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Algebraische Gruppen, WS 2011/2012 [Lecture notes] PDF

54 Pages·2012·0.32 MB·German
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Preview Algebraische Gruppen, WS 2011/2012 [Lecture notes]

Skript zur Vorlesung Algebraische Gruppen Wintersemester 2011/2012 Frankfurt am Main Prof. Dr. Annette Werner Inhaltsverzeichnis 1 Einfu¨hrung 1 2 Grundlagen der algebraischen Geometrie 5 3 Liealgebren 19 4 Exkurs u¨ber Darstellungen 32 5 Unipotente und Borelgruppen 35 6 Der allgemeine Fall 48 1 1 Einfu¨hrung IndieserVorlesungstudierenwirbestimmteUntergruppenderlinearenGruppeGL (K), n wobei K ein algebraisch abgeschlossener K¨orper ist. Die Gruppe GL (K) der inver- n tierbaren (n×n)−Matrizen u¨ber K enth¨alt viele interessante Untergruppen. Es gibt in der Mathematik, aber auch ihren Anwendungsf¨achern, viele Situationen, in denen eine Gruppe G auf einem endlich-dimensionalen K− Vektorraum V operiert. Eine solche Gruppenoperation entspricht einem Gruppenhomomorphismus G → End (V). K Nach Wahl einer Basis von V k¨onnen wir End (V) mit GL (K) identifizieren, wobei K n n = dim (V) gilt. Dann erhalten wir einen Gruppenhomomorphismus K ρ : G → GL (K). n Falls G treu auf V operiert, so ist ρ injektiv (falls man nicht weiß, was treu heißt, so kann man dies als Definition nehmen). In diesem Fall ist ρ(G) eine Untergruppe von GL (K). n Wir betrachten zun¨achst einige Beispiele fu¨r Untergruppen der GL (K). n Beispiele: 1. Sei S die Gruppe der Permutationen von {1,...,n}. Wir definieren fu¨r jede n Permutation σ eine (n×n)−Matrix P mit Eintr¨agen (P ) durch: σ σ ij 1, falls σ(i) = j (P ) = σ ij 0, sonst. (cid:26) Dann liefert ρ : S → GL (K) n n σ 7→ P σ einen injektiven Gruppenhomomorphismus. Daher ist ρ(S ), die Gruppe der Per- n mutationsmatrizen, eine Untergruppe von GL (K). Wir werden sp¨ater sehen, n dass dies ein Beispiel fu¨r eine sogenannte Weylgruppe ist. 2. Die Menge der Diagonalmatrizen t 0 T = 1 ... : t ∈ K× n i ( 0 t ! ) n isteineUntergruppevonGL (K).SieheißtTorusinGL (K).SolcheToriwerden n n t 0 wirsp¨atergenauerstudieren.Wirschreibenauchdiag(t ,...,t ) = 1 ... . 1 n 0 t ! n 1 3. Die Menge der oberen Dreiecksmatrizen B = {(a ) ∈ GL (K) : a = 0 fu¨r i > j} n ij i,j n ij ist eine Untergruppe von GL (K). Eine solche Untergruppe wird Borelgruppe n genannt. Auch diese Gruppen werden wir sp¨ater noch genauer studieren. 4. Die Gruppe B enth¨alt als Untergruppe die Gruppe n U = {(a ) ∈ GL (K) : a = 0 n ij ij n ij fu¨r i > j und a = a = ... = a = 1} 11 22 nn Falls D = diag(t ,...,t ) ∈ T und A ∈ U ist, so rechnen wir leicht aus, dass 1 n n n DAD−1 ∈ U gilt. Ferner k¨onnen wir jede Matrix B = (b ) ∈ B durch Herausziehen n ij n ” der Diagonalelemente“ als Produkt B = TU mit T = diag(b ,...,b ) und U = (u ) ∈ U schreiben, wobei fu¨r i < j gilt u = 11 nn ij n ij b /b . Daraus folgt, dass auch fu¨r beliebiges B ∈ B und A ∈ U ij ii n n BAB−1 ∈ U n gilt. Mit anderen Worten: U ist ein Normalteiler in B . n n Wir erinnern hier an einige Begriffe der Gruppentheorie. Ist G eine Gruppe und H eine Untergruppe, dann ist N (H) = {g ∈ G : g−1hg ∈ H fu¨r alle h ∈ H} G der Normalisator von H in G. Gilt N (H) = G, so heißt H Normalteiler in G. In G diesem Fall ist die Quotientenmenge G/H eine Gruppe. Falls H ein Normalteiler in G und T eine weitere Untergruppe von G ist mit G = TH und T ∩H = {e}, so heißt G semidirektes Produkt von T und H. Wir schreiben G = T ⋉H. In diesem Fall haben wir einen Gruppenisomorphismus T ×H → G (t,h) 7→ t·h, wenn wir die linke Seite mit der Gruppenoperation (t ,h )·(t ,h ) = t t ,(t−1h t )h 1 1 2 2 1 2 2 1 2 2 ausstatten. (cid:0) (cid:1) In obigem Beispiel gilt B = T ⋉U . n n n Wir interessieren uns außerdem fu¨r die sogenannten klassischen Gruppen, die wir jetzt vorstellen wollen. 2 Definition 1.1 Es sei SL (K) die Gruppe aller invertierbaren Matrizen der Deter- n minante 1. WirnennenSL (K)auch speziellelineareGruppe“.DannistT ∩SL (K)dieGruppe n ” n n der Diagonalmatrizen mit Determinante 1 und B ∩ SL (K) die Gruppe der oberen n n Dreiecksmatrizen mit Determinante 1. Es gilt Z SL (K) = {diag(a,...,a) : an = 1}. n (cid:0) (cid:1) Das Zentrum der Gruppe SL (K) ist also isomorph zur Gruppe der n−ten Ein- n heitswurzeln und insbesondere eine endliche Gruppe. Hier schreiben wir wie u¨blich fu¨r jede Gruppe G Z(G) = {g ∈ G : gh = hg fu¨r alle h ∈ G}. Definition 1.2 Es sei q : Kn×Kn → K eine nicht ausgeartete symmetrische Biline- arform auf K. Dann ist die zugeh¨orige orthogonale Gruppe O(q) definiert als O(q) = {A ∈ GL (K) : q(Ax,Ay) = q(x,y) fu¨r alle x,y ∈ Kn}. n n Falls q(x,y) = x y das kanonische Skalarprodukt ist, so gilt i i i=1 P O(q) = {A ∈ GL (K) : AAt = E }. n n Wir definieren die spezielle orthogonale Gruppe SO(q) als SO(q) = O(q)∩SL (K). n Analog k¨onnen wir die Untergruppen T ∩O(q) und B ∩O(q) von O(q) betrachten. n n Definition 1.3 Es sei 2n eine gerade Zahl und sei K2n der K−Vektorraum mit kano- nischer Basis (e ,...,e ,f ,...f ). Wir betrachten die nicht-ausgeartete, alternierende 1 n 1 n Bilinearform (symplektische Form) ϕ : K2n ×K2n → K, definiert durch ϕ(e ,e ) = 0 i j ϕ(f ,f ) = 0 i j ϕ(e ,f ) = δ und ϕ(f ,e ) = −δ fu¨r alle i,j = 1,...,n. i j ij i j ij Dann ist die symplektische Gruppe definiert als Sp (K) = {A ∈ GL (K) : ϕ(Ax,Ay) = ϕ(x,y) fu¨r alle x,y ∈ K2n} 2n 2n Man kann zeigen, dass Sp (K) ⊂ Sl (K) gilt. Auch hier liefern T ∩Sp (K) und 2n 2n 2n 2n B ⊂ Sp (K) wieder interessante Untergruppen. 2n 2n 3 Nachdem wir einige Beispiele linearer algebraischer Gruppen gesehen haben, wollen wir definieren, was eine lineare algebraische Gruppe ist. Wir setzen Ω = K[x ,...,x ]. Dies ist ein Polynomring in n2 Variablen. Wir 11 nn k¨onnen jede Matrix A = (a ) in ein Polynom f ∈ Ω einsetzen, indem wir x durch ij i,j ij a ersetzen. ij Definition 1.4 Eine Untergruppe G ⊂ GL (K) heißt lineare algebraische Gruppe, n falls es endlich viele Polynome f ,...,f ∈ Ω gibt mit 1 r G = {A ∈ GL (K) : f (A) = ...f (A) = 0} n 1 r Beispiele fu¨r lineare algebraische Gruppen: 1. SL (K) = {A ∈ GL (K) : det(A)−1 = 0 n n 2. B = {A ∈ GL (K) : x (A) = 0 fu¨r alle i > j} n n ij 3. U = {A ∈ GL (K) : x (A) = 0 fu¨r alle i > j und x (A)−1 = 0,...,x (A)− n n ij 11 nn 1 = 0} 4. T = {A ∈ GL (K) : x (A) = 0 fu¨r alle i 6= j} n n ij 5. Z GL (K) = {A ∈ GL (K) : x (A) = 0 fu¨r alle i 6= j,x (A) − x (A) = n n ij 11 22 0,x (A)−x (A) = 0,...,x (A)−x (A) = 0}. 22 33 n−1,n−1 nn (cid:0) (cid:1) 6. Seiq einenicht-ausgeartetesymmetrischeBilinearform.Wirsetzenq = q(e ,e ). ij i j O(q) = A ∈ GL (K) : q(Ae ,Ae ) = q(e ,e ) fu¨r alle i,j ∈ {1,...,n} n i j i j = A ∈ GL (K) : x (A)x (A)q −q = 0 fu¨r alle i,j ∈ {1,...,n} n ri sj rs ij (cid:8) (cid:9) r,s (cid:8) P (cid:9) 0 E 7. Sp (K) = {A ∈ GL (K) : AtJA = J} fu¨r J = n , denn die 2n 2n −E 0 n (cid:18) (cid:19) Eintr¨age von J geben gerade die Werte der symplektischen Form ϕ auf der kano- nischen Basis e ,...,e ,f ,...,f von K2n an. Die Bedingung AtJA = J kann i n 1 n man wieder in n2 Polynome in den Matrixeintr¨agen von A u¨bersetzen. Lemma 1.5 JedeendlicheUntergruppevonGL (K)isteinelinearealgebraischeGrup- n pe. Insbesondere ist also die zu S isomorphe Untergruppe der Permutationsmatrizen n eine lineare algebraische Gruppe. 4 Beweis : Es sei B = (b ) eine Matrix in GL (K). Dann l¨asst sich die Einpunktmenge ij n {B} als Nullstellenmenge von n2 Polynomen beschreiben: {B} = A ∈ GL (K) : n x (A)−b = 0 fu¨r alle i,j ∈ {1,...,n} . ij ij (cid:8) (cid:9) Jetzt sei G = {B ,...,B } ⊂ GL (K) eine endliche Untergruppe, und es seien 1 m n (j) (j) (j) (j) h ,...,h die Polynome mit {B } = {A ∈ GL (K) : h (A) = 0,...,h (A) = 0}. 1 n2 j n 1 n2 Nun betrachten wir die Teilmenge G′ = A ∈ GL (K) : h(1)·h(2)·...·h(m)(A) = 0 n i1 i2 im fu¨r alle i ,i ,...,i ∈ {1,...,n2} . 1 2 m (cid:8) (cid:9) G′ ist also die Nullstellenmenge aller Polynome, die man als Produkt gewinnt, indem man fu¨r jedes B eines der definierenden Polynome als Faktor ausw¨ahlt. j OffenbaristG ⊂ G′,dennfu¨rjedesB verschwindeteinFaktoralldieserPolynome. j Angenommen, es gibt ein A ∈ G′\G. Dann ist A keine der Matrizen B , d.h. fu¨r j (j) (1) (m) jedes j gibt es einen Index i mit h (A) 6= 0. Dann ist aber auch h ·...·h (A) 6= 0, j ij i1 im was im Widerspruch zu A ∈ G′ steht. Somit ist G = G′ eine lineare algebraische Gruppe. (cid:3) Beispiel: Wir betrachten nun fu¨r K = C die Untergruppe t U (C) = {A ∈ GL (C) : A ·A = E } von GL (C). n n n n U (C) ist keine lineare algebraische Gruppe in GL (C), denn die komplexe Kon- n n jugation l¨asst sich nicht durch ein Polynom u¨ber C beschreiben. Trotzdem kann man U (C) mit Hilfe der Theorie der linearen algebraischen Grup- n penuntersuchen:DieseTheoriegibtesn¨amlichauchu¨bernichtalgebraisch abgeschlos- senen K¨orpern, und U (C) ist eine lineare algebraische Gruppe u¨ber R. n 2 Grundlagen der algebraischen Geometrie Unsere Objekte, die linearen algebraischen Gruppen, haben wir im vergangenen Ab- schnitt kennengelernt. Aber was sind die richtigen Abbildungen zwischen diesen Ob- jekten? Dazu brauchen wir ein paar Grundbegriffe der algebraischen Geometrie. Mit K bezeichnen wir wieder einen algebraisch abgeschlossenen K¨orper. Wir be- trachten den Polynomring Ω = K[x ,...,x ] in n ≧ 1 Variablen u¨ber K. Jedes Poly- 1 n nom f ∈ Ω definiert durch Einsetzen eine Funktion f : Kn → K : a .1 a = .. 7→ f(a1,...,an). a ! n 5 Definition 2.1 Eine affine algebraische Menge ist eine Teilmenge X des Kn, so dass endlich viele Polynome f ,...,f ∈ Ω existieren mit 1 r X = {a ∈ Kn : f (a) = ... = f (a) = 0}. 1 r X ist also die Nullstellenmenge endlich vieler Polynome. Beispiel: Ist n = 1, so sind nur K selbst und alle endlichen Teilmengen von K algebraische Mengen, da jedes Polynom in einer Variablen nur endlich viele Nullstellen hat. Definition 2.2 Es seien X ⊂ Km und Y ⊂ Km zwei algebraische Mengen. i) Ein Morphismus ψ : X → Y von algebraischen Mengen ist eine Abbildung (von Mengen) ψ : X → Y, zu der es Polynome f ,...,f ∈ K[x ,...,x ] gibt, so 1 m 1 n dass ψ(a) = f (a),...,f (a) 1 m fu¨r alle a ∈ X ⊂ Kn gilt. (cid:0) (cid:1) ii) Ein Morphismus ψ : X → Y von algebraischen Mengen heißt Isomorphismus, wenn es einen Morphismus ϕ : Y → X von algebraischen Mengen mit ϕ◦ψ = id X und ψ ◦ϕ = id gibt. Y Vorsicht — ein bijektiver Morphismus algebraischer Mengen muss kein Isomorphismus sein! Dazu betrachten wir die algebraischen Mengen X = C und Y = { x ∈ C2 : y x3 −y2 = 0}. Die Abbildung (cid:0) (cid:1) ψ : X → Y t 7→ (t2,t3) ist ein bijektiver Morphismus algebraischer Mengen. Die Umkehrabbildung ist jedoch nicht durch Polynome beschreibbar. UnsereDefinitionvonIsomorphismenalgebraischerMengenistalsonichtsoeinfach zu handhaben. Wir suchen nach einer besseren Charakterisierung einer algebraischen Menge bis auf Isomorphie. Dazu betrachten wir eine algebraische Menge X ⊂ Kn und einen beliebigen Mor- phismus ψ : X → K in die algebraische Menge K. Definitionsgem¨aß existiert ein Polynom f ∈ K[x ,...,x ] mit ψ(a) = f(a) fu¨r alle a ∈ X. Ist g ∈ K[x ,...,x ] ein 1 n 1 n weiteres Polynom mit ψ(a) = g(a) fu¨r alle a ∈ X, so folgt (f − g)(a) = 0 fu¨r alle a ∈ X. Zwei Polynome ergeben also genau dann denselben Morphismus X → K, wenn ihre Differenz auf X verschwindet. 6 Definition 2.3 Fu¨r eine algebraische Menge X ⊂ Kn sei I(X) = {f ∈ K[x ,...,x ] : f(a) = 0 fu¨r alle a ∈ X}. 1 n I(X) heißt Verbindungsideal von X. Wirk¨onnenleichtnachrechnen,dassI(X)wirklicheinIdealimPolynomringK[x ,...,x ] 1 n ist, d.h. dass gilt i) I(X) ist bezu¨glich der Addition eine Untergruppe von K[x ,...,x ]. 1 n ii) f ∈ I(X),h ∈ K[x ,...,x ] ⇒ hf ∈ I(X). 1 n Definition 2.4 Der Quotientenring O(X) = K[x ,...,x ]/I(X) 1 n heißt Ring der regul¨aren Funktionen auf X oder auch Koordinatenring von X. In der Literatur findet man auch die Bezeichnung K[X] statt O(X). Das haben wir hier vermieden, da es zur Verwechslungsgefahr mit dem Polynomring fu¨hrt. O(X) ist nicht nur ein Ring, sondern auch eine K−Algebra. Wie wir oben gesehen haben, k¨onnen wir O(X) mit der Menge der Morphismen von algebraischen Mengen X → K identifizieren. Beispiel: Fu¨r X = Kn ist O(X) = K[x ,...,x ] der Polynomring. 1 n Wir bekommen X aus O(X) wieder zuru¨ck, es gilt n¨amlich Lemma 2.5 Es sei X eine affine algebraische Menge. Dann ist X = {a ∈ Kn : f(a) = 0 fu¨r alle f ∈ I(X)}. Beweis : Da X eine affine algebraische Menge ist, gibt es endlich viele Polynome f ,...,f ∈ K[x ,...,x ] mit X = {a ∈ Kn : f (a) = ... = f (a) = 0}. Diese Poly- 1 r 1 n 1 r nome liegen in I(X), also folgt ⊃“. Die Inklusion ⊂“ folgt direkt aus der Definition ” ” von I(X). (cid:3) 7 Ist X eine affine algebraische Menge und f ∈ O(X) ein Element des Koordinatenrings O(X) = K[x ,...,x ]/I(X), so k¨onnen wir f als Funktion 1 n f : X −→ K auffassen, indem wir f = g + I(x) mit einem Vertreter g ∈ K[x ,...,x ] schreiben 1 n und f(a) = g(a) setzen. Da alle Polynome in I(X) auf X verschwinden, h¨angt diese Definition nicht von der Wahl des Verteters ab. Wie verh¨alt sich der Koordinatenring von X unter Morphismen? Dazu betrachten wir algebraische Mengen X ⊂ Kn und Y ⊂ Km sowie einen Morphismus ϕ : X → Y. Dieser sei durch die Polynome f ,...,f ∈ K[x ,...,x ] 1 m 1 n gegeben, d.h. es gelte ϕ(a) = f (a),...,f (a) 1 m fu¨r alle a ∈ X. Diese Polynome liefern einen K−Algebra-Homomorphismus (cid:0) (cid:1) ψ : K[x ,...,x ] → K[x ,...,x ], 1 m 1 n der durch ψ(x ) = f (x ,...,x ) fu¨r alle i = 1,...,n gegeben ist. i i 1 m Ist nun g ∈ I(Y), d.h. ist g(b) = 0 fu¨r alle a ∈ Y, so ist ψ(g) = g(f ,...,f ) ein Po- 1 m lynomink[x ,...,x ].Wirsetzena ∈ X einunderhaltenψ(g)(a) = g f (a),...,f (a) = 1 n 1 m 0, da f (a),...,f (a) = ϕ(a) ∈ X ist. Also folgt ψ I(Y) ⊂ I(X). 1 m (cid:0) (cid:1) (cid:0) (cid:1) (cid:0) (cid:1) Daher vermittelt die Abbildung ψ einen K−Algebra-Homomorphismus ϕ# : O(Y) = k[x ,...,x ]/I(Y) → K[x ,...,x ]/I(X) = O(X). 1 m 1 n Definitionsgem¨aß gilt fu¨r alle g ∈ O(Y) und alle a ∈ X : ϕ#(g)(a) = g y(a) . (cid:0) (cid:1) Satz 2.6 Die Abbildung ϕ 7→ ϕ#, die jedem Morphismus algebraischer Mengen den K−Algebren-Homomorphismus der Koordinatenringe zuordnet, ist eine Bijektion {Morphismen ϕ : X → Y} −→ {K −Algebren-Homomorphismen O(Y) → O(X)}. Beweis : WirkonstruiereneineUmkehrabbildung.DazustartenwirmiteinemK−Algebren- Homomorphismus α : O(Y) = K[x ,...,x ]/I(Y) → K[x ,...,x ]/I(X) = O(X) 1 m 1 n Dieser bildet die Restklassen X +I(Y) auf Restklassen f +I(X) in O(X) mit Ver- i i tretern f ∈ k[x ,...,x ] ab. Jetzt betrachten wir i 1 n ψ : Mn −→ Km a 7−→ f (a),...,f (a) . 1 n Wir wissen, dass fu¨r jedes h ∈ I(Y) das(cid:0)Polynom h(f ,(cid:1)...,f ) in I(X) liegt. Also 1 m ist h f (a),...,f (a) = 0. Nach Lemma 2.5 ist also ψ(a) = f (a),...,f (a) ∈ Y. 1 m 1 m Somit ist ψ | : X → Y ein Morphismus algebraischer Mengen. Man rechnet leicht X (cid:0) (cid:1) (cid:0) (cid:1) nach, dass wir so eine Umkehrabbildung zu ϕ 7→ ϕ# gefunden haben. (cid:3) 8

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