Allgemeine Psychologie I Vorlesung 10 Prof. Dr. Björn Rasch, Cognitive Biopsychology and Methods University of Fribourg 11 Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 09.12.15 Allgemeine Psychologie I Woche Datum Thema 1 FQ 20.2.13 Einführung, Verteilung der Termine 1 1.10.15 Einführung und Grundlagen 2 8.10.15 Wahrnehmung/ VisuelleWahrnehmungI 3 15.10.15 Psychophysik(Dr. Thomas Schreiner) 4 22.10.15 VisuelleWahrnehmungII 5 29.10.15 Visuelle Wahrnehmung III 6 5.11.15 AuditiveWahrnehmung 7 12.11.15 Schmerz, Geruch,Geschmack 8 19.11.15 AufmerksamkeitI 9 26.11.15 AufmerksamkeitII - 3.12.15 10 10.12.15 ExekutiveKontrolle/ ArbeitsgedächtnisI 11 17.12.15 ArbeitsgedächtnisII / LangzeitgedächtnisI 3 Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 09.12.15 Beispielfrage 4 Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 09.12.15 Aufmerksamkeit und Handlung Ausführen von multiplen Handlungen } Führt zu Einbußen der Aufmerksamkeit } Kapazität der Aufmerksamkeit ist begrenzt } Beispiel: } } Bremspedal drücken wenn rotes Licht aufleuchtet } Gleichzeitig Kommunikation mit anderer Person } Auslassung erhöht von 5% auf 7%, 50ms langsamere RT 5 Allg. 1 Björn Rasch Unifr 09.12.15 Kapazitätsbegrenzte Aufmerksamkeit Hypothese I: } Alles-oder-nichts Verteilung der Aufmerksamkeit } } Aufmerksamkeit entweder auf Prozess A oder B fokussiert } Aufmerksamkeit kann nicht auf zwei Prozesse gleichzeitig gerichtet sein Experimentelle Belege } } Psychologische Refraktärperiode (PRP) Aufgabe 1: Reaktion auf zwei kurz aufeinanderfolgende Töne ¨ Aufgabe 2: Reaktion auf zwei aufeinanderfolgende visuelle Reize ¨ } Ergebnis RT in Aufgabe 2 um so stärker verlangsamt, je grösser die zeitliche Überlappung der Aufgabe ist ¨ Beleg dafür, dass Aufmerksamkeit hin und her-geschaltet werden muss ¨ 6 Allg. 1 Björn Rasch Unifr 09.12.15 Aufmerksamkeit als Ressource Hypothese II } Graduelle Kapazitätsverteilung } Aufmerksamkeit kann auf verschiedene Prozesse verteilt werden } Parallele Durchführung zweier Prozesse möglich } Aufmerksamkeit als Kapazität / Ressource } Wenn Kapazitätsversorgung unter kritisches Niveau sinkt, verschlechtert sich } die Leistung Experimentelle Belege } Leistungseinbußen in Doppelaufgaben von Aufgabenschwierigkeit abhängig } Je schwieriger eine Aufgabe, desto höher der Bedarf an Aufmerksamkeit ¨ Beispiel } Aufgabe 1: Detektion eines visuellen / auditorischen Reizes ¨ Aufgabe 2: Lernen von Paarassoziationen (2-7 Paare, unterschiedliche Schwierigkeit) ¨ Ergebnis: Detektion in Aufgabe 1 von Schwierigkeit in Aufgabe 2 abhängig ¨ 7 Allg. 1 Björn Rasch Unifr 09.12.15 Aufmerksamkeit als Ressource Ein oder mehrere Verarbeitungsressourcen? } Ähnlichkeitseffekte bei Doppelaufgaben } Befund: Zwei Aufgaben stören sich um so mehr, je ähnlicher sie sind } Beispiel: } Verbale Gedächtnisspanne wird eher von verbalen Zweitaufgaben (Addition) gestört ¨ Visuelle Gedächtnisspanne eher von visueller Zweitaufgabe (mentale Vorstellung) ¨ 8 Allg. 1 Björn Rasch Unifr 09.12.15 Aufmerksamkeit als Ressource Mehrkapazitätsmodell (Wickens, 1984) } Annahme von verschiedenen Kapazitätsmodulen } Unterscheidung anhand von Dimensionen } } Verarbeitungsstadien (Enkodierung, Zentral, Output) } Modularität des Inputs (e.g. auditorisch, visuell) } Kode der Gedächtnisspur (e.g. räumlich, verbal) 9 Allg. 1 Björn Rasch Unifr 09.12.15 Aufmerksamkeit und exekutive Kontrolle Kontrolle der Aufmerksamkeit } Wie wird die Verteilung der Aufmerksamkeit kontrolliert? } Einflussfaktoren: } } Wichtigkeit der Aufgabe; Willentliche Entscheidung } Frühere Lernerfahrungen; Automatisierung Automatizität } Übung verbessert Leistung in Doppelaufgaben } } weniger willentliche Aufmerksamkeit notwendig Kennzeichen automatischer Prozesse } } Reduzieren nicht die Aufmerksamkeit } Schnelle Ausführung } Ausführung unvermeidbar } Nicht dem Bewusstsein zugänglich Kriterien treffen meist nicht alle zu } Partiell automatische Prozesse } 10 Allg. 1 Björn Rasch Unifr 09.12.15 Stroop-Effekt Automatische Prozesse } Ausführung schwierig zu inhibieren } Beispiel: } Automatisches Lesen und Verarbeiten von bekannten Wörtern } Stark automatisierter Prozess und schwierig zu unterdrücken } Automatisierter Prozess interferiert mit der Verarbeitung anderer } Information, die sich auf das Wort bezieht. Stroop-Effekt (Stroop, 1935) } Probanden müssen Farbe benennen, mit der Wörter gedruckt sind } Kongruente Wörter: Farbe und Wort gleich } Inkongruente Wörter: Farbe und Wort im Widerspruch } Kontrollbedingung (Dunbar und MacLeod,1984) } Zusätzlich neutrale Wörter (wie z.B. Lob) } 13 Allg. 1 Björn0 9.12.15 Rasch Unifr
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