Aus dem Amerikanischen von Thomas Stegers BASTEI-LÜBBE-TASCHENBUCH Band 11810 1.-3. Auflage 1992 4.-5. Auflage 1993 6. Auflage 1995 7. Auflage 1996 8. Auflage 1997 Titel der amerikanischen Originalausgabe: Alaska Copyright © 1988 by James A. Michener Originalverlag: Random House, New York Copyright © 1989 der deutschen Ausgabe by ECON Verlag GmbH, Düsseldorf, Wien und New York Lizenzausgabe: Gustav Lübbe Verlag GmbH, Bergisch Gladbach Printed in Germany Einbandgestaltung: Roland Winkler Titelfoto: Lutz Kober, St. Goarshausen Satz: Froitzheim, Bonn Druck und Bindung: Ebner Ulm ISBN 3-404-11810-3 Der Preis dieses Bandes versteht sich einschließlich der gesetzlichen Mehrwertsteuer Inhalt Dichtung und Wahrheit 1. Kapitel: Der Zusammenprall der Kontinente 2. Kapitel: Die Eisfestung 3. Kapitel: Die Menschen des Nordens 4. Kapitel: Forscher und Froherer 5. Kapitel: Der Zweikampf 6. Kapitel: Untergehende Welten 7. Kapitel: Riesen im Chaos 8. Kapitel: Klondike 9. Kapitel: An den goldenen Küsten von Nome 10. Kapitel: Das Jahr der Lachse 11. Kapitel: Die Pioniere im Matanuska-Tal 12. Kapitel: Ein Kranz aus Feuern Karte: Nördliche Polargebiete Karte: Alaska Dichtung und Wahrheit Dieser Roman beruht auf Tatsachen. Manche Personen, Ereignisse und Ortsnamen sind jedoch frei erfunden. Was Dichtung und was historische Wahrheit ist, soll in den folgenden Abschnitten erläutert werden. 1. Kapitel: Der Zusammenprall der Kontinente Die verschiedenen geologischen Theorien in diesem Kapitel sind in den vergangenen Jahrzehnten aufgestellt und bestätigt worden und werden noch immer verfeinert. Im Einzelnen konnte die erdgeschichtliche Entwicklung der unterschiedlichen Formationen in Alaska bisher noch nicht rekonstruiert werden, aber dass es Kontinentalplatten gibt und dass sie sich bewegen und kollidieren, wird allgemein anerkannt. Anders ließe sich die Entstehung der Aleuten und das eruptive Verhalten dieser Inseln nicht erklären. 2. Kapitel: Die Eisfestung Nur wenige geologische Theorien haben sich so durchgesetzt wie diese, vielleicht deswegen, weil »Beringia« innerhalb der nächsten fünfundzwanzigtausend Jahre wiederauftauchen wird. Die Wanderung der Tiere von Asien nach Nordamerika gilt allgemein als gesichert; die Existenz eines eisfreien und begehbaren Korridors ist dagegen eher umstritten. Dass es das Mastodon schon vor dem Mammut gegeben hat, ist jedoch unwiderlegbar. 3. Kapitel: Die Menschen des Nordens Der erste wissenschaftliche Nachweis der Existenz von Menschen in Alaska findet sich auf einer kleinen Insel der Aleuten zwölftausend Jahre vor unserer Zeitrechnung. Aufgrund anderer, noch umstrittener Funde in Kanada, Kalifornien, Mexiko und Südamerika, die sich noch weiter zurückdatieren lassen, sind viele Wissenschaftler zu der Überzeugung gelangt, dass die ersten Menschen schon viel früher, vierzig-bis dreißigtausend Jahre vor unserer Zeitrechnung, in Alaska aufgetaucht sind. Welche Datierung auch immer zutrifft, es scheint sicher, dass die Athapasken zuerst da waren, die Eskimos die nächsten Siedler in der Reihenfolge waren und schließlich die Aleuten kamen, die vermutlich von den Eskimos abstammen. Die Tlingits wiederum sind eindeutig Nachkommen der Athapasken. 4. Kapitel: Forscher und Eroberer Zar Peter der Große, Vitus Bering, Georg Wilhelm Steller und Alexej Chirikov sind geschichtliche Persönlichkeiten. Kapitän James Cook und seine beiden ranghöchsten Offiziere William Bligh und George Vancouver sind zu der Zeit der Romanhandlung zwar in Alaska und auf den Aleuten gewesen, die Umgebung, in der sie hier präsentiert werden, entspricht allerdings nicht der Wirklichkeit, und die Zitate aus ihren Logbüchern sind frei erfunden. Das amerikanische Schiff »Evening Star«, Noah Pym und seine Besatzung sind ebenfalls frei erfunden. Die Erschießung der acht Aleuten hat sich dagegen tatsächlich zugetragen. 5. Kapitel: Der Zweikampf Der religiöse Konflikt ist historisch belegbar, die beteiligten Personen dagegen sind alle frei erfunden. Die Besiedlung der Insel Kodiak hat sich in allen Einzelheiten so abgespielt. Alexander Baranov ist eine geschichtlich überlieferte Persönlichkeit von großer Bedeutung. 6. Kapitel: Untergehende Welten Kot-le-an war ein Anführer der Tlingits, Rabenherz ist frei erfunden. Prinz Dimitri Maksutov, Baron Edouard de Stoeckl und General Jefferson C. Davis sind historische Gestalten, die ihren Vorbildern getreu dargestellt wurden. Pater Vasili und seine Familie sind frei erfunden, allerdings wurde ein heldenmütiger orthodoxer Priester aus diesem Gebiet nach Sankt Petersburg beordert, wo er zum Metropoliten aller Russen ernannt wurde. 7. Kapitel: Riesen im Chaos Kapitän Michael Healy und Dr. Sheldon Jackson sind historische Gestalten. Das Schiff, die »Bear«, hat es wirklich gegeben; es muss so ausgesehen haben wie beschrieben. Kapitän Emil Schransky und sein Schiff »Erebus« sind frei erfunden. Die rechtlichen Auseinandersetzungen um Healy und Jackson beruhen auf Tatsachen. 8. Kapitel: Klondike Soapy Smith aus Skagway und Polizeimajor Sam Steele sind historische Gestalten, ebenso George Carmack und Robert Henderson, die beiden Entdecker des Goldfeldes am Yukon. Alle anderen Personen sind frei erfunden. Die Beschreibung der beiden Routen zu den Goldfeldern, über den Yukon und den Chilkootpaß, ist wahrheitsgetreu. 9. Kapitel: An den goldenen Küsten von Nome Alle Personen sind frei erfunden. Die abenteuerliche Fahrradfahrt von Dawson nach Nome dagegen beruht auf einem wirklichen Ereignis. 10. Kapitel: Das Jahr der Lachse Die Personen sind alle frei erfunden. Einzelheiten aus der lachsverarbeitenden Industrie Anfang des Jahrhunderts beruhen jedoch auf historischen Quellen. Die Rolle, die Ross & Raglans Schiffs-, Handels-und Konservenindustrie in Alaska spielt, orientiert sich nicht an einer Handelsgesellschaft, die historisch belegbar wäre. Der Name ist frei erfunden, ebenso der Pleiadenfluß und der See gleichen Namens. Das Inselchen Taku gibt es wirklich, jedoch befindet sich auf ihm keine Konservenindustrie. 11. Kapitel: Die Pioniere im Matanuska-Tal Die Amerikaner in diesem Kapitel sind alle frei erfunden, die Ortschaften, die Ansiedlungen und ihre Entwicklung jedoch historisch belegbar, auch die Einzelheiten über die japanische Invasion der Aleuten. 12. Kapitel: Ein Kranz aus Feuern Das Gesetz zur Regelung des Rechtsanspruchs auf staatlichen Grundbesitz von 1971 hat die Auswirkungen wie hier beschrieben. Die junge Lehrerin und die beiden Rechtsanwälte, die für North Slope arbeiten, sind Phantasiegestalten. Die schwimmende Eisinsel T-3 gab es tatsächlich und hatte auch den hier beschriebenen Zweck; T-7 hingegen ist frei erfunden. Die Angaben über die aus Alaska stammenden Tsunamis sind zutreffend; und auch wenn die Handlung, mit der der Roman schließt, frei erfunden ist, so könnte sie doch jederzeit Wirklichkeit werden. Die Einzelheiten über das Leben der Eskimos in Desolation Point, einem Phantasiedorf, entsprechen der Wirklichkeit. Das Iditarod-Rennen findet jedes Jahr statt, und nach dem Jones Act von 1920 legen Kreuzschiffe noch immer in Vancouver und nicht in Seattle an. 1. Der Zusammenprall der Kontinente Vor etwa einer Milliarde Jahren, lange bevor sich die Kontinente verschoben und die heutigen Ozeane entstanden, noch bevor die Umrisse der Landmassen deutlich hervortraten, ragte aus dem im Nordwesten gelegenen Teil dessen, was später Nordamerika genannt werden sollte, ein kleiner Landvorsprung heraus. Er wies weder hochragende Berge noch eindeutige Küstenlinien auf, war jedoch tief verankert in festem Gestein und blieb im Laufe der Jahrmillionen immer verbunden mit dem ursprünglichen nordamerikanischen Kontinent. Seine Position, gleichwohl fixiert im Vergleich zu den übrigen Landmassen, blieb nicht lange an der Stelle, den man für den Nordwesten Amerikas halten konnte. Denn wie wir heute aus zahlreichen Untersuchungen wissen, die in der Mitte unseres Jahrhunderts angestellt wurden, ruhen die Kontinente auf massiven unterirdischen Platten, die ständig in Bewegung sind, mal diese, mal jene Position einnehmen und oft miteinander kollidieren. In dieser Frühzeit wanderte das zukünftige Nordamerika sehr schnell hin und her, manchmal lag der Vorsprung im Osten, manchmal befand er sich im Norden, manchmal drang er bis weit in den Süden vor. Während einer längeren Zeitdauer diente er der Welt vorübergehend sogar als Nordpol, später lag er in der Nähe des Äquators, und auf ihm herrschte tropisches Klima. Eigentlich war er nur ein festes Anhängsel einer wild wuchernden Landmasse, aber er bildete eine kontinuierliche Verbindung zu anderen sich formierenden Kontinenten wie Europa und schließlich zu Asien. Es sollte das Schicksal dieses hartnäckigen Fragments sein, einmal das Fundament des zukünftigen Alaska zu bilden; in dieser frühen Entwicklungsphase jedoch und noch lange darüber hinaus blieb es lediglich dieses: der angestammte Kern, an den sich später die wichtigeren Teile Alaskas anheften sollten. Während einer dieser nicht enden wollenden Drehungen und Verschiebungen, vor etwa einer halben Milliarde Jahren, blieb der Kern vorübergehend auch einmal in der Position ruhen, an der sich das heutige Alaska befindet, nicht allzuweit vom Nordpol also. Versuchen wir einmal, uns vorzustellen, wie es damals ausgesehen haben mag. Das Land, nach Jahrmillionen gewaltiger Veränderungen jetzt in einer Phase der Absenkung, erhob sich nicht weit über den Wasserspiegel der umliegenden See, die sich noch nicht in die Ozeane geteilt hatte, die wir heute kennen. Das niedrige Profil wurde von keinen riesenhaften Bergen unterbrochen, und weil sich noch keine Bäume und Farne entwickelt hatten, war Alaska nicht mehr als ein kleines, unbedeutendes und unbewachsenes Vorgebirge. Selbst in diesen hohen Breitengraden zeigte sich im Winter ein Phänomen, das das nördliche Alaska immer charakterisieren würde: Es fiel kaum Schnee. Die umliegende See, oft gefroren, brachte so wenig Niederschlag, dass die Schneestürme, die über die übrigen Erdteile hinwegfegten, ausblieben. Damals wie heute zog sich die Nacht des Winters schier endlos in die Länge. Über sechs Monate stand die Sonne nur sehr niedrig am Himmel, wenn sie überhaupt schien, während sie in der zweiten Hälfte des Jahres, wenn die glühende Hitze des Sommers tobte, kaum untergehen wollte. Die Temperaturschwankungen in der Atmosphäre, die eine geringere relative Luftfeuchtigkeit aufwies als heute, waren unglaublich: von 50 Grad Celsius im Sommer bis zur selben Anzahl von Graden unter Null im Winter. Die Pflanzen, die versuchten, hier Wurzeln zu schlagen - keine sah auch nur im entferntesten so aus wie die Pflanzen, die wir heute kennen -, mussten sich folglich diesen unwirtlichen Verhältnissen anpassen: Prähistorische Moose, niedrig wachsende, fast blattlose Sträucher mit tiefen Wurzelsträngen, die sich ihren Weg oft durch Felsspalten freikämpfen mussten, und Farne, die sich an die Kälte angepasst hatten, klammerten sich an die dünne Erdschicht. Keine Tiere, die man als solche hätte erkennen können, durchstreiften das Gebiet; die großen Dinosaurier erschienen erst viel später, und die vorläufige Entwicklung des Mastodons und des Mammuts, der beiden Urtiere, die diesen Erdteil einmal beherrschen sollten, würde erst in Jahrtausenden einsetzen. Leben jedoch war entstanden, und im südlichen Teil dieser kleinen Erhebung begaben sich die ersten Lebewesen aus dem Wasser zögernd an Land und machten sich mit einer neuen Umgebung vertraut. Während dieser Zeit hing das kleine Alaska in der Schwebe, unsicher, wohin das Mutterland als nächstes wandern würde, wie sich das Klima verändern würde und welches Schicksal es zu erwarten hätte. Alaska war ein Potential, nicht mehr, ein Land, aus dem alles Mögliche werden konnte, das sich beliebig an einen der drei so unterschiedlichen Kontinente - Asien, Europa, Amerika - binden konnte und das sich selbst die besten Zukunftsaussichten schaffen könnte, wenn das angestammte Kernland erst einmal erweitert war. Riesige Berge würden sich einmal erheben, die höchsten in Nordamerika, gigantische Gletscher wachsen, keine in der Welt so groß wie diese. Vor der Ankunft des Menschen würde es über Generationen hinweg ein Paradies für Tiere sein, manche von majestätischer Größe und Schönheit. Wenn es am Ende schließlich umherziehende Volksstämme, die aus Asien kommen sollten, gastfreundlich aufnehmen würde, dann würde es sich einigen der aufregendsten und interessantesten Völkern der Erde als Heimat anbieten; den Athapasken, den Tlingits, den Eskimos und den Aleute. Vordringlichste Aufgabe zunächst aber ist der Versuch, zu verstehen, wie dieses angestammte Kernland so viele zusätzliche Landteile aus felsigem Gestein an sich binden konnte, die sich später zu der Landmasse verbanden, die wir heute als Alaska bezeichnen. Wie eine Spinne in ihrem Netz, die darauf wartet, dass eine Fliege vorbeifliegt, um sie sich dann zu fangen, verharrte auch das Kernland passiv an einer Stelle, zog aber alle vorbeitreibenden Landformationen an sich, jene sich verdichtenden Agglomerate aus Stein, die eine beträchtliche Größe erreichen konnten und abenteuerliche Wanderbewegungen vollzogen. Die Kontinente der Erde und auch die Ozeane ruhen auf etwa sechs bis acht voneinander unterscheidbaren unterirdischen Hauptplatten - eine davon ist Asien, eine andere Australien - und einer Anzahl kleinerer Platten, jede deutlich getrennt von der anderen. Von der Verschiebung dieser Platten, die sich nur langsam vollzieht und kaum nachmessbar ist, hängt es ab, wo und wie sich die Kontinente und die Ozeane jeweils anordnen. Mit welcher Geschwindigkeit bewegt sich eine solche Platte fort? Die Entfernung zwischen Kalifornien und Tokio beträgt heute 8.240 Kilometer. Würde sich die Nordamerikanische Platte mit der verschwindend geringen Geschwindigkeit von 125 Millimeter im Jahr unaufhaltsam auf Japan zubewegen, stieße San Francisco schon in 650 Millionen Jahren mit Tokio zusammen. Der Wanderung einer Landformation von Asien, dem Pazifischen Ozean oder Nordamerika bis an die sich ausdehnende Küste Alaskas waren demnach keine Hindernisse in den Weg gestellt. Bei genügend Zeit und ausreichend Raum für die Platte, sich zu bewegen, war alles möglich. In der unendlichen Wasserwüste des Pazifischen Ozeans tauchte eine seit langer Zeit versunkene, über mehrere Inseln verstreute Landmasse von beträchtlicher Größe wieder auf, die heute den Namen Wrangellia trägt, und wenn sie sich nicht vom Fleck gerührt hätte, wäre möglicherweise eine ähnliche Inselgruppe wie Tahiti oder Samoa entstanden. Statt dessen aber brach sie aus Gründen, die wir nicht kennen, auseinander, und die beiden Hälften wanderten mit der Pazifischen Platte nach Norden, die östliche Hälfte landete am Snake River in Idaho, und die westliche wurde ein Teil der Halbinsel Alaska. Wir können diese Aussage deswegen mit ziemlicher Sicherheit treffen, weil Wissenschaftler die Strukturen beider Hälften in allen Einzelheiten miteinander verglichen haben und sich jede Schicht der Formation, die in Idaho gestrandet ist, mit der, die nach Alaska abwanderte, deckt. Die Gesteinsschichten haben sich zur selben Zeit abgelagert, in derselben Reihenfolge, und alle haben dieselbe Dicke und magnetische Ausrichtung. Die Übereinstimmung ist absolut. Im Laufe der Jahrtausende haben sich anscheinend ähnliche umherwandernde Formationengruppen an das Kernland Alaskas angegliedert. Riesige Scheiben aus Felsgestein, manche allein so groß wie Kentucky, müssen von irgendwoher nach Norden gekrochen sein, bis sie mit denen zusammenstießen, die sich dort schon abgelagert hatten. Die Ränder prallten aufeinander, die Formationsgruppen barsten, Berge erhoben sich plötzlich, eine gewaltige Veränderung in der Landschaft vollzog sich, und wieder einmal hatte sich Alaska um einen wesentlichen Anteil vergrößert. Manchmal kollidierten zwei kleinere Formationsgruppen, weit entfernt von Alaska, verschmolzen zu einer Insel irgendwo im Pazifik, die sich über Jahrtausende nicht bewegte, dann aber von der Platte ergriffen und langsam nach Alaska verschoben wurde und dort auf die Landmasse traf, so sanft, dass selbst die Vögel, die die Insel bevölkerten, die Berührung nicht spürten. Unbarmherzig würde die ehemalige Insel dann Besitz ergreifen von dem neuen Land, jeden Widerstand erdrücken und die Küste Alaskas einnehmen oder von ihr eingenommen werden, und kein zufälliger Beobachter hätte ermitteln können, wo und wie sich die Vereinigung dieser neuen Landmasse mit der alten vollzogen hatte. Nachdem etwa acht bis zehn solcher Gruppen auf das angestammte Kernland gestoßen waren, hatte dieses natürlich keinen direkten Zugang zum Ozean mehr, es wurde von allen Seiten von den angeschwemmten Landmassen bedrängt. Eine gewaltige Halbinsel, eine der größten der Erde, befand sich im Prozess ihrer Entstehung, ein gigantischer Rüssel, der sich nach Asien reckte, dem Kontinent, der sich ebenfalls zu formieren begann. Vor etwa siebzig Millionen Jahren nahm die noch immer anwachsende Halbinsel ungefähr die Umrisse des heutigen Alaskas an, dann jedoch bildete sich eine Eigentümlichkeit heraus, die wir heute nicht mehr an ihr finden. Aus den Fluten tauchte eine Landbrücke auf, die Alaska mit Asien verband und die so breit und dauerhaft war, dass sie eine durchgehende Verbindung zwischen beiden Kontinenten schuf. Aus dieser Veränderung erwuchsen zu jener Zeit allerdings niemandem Vorteile, denn es gab nur wenige Tiere und natürlich keine Menschen auf der Erde, die von dieser Brücke, welche sich auf so geheimnisvolle Weise vor ihnen auftat, hätten profitieren können; nur ein paar verwegene Dinosaurier scheinen sie zur Überquerung nach Asien genutzt zu haben. Im Laufe der Zeit verschwand diese Landbrücke wieder, von den Fluten fortgerissen, Asien und Alaska waren erneut getrennt, letzteres frei, die