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Alfred Andersch: Perspektiven zu Leben und Werk PDF

230 Pages·1994·7.13 MB·German
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Irene Heidelberger-Leonard Volker Wehdeking (Hrsg.) Alfred Andersch Irene Heidelberger-Leonard Volker Wehdeking (Hrsg.) Alfred Andersch Perspektiven zu Leben und Werk Kolloquium zum achtzigsten Geburtstag des Autors in der Werner-Reimers-Stiftung, Bad Homburg v.d.H. Westdeutscher Verlag Alle Rechte vorbehalten © 1994 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen Der Westdeutsche Verlag ist ein Unternehmen der Verlagsgruppe Bertelsmann International. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbe sondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Umschlaggestaltung: Horst Dieter Bürkle, Darmstadt Titelfoto: Alfred Andersch, 1964; Foto: Monique Jacot; Rechte: Anette Korolnik-Andersch Gedruckt auf säurefreiem Papier ISBN 978-3-531-12381-3 ISBN 978-3-322-91663-1 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-91663-1 Inhalt Vorwort 7 I. Biographische Prägungen Volker Wehdeking Alfred Anderschs Leben und Werk aus der Sicht der neunziger Jahre: Eine Problemskizze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Stephan Reinhardt Ästhetik als Widerstand - Andersch als Bürger und engagierter Schrift- steller ....................................... 32 Klaus Figge Alfred Andersch als Radiomacher 42 Irene Heidelberger-Leonard Erschriebener Widerstand? Fragen an Alfred Anderschs Werk und Leben 51 11. Werkstufen und -gattungen Eleonore Kunz Reise- und Landschaftsprosa seit 1944 65 Reinhard Renger "Ein Jäger des Wortes": Anderschs Gedichte 75 Martin Huber Vom Erzählen erzählen und In Geschichten verstrickt. Zu Alfred Anderschs Erzählungen 88 Leonard Olschner Die peinlichen Geister in Alfred Anderschs "Die Letzten vom 'Schwar zen Mann'''. Über Konsequenzen des Genrewechsels Erzählung/ Hörspiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98 Italo MicheIe Battafarano Alfred Anderschs Italien-Roman "Die Rote": Zwischen Oaudio Monteverdi und Michelangelo Antonioni . . . . . . . . . . . . . . 109 Rhys W. Williams Andersch, Efraim und England 122 6 llilialt Klaus R. Scherpe Alfred Anderschs Roman "Wmterspelt" - deutscher Militarismus und ästhetische Militanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131 Hans Höller Der "Widerstand der Ästhetik" und Die Fabel von der Rettung der Kunstwerke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142 Corinna Hacks Die "Sorge um Klarheit": Zur Arbeitsweise des Autors am Beispiel der Textgenese des" Vater eines Mörders" . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152 Sven Hanuschek "die mitternacht ist vogelfederblau" . Andersch als phantastischer Erzähler .................................. . 161 III. Radioessay, Filmtheorie und Rezeption Matt/lias Liebe Alfred Andersch als Gründer und Leiter des "Radio-Essays" 171 Dietridl Harth Merkwürdiges Beispiel literarischer Logik: Film Uteratur + x 178 K Manfred Durzak Alfred Andersch und Helmut Käutner. Zur Verfilmung des Romans "Die Rote" . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 188 Ursula Reinhold Uteratur und Politik. Zur Rezeption Alfred Anderschs in der DDR 202 Volker Wehdeking Das Nachleben von Andersch in Texten anderer Schriftsteller 213 Harro Kieser Alfred Andersch. Bibliographie der Sekundärliteratur. 1984-1993 221 Anhang Alfred Andersch: Ueber den Gebrauch zweier Wörter in einem Roman 226 Namenregis ter 229 Bio-Bibliographien: Mitarbeit am Andersch-Band und Kongreßteilnahme 233 Vorwort Der Schriftsteller Alfred Andersch (1914-1980) wäre im Februar 1994 achtzig Jahre alt geworden -Grund genug, ihn als unbestrittene Schlüsselfigur der Nachkriegsszene mit einem Buch und einem Kongreß über sein Werk zu ehren. Niemand stellt die zentrale Rolle, die der Publizist im Kulturbetrieb des zertrümmerten Deutschlands spielte, in Frage. Als Mitherausgeber von Der Ruf, Mitwirkender am Skorpion (eine literarische Zeitschrift, die nie erscheinen sollte) und den Frankfurter Heften, als Re dakteur des "Abendstudio" und Leiter des "Radio-Essays" und schließlich als Her ausgeber der Avantgardezeitschrift Texte und Zeichen wurde er zum Initiator eines neuen Literaturverständnisses, das zunächst in der Gruppe 47 Schule machen sollte: Die Autonomie der Kunst war ihm von Anfang an Vorbedingung für ihre politische Aussagekraft. Solchen Ungleichzeitigkeiten stellte er sich auch in seinem eigenen fiktionalen Werk. Und gerade hier, in seiner Rolle als Schriftsteller, die er für sich selber um vieles höher einschätzte, als Autor von Kurzgeschichten, Berichten, Romanen, Essays und Reisebeschreibungen (sie kommen in diesem Band alle zur Sprache), sollte ihm die uneingeschränkte Anerkennung versagt bleiben. Daß ihm, der sehr bald schon im Ausland mit Sansibar oder der letzte Grund als Klassiker der deutschen Nachkriegsli teratur gefeiert wurde, vom deutschen Literaturbetrieb der Büchner-Preis vorenthalten wurde, sollte ihn bis zu seinem Lebensende verdrießen. Selbst seine so gewichtigen wie innovativen Altersromane Efraim und Winterspelt brachten ihm bestenfalls' Ach tungserfolge' ein. Der bereits in der Erstrezeption bei der Kritik umstrittene, bei den Lesern beliebte Erfolgsroman Die Rote - so wird im vorliegenden Aufsatz von Italo Micheie Battafarano aus italienischer Sicht deutlich - hätte ebenfalls eine sorgfältigere, einfühlsame Lektüre verdient. Traf Andersch schon zu Lebzeiten als Romancier meist auf eine in zwei Lager geteilte Kritik, so ist auch heute noch manches im Werk nicht recht 'eingeordnet', und neue biographische Darstellungen werfen neue Fragen auf. Die fiktionalen Selbst darstellungen seiner widerständigen Biographie, die ihn für ganze Generationen von Germanisten zur moralischen Instanz werden ließen, wird man heute kritischer lesen müssen. Seit den posthum herausgegebenen Werken Der Vater eines Mörders (1980), Flucht in Etrurien (1981), Erinnerte Gestalten (1986), dem Briefwechsel mit Arno Schmidt (1985) und der Mutter (1986), sowie vor allem der detailkundigen Biographie von Stephan Reinhardt (1990), weiß man mehr von den Briichen, Versäumnissen, ja von der Schuld, die Anderschs Leben belasteten. Dieser neue Kenntnisstand macht tat sächlich eine Wiederlektüre des gesamten Oeuvres von Andersch notwendig. Nicht etwa, wie dies seit der Wende gefährlich in Mode gekommen ist, daß das Werk jetzt nach biographischen Lücken, Verfälschungen, "Begradigungen" eines "krummen" Lebenslaufs abgesucht werden soll - dies hieße Leben mit Kunst ver wechseln, Leben mit Kunst gleichsetzen. Allein die Werke sollen als ästhetische Kon struktionen auf ihre Moralität hin noch einmal befragt werden. Ziel dieses Bandes und des Kongresses ist es also, in diesem neuen Licht Werk und Leben noch einmal Revue passieren zu lassen. Neue Akzente werden gesetzt, Korrekturen angebracht. 8 Vorwort So geht Volker Wehdeking in seiner langen einführenden Problemdarstellung "aus der Sicht der neunziger Jahre" der Frage nach, inwieweit man äußere und innere Biographie trennen muß, obwohl jetzt erst sichtbar wird, wie stark die alles andere als widerständige Vita in den Kriegsjahren bis 1944 und die prekäre Scheidung von der durch die Rassengesetze des NS-Staats hochgefährdeten ersten Frau die Themen der Romane, Hörspiele und Kurzprosa färben. Ein zweiter Blick auf nicht ins Werk aufgenommene Textpassagen (in den Handschriften im Marbacher Nachlaß) und il lustrative SchlüsselsteIlen soll hier Hintergründe ausleuchten helfen, deutet auf einen lebenslangen Schuldkomplex, aus dem um so engagiertere Literatur entstand. In Win terspeIt versucht Wehdeking dem bewußt rezeptionsästhetisch 'Leerstellen' und Viel deutigkeiten setzenden Autor nachzugehen; die Neigung zu immer deutungsoffeneren Figuren entspricht Anderschs Weg fort vom frühen Engagementpostulat Sartres zu differenzierteren, dem Phänomenologen Wilhelm Schapp, vielleicht auch Merleau Pontys und Hermann Lübbes Geschichtsthesen, sich annähernden Positionen. Die Frage nach der zwischen Innerer Emigration und nichtnationalsozialistischer Kolon ne-Nähe schwankenden Signatur der frühen Texte von Andersch wird an seinen Fi guren in Winterspelt, insbesondere jener des Emigranten Schefold überprüft, und die Frage nach Anderschs spätem Heimatverständnis stellt sich neu: ,,[ ... ] also eine neue Desertion. An ihr arbeite ich, [. .. ]. Ich habe für Deutschland nur noch Verachtung und Haß übrig und ich hoffe, daß es mir in diesem Leben gelingt, einmal nichts mehr mit den Deutschen zu tun haben zu müssen. Es ist schon schlimm genug, daß man gezwungen ist, in ihrer Sprache schreiben zu müssen." (Andersch an Arno Schmidt, 29.12.1956, Briefwechsel, Zürich 1985, S.109) Ganz so, wie er das Fortgehen ins Tessin gegenüber Arno Schmidt krass als Emigration begründete, sieht es in den späten Texten nicht mehr aus, die eine fortdauernde Nähe zur Münchner Heimat implizit erkennen lassen. Schließlich gibt Wehdeking einen Rezeptionsüberblick zur wichtigsten Erzählprosa, zu der auch sein abschlie ßender Aufsatz im Band zum "Nachleben Anderschs in den Texten anderer Autoren" eine bis 1993 fortgeschriebene Ergänzung liefert (einschließlich der überzogen mo ralisierenden, 'polemischen Breitseite' W.G. Sebalds im Lettre International Nr. 20). Stephan Reinhardt illustriert in seiner Leben-Werk-Studie im vorliegenden Band jene Thesen, mit denen er Sebald in Lettre (21) antwortet: "Gewiß haben - worauf F.J. Raddatz 1979 mit Fug und Recht hingewiesen hat - manche der Nachkriegsautoren ihre Kollaboration während der Hitlerjahre durch eine "Aura des Widerständlerischen" verwischt; von einer, wie Sebald schreibt, "Transsub stantiation von Schuld bzw. Mitschuld in Schuldfreiheit" - dem "innersten Geheimnis der literarischen Produktion der Nachkriegsjahre", ihrem "stummen Herz" - kann bei Andersch keine Rede sein. Wenn ich ihn recht gelesen [. .. ] habe, so war ein ganz wichtiger innerer Beweggrund: die Schuld, teilweise verstrickt gewesen zu sein in Spielregeln der NS-Diktatur, abzuarbeiten durch Offenlegung; unbewußte, möglicher weise dem Bewußtsein nicht signalisierte Anpassung zu erkennen; und der Vergan genheit den Boden für eine Wiederkehr zu entziehen durch ein demokratisches Engagement -vor allem durch die Literatur, die die Irrtümer der Vergangenheit gerade zum Thema macht." (Lettre, 21, Sommer 1993) Irene Heidelberger-Leonard revidiert in ihrem Aufsatz "Erschriebener Widerstand?" frühere Einsichten. Andersch habe tatsächlich - trotz eigener KZ-Inhaftierung - seinen Widerstand "erschrieben", aber nicht als Ersatz zum Leben, sondern umgekehrt, das Leben sei dem Bewußtsein voraus gewesen. Der Zwanzigjährige, der den Widerstand Vonvort 9 so jung praktiziert hat, brauchte bis zum Roman Efraim dreißig Jahre, um dem Akt, den er schon vollzogen hat, die Theorie literarisch nachzuliefern. Klaus R. Scherpe wiederum warnt den Leser davor, sich von Anderschs "litera rischen Ersatzleistungen", wozu er den Roman Winterspelt zählt, nicht von der "schlech ten Wirklichkeit" ablenken zu lassen. Anderschs "Widerstandsroman" sei es nicht gelungen, "die historische Wirklichkeit - das Weiß, die entsetzliche Leere des Todes - durch die lllustrationen einer literarischen Fiktion zu übermalen". Hans Höller vertritt die Gegenposition: Die Dimension des "Denkens im Konjunktiv", die Anderschs Ro man vorantreibt, ist ihm nicht schnöde 'Ersatzleistung', sondern Garant in einer kon kreten Utopie, die sich der "Diktatur des Indikativs" verweigert. Mit der Rettung der Kunstwerke inszeniere Andersch - bei allem Unterschied zu Peter Weiss - tat sächlich eine "Ästhetik des Widerstands". Hier sind in den übergreifenden Aufsätzen eine Fülle von Thesen für eine engagierte und lebendige Kongreßdebatte versammelt. Daher, und weil es ein Festband zum 80. Geburtstag des Autors werden sollte, lag der Herausgeberin und dem Herausgeber daran, die meisten Beiträge dem Kongreß einsehbar vorzulegen. Es wäre dem "Vor wort" unangemessen, einzelnes aus den Beiträgen zu "Werkstufen und Gattungen" herauszugreifen. Eine differenziertere und eher aufwertende Lektüre von Die Rote und Efraim vermögen die italienischen und englischen Perspektiven zu vermitteln. I.M. Battafarano kann zeigen, daß Passagen der Franziska in Die Rote intentional verfremdet (und daher nicht als 'Kitsch' abzutun) sind: ihre Welt der sich entfremdeten Bourgeoisie, aus der sie fortstrebt, wird zur Neurose überzeichnet, um um so wir kungsvoller die neoveristische Alltagsszene von Fabio zum rettenden Kontrast zu fügen. Seine sprachlose, bislang nie erfahrene Liebe und die dritte Dimension einer neorealistischen 'Ursprache' der Armut in den Bewußtseinsstrom-Passagen des alten Fischers stehen in der Tradition der Visconti (La terra trema), Vasco Pratolinis Cronaca und Pasolini. Die Rote erscheint auch in einem neuen Licht als der erste deutsche Italien-Roman seit 1945, der die Italiener nicht zu klischierten Typen, sondern zu lebensechten Figuren macht. Anderschs neue Vorliebe für ein Zeitpanorama in der psychologischen Tradition von Henry James (und von Virginia Woolf, deren Inneren Monolog Andersch bereits in Die Rote für sich entdeckt), mit luzid geschilderten sozialen Milieus und zwischen menschlichen Beziehungen, schlägt sich in Efraim nieder, wie Rhys Williams zeigen kann. Andersch ist bereits "Auf der Suche nach dem englischen Roman" (TLS, 12.9.1968) und stellt Efraims erschriebene Selbstfindung als eine komplexe Studie der Rollendistanz des Erzählers und einer durchgehaltenen Autonomie des Indivi duums Robbe-Grillets Thesen zum Nouveau Roman entgegen. Für seine Hauptfigur trieb der Autor gründliche Studien in Untersuchungen zum Judentum (entgegen Reich-Ranickis herber Kritik an der mangelnden Authentizität dieser Hamlet-Figur Efraim). Welche zentralen Avantgarde-Impulse Andersch seit 1948 im Hörfunk und vor allem Mitte der SOer Jahre im Stuttgarter "Radio-Essay" vermittelte, arbeiten im ersten und letzten Teil des Bandes Klaus Figge und Matthias Liebe heraus. Die Erstsen dungsrechte für Becketts berühmtes Endspiel-Drama in Deutschland noch vor der Theateraufführung, die Entdeckung von Adamov, Audiberti, Genet, Ionesco, aber auch von Enzensberger, Schmidt und Nelly Sachs zählen hier zu den großen Ver diensten des neugierigen Funkautors. In der Filmtheorie allerdings, so verdeutlicht Dietrich Harth, kann Andersch mit seinem Insistieren auf dem Primat des Erzähltexts im optischen Medium Film - auch 10 Vorwort und gerade im 'Auteur' -Film - heute nicht mehr bestehen; der Film hat längst gleich wertige, aber optische Erzählverfahren entwickelt, und Literaturadaption ist längst von einer Verbeugung vor dem Text abgerückt. Abschließend wendet sich Ursula Reinhold der Rezeptionsgeschichte Anderschs in der DDR zu. Sie unterscheidet vier Phasen, wovon eigentlich erst bei der letzten Phase (1974-1989) von einer "positiv akzentuierten, umfassenderen Rezeption" die Rede sein kann. So wurde die Veröf fentlichung von Efraim erst kurz vor dem endgültigen Zusammenbruch der DDR genehmigt. Bei der Auswahl des Titelbildes - wofür der Tochter des Autors, Annette Korol nik-Andersch, hier gedankt sei - war die überwiegende Berücksichtigung des späteren Werkes seit 1960 in diesem Band ein wichtiger Gesichtspunkt. Der frühe Andersch, streng mit Kurzhaarschnitt den Betrachter musternd, oder, wie oft in den letzten Jahren, ein Autor, der altersradikal und kämpferisch-trotzig an seiner Pfeife kaute - dies schien nun nicht mehr so relevant angesichts der neuen Fragen. Vielmehr zeigt das Bild von 1964, nach vielen Jahren in der italienischen Schweiz und nach dem Jahr in Rom, einen Alfred Andersch mit leisen Zügen des Humors und Selbstzweifels, einen" Liebhaber des Halbschattens", wie er uns heute als adäquateres Porträt er scheint. Bruxelles/Stuttgart, im September 1993 Irene Heidelberger-Leonard / Volker Wehdeking I. Biographische Prägungen

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Der Schriftsteller Alfred Andersch (1914-1980) wäre im Februar 1994 achtzig Jahre alt geworden - Grund genug, ihn als unbestrittene Schlüsselfigur der Nachkriegsszene mit einem Buch und einem Kongreß über sein Werk zu ehren. Niemand stellt die zentrale Rolle, die der Publizist im Kulturbetrieb d
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