg Umschlagbild: photo.comPlus. Autor: Jupiterimages Satz: www.text-plus-form.de Druck und buchbinderische Verarbeitung: Ten Brink, Meppel Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in the Netherlands ISBN 978-3-531-16698-8 Inhalt Vorwort ................................................................................................................. 9 I Einleitung und Überblick ......................................................................... 11 I.1 Alltagspsych ologisch e und wissensch aft lich e motivationale Erklärungen ......................................................................................... 11 I.2 Willkürlich es Verhalten als Gegenstand motivationspsych olgisch er Erklärungen ......................................... 14 I.3 Motivationspsych ologisch e Erklärungsperspektiven ................... 16 II Motivation als Kraft .................................................................................... 21 II.1 Triebtheorien ....................................................................................... 22 II.1.1 Allgemeine Charakteristiken des Triebbegriff s ................. 22 II.1.2 Tiefenpsych ologisch e Motivationstheorie ........................... 23 II.1.3 Behavioristisch e Motivationstheorie ................................... 23 II.1.4 Neugierverhalten und Aktivation ........................................ 34 II.2 Die Feldtheorie von Lewin ................................................................ 37 II.2.1 Allgemeine Charakteristik der Feldtheorie ........................ 37 II.2.2 Das Personmodell ................................................................... 38 II.2.3 Das Umweltmodell ................................................................. 43 III Motivation als rationale Kalkulation ..................................................... 57 III.1 Ökonomisch e Modelle der Nutzenmaximierung .......................... 58 III.2 Psych ophysik von Wert und Wahrsch einlich keit: Die prospect theory von Kahneman und Tversky ............................ 61 III.2.1 Die subjektive Nutzenfunktion ............................................ 62 III.2.2 Die Übersetzung von Wahrsch einlich keiten in subjektive Entsch eidungsgewich te .......................................................... 65 III.3 Spieltheorie .......................................................................................... 67 III.3.1 Die Identifi kation rationaler Entsch eidungen .................... 69 III.3.2 Einige bekannte Typen von Spielen ..................................... 70 6 Inhalt III.4 Grenzen nutzen- und spieltheoretisch er Verhaltenserklärungen ...................................................................... 76 III.4.1 Konzeptuelle Probleme eines nutzentheoretisch en Rationalitätskonzepts ............................................................. 76 III.4.2 Inadäquate Besch reibung mensch lich en Entsch eidungsverhaltens ....................................................... 78 III.5 Psych ologisch e Erwartung × Wert-Modelle .................................... 82 III.5.1 Das erweiterte kognitive Motivations-Modell von Heck hausen .............................................................................. 83 III.5.2 Das Konzept der Selbstwirksamkeit .................................... 85 III.5.3 Spezifi sch e und generalisierte Erwartungen ..................... 86 IV Inhaltstheorien der Motivation ................................................................ 89 IV.1 Motivtheorien ...................................................................................... 90 IV.1.1 Motive und Motivation .......................................................... 91 IV.1.2 Taxonomien von Basismotiven ............................................. 94 IV.1.3 Messung von Motiven ............................................................ 100 IV.1.4 Leistungsmotivation ............................................................... 104 IV.1.5 Mach tmotivation ..................................................................... 119 IV.1.6 Bindungsmotive: Ansch luss- und Intimitätsmotivation ............................................................... 124 IV.2 Ziele, Identitätsziele und Selbstdefi nitionen .................................. 128 IV.2.1 Ziele als Basiseinheit der Handlungssteuerung ................ 129 IV.2.2 Kybernetisch e Modelle der Handlungsregulation ............ 130 IV.2.3 Zielintentionen vs. Handlungsvorsätze: Die Übersetzung von Zielen in Handlungspläne .............. 134 IV.2.4 Untersch eidungsmerkmale von Zielen und ihre Auswirkungen auf die Handlungsregulation .................... 137 IV.2.5 Zielhierarch ien: Identitätsziele und Selbstdefi nitionen als „letzte Gründe“ des Handelns ........................................ 139 IV.2.6 Psych ologisch e Mech anismen im Dienste der Sich erung der personalen Identität ......................................................... 143 IV.2.7 Das Zwei-Prozess-Modell der Selbstregulation ................. 151 IV.3 Implizite und explizite Motive ......................................................... 155 IV.3.1 Die Theorie der dualen Motive ............................................. 156 IV.3.2 Interaktion impliziter und expliziter Motive ...................... 161 Inhalt 7 V Emotion ......................................................................................................... 165 V.1 Was sind Emotionen ? ......................................................................... 167 V.1.1 Erlebenkomponente ................................................................ 168 V.1.2 Kognitive Komponente .......................................................... 170 V.1.3 Physiologisch e Komponente ................................................. 170 V.1.4 Ausdruck skomponente .......................................................... 172 V.1.5 Motivationale Komponente ................................................... 174 V.1.6 Reaktionskohärenz ................................................................. 175 V.2 Wozu haben wir Emotionen ? ........................................................... 175 V.2.1 Handlungsleitende Funktion ................................................ 176 V.2.2 Informative Funktion ............................................................. 177 V.2.3 Sozial-kommunikative Funktion .......................................... 180 V.3 Wie entstehen Emotionen ? ................................................................ 180 V.3.1 Biologisch e Ansätze ................................................................ 181 V.3.2 Kognitive Ansätze .................................................................. 186 V.3.3 Konstruktivistisch e Ansätze ................................................. 190 V.3.4 Vergleich ende Gegenüberstellung von Emotionstheorien .................................................................... 196 V.4 Wie können wir Emotionen kontrollieren ? .................................... 198 V.4.1 Situationsauswahl ................................................................... 199 V.4.2 Situationsmodifi kation ........................................................... 200 V.4.3 Aufmerksamkeitskontrolle .................................................... 200 V.4.4 Kognitive Umbewertung ....................................................... 200 V.4.5 Reaktionskontrolle .................................................................. 201 Literaturverzeich nis ........................................................................................... 205 Stich wortverzeich nis .......................................................................................... 217 Vorwort In diesem Buch geben wir eine Übersich t über die grundlegenden Konzepte, Theorien und Forsch ungsergebnisse der Motivations- und Emotionspsych o- logie. Ausgehend von historisch en Entwick lungslinien sch lagen wir die Brü- ck e zur aktuellen psych ologisch en Forsch ung. Das Buch eignet sich somit vor allem als Einführung in diese Themengebiete; es versch afft aber auch fortge- sch ritt enen Studierenden und Wissensch aft lern einen Überblick über zentrale Ansätze, Forsch ungsparadigmen und einsch lägige Ergebnisse. Das vorliegende Lehrbuch zeich net sich dadurch aus, dass untersch iedlich e Erklärungsperspektiven vorgestellt werden, denen ein jeweils eigener Zugang zum Verständnis mensch lich er Verhaltenssteuerung zu Grunde liegt. Statt eine dieser Perspektiven besonders hervorzuheben, ist es unser Anliegen, die Untersch iedlich keit motivations- und emotionspsych ologisch er Erklärungen zu betonen. Neben den „klassisch en“ Theorien der Motivationspsych ologie (Trieb- und Feldtheorie, Motivtheorien) stehen weitere Ansätze im Mitt elpunkt der Dar- stellung, die in anderen Lehrbüch ern zur Motivation oft nur stiefmütt erlich behandelt werden: Ein Kapitel ist der Darstellung „rationalistisch er“ Ansätze gewidmet, denen die Vorstellung vom Mensch en als einem egoistisch en Nut- zenmaximierer zugrundeliegt, wie sie vor allem in der Ökonomie populär ist (Nutzentheorie, Spieltheorie). Ein weiterer Absch nitt behandelt Ziele als zen tra le Steuergröße mensch lich en Handelns – eine Perspektive, die sich vor allem in der Sozialpsych ologie großer Beliebtheit erfreut und dort in den ver- gangenen Jahren intensiv erforsch t wurde. Nich t fehlen darf auch eine Per- spektive, nach der das Streben nach persönlich er Identität und Prozesse der Selbstgestaltung fundamental für das Verständnis und die Erklärung mensch - lich en Handelns anzusehen sind – eine Sich tweise, die vor allem in der ent- wick lungspsych ologisch en Forsch ung beheimatet ist. Keine der skizzierten Perspektiven reich t für sich genommen aus, um die Vielsch ich tigkeit mensch lich en Handelns und seiner Antriebskräft e vollstän- dig abzudeck en. Versch iedene Aspekte des Verhaltens (Intensität, Rich tung, Inhalt, Beginn/Ende/Dauer) passen zu jeweils spezifi sch en motivationalen Er- 10 Vorwort klärungsperspektiven (Motivation als Kraft , als rationale Entsch eidung, als Produkt des Wollens, oder als Ausdruck spezifi sch er Bedürfnisse, Ziel- oder Identitätsorientierungen). Die untersch iedlich en Ansätze sind dabei als sich ergänzende Perspektiven zu verstehen, und weniger als konkurrierende, sich aussch ließende Theorien. Erst die Kombination der versch iedenen Perspekti- ven erlaubt eine angemessene Erklärung mensch lich en Handelns und seiner versch iedenen Steuerungssysteme. Die Untersuch ung von mensch lich en Emotionen hat nach jahrzehntelan- ger Vernach lässigung in der wissensch aft lich en Psych ologie wieder zu neuer Stärke gefunden. Das wiedererwach te Interesse geht zu einem großen Teil auf neuro- und kognitionspsych ologisch e Methodenentwick lungen zurück , die eine wissensch aft lich e Untersuch ung von mensch lich en Emotionen jenseits von sprach lich en Gefühlsberich ten möglich mach en. Diese neuen Forsch ungs- ansätze haben in dem vorliegenden Einführungstext deshalb auch besonders Eingang gefunden. Der gegenwärtige „Boom“ der Emotionspsych ologie hat aber auch dazu geführt, dass der aktuelle Forsch ungsstand sch wer zu überbli- ck en und für Außenstehende wenig zugänglich ist. Das vorliegende Buch sollte hier Abhilfe sch aff en, indem es aktuelle Antworten der Emotionspsych ologie auf vier zentrale Fragen in einer verständlich en Sprach e zusammenträgt (Was sind Emotionen ? Wozu haben wir Emotionen ? Wie entstehen Emotionen ? Wie können wir Emotionen kontrollieren ?). Wir hoff en, dass diese Einführung Ihr Interesse an der Emotionspsych ologie stärkt und Sie zur weiteren Vertiefung dieses spannenden Forsch ungsgebiets anregt. Absch ließend möch ten wir darauf hinweisen, dass dieses Buch das ge- meinsame Produkt zweier Autoren ist. Klaus Rothermund ist für den Moti va- tionsteil verantwortlich (Kap. II–IV), Andreas Eder hat die Einführung in die Emotionspsych ologie gesch rieben (Kap. V). Wir wünsch en unseren Leserin- nen und Lesern nun viel Spaß bei der Lektüre des Buch es. Herzlich bedanken möch ten wir uns an dieser Stelle bei Frau Brahms und Frau Brech tel-Wahl vom VS-Verlag für die freundlich e und kompetente Hilfe bei der Gestal- tung des Buch manuskripts sowie bei dem Herausgeber dieser Reihe, Herrn Prof. Dr. Kriz, für die Einladung zu diesem Buch sowie für viele hilfreich e Anregungen und seine fortwährende Unterstützung während der Erstellung des Buch es. Nich t zuletzt gilt unser Dank auch Sebastian Butz für die Erstel- lung der Abbildungen und Tabellen sowie Melanie Knödler für das sorgfältige Korrekturlesen des Buch manuskripts. April 2011, Jena und Würzburg Klaus Rothermund und Andreas Eder
Description: