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Alarm auf Burg Schreckenstein PDF

97 Pages·2011·1.46 MB·German
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Inhalt So ein blödes Armband Sicher ist sicher Wie vom Erdboden verschwunden Ein Halleluja ohne Sopran Vertauschte Zwillinge Ein Klappmesser klappt auf und zu Miß Rosenfels Mauersäges Tafelrunde Mißklang nach dem Schlußakkord Zwei Engel im Rittersaal Das nennt man Kundendienst Deckelbild und Illustration: Nikolaus Moras Bestellnummer: 7662 © 1976 Franz Schneider Verlag GmbH & Co. KG München-Wien ISBN 3 505 07662 7 Alle Rechte der weiteren Verwertung liegen beim Verlag, der sie gern vermittelt. So ein blödes Armband Die Jungenschule Burg Schreckenstein liegt auf der einen Seite des Kappellsees. Und genau gegenüber, auf der anderen Seite des Sees, liegt ein rosarotes Schlößchen: das Mädcheninternat Rosenfels. Dort herrschte große Aufregung. „Habt ihr schon gehört, Beatrix soll fliegen!“ raunten die Mädchen einander zu. Ausgerechnet Beatrix, das beliebteste Mädchen, sollte die Schule morgen verlassen. Wie war es dazu gekommen? Nach dem Mittagessen hatte sie zusammen mit der Leiterin des Internats, Fräulein Doktor Adele Horn, im Garten Blumen geschnitten. Beatrix erzählte: „...nach dem Blumenschneiden sind wir zusammen in den Duschraum gegangen, um uns die Hände zu waschen. Nur die Horn und ich. Da sagt sie: ,Mach mir bitte das Armband auf!’ Ihr wißt, die Goldkette mit den Steinen, die sie immer an hat. Ich mach’s ihr auf und dreh mich dann weg, nach meiner Nagelbürste im Ablagefach hinten an der Wand. Da kommt Fides rein und holt die Horn ans Telefon. Ich hab mir meine Hände geschrubbt und bin dann auch gegangen, mich umzuziehen, für die Chorprobe. Vor meinem Schrank schnappt mich Isabell: Ich soll sofort zur Horn kommen! Ich renne also hin, da plärrt sie 1 auch schon los: ,Wo ist mein Armband, mein schönes Armband? Ich sag, ich hab’s nicht, da schnappt sie vollends über. ,Du weißt genau, daß 1 das ein Erinnerungsstück an meine Mutter ist und pi, pa, po, und ich hätte es ihr abgenommen und folglich zuletzt gehabt. Ich habe noch mal versucht, ihr in Ruhe zu erklären, wie alles war, aber da war ihr 1 Vogelhirn schon abgeschaltet. ,Lüge, Lüge, Lüge! hat sie gebrüllt, bis ich auch hochgegangen bin und zurückgebrüllt habe, sie soll sich gefälligst zusammennehmen und nicht Unschuldige verdächtigen.“ „Mensch!“ sagte Bettina voll Bewunderung. Doch Beatrix war so in Fahrt, daß sie die Unterbrechung gar nicht bemerkte: „Immer wieder hat sie gestichelt, daß ich lüge und so, bis mir der Kragen endgültig geplatzt ist: ,Dann passen Sie besser auf Ihren 1 Kram auf! Ich habe das Armband nicht. Dafür ist es mir viel zu spießig! — hab ich gebrüllt, und wenn sie nicht aufhören würde, mich zu verdächtigen, müßte ich sie anzeigen, wegen Verleumdung. Da ist sie dann doch etwas nachdenklich geworden. Ihre Pappnase hat jedenfalls gezittert, wie wenn man einen Bierdeckel in die Fahrradspeichen hält...“ „Beatrix, bitte!“ Sonja hatte sich umgedreht. „Laß wenigstens deine komischen Vergleiche weg, wenn ich dabei bin.“ Sophie und Esther grinsten einander an, obwohl es keiner von ihnen zum Lachen zumute war. Beatrix brummte eine Entschuldigung und fuhr fort: „Unser Ton wurde also sehr viel ruhiger und die Horn meinte, nach allem, was ich da gesagt hätte, sehe sie keine Basis mehr, und sie könne mit mir nicht länger unter einem Dach leben. Morgen solle ich verduften.“ „Infam!“ knirschte Ingrid. Die Mädchen schauten betreten vor sich hin, auch Konstanze, die Neue. Nur Martina blieb verhältnismäßig gefaßt: „Hast du noch mal nachgeschaut im Duschraum?“ Beatrix nickte. „Klar. Aber da war nichts. Und über dem Abfluß ist ja so ‘n Gitter. Da kann’s auch nicht durch sein.“ „Darum geht es jetzt auch gar nicht mehr“, sagte Ingrid. „Ich finde nur, wenn Beatrix fliegt, sollten — alle mitgehen — die besten Freundinnen jedenfalls.“ „Ohne mich!“ rief Konstanze. „Ich bin schon aus zwei Schulen geflogen.“ Da sie neu war, widersprach ihr niemand. Sabine wandte sich an die andern: „Klar gehen wir mit Beatrix. Wir müssen das nur richtig aufziehen. So wie die Schreckensteiner ihre Streiche machen, damit uns niemand was am Zeug flicken kann.“ „Prima. Wir gehen auch mit!“ rief Elke. „Nein, ihr nicht“, widersprach Ingrid. „Nur aus unserer Klasse.“ Da drehte sich Sonja wieder um: „Ich kann mir das nicht mitanhören. Also seid jetzt endlich mal still.“ Beatrix nickte ihr zu. Sonja war die jüngste Lehrerin auf Rosenfels. Die Mädchen mochten sie, als wäre sie eine der ihren, andererseits aber gehörte sie zum sogenannten „Lehrkörper“. Sie konnte Fräulein Doktor Horn nicht einfach in den Rücken fallen, und so verstanden alle, daß sie nicht Mitwisserin sein wollte. „Und was wird mit Sonntag?“ platzte Ingrid heraus. Es war ihr gerade eingefallen. „Mist!“ schimpfte Bettina. „Muß Bäbä ausgerechnet jetzt heiraten!“ Und Sabine fand die Schuld dort, wo sie niemand vermutete: „So ein blödes Armband.“ Es kam wirklich alles dumm zusammen. Friseurmeister Bächle aus Wampoldsreute, der sowohl den Mädchen, als auch den Rittern von der Burg die Haare schnitt, hatte eine einzige Tochter, Bärbel mit Namen. Bärbel Bächle, allgemein „Bäbä“ genannt, und vor Jahren als Externe die große Stütze der Rosenfelser Handballmannschaft, träumte schon lange von einer Traumhochzeit. Und jetzt endlich war es soweit. Wenn sie in vier Tagen dem feschen Udo aus Neustadt ihr Jawort gab, sollten alle dabeisein, die beiderseitigen Verwandten, das ganze Dorf, die Nachbardörfer, die Mädchen von Rosenfels und die Ritter von der Burg. Graf Bodo von Schreckenstein, der seine, mit Hilfe einer Lupe leicht zu zählenden Haare mehrmals im Jahr bei Bächle schneiden ließ, stellte für das Festessen seinen Rittersaal zur Verfügung. „Damit mal wieder... ks... mal wieder Leben in die... ks... Bude kommt!“ meinte er in seiner näselnden, ständig von kiksenden Geräuschen unterbrochenen Redeweise. „,Mauersäge’ schaltet wieder“, sagten die Ritter dazu. Den 11 Spitznamen „Mauersäge verdankte der Graf seiner gewaltigen Nase. Als Beitrag der beiden Schulen zum Hochzeitsfest, hatten sich Fräulein Doktor Horn und Direktor Meyer, auf der Burg kurz „Rex“ genannt, einen gemeinsamen Chor ausgedacht und Sonja Waldmann die Leitung übertragen. Zweimal in der Woche wurde geprobt, heute zum letztenmal vor dem großen Ereignis. In einem großen Omnibus fuhren die Mädchen zur letzten Chorprobe. „Die Ritter sind schon da!“ sagte Sophie trocken. Sie deutete hinaus, als der Omnibus auf den Kirchplatz rollte. Vor dem Portal im dicken Turm der ehemaligen Wehrkirche standen aufgereiht die Räder der Schreckensteiner Sänger. In der Mitte dahinter, den Sattel gegen den Lenkervorbau des andern gelehnt, die beiden Rennmaschinen von Dampfwalze und Andi. „Wir sagen aber nix!“ ermahnte Beatrix aufgeregt. „Warum?“ fragte Esther. „Vielleicht haben sie eine gute Idee.“ Ingrid winkte mit beiden Händen ab: „Laßt bloß den Kindergarten aus dem Spiel.“ „Genau“, rief Sophie. „Die mit ihrem Rittergetue.“ „Was ich bisher so gehört habe, können’s die aber ganz gut mit der Horn“, meinte Konstanze, die Neue.

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