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Alexander der Grosse in der frühislamischen Volksliteratur PDF

155 Pages·1978·8.04 MB·German
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BEITRÄGE ZUR SPRACH-UND KULTURGESCHICHTE DES ORIENTS Herausgegeben von Prof. Dr. phil Dr. jur. 0. Spies Bd. 28 Alexander der Große in der frühislamischen Volksliteratur von Tl LMAN NAGEL VfO Verlag für Orientkunde Dr. H. Vorndran, Walldorf-Hessen 1978 5 INHALTSVERZEICHNIS Einleitung ............................................................................... . Der Inhalt der „südarabischen" Alexandererzählung ............. . Herkunft und Alter der „südarabischen" Alexanderer- ......... . zählung .................................................................................. . Der historische Hintergrund der Alexandererzählung im ,,Kitäb at-tigän" .................................................................... . Die Wiederbelebung des „südarabischen" Geschichtsbewußt- se1ns ...................................................................................... . Du 1-Qarnain als Symbolfigur des Himyarentums im Islam .. Einiges über die literarischen Nachwirkungen der „südarabi- schen" Alexandererzählung .................................................. . Literaturverzeichnis .............................................................. . 7 EINLEITUNG Die Überlieferung der Alexandererzählung des Pseudokallisthenes in den Literaturen der wichtigsten Sprachen des islamischen Kulturkrei ses ist schon mehrmals untersucht worden1. Eine Ausnahme hiervon macht allein die Fassung, die Ibn Hisäm in seinem „Kitä.b at-tigän" wiedergibt. Diese sogenannte südarabische Fassung des Lebens Alexan ders wurde zum ersten Mal 1893 von M. Lidzbarski eingehend erör tert. Er betrachtete sie unter dem Blickwinkel der vergleichenden Sa genkunde und kam zu dem Ergebnis, daß nichts für eine unmittel bare Berührung dieses Textes mit dem Pseudokallisthenes spreche2. Für Lidzbarskis Vorhaben war diese Quelle denkbar unergiebig. Auch Friedlaender hat in seiner umfangreichen Studie über die :ijac;lir-Legen de und den Alexanderroman darauf hingewiesen, daß die Version Ibn Hisäms nach Form und Inhalt weit außerhalb des Hauptstroms der Oberlieferung zu stehen scheint. Versucht man jedoch, unabhängig von Problemen der Motivgeschich- te in die Eigentümlichkeiten dieser Fassung einzudringen, ergibt sich sofort eine Reihe bedeutsamer Fragen. Wie konnte es denn über haupt kommen, daß Alexander, der koranische Pu 1-Qarnain, zu einem jeminitischen König gemacht wurde? Wie ist es zu erklären, daß er, zum jeminitischen König verwandelt, als islamischer Welter oberer auftritt? - Darüberhinaus enthält der Text viele geographische und historische Anspielungen. Lassen sich aus ihnen Erkenntnisse über Ort, Zeit und geschichtliche Umstände der Entstehung dieser südara bischen Alexandersage gewinnen? Kurz nachdem das „Kitäb at-tigän" zusammen mit den„Abbär Abid3 b. Sarya" 1928/9 in Haidarabad/Dekkan im Druck erschienen war, veröf fentlichte Krenkow einen Aufsatz, in welchem er diese beiden Werke als die ältesten erhaltenen Beispiele volkstümlicher arabischer Erzähl kunst beschrieb und eine knappe Inhaltsübersicht gab. In der Tat hat te man bis zur Veröffentlichung des „Kitäb at-tigän" seinen Wert als Quelle für die frühislamische Erzählkunst kaum zur Kenntnis genom- 1 Zuletzt sehr ausführlich von BERTEL'S, Roman ob Aleksandre i ego glavnye versii na vostoke. 2 Ld 274 3 oder : <U baid 8 men. Doch auch später widmete man dem Werk Ibn Hisäms nicht die gebührende Aufmerksamkeit. Diese galt allein den großen Volksromanen späterer Jahrhunderte1. In diesen oft sehr umfangreichen Erzählungen sah man mit Recht den Ausdruck typisch islamischer Volksfrömmig keit. ,,Die vielen Wechselfälle des Lebens, die der Held auszustehen hat ... , sind im arabischen Roman vorwiegend religiös begründet. Gott tut, was er will, und der Mensch hat sich geduldig darein zu fügen, was Gott über ihn beschlossen hat", schreibt Paret in einem über blick über „Die Geschichte des Islams im Spiegel der arabischen Volksliteratur". Natürlich wird in den arabischen Geschichtsdichtungen immer wieder der islamische straff durchgeführte Monotheismus be- tont und die Einheit Gottes, des Schöpfers der Welt, logisch begrün det. "2 Ob dies auch schon für unseren frühen Text durchweg so gilt, ist eine weitere Frage, der wir uns zuwenden müssen. Trotz zahlrei cher Forschungen über die politischen und juristischen Folgen der Aus weitung des islamischer Herrschaftsbereiches wissen wir über den Vor gang der Islamisierung der Gedankenwelt breiter Schichten der Bevöl kerung so gut wie nichts3. Die Islamisierung der Massen ist zweifel- los ein folgenschwerer historischer Prozeß, dessen Ergebnisse, wie sie in den späteren Volksromanen sichtbar werden, in der Dynamik des Glaubenskämpfertumes etwa seit dem 10. Jahrhundert n.Chr. wirksam wurden. Ist aber die Auffassung vom „Heiligen Kampf", die im Er leiden des Märtyrertodes das Höchste sieht, was ein Gläubiger erstre ben kann, in der Frühzeit des Islam schon Allgemeingut der Muslime? Zum Abschluß werden wir uns mit dem literarischen Nachwirken der südarabischen Alexandererzählung beschäftigen. Wir werden ferner sehen, wann und unter welchen Umständen im Jemen der volkstümlichen Sa genstoff aufgegriffen und zum Ausdrucksmittel eines Bewußtseins re gionaler Eigenständigkeit gemacht wurde. 1 Einen überblick über den Stand der Forschung gibt STEINBACH, Dät al Himma (Freiburger Islamstudien IV), Wiesbaden 1972, 1-4. 2 PARET, Die Geschichte des Islams im Spiegel der arabischen Volksliteratur (Philosophie und Geschichte 13), Tübingen 1927, 22 f. 3 Als eines der wenigen Beispiele vgl. GOITEIN, The Mentality of the Middle Class in Medieval Islam, in: Colloque sur la sociologie musulmane, Brüssel 1962, 249-263. 9 DER INHALT DER SüDARABISCHEN ALEXANDERERZÄHLUNG Die südarabische Alexandererzählung aus dem „Kitäb at-figän" wurde zum ersten Mal von M. Lidzbarski im Jahre 1893 in der Zeitschrift für Assyriologie herausgegeben und besprochen. Eine zweite, nur in einigen Einzelheiten hiervon abweichende Fassung dieses Textes steht in der Ausgabe des „Kitäb at-t1gän", die im Jahre 1347/1928-9 in Haidarabad/Dekkan erschien. Diese Fassung enthält offenbar auch jene in den Prosatext eingefügten Gedichte, die Lidzbarski nicht in seine Edition aufnehmen konnte, da seine Vorlagen äußerst mangelhaft waren. Doch auch der Haidarabader Druck scheint an manchen Stel len korrupt zu sein, so daß viele Unsicherheiten bestehen bleiben. Dies ist ein Grund dafür, daß ich mich damit begnüge, den Inhalt der Erzählung in einer Paraphrase wiederzugeben und auf eine Obersetzung verzichte. Der zweite Grund liegt in den oft sehr weitschweifigen, aber inhaltsarmen Passagen und in den häufigen Wiederholungen. Das „Kitäb at-tigän" teilt diese Eigentümlichkeit mit den späteren arabischen Volksromanen. Die vollständige Wiedergabe eines solchen Textes hätte die vorliegende Untersuchung über Gebühr anschwellen lassen und dem Leser doch keine weiteren Einsichten vermittelt. Ich habe deshalb oft Zusammenfassungen und Kürzungen vorgenommen. Bei Abschnitten, die für den Gang der Handlung besonders wichtig erscheinen, habe ich dagegen versucht, die Paraphrase dem arabischen Text anzunähern. § 1 Nach dem König al-1:Iärit kommt sein Sohn a~-~a ( b Du 1-Qarnain b. al-1:Iari! ar-Ra:> is b. ~mr b. ~d b. <Amir b. Miltät b. Saksak b. Wä >ii b. J;Iimyar b. Sabi b. Yasgub b. Ya <rub b. Qal:itän b. Hüd b. ~bir ... b. Säm b. Nül]. an die Macht. - Tg 81,18 - 82,1 §2 Wahb b. Munabbih: Eine auf !,\II b. abi Tälib zurückgeführte über~ lieferung lautet: Berichtet über l;Iimyar, denn m den Erzählungen hier über liegen warnende Beispiele. - Tg 82,2 - 3; Ld 278, arabischer Text 1 - 3 §3 Wahb: A~~~a <b :Qu 1-Qarnain ist der hochmütigste, selbstherrlichste und unnahbarste Herrscher unter allen jeminitischen Königen. Er lebt in unvorstellbarem Reichtum. Eines Nachts träumt ihm, er werde auf einen hohen Berg geführt. Unter sich kann er den Höllenschlund er- 10 blicken. Schwarze Menschen werden von den Flammen gepem1gt. ,,Dies sind die Gewaltherrscher!" erfährt er. ,,Lege das Gewand des Hochmu tes ab, demütige dich vor Gott, damit er dir eine Gewalt gebe, die größer ist als deine jetzige! Wähle zwischen Hölle und Paradies!" Am nächsten Morgen ist a~-~a <b in sich gegangen. Er läßt das Volk zu sich kommen, befiehlt, seine goldenen Gewänder zu verteilen, und läßt seinen prachtvollen Thron in Stücke schlagen und diese verschen ken. Dann spricht er: ,,Der hochmächtige Gott haßt die hochmächti gen Herrscher. Er bezwingt mit dem Tod, wer sich ihm gleich dünkt. Er erniedrigt mit Vernichtung, wer sich anmaßt, sein Widerpart zu werden. Er allein behält sich ewiges Leben vor, während die Mensch heit eines Tages zugrunde gehen wird." - Tg 82,4 - 20; Ld 279,16 - 280,16 §4 Wahb: In der nächsten Nacht träumt ihm, er steige auf emer Lei ter in den Himmel; er zücke sein Schwert und hänge es an die Ple jaden. Dann greife er mit seiner rechten Hand nach der Sonne, mit der linken nach dem Mond. Mit beiden Himmelskörpern fahre er nun über das Firmament. Hierbei folgen ihm die Sterne. Schließlich bringt er, weiter von den Sternen begleitet, Sonne und Mond auf die Erde herab. A~-~a <b erwacht und weiß nicht, was ihm widerfahren ist. Das Volk zeigt Befremden über ihn. - Tg 82,21 - 83,3; Ld 280,17 - 23 §5 Wahb: In der dritten Nacht träumt er, daß er großen Hunger und Durst leide. Er verschlinge alle Länder, trinke alle Meere aus. Wie er endlich den Ozean, der die Erde umgibt, leertrinken wolle, stoße er auf Lehm und schwarzen Schaum, den er nicht hinunterschlucken kön ne. Als a~-~a {b erwacht, verbirgt er sich erschüttert vor den Menschen, die sich darüber wundem, daß er sich den einen Tag seinen Unter tanen zeige, den anderen Tag dagegen sich verborgen halte. - Tg 83,4 - 9; Ld 280,23 - 281, 7 §6 Wahb: In der vierten Nacht sieht er 1m Traum, wie sich alle Men schen und Dschinnen, die gezähmten und wilden Tiere, die Vögel und die Insekten vor ihm versammeln. Dann kommen die vier Winde und kreisen über seinem Haupt. Darauf heißt er die vier Winde, alle ver sammelten Geschöpfe in die vier Himmelsrichtungen über die Erde zu 11 verteilen. Allein die Raubtiere hält er unter semen Füßen fest. Als er erwacht, ergreift ihn Entsetzen. Er beruft die Minister und Vornehmen des Reiches zum Rat und erzählt ihnen seine Träume, die er ihnen nun nicht mehr verschweigen kann. Die Ratgeber erschrecken und em pfehlen ihm, gelehrte Männer, die sich auf das Traumdeuten verstehen,, Sterndeuter, Wahrsager und Weise einzuladen, die zu den Anhängern des ursprünglichen reinen Gottesglaubens zählen. Als sich diese einge funden haben, trägt der König auch ihnen seine Traumgesichte vor. Doch es zeigt sich, daß sie nicht in der Lage sind, alles dies auszu legen. Auch befürchten sie, nicht die richtige Deutung zu treffen und sich den Zorn des Herrschers zuzuziehen, zumal doch bisweilen eine solche Deutung ganz gegen die Erwartungen des Auftraggebers aus falle. Schließlich sagt dem König ein kundiger Greis, die herbeigerufe nen Gelehrten hätten gut daran getan, sich nicht zu äußern. Denn alle Zeichen deuteten darauf hin, daß Gott ihm, dem Pu 1-Qarnain, große Herrschergewalt verleihen und ihm eine Offenbarung anvertrauen wolle. Wie aber könne dies alles jemand auslegen, der weit unter dem dergestalt erhöhten Herrscher stehe? Nur ein Prophet aus der Nach kommenschaft des Isl:ill.q b. Ibrähim, der sich in Jerusalem aufhalte, werde mit Gewißheit sagen können, was sich hinter den Träumen ver berge. Auf eine weitere Frage l)u 1-Qarnains hin bekräftigt der Alte, er habe jenen Propheten und seine Lehre bereits kennengelernt. - Tg 83,10 - 85,6; Ld 281,7 - 283,8 §7 Wahb: Du 1-Qarnain versammelt nun ein Heer, wie vordem noch nie ein Herrscher eines einberufen hatte - und das bei der Macht fülle, die die Söhne des Säm b. Nüi]. vor Du 1-Qarnain besessen hat ten. Säm war damals der Ahnherr und Führer des Volkes gewesen. Nach seinem Tod hatte das Volk in Säm seinen Stammvater gesehen; alle leiteten in gerader Linie ihre Abstammung von ihm her. Auf diese Weise bildeten sie eine starke, einige Gemeinschaft, die sich seit her stets mit Erfolg gegen alle ihre nichtarabischen Feinde zur Wehr gesetzt hatte1. - Tg 85,6 - 9; Ld 283,8 - 12 1 Der Erzähler hat hier die Verhältnisse im vor- und frühislamischen Arabien im Auge. Durch geschichtliche Entwicklung zustandegekommene Stammesverbände begriffen sich als genealogische Einheiten, die sich von einem legendären Ahn herrn herleiteten. Säm, der Sohn des NüJ:i und Stammvater der Semiten, spielt im alten Jemen eine wichtige Rolle. Er gilt als Gründer der Stadt Sana, die man im Jemen als die älteste Stadt der Welt überhaupt ansah. Man vgl. hierzu die Angaben HAMDANis in Hs, 55 und 195. 12 §8 Wahb: Als Du 1-Qamain das Heer in Marib versammelt hat, trifft er seine Entscheidungen im Gehorsam gegen Gott. In himyarischer Schrift läßt er in eine Marmorsäule vier Verse einmeißeln, in denen er ungerechte und selbstherrliche Machthaber vor der Strafe des himm lischen Richters warnt. - Tg 85,9 - 15; Ld 283,12 - 284,2 §9 Wahb: Mit seinem gewaltigen Heer bricht Du 1-Qamain nach Je rusalem auf. Als er den heiligen Bezirk von Mekka erreicht, voll- zieht er die Pilgerriten. Danach setzt er den Feldzug fort. In Jeru salem angekommen, fragt er nach jenem Propheten, von dem ihm der Alte erzählt hatte. l)u 1-Qamain wird zu Müsä al-];:Jac;lirl geführt, der sich als ein Nachkomme Is}.i.äqs im fünften Glied zu erkennen gibt. Auch bejaht Müsä al-];:Jac;lir die Frage des himyarischen Königs, ob er, der Urenkel des Isl).äq, göttliche Offenbarungen empfangen habe. Müsä al-];:Ja<;lir ist schließlich auch der erste, der den König mit dem Namen Du 1-Qarnain belegt, weil jener „der mit den beiden Hörnern der Sonne" sei. - Tg 85,16 - 86,5; Ld 284,3 - 15 §10 Wahb: Dann erzählt ihm Du 1-Qarnain, wie er 1m Traum von einem Berg hinab auf Paradies und Hölle geschaut, Sonne, Mond und Sterne auf die Erde herabgeholt, Länder und Meere verschlungen habe; wie sich Menschen, Dschinnen und alle Tiere bei ihm eingefun den hätten und wie er den Winden befohlen habe, alle Geschöpfe über die Erde zu verteilen. Da sagt ihm Musä al-8ai;lir: ,,Gott hat dir Macht auf Erden verliehen und dir zu allem einen Weg eröffnet! (Sure 18,84)2 - Was die Hölle betrifft, so hast du eine Warnung er halten. Nimm sie dir zu Herzen! Dein Aufstieg zum Himmel bedeu- tet göttliches Wissen, das du erlangen wirst. Sonne, Mond, hell funkeln- 1! Daneben oft auch nur „al-ij:ac;lir" 2 Bei den Koranzitaten halte ich mich so weit wie möglich an die Obersetzung von PARET (Der Koran, Kohlhammer Verlag Stuttgart, 1962-66). Bisweilen weiche ich von Paret etwas ab, denn der Erzähler gibt den Koranversen manchmal eigenwillige Deutungen, so daß der Zusammenhang zwischen Paret scher Obersetzung und der Erzählung nicht ohne weiteres klar ist. 13 de und schwächer leuchtende Sterne bedeuten, daß du alle Herrscher der Erde absetzen wirst und dir alle Mächtigen Folge leisten werden. Daß du die Erde ganz verspeist hast, besagt, daß du über die Erde und alles, was auf ihr ist, herrschen wirst. Die sieben Meere, die du ausgetrunken hast, verheißen, daß du über diese sieben Meere fahren und alle Inseln in Besitz nehmen wirst. Auch den Ozean wirst du so weit befahren, daß du schließlich an eine schlammige Stelle kommen wirst, die du nicht überqueren kannst; an jenem Ort wirst du um kehren. Was die Menschen und die Dschinnen angeht, so wirst du die Bewohner des einen Landes in das andere versetzen. Die Tiere wer den sich dir unterwerfen und unter deiner Herrschaft keinen Schaden anrichten; sie werden dir vielmehr stets zu Diensten sein. Auch über die Winde wirst du verfügen. Dein Traum, daß du Sonne und Mond auf der Erde umhergeführt hast, bedeutet, daß du über das Land des Sonnenuntergangs hinaus in ein Gebiet der Finsternis vordringen wirst, wo du allein auf dein Wissen angewiesen sein wirst, um dich zurecht zufinden. übernimm die Sache Gottes! Handle im Gehorsam ihm ge genüber! Er wird dir beistehen und dir Erfolg verleihen." - Tg 86,6 - 87,7; Ld 284,15 - 285,21 §11 Wahb: Du 1-Qarnain träumt, wie Nacht die ganze Erde bedeckt, bis die Sonne weiß und makellos im Westen aufgeht. Da zieht er der Sonne entgegen und folgt ihrem Schein, bis er in ein Land kommt, über das die Sterne des Himmels hingebreitet sind. Er schreitet über sie hinweg. Dann erwacht er. Müsä al-Ua<;Iir liest aus diesem Traum, daß der König nach Westen ziehen soll, bis er das Tal der Hyazinth steine erreicht. - Man muß wissen, daß Müsä al-Ua-;lir Offenbarun- gen erhält, die er Du 1-Qarnain mitteilt. Der König, der Träume sieht, die sich als wahr herausstellen, handelt demnach auf Grund eines Wis sens, daß auf zweierlei Wegen unmittelbar von Gott stammt 1. - Tg.87,8 - 13; Ld 285,21 - 286,7 Im Text steht: fa-ra) ä sababan kaanna al-arQ kulla-hä lail ... Im Koranzitat in §10 war „sabab" von PARET mit „Weg" übersetzt worden. Im koranischen Kontext ist diese Wiedergabe zutreffend und im Rahmen unserer Erzählung auch in § 10 verwendbar. Es würde allerdings auch eine andere Obersetzung passen: ,,Wir gaben ihm für alle Belange ein Traumgesicht (nach dem er sich richten sollte)." Die Bedeutung „Traumgesicht göttlichen Ursprungs" für „sabab" läßt sich für unsere Erzählung klar aus dem Kontext hier in § 11 und aus dem folgenden noch öfter erschließen.

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